THEMA: Verhalten gegenüber Elefanten
15 Mai 2007 09:11 #37362
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  • pme am 15 Mai 2007 09:11
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Hello all,

auf Game Drives wo ich noch genügend Zeit bis zum Sonnenuntergang habe, warte ich auch mit abgestelltem Motor, bis die Route frei ist. Wenn ich aber fahren \"muss\", weil ich eine längere Etappe zurücklegen oder zum Sonnenuntergang aus einem Gebiet verschwunden sein muss, dann ist es am besten, langsam aber bestimmt zu fahren. Wichtig ist, dass man niemals zwischen Jungtiere und Mütter gerät. Gerade die Kleinen machen da aber manchmal Probleme, weil sie teils neugierig um das Auto rumrennen. Im Zweifelsfall anhalten. Wirklich heikle Situationen habe ich bisher nur erlebt, wenn verschiedene Bullen im Must stehen und raufen. Da heisst es unbedingt Abstand halten, weil aus einer Mock Charge gegen einen anderen Bullen schnell eine echte Frustrationscharge gegen ein lästiges, schnarrendes und komisch riechendes Ding mit runden Füssen wird. Zumal dieses Ding erst noch kleiner als der Angreifer ist.

Schöne Grüsse

Patrick
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15 Mai 2007 09:25 #37363
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  • Jens_Dietzel am 15 Mai 2007 09:25
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Hallo Hermann,
Elefanten sind sensibel.
Wäre ich \"eingekesselt\", hätte es wie Chrigu gemacht. Auf den Eli zufahren wird schnell als Angriff gewertet, wenn der Eli seine Chance wittert, d.h. sich für stärker hält, wird es zumindest einen Scheinangriff starten und danach überlegen, ob er wirklich angreift.
Wenn es möglich ist, d.h. nicht eingekesselt, an den Rand fahren, d.h. für den Eli sichtbar Platz machen. Ob man den Motor dann laufen läßt, um sich evtl. rückwärts aus dem Staub zu machen ist eine Frage, die jeder für sich beantworten muss. Sollte dem Eli der freie Platz nicht reichen, wird er warnen, d.h. Ohren wackeln und Rüssel aufstellen. Wenn man dann nochmals ein paar Meter Platz macht ist der Eli meist zufrieden.
Normalerweise sind Elefanten friedfertige Tiere, wenn man sie respektiert, einen gewissen Mindestabstand einhält, wenn man auf sie zufährt. Sie steigen nachts auch über einen drüber, wenn man sich mit seiner Schlafrolle auf der \"Elefantenautobahn\" schlafen gelegt hat.
Zu Fuß muss man etwas mehr aufpassen, da man keinen \"Panzer\" bzw. Knautschzone hat (die tut gleich mächtig weh), da Elefanten SEHR schnell sind, vor allem im Vergleich zu uns Menschen, besonders im Sand und mit Fotoapparat \"beschwert\". Außerdem ist man WINZIG.
LG Jens
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15 Mai 2007 10:03 #37364
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  • pacific am 15 Mai 2007 10:03
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Ganz langsam fuhr ich auf die Elefanten zu und hatte Glück das,die wohl noch jungen Bullen,von der Piste trotteten.

Hallo Hermann,

ich würde NIE wieder auf einen Elefanten zufahren. Als ich einmal auf einen Baybyfanten zugerollt bin, kam Papafant aus dem Gebüsch und griff an.
Habe zwar nachher gelernt, dass es nur ein Scheinangriff war, fühlte mich aber damals wie in Jurassic Park. Ja, eigene Blödheit :blush:

Seitdem bin ich schon öfters in Elefantenherden geraten. Stehend mit abgeschaltetem Motor wurde ich immer ignoriert.

Gruss, Gerd
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15 Mai 2007 11:04 #37368
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  • AfricanDreams am 15 Mai 2007 11:04
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Hallo,

zu dem Thema kann ich auch eine sehr nette Episode beitragen.

Letztes Jahr im Chobe NP trafen wir auf eine größere Herde Elefanten, die links und rechts gleich neben der Fahrspur am Fressen war. Wir hielten erstmal an und wußten auch nicht so recht wie wir uns nun verhalten sollten. Dann kam uns ein Fahrzeug entgegen, die Elefanten schienen sich nicht am geringsten daran zu stören. Also fuhren auch wir langsam weiter und konnten die Herde ohne Probleme passieren.

Sehr weit sind wir allerdings nicht gekommen, da wegen einem breiten Feuergraben der Weg plötzlich zu Ende war. Also gewendet und wieder zurück. Die Elefanten waren immer noch da, und machten auch nicht den Anschein, als ob sie demnächst weiterziehen wollten.

Diesmal stellte sich ein halbwüchsiger Elefant mitten auf den Weg und zeigte Drohgebärden. Wir hielten an und setzten ein paar Meter zurück. Er schien damit zufrieden und setzte seinen Weg - weiterhin mitten auf der Fahrspur gemächlich fort. Wir ließen ihm etwas mehr Abstand und folgten dann langsam nach. Das gefiel ihm gar nicht, und wieder zeigte er Drohgebärden. Wir wieder angehalten und ein paar Meter zurückgesetzt. Nun kam von rechts eine große Elefantenkuh und stellte sich neben den Jungspund. Oh weia, dachten wir, wenn die nun meint den Jungen beschützen zu müssen, kanns heiter werden! Doch hört was geschah. Die große Dame stupste den jüngeren leicht an und lief mit ihm an der Fahrspur entlang. Ganz allmählich drängte sie ihn dabei nach links vom Weg ab. Als der Abstand zum Weg deutlich größer geworden war, fuhren wir langsam weiter. Die Elefantenkuh schaute uns völlig entspannt an, als wir die beiden passierten und auch der halbwüchsige verhielt sich ruhig.
Das war unser schönstes, und zugleich auch beeindruckendstes Erlebnis das wir mit Elefanten hatten.

LG
AfricanDreams
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15 Mai 2007 13:30 #37373
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  • Rodrigo am 15 Mai 2007 13:30
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Hallo,
könnte es sein, dass Elefanten in unterschiedlichen Gegenden unterschiedlich reagieren? Ich habe beispielsweise die Moremi-Elefanten als recht angriffslustig (auch wenn es wohl nur Drohgebärden waren) erlebt.Ich musste einen großen Umweg fahren, weil eine Herde die Piste besetzt hielt und schon drohte, wenn ich ca 70 m nah dran war - was normalerweise wohl keine gefährliche Nähe ist. Die Campbesitzerin in Maun erzählte mir, dass im Jahr zuvor dort ein britisches Touristenauto zertrampelt worden sei (mit einem Todesopfer).
Ganz anders im Chobe NP, wobei ich den vorigen Bericht bestätigen kann. Ich fuhr auf der Hauptpiste von Ihaha Richtung Serondela - und musste anhalten, weil sich viele Elefanten mit größter Gemütlichkeit auf der Piste aufhielten. Ich wartete also und wartete. Da kam mir eine Militärpatrouille entgegen, fuhr ungerührt mitten durch die Herde durch, hielt bei mir an, fragte erstaunt, warum ich hier warte, und als ich auf die Elefanten deutete, bot mir der Fahrer an, mich durchzulotsen. Er wendete und fuhr zurück, ich folgte - kaum eine Reaktion der Elefanten. Einer hob grade mal müde den Rüssel hoch, blieb aber stehen. Ich war verblüfft. Kein Jägerlatein.
Haben die Chobe-Elefanten gelernt, dass ein Auto ihnen nichts tut? Aber das müsste in Moremi ja auch so sein.
Vielleicht hat ja jemand eine Erklärung dafür. Und in welche Kategorie wollen wir die Etosha-Elefanten einordnen???
Viele Grüße!
Wolff-Rüdiger
Omnia vincit amor
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15 Mai 2007 13:59 #37375
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  • Andreas Cierpka am 15 Mai 2007 13:59
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Also ganz so zahm haben wir nicht alle Elefanten im Chobe empfunden. Waren im Sep. dort und kamen auf dem Weg vom Moremi nach Savuti an einem schattenspendenden Baum vorbei. Dort standen ein paar Elefanten doesend rum und machten einen scheinbar gelassenen Eindruck. Als wir auf deren Hoehe waren und vorbei fuhren, drehte sich einer ploetzlich um drohte und lief uns ein Stueck nach!

Auf keine Fall haette ich mir in dem Moment die Bloese geben wollen und mich im Sand festgefahren. Keine Ahnung was passiert waere. Aber da wir gleich wieder weg waren, beruhigte sich der Elefant schnell - schliesslich hatte er gezeigt wer der Staerke ist.



Anders haben wir es im Krueger Park erlebt. Dort stand ein riesiger Bulle auf der Strasse. Gelangweilt hing der Ruessel runter und er bewegt sich nicht von der Stelle. Wir standen so etwa 15 Minuten als ein Ranger kam und kurz anhielt. Erster Gang rein und mit heulendem Motor auf den Elefanten zuegig zugefahren. Der \"sprang\" auf und lief in die nahen Buesche, kehrte um aber der Ranger war schon weg. Wieder auf der Strasse machte er weiter Pause. Was der Ranger kann, koennen wir auch - dachten wir jedenfalls. Erster Gang rein, Motor aufheulen lassen und auf den Elefanten zufahren. Doch der kannte den Trick schon und ruehrte sich nicht. Also bremsen, umkehren und eine andere Strecke nehmen.


Denke, dass jeder Afrikafahrer solche Erlebnisse schon einmal hatte.
Ein Gast bin ich im fremden Land geworden.
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