THEMA: Ojimamgurosonganijjiriklala - Achtung ! Knoten in der Zunge
15 Mai 2005 13:30 #4892
  • Satara
  • Sataras Avatar
  • Satara am 15 Mai 2005 13:30
  • Sataras Avatar
DTA will Städte umbenennen

DTA-Präsident Katuutire Kaura will die Umbenennung einiger Städte Namibias beantragen.

Kauras will Folgendes beantragen: diese Ortschaften sollen wieder ihren ,,vorkolonialen, einheimischen Namen" erhalten: Windhoek (Otjomuise), Tsumeb (Okavisume), Gobabis (Epako), Kamanjab (Okamanja), Karibib (Otjandjomoimwe), Usakos (Okanduu), Swakopmund (Otjozondjii), Walvis Bay (Ezorongondo) und Grootfontein (Otjivanda).

Übt schon mal fleissig, damit Ihr Euch nicht die Zunge verknotet.
:lol: :lol: :lol:
Dieses Thema wurde gesperrt.
15 Mai 2005 14:59 #4900
  • Satara
  • Sataras Avatar
  • Satara am 15 Mai 2005 13:30
  • Sataras Avatar
Hallo,
wir haben ja auch hier in Deutschland unsere Erfahrung mit Umbenennungen - z.B. Karl-Marx-Stadt und jetzt wieder Chemnitz. Aber wie auch immer: das ist wirklich ein namibisches Problem, wo wir uns vornehm zurückhalten sollten ( auch wenn´s uns nicht gefällt ). Aber es muss erlaubt sein, die Begründung ( Rückkehr zur vorkolonialen Bezeichnung ) zu hinterfragen: ich war der Meinung, dass der Name Windhoek von Jonker Afrikaner stammt. Lieg ich da verkehrt ? - Den Ort Swakopmund gabt es zu vorkolonialer Zeit nicht, ebenso Karibib - warum dann umbenennen ? - Vielleicht sollte man den Ideengeber auch mal fragen, bis wann für ihn die vorkoloniale Zeit reichte. Und welche Bezeichnung in welcher Sprache ? - Mit Klicklauten ? - Und wie schreibt man die Namen mit modernen "Schreibgeräten" ? - Die Entscheidung, Englisch zur einzigen Amtssprache zu machen, war sicher nicht unumstritten - aber mutig und zukunftsweisend. Dieser Vorschlag jetzt aber scheint mir eine doppelte Rolle Rückwärts zu sein. Sorry - nun hab ich mich doch eingemischt.
Gruß Joli
Dieses Thema wurde gesperrt.
15 Mai 2005 18:30 #4906
  • Satara
  • Sataras Avatar
  • Satara am 15 Mai 2005 13:30
  • Sataras Avatar
Hallo,
das ist wirklich ein namibisches Problem, wo wir uns vornehm zurückhalten sollten ( auch wenn´s uns nicht gefällt ). Aber es muss erlaubt sein, die Begründung ( Rückkehr zur vorkolonialen Bezeichnung ) zu hinterfragen: Den Ort Swakopmund gabt es zu vorkolonialer Zeit nicht, ebenso Karibib - warum dann umbenennen ? - Vielleicht sollte man den Ideengeber auch mal fragen, bis wann für ihn die vorkoloniale Zeit reichte. Die Entscheidung, Englisch zur einzigen Amtssprache zu machen, war sicher nicht unumstritten - aber mutig und zukunftsweisend.
:?: :?: :?:

Dieser Vorschlag jetzt aber scheint mir eine doppelte Rolle Rückwärts zu sein. Sorry - nun hab ich mich doch eingemischt.
Gruß Joli

Deutschland sieht sich in der Pflicht Namibia in besonderem Masse zu unterstützen, gerade wegen der historischen Gegebenheit und daraus entstandenen Bindungen.

Es ist unbestreitbar, dass Namibia in besonderem Masse durch Deutsche und Buren geprägt wurde. Diese Prägung ist Teil der Identität des Landes.
Es zu ignoriern oder gar zu verleugnen durch Namensänderung macht in meinen Augen keinen Sinn.

In Deutschland haben wir eine Geschichte, von der wir uns wünschen, dass es bestimmte Jahre nie gegeben hätte. Das hilft aber nicht. Es hat sie nun mal gegeben. Und wir stehen zu dieser Verantwortung.

Das heutige Namibia, was immer noch viel "besser da steht" als andere afrikanische Länder, zehrt immer noch von dieser Vergangenheit - im Guten wie im Schlechten, das zu bestreiten wäre unehrlich.
Und die Ortsnamen dokumentieren diese Geschichte. Daher versteh' ich diesen Drang zur Umbenennung nicht, ausser, dass man alles aus der Vergangenheit "wegwischen will".

Dann darf man aber auch keine besonderen Forderungen mehr an ehemalige Kolonialmächte stellen und muss wieder bei "Null" anfangen - das wollen sie aber auch nicht.
Dieses Thema wurde gesperrt.
17 Mai 2005 07:34 #4936
  • Satara
  • Sataras Avatar
  • Satara am 15 Mai 2005 13:30
  • Sataras Avatar
Hallo,

dieser Versuch hat m.E. nichts mit irgendeinem wie auch immer gearteten Geschichtsbewusstsein zu tun: Es ist reine Parteipolitik. Der DTA ist es ja auch bei den letzten Wahlen nicht gelungen, in größerem Ausmaße in die Wählerreihen der SWAPO einzubrechen. –Ist ja auch kein Wunder, denn nur die hat ja etwas zu verteilen!- Wie kann ich mich nun bei meinen Wählern etwas bekannter machen? Richtig, durch "pointierte" Positionen gegenüber dem afrikanischen Bösen! Aber, welch Pech, die Landfrage ist ja schon durch die SWAPO besetzt. Was also tun? Flugs über die südliche Grenze geschaut, et voilà….

Gruß, Michael
Dieses Thema wurde gesperrt.