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THEMA: Bushmanland
04 Aug 2005 13:46 #7262
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  • Gast am 04 Aug 2005 13:46
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Hallo liebe Forumnutzer,

auf unserer Namibia/Botswanareise im Oktober möchten wir 2 Tage in der Region Tsumeb-Tsumke ein wenig über die Buschleute erfahren. Welche Camps oder Einrichtungen sind dafür am besten geeignet?
Am bekanntesten ist wohl der Muramba-bushmantrail. Außerdem habe ich noch einen Nacopta Campingplatz gefunden und ein neues Communityprojekt "Treesleeper", welches im September eröffnet werden soll.
Was bietet Nyae Nyae?.
Wer kann mir mit Informationen weiterhelfen?
Danke Biba
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04 Aug 2005 18:01 #7271
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  • Gast am 04 Aug 2005 13:46
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Hallo Biba,
ich kann Dir vielleicht insoweit weiterhelfen, dass ich Dir eine e-mail-Adresse gebe: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! . Dahinter steckt Carsten Möhle und ich weiß, dass er seine Finger in einem Buschmannprojekt dort oben in der Ecke Tsumeb-Tsumkwe hat. Er wird Dir bestimmt dazu etwas sagen können.
Gruß Joli
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23 Aug 2005 00:23 #7637
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  • Gast am 04 Aug 2005 13:46
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Sehr geehrte Biba,

von West nach Ost in der von Ihnen angegebenen Region gibt es folgende Möglichkeiten, mehr über die 30.000 Namibia Buschleute zu erfahren:

Etosha: Hier gibt es das Büchlein "Ortsnamen im Etosha Nationalpark" Viele der Wasserstellennamen sind Bezeichnungen der Buschleute.

Ombili-Stiftung: Beate Mais-Rische bietet ganzen Sippen die Möglichkeiten unter wohl definierten Rahmenbedingungen ins 20. - nicht 21. - Jahrhundert zu gelangen. www.ombili.de

Tsintsabis: Der Traumtanzplatz der Hai-//om - ( übersetzt "Baumschläfer" ) Buschleute. Das holländische Selbstverwirklichungscamp "Treesleeper" www.treesleeper.org wird ab Ende des Jahres 3 Campingplätze, Wanderungen, Tänze mit der lokalen Buschmannbevölkerung anbieten können.
Programme und Preise sind die gleichen wie im "Historic Living Museum" der Ju´-/hoansi in Grashoek.
Die Muramba Bushman Trails von Reinhard Friederich mit Buschmann Aaron und Benjamin sind der wichtigste Einstieg in die Buschmannkultur. Leider bietet Reinhard aus gesundheitlichen Gründen nur noch Mo - Fr Touren an, und in der Regel nur für größere Gruppen.

Grootfontein: Roy´s Camp hat keine eigenen Buschmannangestellte mehr.

Entlang der Strecke nach Tsumkwe: Direkt hinter dem Veterinärzaun auf der linken Seite: 6 km leichte Allradstrecke zum Lebenden Museum der Grashoek - Gemeinde. In meinem Augen die zur Zeit einfachste Möglichkeit Einblicke in das Leben der Buschleute vor 100 Jahren zu gewinnen. Die Buschmanndarsteller sind noch voller Leidenschaft. Einfacher Campingplatz ohne Wasser.
10 km weiter auf der rechten Seite das heruntergekommene Omatako Valley Restcamp der Nacobta - Organisation. Die guten englischsprachigen Übersetzer sind weg. Die Wasserpumpe ist geklaut.

Tsumkwe: Direkt am Ortseingang in den bunten Gebäuden auf der rechten Seite ist das Büro der Nyae-Nyae Conservancy. Vielleicht bekommt man eine gute Karte vom Pfannengebiet, ansonsten ist der Besuch nicht hilfreich. Guides oftmals betrunken, Raum-Zeitabsprachen selten erfolgreich. Die Nyae-Nyae Gemeinschaft bekommt zu viel Entwicklungshilfe, als dass sich die Arbeit für sie lohnen würde. Die Nyae-Nyae Lodge an den Pfannen ist bereits über ein Jahr aus dem Zeitplan. Ein Eröffnungsdatum steht immer noch nicht fest.
Tsumkwe Lodge von Aron und Estelle Oosthuizen organisiert zuverlässige Ausflüge zum Dorf Nhoma rechts unterhalb des Khaudoms, in dem man auch Buschmann -Style Hochzeiten durchführen kann.

Ein Dorf ist in der Nähe des "Hoolbooms", der von Lady Di´s Sohn Prince William miterbaute und von den Buschleuten dort betriebene Campingplatz ist nicht mehr existent. In Richtung Khaudom ist entlang des linken Weges das Dorf Klein Dobe, in dem noch drei echte Jäger leben.

Um noch "echte" Buschleute zu finden, muss man sich schon über die Grenze nach Angola trauen.

Literaturempfehlungen zur Vorbereitung eines Besuchs:

Frei,Rolf u.a.: Buschmänner. Klaus Hess Verlag Göttingen 2001, ISBN 3 933117 216, Das zur Zeit beste Buschmannbuch. Aufnahmen wurden bei den Buschmänner in Klein Dobe gemacht. Text von Buschmannexperten Reinhard Friederich kontrolliert.
Leffers, Arno: Gemsbok Bean + Kalahari Truffle ( Nyae Nyae Buschkost Führer ) ISBN 99916-0-491-X , Gamsberg Mac Millan Press, Windhoek Deutscher Entwicklungsdienst 2003


Howell,N.: Demography of the Dobe!Kung, 2.Auflage 2000, ISBN 0 202306 496

Malan, Johan S.: Die Völker Namibias, Klaus Hess Verlag Göttingen, 2.Auflage 2000, ISBN 3-933117-10-0

Hoffmann, Giselher: Die Erstgeborenen, Roman, Unionsverlag 1994 ISBN 3-29320229-2

Bleek, H. und Loyd, Lucy: Mythen und Märchen der Buschmann-Völker, Daimon Verlag 2002, ISBN 3-85630618-8

Post, Laurens van der: Das Herz des kleinen Jägers, Roman, Diogenes Verlag, ISBN-Nr. 3-25722821X

Liebenberg, Louis: The Art of Tracking The origin of Science, David Philip Publishers 2.Auflage 2001, ISBN 0 86486 293 8

Gordon, Robert J.: Picturing Bushmen The Denver African Expedition of 1925, Ohio 1997, ISBN 0864863330

Gordon, Robert J.: The Bushmen Myth: The Making of a Namibian Underclass, Westview 1992, ISBN 0813313813


Mit sonnigen Grüßen aus Windhoek
Carsten Möhle
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23 Aug 2005 08:05 #7641
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Danke Herr Möhle für die umfangreichen Informationen.

Gruß Biba
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24 Aug 2005 11:34 #7676
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Hi !
noch eine Literaturempfehlung hätte ich:
"Nisa erzählt" - Das Leben einer Nomadenfrau in Afrika - von Marjorie Shostak, Rowohlt Taschenbuch Verlag, ISBN 3 499 26492 7 :)

Auf Anraten von Carsten (danke Carsten!) waren wir im Trail Blazers Camp (ein sehr schönes Camp übrigens), um eben hier ein wenig das "wirkliche Leben" und die Traditionen der Buschleute kennen zu lernen. Aber irgendwie ist das nicht mein Ding, wenn die Leute mit ihrem VW-Bus mit lauter westlicher Musik angebraust kommen, dann in voller Buschmanns-Ausrüstung aussteigen und traditionelle Tänze vorführen. Das wirkt auf mich sehr aufgesetzt und eben überhaupt nicht traditionell, sondern eher touristisch und zirkusmäßig.
Mit sehr sonnigen Grüßen aus der Pfalz :lol: von
Catbird 8)
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24 Aug 2005 11:54 #7678
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  • Gast am 04 Aug 2005 13:46
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wie cartsen schon erwaehnt hat, "echte" buschmaenner gibt es nur noch in angola oder vereinzelt in der kalahari, alles andere ist fuer die touristen abgespielt, da braucht man sich nichts vorzumachen
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