THEMA: Letzttätertour in Namibia
05 Jun 2019 06:42 #558079
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Guten Morgen,
wir haben Maltahöhe am frühen Morgen verlassen und über Mariental und Stampriet das schöne Auob-Tal angesteuert. Hier sollte unser nächster etwas längerer Aufenthalt sein. Zunächst aber waren wir überrascht, statt des grünen Streifens im Tal viel Schwarz zu sehen. Außerdem hingen dichte Rauischwaden im Tal, die nicht von den fahrenden Autos herrührten. Hier im Tal wird teilweise intensiv Holzkohle produziert. Die größeren Büsche und Bäume werden abgeholzt und in Fässern zu Holzkohle verschwelt. Große Halden mit prall gefüllten Säcken zeugen von diesem Zubrot, dass sich die Farmer verdienen, weil sie wegen der anhaltenden Dürre teieise ihren Viehbestand drastisch reduzieren mussten. Darüber kann man natürlich diskutieren der Farmer braucht Geld um zu Überleben, muss vielleicht auch einiges Landentbuschen, bei uns wird dann gegen Grillkohle aus Afrika protestiert. :( :huh:
Ich hatte hier drei Tage im Tal eingeplant, denn hier war ein Schwerpunkt der Recherchen für das Buch und ich wollte mich bei den Unterstützern nochmals bedanken. Wir verbrachten unsere Tage in der Auob Country Lodge. Wir hatten das Haus Nr. 10, das einzige allein stehende Häuschen. Ansonsten sind immer mehrere zusammen gebaut, bzw, einige Zimmer sind auch im 1. Stock.



Die Zimmer sind alle sehr sauber, schön mit allem Notwendigen eingerichtet. In der Mitte der Anlage ist ein großer sauberer Pool, den ich immer gerne nutzte und die Lodge verfügt über eine Lappa fürs Abendessen (Büffet) und ein Restaurant und Bar.




Das Management und das Personal ist sehr freundlich und hilfsbereit, das Essen sehr gut. Nach dem Abendessen gibt es noch Gesang durch das Personal. Am Abend und bei Bedarf am Morgen werden Gamedrives angeboten, die in den roten Dünen stattfinden.


Die Tierwelt ist durchaus reichlich: Giraffen, Oryx, Springböcke, Wasserböcke, Impala, Gnus, Löffelhunde, Erdmännchen, Klippschliefer, usw. Der Abendgamedrive schließt mit einem Sundowner auf einer roten Düne.


Doch nicht immer sind alle Gamedrives gleich. Was ist auf folgendem Bild zu sehen?


Richtig! Giraffen! :laugh: Und Touristen! :woohoo: Und so nahe an den Giraffen dran! Super! :woohoo: Aber eben doch falsch gemacht vom Guide! Was? Die Giraffen stehen von uns aus in schönem Licht. Die Touris im abgelichteten Auto aber fotografieren gegen die Sonne, das heißt, sie haben auf den Bildern die Spezies "Schwarze Giraffe". Für ein Sonnenuntergangs-Silhouttenbild ist es noch zu hell, für schöne Bilder der Standort schlecht gewählt. Unser Guide - mit 30 Jahren Guide-Erfahrung - hatte da einen besseren Standort gewählt. Aber für Ersttäter am ersten Abend mag das nicht entscheidend sein.
Und damit wäre ich bei dem ABER von dieser Lodge. Am ersten Tag genossen wir mit fünf anderen Touristen einen wunderschönen Tag in aller Ruhe, mit einer ausgiebigen Wanderung in den Dünen am Morgen und einem schönen Gamedrive am Abend. Am nächsten Tag wendete sich das Blatt. Die Lodge hat etliche Zimmer und kann locker einen oder auch zwei Busse aufnehmen. Am 2. Tag kam ein Bus mit 30 Italienern an. Nichts gegen Italiener, aber in einer sooo großen Zahl! :evil: :woohoo:
Aber irgendwie taten sie mir auch leid. Sie waren am Morgen in Windhoek angekommen und noch am selben Tag bis zur Auob Lodge gefahren (378 Bus-km!). Ankunft 16.00 Uhr. Koffer auf die Zimmer, 16.30 Uhr Gamedrive in drei Fahrzeugen (Sie haben nicht mal die Hälfte der Tiere gesehen wie wir am Vortag!) 18.30 Uhr Rückkehr, 19,00 Uhr Abendessen. Nächster Tag 5.30 Uhr aufstehen, 6.00 Uhr Frühstück, 6.30 Uhr Abfahrt bis Ais Ais (547 Bus-km!) :evil: :woohoo: Ja, so kann man Namibia auch erleben! Dass sie zwischendurch in den kurzen Pausen einen äußerst lebhaften Meinungsaustausch betreiben mussten, ist ja fast verständlich.
Als ich am nächsten Morgen vor der Weiterfahrt mich dem Sonnenaufgang widmete. Waren sie schon wieder auf der Piste.


Also, bitte merken. In der Ruhe liegt die Kraft und auch die Freude am Erleben.
Schönen Tag:
Euer Burschi
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Letzte Änderung: 05 Jun 2019 13:49 von Burschi.
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06 Jun 2019 06:41 #558169
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Heute verlassen wir die Auob Lodge und fahren weiter gen Süden Richtung KTP. Den wollten wir auf der "Abschiedstour" auf keinen Fall auslassen, denn wir hatten hier schon schöne Erlebnisse.
Als Standort hatte ich mir die "Torgos Safari Lodge" ausgesucht, die nur 8 km vom Tor Mata Mata entfernt liegt und auch eigene Safaris anbietet. Da man zudem als Tagesbesucher den Park aufsuchen kann, wollten wir beides nutzen.
Die Lodge besteht aus einem Restaurant mit Büro und etlichen Häuschen,von denen ein Teil auch mit Selbstversorgerausstattung (Grill und Spülmöglichkeit) versehen ist. Da wir Halbpension gebucht hatten, bekamen wir Haus Nr. 2, das an sich recht nett ist. Leider fehlt hier ein Kühlschrank und einen Tisch musste ich auch selbst erst heranschaffen.




Empfehlenswert wäre Haus Nr. 10 mit kompletter Ausstattung und einem Blick auf das lodge-eigene Wasserloch, das nachts beleuchtet ist.
Neben dem Restaurant ist ein kleiner Pool, der am ersten Tag wegen seiner Grünfärbung wenig einladend war, :( dann aber gesäubert wurde :) und am dritten Tag von den Nachbarskindern in Beschlag genommen wurde. :( :(




Frühstück und Abendessen werden im Restaurant serviert. Am ersten Tag gab es am Abend Springbocksteak. Ehrlich, das war das beste, was ich bisher in Namibia gegessen habe! Und ich habe, glaube ich, schon eine kleine Herde verzehrt! Echt Spitze! :woohoo:
Das Frühstück dagegen ist aber eher recht übersichtlich.
Zwischen den Mahlzeiten ist niemand da, man kann weder zu den Getränken, noch findet sich sonst jemand für eine Auskunft. Na, ich wollte doch die Einsamkeit! :laugh:
Zum Abendessen erschien dann "Onkel Dani", der viele nette Tiergeschichten erzählen kann, und teilte mit, dass es auch keine Gamedrives gibt, da wegen der Trockenheit kaum Tiere da seien. :( :(
Im Gegernsatz dazu fanden sich aber am späten Abend am Wasserloch doch etliche durstige Kehlen ein, wovon ein agiler Löffelhund sich einen Spaß daraus machte, Springböcke, Kudus und Gnus herumzuscheuchen. Da war Leben in der Bude! :laugh:
Ansonsten aber konnten wir die absolute Stille genießen und einen tollen afrikanischen Sternenhimmel bei Neumond! :woohoo:
Insgesamt war es dann doch ein wenig zu still, denn Service gibt es nicht. In den drei Tagen hat niemand außer uns das Häuschen betreten. Nun, die Betten mache ich auch gerne selbst, aber mal einen Abfalleimer ausleeren, wäre schon angemessen gewesen, zumal keine weitere Abfalltonne zugegen war, wo ich es selbst hätte tun können.
So verbrachte ich die Stunden mit Entspannung und meinen beiden Freunden, dem Rotbauchwürger und dem Rostschwanzschmätzer, die immer um unser Häuschen herum waren.




Halt, fast hätte ich unseren anderen Freund vergessen, den Gecko, der hier gerade einen Nachtfalter verzehrt. :laugh:


Und dann noch einen anderen Insekenfänger, von der meine Frau aber nicht so begeistert war. Aber da es hier im Forum eine spezielle Freundin dafür gibt, will ich sie nicht vorenthalten: :woohoo: :laugh:


Tja, und weil es sonst wenig zu tun gab, sind wir halt auf dem Lodgegelände ein wenig herumgewandert und haben vom Burschi und seiner Frau ein tolles Sonnenuntergangs-selfie gemacht. Hier also sind die beiden: :laugh: :laugh: :laugh:


Morgen geht es in den KTP!
LG Burschi
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Letzte Änderung: 06 Jun 2019 06:48 von Burschi.
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06 Jun 2019 20:23 #558255
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Heute Abend ist es zu kühl für meinen Sundowner am heimischen Wasserloch (Vogeltränke), also dann nochmals auf in den KTP.

Wie schon erwähnt, sollte der KTP, in dem wir schon viel Interessantes und Schönes erlebt haben, auf unserer Abschiedsreise nicht fehlen. Da schon kein Gamedrive auf der Torgos Lodge stattfand, wollten wir wenigstens zweimal als Tagesbesucher in den Park. Doch da wartete erst einmal die nächste Enttäuschung auf uns: Als Tagesbesucher darf man erst ab 8.00 Uhr in den Park. :evil: Wenn man dann noch einen weiteren Besucher am Gate vor sich hat , der noch nie eines der Formulare ausgefüllt hat und man selbst die lange Zeremonie vom Formularausfüllen hinter sich gebracht und dafür dann für 2 Personen und 1 Auto noch 712 Rand :woohoo: bezahlt hat, ist es schon kurz vor 9.00 Uhr, bevor man überhaupt im Park losfahren kann. Zu spät für Katzen! Macht ja aber nichts, denn man muss ja sowieso schon um 16.00 Uhr den Park wieder verlassen haben. Meine Vorstellung, das Auobtal langsam hinunter und das Nossobtal wieder hinaufzufahren konnte ich knicken, zumal die Verbindung zwischen den Tälern als Tagesbesucher nicht erlaubt ist zu befahren und es zeitlich auch nicht zu schaffen gewesen wäre. Also nur ein wenig das Auobtal runter und wieder hinauf, zum Trost wenigstens etwas Benzin gespart! :( :(
Und die Mittagshitze ist ja auch die beste Zeit für Tierbeobachtungen!! (Entschuldigung, aber ich kam mir irgendwie ver... und abgezockt vor. :evil: )
Die nächste Enttäuschung war der Zustand des Parks. Im ganzen Auobtal waren kaum mehr ein paar Gräslein übrig zum Abweiden. Was sollen die Tiere da in der kommenden Trockenzeit nur fressen? Dementsprechend waren auch relativ wenig Tiere zu sehen.
Aber trotz allem, für jemanden, der Geduld hat - und eigentlich ja auch schon alles schon gesehen hat - gibt es immer irgendwas.
Hier eine kleine Ausbeute von erlegten Tieren:


Erstaunlicherweise waren einige Namaflughühner noch am Morgen an einer Wasserstelle zu beobachten. ein Schakal, lag auch auf der Lauer, war schon recht abgemagert - also nicht fotogen! :laugh: - hat aber auch kein Hühnchen erwischt.


Auch Vögel zeigten sich nicht sehr viele, Da war die Nonnenlerche schon fast etwas Besonderes.


Am Wasserloch "Veertiende Boorgat", wo wir zur Mittagspause etwa eine Stunde stehen geblieben sind, habe ich mich ausführlich mit dieser Kapkrähe unterhalten. Sie war der Meinung, ich sollte doch etwas von der Brotzeit abtreten, es sei zurzeit so schwer in KTP was Fressbares zu finden und außerdem sei ich sowieso schon fett genug. Da hatte sie natürlich recht, aber Tiere darf man ja im Park nicht füttern und außerdem stand da noch ein zweites Auto, die uns beobachteten. Nach dem Gespräch stellte er noch sein Frauchen vor, dem er liebevoll was ins Ohr flüsterte. Was das wohl war?


Am Wasserloch selbst war wenig Betrieb. Eine Pantherschildkröte schlich vorbei und einige Oryxe und Springböcke.
Nicht, dass ich nicht schon - ich weiß nicht wieviel! - von denen zu Hause auf der Fetplatte hätte, aber wenn man Zeit hat, kann man ja auch mal nette Portraits versuchen.




Und dann doch noch ein kleines Highlight. Ein Rotnackenfalke hatte einen Siedelweber erbeutet. Über dieses Foto habe ich mich dann am meisten gefreut.


Natürlich habe ich noch etliche andere Fotos geschossen, will euch aber nicht damit langweilen.
Resümee. Das Wetter bzw. das Klima ist halt nicht kalkulierbar. Uns taten die wenigen Tiere leid bei dieser Trockenheit. Und es wird wohl noch schlimmer kommen. Für einen "Ersttäter" wäre das wohl eine Riesenenttäuschung gewesen, ich nahm es gelassen.
Immerhin haben wir ja Giraffen, Oryx, Gnus, Springböcke, Erdhörnchen, eine rote Manguste, Riesentrappen, Weißflügeltrappen, Weißrückengeier am Nest und Gaukler am Nest und in der Luft, viele Strauße und noch etliche weitere Vögel gesehen.
Liebe Grüße:
Burschi

p.s. Apropos Strauße! Da hatten wior dann noch eine Begegnung der besonderen Art. Ein kopfloser Strauß! :woohoo: :woohoo: Schön in der Mitte zwischen zwei anderen, denn er kann ja nicht sehen, wo er hinläuft! :woohoo: Oder hatte er seinen Kopf in den Sandgesteckt und vergessen, ihn wieder herauszuziehen?? :(


Also merken!" Nie den Kopf in den Sand stecken!!! :laugh: :laugh:
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Letzte Änderung: 06 Jun 2019 20:29 von Burschi.
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07 Jun 2019 06:20 #558269
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Naja, das war dann ja wohl nichts im KTP. Also auf in die Etoscha!
"Jetzt spinnt er der Burschi!", werden einige sagen. Vom KTP in die Etoscha - da schreibt er immer von entspanntem Reisen und immer wird im Forum der Rat gegeben, diese beiden Naturparks nicht in einem Urlab zu machen und dann hetzt er selbst durchs Land! :woohoo: :woohoo:
Stopp! 1. Durfte natürlich die Etoscha in der "Abschiedstour" nicht fehlen, denn schließlich ist sie ja das absolute Highlight in Namibia - zumindest für die meisten! - und dann bin ich 2. keines wegs so gehetzt. Den großen Sandspielplatz Sossusvlei habe ich bewusst ausgelassen, da bringt mich niemand mehr hin, und die Fahrt in den Norden war auch mehrmals unterbrochen. Zunächst machten wir noch einmal Halt bei Freunden im Auobtal und dann gab es noch eine besonderen Übernachtungsort bei Kalkfeld. Wir hatten einen Ausruh-aufenthalt in der "Teufelskrallenlodge" eingeplant.
Die Rezeption der Lodge liegt nahe Kalkrand, nördlich von Rehoboth, gleich nach der Bahnüberquerung. Dort befindet sich auch das Restaurant, in dem man das recht gute Abendessen und das ordentliche Frühstück einnimmt. Außerdem ist dort eine Bar und ein sauberer -sehr kalter! - größerer Pool. Zu den Chalets für die Übernachtung muss man dann etwa 3 km fahren, denn diese liegen auf dem Kamm einer Düne.
Das Fahrzeug wird etwas unterhalb geparkt und den Koffer muss man die letzten 50 Meter im Sand hinaufschleppen. Eine schweißtreibende Arbeit, aber man wird entschädigt mit einem tollen Ausblick!


Eine geniale Lage, denn die Chalets haben nach beiden Seiten große Glasfronten mit Blick in eine weite Ebene oder in die Kalahari.


Über einen kleinen Steg kommt man zum dazugehörigen kleinen Häuschen mit Waschgelegenheit, Dusche und WC. Selbst beim Sitzen auf dem WC ist der Blick aus dem Häuschen genial! :woohoo:


Die Chalets sind mit allem ausgestattet, was Mann / Frau braucht. Auch der Burschi hat seinen Schreibtisch und den Kühlschrank für den kühlen Sundowner, welchen man auf der Terrasse genießen kann, wenn nicht ...


ja, wenn es nicht regnet! :woohoo: :woohoo: :woohoo:
Sicher kein schönes Foto, aber Regen in der Wüste, in einem Land, das soooo dringend Wasser braucht, da kann man doch eigentlich nur Luftsprünge vor Freude machen. Und so habgen wir den Regen genossen!
Der ja auch seine positiven fotographischen Aspekte hat!


Und dann dieser gigantische Himmel beim Sonnenuntergang!!! :woohoo: :woohoo:


Das war ein Erlebnis! Und zu seinem Sundowner ist der Burschi auch noch gekommen, denn so schnell wie das Wetter aufgezogen war, ist es auch wieder verschwunden und in Minutenschnelle war die Terrasse wieder trocken und wir konnten bei einem kühlen Gläschen voller Ehrfurcht in den sternenübersäten Himmel schauen.
Nicht ganz bis zum Morgen, denn wir hatten ja noch einen langen Fahrtag vor uns und waren schon vor der Sonne wach, die von der anderen Seite des Chalets durch das Dünengras ins Zimmer schien.


Ein schöner Start in den Tag!
Liebe Grüße, euer Burschi
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Letzte Änderung: 07 Jun 2019 09:08 von Burschi.
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08 Jun 2019 06:23 #558350
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Guten Morgen,
auf, Richtung Norden, allerdings von Kalkrand nicht direkt in die Etoscha, sondern erst nach Otjiwarongo, wo wir unsere Freunde auf einer Farm besuchten und dort Zwischenstation machten. Hier erfahren wir immer die neusten Dinge aus dem Farmerleben, allerdings dieses Mal auf Grund der Dürre, keine erfreulichen.
Erfreulich war auch eine Fahrpause in Okahandja. Hier gibt es seit einiger Zeit gegenüber dem Holzmarkt am Ortseingang ein Cafe mit schattigem Biergarten und kleinen Speisen, wo man gut mal eine Pause machen kann. Daneben befindet sich ein Laden, der Biltong verkauft, große Auswahl und ganz ordentliche Qualität.
Nach dem Zwischenaufenthalt ging es direkt in die Etoscha. Welch Schreck bei der Einfahrt von Outjo aus. Während bis zur Parkgrenze ausreichend Gras vorhanden ist, das teilweise jetzt geerntet wird, steht vom Tor bis Okaukuejo kaum ein Grashalm. :( Dementsprechend haben wir auch nicht ein einziges Tier gesehen.
Die Unterkünfte: Okaukuejo: Eigentlich erübrigt sich hier fast ein Kommentar, denn es wurde schon viel berichtet. Von wegen "fully booked!" Wir sollten eigentlich ein Busch-Chalet bekommen, aber die waren alle ausgebucht. Von wegen! Mindestens ein Drittel der Häuschen war nicht belegt! Wir bekamen ein Doppelzimmer, das uns aber auch völlig recht war, denn es war ausreichend ausgestattet, und welche Überraschung, es hat alles funktioniert - außer dem Türgriff, aber es war abschließbar - und sauber und ordentlich hergerichtet und auch mit gut funktionierendem Kühlschrank versehen. Dass wir ca. 150 Meter zum Wasserloch laufen mussten, machte uns nichts aus und eines der völlig überteuerten Waterhole-Chalets wollten wir sowieso nicht haben. Das Wasserloch hatte wie immer großen Unterhaltungswert. Fast immer waren irgendwelche Tiere zu sehen und vor allem Menschen aller Art und Coleur und Benehmen. Ja, es gibt sie noch die stillen Wasserlochsitzer, die ehrfurchtsvoll flüstern, wenn ein Elefant gerade beim Trinken ist. Aber es gibt auch die Großfamilien, die lautstark alle ihre Antilopensichtungen diskutieren müssen, damit man auch noch in 20 Meter Entfernung alles deutlich versteht. Und dann sind die vielen "Schnellmalvorbeischauer", die eine gewisse Hektik verbreiten, weil ja nichts Besonderes gerade da ist und das nächste Wasserloch ja schon wartet. Die kommen in regelmäßigen Abständen in Busstärke an und bieten einen oft recht lauten Eindruck vom Vielvölkertourismus in Namibia dar. Sie sind aber dann auch schnell wieder verschwunden. Und gegen Sonnenuntergang werden sie aufgebaut, die Flakgeschütze Richtung Wasserloch. Man fürchtet fast die Mauer ist die letzte Verteidigungsbastion gegen einen anrennenden Feind. Ganz erschrocken sind wir bei einer Person mit Ganzkörperverkleidung - Hut mit breiter Krempe, tief bis in den Nacken gezogen, großen Schal um den Kopfgewickelt, darunter Mundschutz, nur ein winziger Sehschlitz, sonst alles verhüllt - mit einer Kanone auf der Schulter, die einer Panzerfaust nicht unähnlich war. Ein IS-Kämpfer in Namibia? :woohoo: :evil: Nein, zum Glück nicht, denn als er dann doch das beim Fotografieren hinderliche Tuch lüftete, kam ein ganz normaler Japaner zum Vorschein. Und noch ein Fortschritt: Es sind Abfalleimer zum Trennen der Sundowner-Gefäße aufgestellt. Es wird auch meist ordentlich sauber getrennt, aber mit Schwung! Dass es so schon richtig knallt, wenn die Flaschen aufeinanderknallen. Aber die Elefanten haben sich daran gewöhnt. Ich noch nicht! :(
Das Restaurant haben große Busgruppen schon fest in ihrer Hand. Es öffnet - und das gefällt mir sehr - am Morgen schon um 6.00 Uhr und man kann vor der Toröffnung noch gut frühstücken. Die Atmosphäre entspricht aber eher der einer Massenjugendherberge und dementsprechend ist auch das Speisenangebot. Aber man wird satt!
Anders beim Mittagessen. Wir wollten eigentlich nur eine Kleinigkeit essen. Aber es gibt mittags nur Büfett für 260 N$ / Person. Nein danke, dann halt doch zum "Kiosk". Lange Wartezeit, eine sparsame Bustruppe vor uns, dann endlich der Beefburger. Der Hunger treibts rein! Und, ich hatte es schon geahnt! Prompt wie immer in Okaukuejo: Sam Nujomas Rache! (Oder war es Montezuma?) Egal, jedenfalls war das Zeug schnell wieder draußen. Und eine Flasche Wodka zur Desinfektion habe ich immer dabei.
Und übrigens: Die Flasche Tafel Lager ist an der Bar billiger als im Shop! :woohoo:
Doch zum Erfreulichen. Am Wasserloch viele schöne Szenen, viele Elefanten, bei Nacht etliche Nashörner.
Und ein paar Bilder vom ersten Tag:


Differenzen bei den Springböcken.


Zum Niederknien lecker, das Wasser!


Dieses Mal so viele Strauße wie nie in der Etoscha!


Etwas zu spät am Wasserloch für "das" Sonnenuntergangsfoto! :laugh: :laugh:


In der Nacht war ein Elefantenbulle mit für Namibia außergewöhnlich großen Stoßzähnen dabei. Und die standen auch noch weit ab. Hat sich wohl keine Zahnspange leisten können in jungen Jahren, der Arme!
So, das reicht erst mal, morgen dann die Highlights.
LG Burschi
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Letzte Änderung: 08 Jun 2019 08:56 von Burschi.
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09 Jun 2019 05:23 #558379
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Guten Morgen,
wie bereits gesagt, kann man in Okaukuejo ja schon um 6.00 Uhr frühstücken und ist dann auf jeden Fall zur Toröffnung um 7.00 Uhr fertig. Da wir auf jeden Fall noch einmal Löwen sehen wollten, standen wir als Erste am Tor und verließen mit Sonnenaufgang das Camp.


Ich fuhr sofort dort hin, wo ich nach langjährger Erfahrung Löwen vermutete, nämlich dem Durchlass der Straße bei Newbronnii und richtig, da lagen zwei Löwinnen mit drei Jungen, die gerade das Frühstück - einen Springbock - verzehrten. Dass wir nicht lange alleine blieben, versteht sich von selbst.


Aber immerhin hatten wir eine gute Fotoposition, wenngleich das Fotolicht (bewölkter Himmel bei Sonnenaufgang) noch nicht ganz ideal war.
Aber wir hatten Spaß - auch wenn das Essverhalten der Kleinen schon manchmal etwas makaber war.




Makaber war aber auch, was sich um uns herum abspielte.


Drei Busse waren in wenigen Minuten eingetroffen und dazu jede Menge SUVs. Was hätte ich mich geärgert, wenn ich 10 Minuten später hier gewesen wäre! :woohoo: :evil: Aber man muss halt auch mal Glück haben und nach vielen Etoscha-Besuchen auch mal den richtigen Riecher.
Danach fuhren wir die weiteren Wasserlöcher von Gemsbockvagte, Olifantsbad und Aus ab, denn überall konnte man evtl. Löwen vermuten und hatte ich auch schon welche gesehen. Aber leider war hier heute "tote Hose" und so machte ich es nach bester Touristenmanier und fuhr immer nach eingehender Umschau gleich weiter. ;) :P "Gleich" heiß hier "schön Langsam", denn die Nebenstrecken in der Etoscha sind teilweise in sehr schlechtem Zustand. Manche sind nur mit großer Mühe und äußerster Vorsicht mit einem normalen PKW zu befahren. Ich dachte dabei an die oftmals guten Ratschläge im Forum, dass man das alles mit einfachem PKW machen könne. Natürlich, wenn man das Risiko liebt! Ich möchte es nicht! Auch schon wegen der Sitzposition nicht.
Nun, ich hatte ja "Löwentag" als Motto ausgegeben und daher fuhr ich nach Homob, wo ich ebenfalls ein Löwenrudel vermutete.
Und richtig! Die zum Wasserloch wandernden Zebras blieben stehen und schauten in eine Richtung.


Mit dem Fernglas zeigte sich dann auch im Schatten eines Strauches ein dunkler Fleck. Da lag doch tatsächlich eine Löwin und sah zu den Zebras und inzwischen auch einer Springbockherde hinüber. Ohne das Verhalten der Zebras hätte ich sie nicht entdeckt. Mit etwas Geduld entpuppte sich dann aber die Szenerie noch anders. Es war nicht nur eine Löwin, sondern eine ganze Familie, ebenfalls mit Jungen!




Aber sie waren nicht etwa auf die Huftiere scharf, sondern warteten auf die Ankunft von ihrem Oberhaupt, dem Papa, der kurz darauf auch eintraf und seine Kleinen liebevoll begrüßte.




Das alles geschah zwar in etwas größerer Distanz als am frühen Morgen - ca. 150 Meter - aber doch gerade noch ausreichend für Fotos.
Natürlich waren wir inzwischen auch schon wieder von Fahrzeugen umringt. Als die Familie dann hinter einem Busch im Schatten verschwand, fuhren auch wir wieder ab. Wir hatten für heute genug gesehen, um den Rest des Tages in aller Ruhe in Okaukuejo am Wasserloch zu verbringen und dabei einigen einzelnen Elefanten beim Baden und Trinken zuzusehen.
Aber Elefanten standen ja eigentlich erst am nächsten Tag auf dem Plan. ;) ;)
LG schönen Sonntag:
Burschi
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