THEMA: kanufahren zwischen Krokodilen und Hippos?
24 Aug 2006 15:05 #22206
  • wüstenfee
  • wüstenfees Avatar
  • Beiträge: 737
  • Dank erhalten: 232
  • wüstenfee am 24 Aug 2006 15:05
  • wüstenfees Avatar
hallo Marlis,
wir haben vor vielen Jahren eine 5-Tages -Kanufahrt am Sambesi gemacht.
war eine geführte Tour mit insgesamt 5 Kanus (je 2 Personen) sowie 1 Kanu mit unserem Guide. Sobald Hippo-Kolonien ins Sicht waren, mussten wir mit dem Paddel immer an unser Boot klopfen, damit die Hippos hochkommen und wir sie sehen konnten. Ob das nun wirklich was gebracht hat, kann ich nicht sagen. Passiert ist jedenfalls nichts. Und wenn wir zu nah am Ufer waren, kam es schon mal vor, dass sich ein großes Krokodil ins Wasser gleiten ließ. Die 5 Tage waren absolut abenteuerlich.
Unser Guide hatte auch Schusswaffen dabei, musste sie aber glücklicherweise nicht benutzen.
Ich denke im Großen und Ganzen sind die Guide's auf Sicherheit bedacht.
Ich würde es jedezeit wieder machen.
Und doch - ein Restrisiko bleibt immer - das ist das Leben.
Grüße
Wüstenfee
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
24 Aug 2006 16:25 #22207
  • www.dt800.de
  • www.dt800.des Avatar
  • Beiträge: 221
  • Dank erhalten: 7
  • www.dt800.de am 24 Aug 2006 16:25
  • www.dt800.des Avatar
.. machen kann man alles. Es ist halt nur die Frage wie lange es gut geht.
aus unserer Seite www.dt800.de / Zambia
Mancher nimmt das locker. Doch Vorsicht ist besser als Nachsicht. Ein Beispiel:

Ereignisse die nachdenklich machen:

Krokodil tötet US-Professor (2006)
Er wollte sein Expertenwissen weitergeben und kam dabei zu Tode: Der amerikanische Arzt Richard Root war in Afrika, um beim Kampf gegen Aids zu helfen. Auf einer Bootstour attackierte ihn ein Krokodil.
Gaborone - Der Medizinprofessor Richard K. Root unternahm mit seiner Frau einen Bootsausflug in Botswana, als plötzlich ein Krokodil aus dem trüben Wasser des Flusses Limpopo auftauchte und den 68-Jährigen aus seinem Kanu riss.
In der Gegend ist es zuvor nie zu Angriffen von Krokodilen gekommen. Auf Bootsausflügen werden Touristen daher lediglich vor Flusspferden gewarnt. Die Leiche von Root wurde bisher nicht gefunden. \"Mein Vater erzählte mir noch am Tag vor seinem Tod, wie glücklich er darüber sei, in Botswana Aids-Aufklärung zu betreiben\", sagte der Sohn des Verstorbenen, David Root. ans/AP

Im Sommer 2003 wurde eine Kanufahrerin vor Manna Pools (Gegenüber Lower Zambesi NP) von Krokodilen angegriffen. Ein Krokodil stiess gegen die Bordwand, als die Frau das Kanu stabilisieren wollte, biss ein anderes Krokodil in Ihre Hand und zog sie über Bord. Der Kanueigner sah zu. Eine Rettung war nicht möglich.

Leider hat sich auch 2004 bereits wieder ein ähnlicher Fall ereignet. Vom Kanufahren können wir nur abraten.

Selbst beobachtet haben wir, wie ein junger Schwede einen Kopfsprung in den Zambesi beim Chongwe River Camp machte. Auf unseren Hinweis, \"Krokos und Hippos\" lachte er nur. Am nächsten Tage, nach machte er wieder einen Sprung ins Wasser, etwa 5 m neben einem Hippo. Ob er noch lebt ?

Anmerkung: Jedes Jahr kommen Touristen bei Kanufahrten ums Leben. Wir warnen vor solchen Touren.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
24 Aug 2006 17:33 #22208
  • marlis
  • marliss Avatar
  • Beiträge: 95
  • marlis am 24 Aug 2006 17:33
  • marliss Avatar
Puh, so viele Antworten! HAb ich gar nicht mit gerechnet!
Einige stimmen mich aber doch sehr nachdenklich! Ich werde also erst mal genau gucken, was das für Ranger sind und wie die Boote aussehen!
Vielleicht mach ich dann lieber eine Tour in einem größeren Boot, das wird auch angeboten. Habt alle vielen Dank für eure schnellen Antworten!
Es ist doch immer wieder toll mit diesem Forum! So viele erfahrene Teilnehmer, die aus eigener Erfahrung berichten! Klasse!

@Joerg: Der Lake Sibiya liegt im Maputoland, ist ein Teil vom Greater St Lucia Parc.
Viele Grüße!
Marlis
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
24 Aug 2006 18:31 #22211
  • BikeAfrica
  • BikeAfricas Avatar
  • Beiträge: 6775
  • Dank erhalten: 7049
  • BikeAfrica am 24 Aug 2006 18:31
  • BikeAfricas Avatar
Hallo Marlis,

hier noch kurz die Meinung von jemandem, der von vielen als etwas verrückt angesehen wird. Ich bin mit dem Fahrrad alleine durch Rebellengebiete gefahren und durch Regionen, in denen Löwen leben. Das habe ich für ein kalkulierbares Risiko gehalten und ich hatte selbst die Kontrolle über das, was ich tat.

Eine Kanutour zwischen Krokodilen und Flußpferden wäre mir persönlich zu gefährlich und ich hätte nicht nur keine Kontrolle über die Situation, sondern müßte wildfremden Guides mein Leben anvertrauen. Dafür bin ich -für den Fall, daß es schief geht- noch zu jung ... ;)

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
24 Aug 2006 22:28 #22213
  • Catbird
  • Catbirds Avatar
  • Beiträge: 158
  • Dank erhalten: 6
  • Catbird am 24 Aug 2006 22:28
  • Catbirds Avatar
Hi Marlis

wir wurden bei einer nächtlichen Tour mit einem kleinen Motorboot von einem Krok angegriffen und gerammt. Ob ein Mokoro dem Stand gehalten hätte, wage ich zu bezweifeln. Also ich persönlich würde mich in so ein Kanu - nach der Erfahrung - NICHT setzen

good luck wünscht

Catbird B)
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
24 Aug 2006 23:29 #22215
  • Armin
  • Armins Avatar
  • Beiträge: 2346
  • Dank erhalten: 298
  • Armin am 24 Aug 2006 23:29
  • Armins Avatar
Hallo Marlis,

wir haben vor kurzem insgesamt drei Ausflüge mit Alu-Motorbooten auf dem Kwando und dem Okavango gemacht, jedoch mit gehöriger Distanz zu Flusspferden, weniger bei Krokodilen. Gefährliche Situationen haben wir dabei keinesfalls erlebt. Zu denken gab uns jedoch der Bericht eines mitfahrenden Touristen, der längere Zeit in Afrika gelebt hat. Er berichtete über einen Vorfall, bei dem ein Flusspferd ein Alu-Motorboot angegriffen hatte. Demnach müsste man die vermeintliche Sicherheit in einem solchen Boot doch als sehr trügerisch betrachten. Flusspferde müssen wohl mit einer unglaublichen Angriffsgeschwindigkeit und Agressivität operieren. Das Thema \"Kanu\" wäre daher für mich inzwischen völlig indiskutabel. Ich finde, sowas ist nicht \"Leben\", wie \"wüstenfee\" es beschreibt, sondern \"lebensmüde\".

Trotzdem viel Spaß - mit oder ohne Kanu
Armin
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.