THEMA: Unterwegs in den 1970er Jahren
01 Mär 2017 11:44 #466129
  • leser
  • lesers Avatar
  • leser am 01 Mär 2017 11:44
  • lesers Avatar
SEARCHING FOR SUGARMAN auf Arte

Grüße an die 70er Im/Emigranten nach/aus SA! Erinnert ihr euch noch an diese Ohrwürmer in den 70ern in SA?

und


Voriges Jahr hat mich Jemand, der wusste, dass ich damals in SA war, gefragt ob ich mich noch an Sixto Rodriguez erinnern könnte. Konnte ich nicht, nie gehört. Dann hat er mir „I wonder“ vorgespielt und da hat es gleich geklickt, das und andere seiner Lieder hatten eine Zeit lang in SA bei manchen jungen Leuten Kultstatus, was für ein Dejavu :) !! Im stockkonservativen und puritanischen Südafrika gab es ja nichts annähernd Vergleichbares zu „Hippies“, „68ern“ udgl. im Rest der Welt, sogar "Hair" war verboten (!) und dieses Vakuum hat Rodriguez gefüllt.
Die Lieder habe ich gleich wiedererkannt, die dahinter liegende spannende Geschichte kannte ich nicht, denn Rodriguez hat damals von seinem Erfolg in SA nie erfahren. In den 90ern haben Südafrikaner recherchiert was denn aus ihm geworden ist und ihn im Zuge dessen ausgeforscht und wiederentdeckt. Darüber und die Lebensgeschichte von Rodriguez wurde die spannende Doku „Searching for Sugarman“ gedreht, die am Freitag 3.3.17 auf Arte läuft. Für mich *****
Grüße vom leser
Letzte Änderung: 01 Mär 2017 13:02 von leser.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
01 Mär 2017 12:52 #466136
  • KarstenB
  • KarstenBs Avatar
  • Beiträge: 2262
  • Dank erhalten: 2720
  • KarstenB am 01 Mär 2017 12:52
  • KarstenBs Avatar
Hallo,

ich kann mich dem Lob von leser für den Film nur anschließen. Ich habe den Film damals im Kino gesehen.

LG aus dem sonnigen Puerto de la Cruz,

Karsten
Infos NordTZ 22 www.namibia-forum.ch...juli-22.html?start=0
RB Kenia 2020 www.namibia-forum.ch...pt-2020.html?start=0
Reisebericht Südtanzania 2013 www.namibia-forum.ch...lft-nicht-immer.html
Kurzbericht 7 Wochen Nam-Bots 2012 www.namibia-forum.ch...wochen-nam-bots.html
Bericht Zimbabwe 1995: ... 30 Tage Gefängnis www.namibia-forum.ch...tage-gefaengnis.html
Reisebericht 2008: 18 Nights in the Bush - ha-ha-ha www.namibia-forum.ch...e-bush-ha-ha-ha.html

Nordtansania Feb. 2015 - Kein RB www.namibia-forum.ch...imitstart=0&start=12]
Walking Safari Zimbabwe 97 www.namibia-forum.ch...ri.html?limitstart=0
Letzte Änderung: 01 Mär 2017 12:52 von KarstenB.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: leser
03 Mär 2017 17:00 #466443
  • swisschees
  • swisscheess Avatar
  • Nobody is perfec!
  • Beiträge: 1714
  • Dank erhalten: 826
  • swisschees am 03 Mär 2017 17:00
  • swisscheess Avatar
An den Sänger kann ich mich nicht erinnern.
Beim Thema Musik kommt mir in den Sinn, dass die Beatles damals nicht am Radio gespielt wurden, weil eines der Bandmitglieder in einem Interview sagte sie seihen bekannter als Jesus.

Soviel Macht hatte die Kirche damals im Land.

Gruss
Emanuel
Letzte Änderung: 03 Mär 2017 21:25 von swisschees.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: leser
03 Mär 2017 18:22 #466451
  • leser
  • lesers Avatar
  • leser am 01 Mär 2017 11:44
  • lesers Avatar
Ja so war's Emanuel. Vorster, die Nasionale Party, BOSS, die kerk und ihre dominees gaben den Ton an.
Im öffentlichen Schwimmbad wurde ich ein mal angepflaumt, weil ich den Tag des Herren dadurch entehrt hatte, dass ich meinen einjährigen Sohn nackig im Gras krabbeln ließ.
Grüße
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
07 Mär 2017 16:51 #466902
  • leser
  • lesers Avatar
  • leser am 01 Mär 2017 11:44
  • lesers Avatar
Hi, gerade habe den RB von Chrissie über Hwange gelesen und fasse mir ein Herz um etwas los zu werden und das ist die Vegetationsvernichtung durch eine (m. E.) Überpopulation von Elefanten in manchen Regionen, womit man sich hier und im Allgemeinen ziemlich unbeliebt machen kann. Das Thema wurde ja schon öfters kontrovers diskutiert und ich will die Diskussion hier nicht fortsetzen, aber Teil dieses Themas hier sind ja auch die Veränderungen seit den 70ern.

Die durch den Überbestand verursachte Vegetationsvernichtung ist m. E. in vielen Reiseberichten erkennbar und sie dürfte immer ärger werden. Die kahlen Flächen um die Wasserlöcher werden immer größer, der Mopane ist wie mit der Heckenschere auf 1 bis 1 ½ Meter gestutzt und ausgedünnt, Bäume sind großflächig verschwunden etc. Da ein Bild gleich 1000 Worte ist, hier zwei von Chrissie geklaute Bilder von Big Tom‘s in Hwange vs. den Status aus Mitte 70.
2016 aus www.namibia-forum.ch...t-zimb.html?start=24 von chrissie


Mitte 1970er
Der Big Tom's Hide

Der Ausblick vom Hide


Grüße
Letzte Änderung: 07 Mär 2017 17:35 von leser.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
10 Mär 2017 11:11 #467266
  • leser
  • lesers Avatar
  • leser am 01 Mär 2017 11:44
  • lesers Avatar
Mit der DC3 nach Selibe Phikwe und zurück.

Es ging ja durch die Presse, dass die PCL und auch andere Kupfer/Nickel-Schmelzer in Selibe (Selebi) Phikwe geschlossen oder heruntergefahren werden, was die Stadt bald zu einer Geisterstadt machen wird. Das brachte mir meinen Besuch dort in den 70ern in Erinnerung.

Ich flog von JHB (damals Jan Smuts) mit Air Botswana oder so ähnlich, jedenfalls nicht SAA, denn die Stewardessen waren schwarz. Das Flugzeug war eine DC3 und obwohl das erst mein zweiter Flug überhaupt war, war mir auch damals bewusst, mit welcher Flugzeuglegende ich da flog. Der Einstieg war ein Aufstieg (die DC3 lag auf einem Heckrad auf) und sobald die Motoren angeworfen waren, war es vorbei mit Konversation.
Selibe Phikwe war keine „gewachsene“ Stadt, sondern das Werksgelände einer erst in den 60ern erschlossenen Mine und Kupfer-/Nickelhütte mit den dazugehörigen Häusern und Unterkünften für das technische Personal und Management (weiß), die schwarzen Arbeiter und die örtliche Verwaltung, ein paar Geschäfte, eine Hotel, das war‘s. Eine Industrieenklave im Busch, keine/kaum Teerstraßen, daher seeehr staubig, nur für Hartgesottene und kein Platz für zu Hüttenkoller Neigende. Die Straßen zur botswanischen „Außenwelt“ oder zur Grenze waren so schlecht, dass die Gesellschaft PKW-Fahrten nur mit „bewährten“ Automarken erlaubte, z. B. Peugeot, alles andere blieb mit Pannen liegen und musste geborgen werden. So wurde möglichst viel eingeflogen, von Ersatzteilen für die Mine/Hütte, bis Fenster und Türen und Schrauben und Konsumartikel. Und das machte die Firmenpiste in Selibe Phikwe zum International Airport…..und die Konsequenz davon war, dass man beim Abflug ZWEI Stunden vor Abflug dort sein musste. Da saß man dann, gemeinsam mit den anderen 30 oder so Passagieren, nach der Passkontrolle in einer Hütte oder im Freien unter einer Zeltplane in brütender Hitze, rauchte eine nach der anderen…..

Für diese Langeweile entschädigte AirBW dann folgendermaßen: Der Rückflug ging über Gaberone und bereits am Weg dorthin flogen wir in eine gewaltige Gewitterfront. Rundum blau/schwarze Wolkentürme, Blitze, das Flugzeug wurde unheimlich durchgerüttelt, sackte ab……ein Flugerlebnis zum Speixxx. Nahe vor Gaberone kam dann die Durchsage, dass der Flughafen dort wegen schwerer Gewitter und Stromausfall gesperrt war und wir in der Nähe in ??????? (vergessen) landen werden, um Passagiere aus- und zusteigen zu lassen. Kaum gesagt, legte der Pilot die DC3 in eine steile Abwärtskurve in ein Tal zwischen zwei Bergrücken, mit gefühlten 30 Grad Seitenneigung, dann sah man eine unbefestigte Piste und dort rumpelten wir d’rauf und kamen (für mich ziemlich nahe) vor Bäumen am Ende der Piste zu stehen. Hohe Schule für Buschpiloten, zumindest für Fluglaien wie mich. Es gab dort kein Gebäude, nur ein im Sturm flatterndes Militärzelt für die Abfertigung der Aus- und Zusteiger und als Wetterschutz. Die Weiterflieger durften auch raus, weil zuerst einige Kleinflugzeuge wegen des Schlechtwetters dringend runter gelassen werden mussten. Diese drehten Warteschleifen und der Sturm war so stark, dass man jedes Mal, wenn ein Flieger in den Wind drehte, hören konnte wie die Motordrehzahl absackte. Nachdem alle gelandet waren, waren wir dran und das war auch höchste Zeit, weil es schon dämmerte. Die DC3 beschleunigte und nach ca. 2/3 der Rollbahnlänge dröhnten plötzlich die Motoren und alles vibrierte entsetzlich weil der Pilot die Maschine wieder abbremste, schließlich standen wir -schon wieder- ziemlich nahe an den Bäumen. Dann kam die Durchsage des Piloten, dass alles i. O. und reine Routine sei, es wäre sich aber nicht ausgegangen und beim nächsten Versuch werde er auf ein Abflauen des Windes warten (hoffen?)….und das klappte dann, wir fegten über die Baumkronen und stiegen ….. und kamen mit ziemlicher Verspätung nach Jan Smuts.

Als ich zwanzig Jahre später wieder in Selibe Phikwe war, habe ich meinen Augen nicht getraut. Da stand eine richtige Stadt, mit shopping malls, Geschäften, Hotels, geteerten Straßen mit Blumenrabatten……was für ein Aufstieg und jetzt das Aus. Sozialpläne gibt es nicht, Khama sagt, dafür fehlt das Geld, aber für Panzer und Kampfbomber hat er es, die Leute tun mir echt leid.
Grüße
Letzte Änderung: 10 Mär 2017 11:17 von leser.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.