Lieber Mike17,
ich nehme an Du bist kinderlos? In der Regel sind es kinderlose Menschen die einen in dieser Pauschalität radikalen Unsinn absondern und sich so in peinlicher Weise selbst erhöhen wollen: Sie würden mit ihrer Kinderlosigkeit selbst ein in "Ethik" und Verantwortlichkeit überlegenes Leben führen. Ich habe solche Kandidaten auch in der eigenen erweiterten Familie. In der Regel sind diese Kandidaten dann auch in einem Alter, wo der Zug biologisch abgefahren ist. Dann wird mit allerlei kruden Theorien das gerechtfertigt, was im eigenen Leben irgendwie fehlt. Immer wieder lächerlich und bemitleidenswert,
Niemand bestreitet, dass Überbevölkerung ein Problem und in Hinsicht auf viele Symptome heute sogar ein ursächliches Problem ist. Nur ist ein pauschaler Kinderverzicht garantiert nicht die Lösung. Man beseitigt erhöhte Feinstaub- und Stickoxidwerte in Stuttgart oder einen weltweit viel zu hohen Fischfang auch nicht dadurch, dass man die Namibier auffordert, gar kein Auto mehr zu fahren oder gar keinen Fisch mehr aus dem Meer zu holen.
Wir haben hierzulande eine der weltweit niedrigsten Netto-Reproduktionsraten (0,688) und sind ganz sicher nicht ursächlich für eine Überbevölkerung. Die von Dir aus "höchsten ethischen" Gründen geforderte Entvölkerung hierzulande würde das Problem der Überbevölkerung nicht lösen sondern tendenziell verschärfen. Das Problem liegt ursächlich da, wo es extrem hohe Reproduktionsraten gibt und sich die Bevölkerung alle 10-20 Jahre verdoppelt. In Teilen Afrikas und Teilen Asiens. Nur da kann man es ursächlich lösen. Wenn wir uns hier ausrotten, verschärft es das Problem eher, denn mit Blick auf die Realitäten: Das Knowhow (Kontrazeptiva, Intrauterinpessar, uvm.) als auch das notwendige Geld, um Veränderungen zu bewirken, ist eher hierzulande zu finden als in den besonders problembehafteten Teilen Afrikas und Asiens. Wenn wir uns hier abschaffen, wird das die Geburtenrate im Niger nicht senken. Es reduziert Möglichkeiten zur Problemlösung.
Es gibt auch eine Reihe an seriösen Wissenschaftlern, die 10 Mrd. Menschen auf diesem Planeten für dauerhaft tragfähig halten. Nämlich dann, wenn die Menschheit die Problemfelder angeht, aus denen sich heute die zerstörerische Wirkung der Überbevölkerung speist: Energieeinsparung und 100% regenerative Energiegewinnung, weitgehend vegetarische Ernährung, Wohn- und Verkehrslösungen ohne ausufernden Flächenbedarf, usw. Die Technik und das Wissen dazu ist längst vorhanden. Es wird nur nicht umgesetzt. Aus Profitstreben, Bequemlichkeit, Tradition und vielen Gründen mehr. Vielleicht lässt Deine erhabene Ethik auch die Beschäftigung mit der Frage zu, ob das der ethischere Ansatz zur Lösung wäre?
Lustig, wie schnell man sich solch wertende Kommentare einfängt.
Lustig finde ich Deine aus meiner Sicht völlig kaputte Selbstwahrnehmung und das nicht vorhandene Urteilsvermögen. Du rotzt einen undifferenzierten radikalen Kommentar ins Forum "Und genau deshalb ist die höchste ethische Verpflichtung für jeden einzelnen, keine Kinder in die Welt zu setzen. ", der eine Wertung ja Beleidigung enthält: Jeder der Kinder zeugt, verhält sich also höchst unethisch. Und dann lamentierst ausgerechnet Du anschließend über wertende Kommentare? Andere abwerten und dann noch das Opfer spielen?
Ich wäre nebenbei auch daran interessiert, wie Du angesichts Deiner ach so hohen, nein höchsten, ethischen Maßstäbe andauernde Fernreisen rechtfertigen kannst.
D.