THEMA: Zweimal Gabun - das erste und das letzte Mal
25 Jun 2012 09:43 #240657
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  • Topobär am 25 Jun 2012 09:43
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Carmen on tour schrieb:
... kann sein, da kommt noch etwas mein „Senegal Nationalstolz“ durch und ich mag die Leute dort unten , wie auch diejenigen in Gabun :laugh:

Oh weh! Das ist ja mal sehr weit hergeholt. Senegal und Gabun liegen weiter auseinander als Deutschland und Griechenland. Also alle mal bitte etwas mehr Nationalstolz für unsere abgebrannten Brüder und Schwestern im Süden.
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25 Jun 2012 10:20 #240663
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  • Kiboko am 25 Jun 2012 10:20
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Danke für Eure vielen Kommentare. Die Fortsetzung folgt noch.
Einen bebilderten Reisebericht werde ich wieder im Nikon-Forum (Sorry) schreiben. Dort schreibe ich gerade schon an zwei Berichten simultan (Ghana/Togo/Benin) und Guyana. Erst wenn die beiden Fertiggestellt sind, werde ich mich um Gabun kümmern können. Bitte noch etwas Geduld.Joerg schrieb:
Was veranlasst einen denn ueberhaupt eine Reise nach Gabun zu machen, sprich durch was bist du auf die Idee gekommen dahinzu fliegen????
Vor meiner ersten Afrikareise war ich in Heidelberg im Tropeninstitut wegen der Gelbfieberimpfung. Die junge Ärztin stammt aus Gabun. Ich habe ihr versprochen, eines Tages auch mal nach Gabun zu fahren.Carmen on tour schrieb:
Ich finde es nicht richtig, dass Du ein Land nur darauf reduzierst wie man Deine Kameraausrüstung behandelt und wie viele Tiere Du in möglichst kurzer Zeit vor die Linse bekommst. Unter diesen Gesichtspunkten ist Gabun sicherlich nicht das richtige Land, wie es Sambia anscheinend auch nicht war „Trauerspiel mit Happy End“ war dort der Titel Deines Reiseberichts.
Wie bereits im Sambia-Thread beschrieben sind Reisen und Fotografieren für mich untrennbar miteinander verbunden. Andere reisen zum Biertrinken nach Malle, zum Meditieren nach Indien oder zum Vögeln nach Thailand. Bitte akzeptiert einfach, dass für mich die Fotografie im Vordergrund steht. Ich bin zufrieden, wenn ich von einer Reise 150-200 gute Fotos mitbringe. Mehr kann man kaum jemanden zum Anschauen zumuten. Das ist in Gabun und auch in Sambia gelungen.Carmen on tour schrieb:
Gabun ist ein Land der Hügel und der Hochebenen, fast vollständig mit dichtem Regenwald bewachsen. Dass dort ein Vorwärtskommen nicht so einfach ist sollte eigentlich von beginn weg klar sein. Auch ist es sicher nicht so einfach im dichten Regenwald Tier vor die Linse zu bekommen.
Otji schrieb:
mir scheint dass Du Dich nicht ausreichend über Land und Begebenheiten informiert hast, und ich muss daher Carmen und ihrem Beitrag vollumfänglich zustimmen.
Das ist mir bekannt. Ich war bereits in Uganda, Madagaskar und Guyana im Regenwald unterwegs. Als Zeitpunkt habe ich bewusst den Juni ausgewählt, da zu Beginn der Trockenzeit die Tiere noch am ehesten in den Savannengebieten – es gibt nicht nur Urwald in Gabun – anzutreffen sind. Außerdem ist es dann kühler. Es gibt weniger Regen und weniger Moskitos.
Leider gibt es nur wenige Informationen aus Gabun. Es gibt ein paar Reiseberichte von Fotografen. Somit wusste ich vorher, dass es mit der Tierfotografie schwierig werden würde. Ein Schweizer Veranstalter bietet sogar geführte Touren für Fotografen an. Die Bilder im Internet waren so schlecht, dass die eher abschrecken als anziehen. Somit war ich auch in dieser Hinsicht vorgewarnt.Carmen on tour schrieb:
Die Amtssprache in Gabun ist Französisch. Mit Englisch geht es dann halt nicht so einfach. Jedenfalls leben in Gabun, wie in Sambia neben den Tieren auch Menschen und die sind durchaus sehr freundlich, habe aber sicherlich kein einfaches Leben. Das in diese Ländern vieles improvisiert ist und ein Zug auch einmal an Stationen hält, die nicht vorgesehen waren ist halt so. Dies sollte man sich immer vor Augen halten und bewusst sein wenn man solche Länder bereist.
Man kommt auch in Gabun mit Englisch durch. Viele Menschen sprechen wenigstens ein paar Brocken Englisch. Man trifft sogar auf Leute, die ein paar Worte Deutsch können. Allerdings sind die Leute nicht so freundlich, wie z.B. in Malawi. Eher habe ich den Eindruck, dass die Menschen etwas „muffelig“ sind. Ähnlich wie die Norddeutschen braucht es ein paar Tage bis sie auftauen. Sehr positiv ist es, dass man dort als Tourist in Ruhe gelassen wird. Man wird nicht von bettelnden Kindern umringt oder von Händlern umlagert.
Der Lebensstandard ist höher, als in vielen anderen Afrikanischen Ländern. Es sind viele moderne Autos unterwegs. Nur wenige Menschen tragen noch traditionelle Kleidung. Eigentlich ist es schon fast wie bei uns.Champagner schrieb:
das klingt nach dem reinsten Horrorurlaub (übrigens toller Threadtitel!!!!).
Nein, es war kein Horrorurlaub. Wir sind beide unversehrt wieder angekommen. Auch das Fotogeraffel hat es überlebt. Es ist nur so, dass ich mir eine Spezialreise für Fotografen anders vorgestellt habe. Es war bewusst keine Reise von der Stange mit Otto-Normal-Touristen. Folglich habe ich an den Fotomöglichkeiten andere Ansprüche, als wenn ich mit 2 Portugiesen, 2 Russen und 11 Italienern durch Westafrika düse.ANNICK schrieb:
Wenn Du nicht viele Tiere abfotografiert hast, gibt es wenigstens einige Kloschüssel???:P
Ich habe an Dich gedacht und auch die Kloschüsseln fotografiert. Vermutlich werde ich die Klo-Bilder aber nicht im Nikon-Forum bringen. In einer Audiovision über die Gabunreise werde ich zumindest ein paar davon mit einstreuen.La Leona schrieb:
Reisende haben oft einen unheilbaren Optimismus - vor der Reise. Und vernachlässigen ob der blauäugigen Vorfreude ihre Pflicht die gebuchten Leistungen genauestens zu prüfen. Diese Kontrolle ist dann vorallem wichtig, wenn man sich die Reise selber zusammenstellt.
Die Reise habe ich mir von einem Reiseveranstalter ausarbeiten lassen. Allerdings war es ein anderer Veranstalter als bei meinen bisherigen Spezial-Fotoreisen. Nach mehreren Iterationsschritten hat dann die Reise meinen Vorstellungen entsprochen. Ich bin sicher, dass die nette Dame vom Reisebüro meine Vorstellungen verstanden hat. Jedoch geht die Buchung über ein Büro in Mali (!) und den Veranstalter in Libreville. Das war eine Ich-bin-ganz-wichtig-Manager-Type mit ständig Telefon-am-Ohr. Vermutlich war er noch nie an den Orten in Gabun gewesen, die wir besucht haben. Ich habe den Eindruck, dass der Typ keine Ahnung hatte und eher das Bestreben mit minimalsten Einsatz das maximale Geschäft zu machen. Das trifft auch auf einige der besuchten Lodges zu. Das ist keine gute Basis, den Tourismus in Gabun anzukurbeln. Ich werde den deutschen Reiseveranstalter klarmachen, dass sie sich eine andere Agentur vor Ort suchen sollen – ohne den Umweg über Mali.
Ich habe den teuren Weg über einen Reiseveranstalter gewählt, damit ich mich nicht mit jedem Reisedetail auseinandersetzen muss. Nach meinen Erfahrungen der letzten 4 Reisen tendiere ich dazu doch mehr Dinge selbst in die Hand zu nehmen, also mit Mietwagen oder noch besser mit eigenem Auto durch Afrika zu reisen.namibiafieber schrieb:
Ich hoffe, dass Du/Ihr doch noch eine schöne Reise hattet - und dass der Titel einfach darauf schließen lässt, dass Du/Ihr Dich/Euch nun weiteren bzw. anderen nicht-touristischen Destinantionen widmen wirst/werdet ! :-)
An Gabun habe ich einen dicken Haken gesetzt. Ich habe einen Eindruck von Gabun bekommen. Ich muss nicht nochmal dort hinfahren. Auch sind die Nachbarländer (Kamerun, Zentralafrikanische Republik (Dzanga-Sangha), Kongo) auf meiner imaginären Liste der Traumziele weit nach hinten gerutscht. Für 2013 stehen momentan Kuba (Februar), Grönland oder Spitzbergen (Juli), Zimbabwe oder Botswana (Mai oder August) und der Zweitversuch Südsudan (November) auf meiner Wunschliste ganz oben.Otji schrieb:
Für Dich wäre ein Land wie Namibia oder Südafrika, indem es viele Tiere zu fotografieren gibt und Dir, auf deutsch gesagt, der Arsch hinterhergetragen wird, glaube ich angebrachter.
Frei nach Sasowewi: Vielleicht sollte ich doch lieber das nächste Mal nach Südtirol fahren …
… die wilden Tiere knipse ich dann im Heidelberger Zoo.
Gruss Bernd
Äthiopien, Benin, Botswana, Elfenbeinküste, Eritrea, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Kenia (2x), Madagaskar, Malawi, Marokko, Mauretanien, Namibia, Niger, Ruanda, Sambia, Senegal, Simbabwe (2x), Sudan, Tansania (3x), Togo, Tschad, Uganda (2x)

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25 Jun 2012 10:38 #240665
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  • heuchef am 25 Jun 2012 10:38
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Hallo Bernd,

Respekt!
So sachlich freundlich kann man auch auf andere Beiträge antworten, die teilweise die Kritik oder Meinung schon etwas tendenziös vorbrachten.

Grüße
Helgi
Reisebericht 2012: 8 Löwen und ein Oryx
Letzte Änderung: 25 Jun 2012 10:38 von heuchef.
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25 Jun 2012 10:42 #240666
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  • casimodo am 25 Jun 2012 10:42
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Hallo Bernd,

ich möchte mich Helgis Worten zu 100% anschließen !

Deine Antworten sind zu 100% sachlich. Respekt B)

Viele Grüße
Carsten
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25 Jun 2012 10:48 #240667
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  • kobra2 am 25 Jun 2012 10:48
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chapeau Bernd,

so klasse ich deine Reiseberichte finde, so souverain auch die Antworten auf Kritiker B)

Freue mich auf die Fortsetzung deines Berichtes.

Gruß

Uli
Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.
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25 Jun 2012 10:53 #240668
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  • Bluna am 25 Jun 2012 10:53
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Hallo Kiboko alias Bernd :-)

ich schließe mich den meisten hier an und möchte weiterlesen!
Schön geschrieben. Macht Spaß.

Beste Grüße

Sven
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