THEMA: Die kleinen und großen Wunder der Natur
16 Mai 2021 14:20 #616133
  • Bhekisisa
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  • Bhekisisa am 16 Mai 2021 14:20
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Hallo Reisebiene!
Das Thema, das du hier anschneidest, habe ich auch schon als Beitrag geplant. Und zwar aus verschiedenen Gründen: erstens ist es fantastisch, was die Natur an Wirkstoffen bereithält, und das ist es sicher wert, anhand von einzelnen Beispielen aufgezeigt zu werden. Zweitens, und das ist mir besonders wichtig, um zu informieren, wie der Hunger der westlichen Welt nach Gesundheit und Schönheit zur Ausbeutung der Natur beiträgt.
Da ist die Hoodia ein sehr schönes Beispiel dafür. Wie Wolfgang schon richtig erwähnt hat, ist diese Pflanze übrigens kein Kaktus, auch wenn sie Ähnlichkeit damit haben mag. Vielmehr gehört sie zu den Hundsgiftgewächsen (Apocynaceae), derselben Familie wie hierzulande zum Beispiel das wohlbekannte Immergrün. Noch genauer gesagt, ist die Hoodia eine Angehörige der Seidenpflanzengewächse (Asclepiadoidae). Ein bekannter Vertreter aus unseren Regionen ist beispielsweise die Schwalbenwurz.
Den San ist diese Pflanze schon lange als Unterdrücker von Hunger und Durst bekannt, Popularität erlangte sie allerdings erst in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, als südafrikanische Soldaten, die in Nordnamibia zur Bekämpfung der SWAPO eingesetzt wurden, die wundersame Wirkung der Hoodia kennenlernten, nutzten und publik machten.
Die Hoodia geriet in den Fokus der Pharmaindustrie und seither nehmen die Bestände stetig ab, da die Nachfrage nach diesem diätetischen "Wundermittel" rasant anstieg. Zwar wurden auch schon Versuche unternommen, die Hoodia auf Plantagen zu züchten, doch man stellte fest, dass ihr Wirkstoffgehalt bei weitem unter dem natürlich gewachsener Pflanzen liegt. Also werden nach wie vor Hoodias an ihren natürlichen Standorten geplündert und das führte zu einer ernsthaften Bedrohung der Art.
Nachfrage und Wirkstoffknappheit führten außerdem dazu, dass oft Produkte für teuer Geld verkauft werden, auf denen zwar Hoodia drauf steht, aber nicht oder nur in geringen Mengen enthalten ist. Deshalb meine Bitte: Finger weg von solchen Erzeugnissen!
Auf dass man Exemplare der Hoodia wie dieses an einem natürlichen Standort noch oft und lange sehen können wird:


Prachtvolle Hoodia gordonii im Grenzgebiet zwischen Südafrika und Namibia.

Liebe Grüße von Barbara
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