oder muss aller Anfang schwer sein?
In dem ¾ Jahr, in welchem ich hier mitgelesen habe, habe ich zu meinem Erstaunen gelernt, wie viele Erstlings-Selbstfahrer es gleich „zünftig“ angehen wollen und auch nicht mehr total einfache Campingtouren selber machen (wollen), ohne irgendeine Vorerfahrung mit sowas zu haben, von Kampieren bis Allradfahren. Daher:
Welche Route, welches Auto, wie ausgestattet, ist auch Werkzeug da, sind die Reifen richtig und i.O., Wasser und Spritkanister ausreichend, Abschlepp oder Bergeseile vorhanden und passender Haken? Welche Versicherung, welcher Selbstbehalt, welcher Routenausschluss, welche Karte oder Navi? Wo buchen und verdammt: warum antworten die nicht und habe ich jetzt eine Buchung oder keine? Bis zu den Basics: Wie Reifen wechseln, wo Kaffee und welches Wasser trinken ……und wo (sogar wie!!!) auf’s Töpfchen gehen, wo da in der Nacht doch die bösen Tiere sind.….??
Viele der organisatorischen Probleme sind echt, manche entspringen eher einem gesteigerten Sicherheitsbedürfnis. Die, die obige Frageliste nicht abarbeiten, vertrauen dann (unbewusst) auf Glück und hilfreiche Geister unterwegs. Daher Hut ab vor allen Erstlingen, die sich da durchkämpfen und die Reise auch wirklich durchführen und Respekt an die Forumsmitglieder mit Erfahrung, die das alles mit Engelsgeduld beantworten und sich auch öfters mal als „Gratisreisebüro“ missbrauchen lassen.
Aber, ist das wirklich für jeden notwendig und sinnvoll und wäre es für Manche nicht klüger bei den Touranbietern etwas Passendes zu buchen? Für die Unternehmungs- und Abenteuerlustigen ist Letzteres natürlich keinen Gedanken wert, da ist das Erfolgserlebnis beim Selbermachen schon das halbe Reiserlebnis. Aber bei denen, die nicht so gestrickt sind, trübt wohl auch der ganze Aufwand und hin und wieder auch die Verunsicherung (die in vielen der Anfragen hier durchkommt) das Erlebnis ein bisschen. Wahrscheinlich "müssen" sie aber (mehr als sie wollen) selber fahren, weil sie eben keine (Klein-)Gruppen- oder Overlandertour oder Lodgetour machen wollen und eben (möglichst) alleine sein wollen. Ich nehme an, dass es doch wohl auch Reiseveranstalter gibt, die Campingtouren auch mit nur zwei Personen durchführen, diesem Interessentenkreis aber nicht bekannt sind. So was wird schon etwas mehr kosten (aber auch nicht unbedingt 200 – 300 € ppT), aber es gibt auch viele Vorteile: Sich um nichts kümmern zu müssen, heißt auch viele Tage für die Planung erspart und zwei bis drei Tage vor Ort gewonnen zu haben; auch die Buchungen in den NP kriegen, weil die Profis dabei bevorzugt werden (das unterstelle ich mal); das Wissen des Guides über Land, Leute und Natur…….. kein eigenes Sat-Telefon brauchen….. Und wenn es dann die einzige Reise dieser Art bleibt, war sie total entspannt, weil immer beaufsichtigt und (subjektiv gefühlt) sicher. Und wer auf den Geschmack gekommen ist, hat dann schon einen Startvorteil für die nächste, dann Selbstfahrerreise.
Da dieses Angebot meistens nur „auf Anfrage“ ist, glaube ich, dass es für viele Erstlinge in der Entscheidungsfindung hilfreich wäre, wenn die hier im Forum versammelten Profis das ein Mal etwas ausführen würden. Also: Gibt es ein Campingtourangebot für auch nur zwei/drei Personen, welches zwischen „Overlanding“ und „guided tours“ liegt, und mit welchen Kosten pro Person und Tag ist da bei zwei Personen etwa zu rechnen? Bin gespannt,
Grüße Werner