THEMA: Tierischer Adventskalender 2024
30 Nov 2024 08:01 #698301
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  • leofant am 30 Nov 2024 08:01
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Liebe Fomis,
vor genau einem Jahr hatte ich meinen letzten „tierischen Adventskalender“ hier im Forum eingestellt. Also ist es wieder an der Zeit, den Nachfolger 2024 zu präsentieren.
Auch dieses Mal habe ich aus meinem „Fotobuch Nr. 2“ wieder pdfs generiert und Screenshots der einzelnen Seiten gemacht. Dadurch liegt die Qualität vielleicht nicht bei 100%, aber für einen virtuellen Kalender sollte es genug sein. Das Fotobuch beinhaltet 99 Seiten, also kann ich an jedem Tag ca. 4 Bilder einstellen. Ich habe manchmal kurze oder auch längere Kommentare zu der jeweiligen Situation geschrieben. So kann man nachvollziehen wie oder warum es zu den Fotos kam. Auch für diesen Kalender gilt: Für zarte Gemüter mögen manche Beschreibungen etwas brutal wirken, aber die Wildnis ist nun mal wild. Und daran will ich auch bei der Kommentierung einzelner Begebenheiten nichts ändern.
Ich hoffe, die Tierbezeichnungen auf den jeweiligen Fotos sind korrekt und ihr werdet euch nicht langweilen.

Heute, am 30.11.2024 teste ich, ob noch alles so funktioniert wie gewohnt und stelle 2 Bilder ein, nämlich die Titelseite und die Rückseite des Fotobuchs. Beide Fotos entstanden bei einer der vielen Touren auf dem Chobe River. Meine Frau Ruth und ich hatten viele Jahre lang das riesige Glück, bei Freunden in Kasane unterzukommen. Die besaßen dort eine Lodge. Während Ruth öfter mit Freundin Gabi unterwegs war, um Besorgungen für die Lodge zu machen, konnte ich fast jeden Tag den Nationalpark besuchen. Entweder zusammen mit den Gästen, oder manchmal auch ganz alleine mit einem der Guides. Das war natürlich immer das „rosarote Paradies“ für mich, denn vor allen Dingen John und Tefo waren extrem engagiert, um mir so viel „tierische Situationen“ wie möglich zu präsentieren. Leider sind unsere Freunde seit 2021 nicht mehr in Botswana. Das war ein Schock für uns, aber immerhin ist es uns weiterhin einmal pro Jahr möglich unser geliebtes Land zu besuchen. Deshalb kann ich jetzt schon sagen, dass auch der nächste Kalender 2025 wieder erscheinen wird.
Morgen – also am 01.12.2024 – geht es dann los mit dem Kalender

Liebe Grüße Walter





Anhang:
Letzte Änderung: 30 Nov 2024 08:03 von leofant.
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30 Nov 2024 08:37 #698303
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Hallo Walter,

da bin ich natürlich wieder mit dabei und freue mich schon aufs erste Türchen!

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Konni
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30 Nov 2024 13:24 #698327
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Hallo Walter,
ich freue mich wie Bolle auf deine Türchen!

Liebe Grüße
freshy
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01 Dez 2024 07:42 #698365
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Guten Morgen Konni und Freshy! Schön das ihr dabei seid :cheer: Ich hoffe ich kann euch täglich einige nette Minuten schenken.
Dann beginne ich doch gleich mal mit

Türchen Nummer 1



Bild 1 Zeitpunkt: November
Tatsächlich habe ich schon immer eine besondere Verbindung zu Elefanten gehabt. Sobald ich mich in der Nähe der grauen Riesen befinde, erfasst mich eine Hochstimmung, die normalerweise recht lang anhält. Im Freundes- bzw. Verwandtenkreis halten mich viele für total meschugge, weil ich unglaublich viele Elefantenbilder auf der Festplatte gespeichert habe. Aber dafür konnte ich das Leben der Elis von der Geburt bis zum Tod ganz gut (zumindest für meine Ansprüche) dokumentieren. Wie sagte Thoralf, ein deutscher Tierfilmer: Elefanten machen glücklich! Und das ist absolut wahr. Ich liebe es, wenn wir dicht an einem Elefantenpfad stehen, den Motor stoppen und auf das Herannahen einer Herde warten. Zumindest wir haben die Erfahrung gemacht: Wenn man vorher schon parkt und sich ruhig verhält, sind diese Begegnungen immer total entspannt, denn die Elis können ja selbst entscheiden, wie nahe sie an den Wagen herankommen. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich bei den zahlreichen Begegnungen jemals Angst verspürt hätte, aber immer habe ich dieses unglaubliche Gefühl, wenn ich das Grummeln oder das kurze Trompeten der Tiere hören kann, während sie unseren Standort passieren.


Bild 2 Zeitpunkt: November
Es ist schon einige Jahre her, aber ich kann mich noch gut erinnern. Wir tuckern mit dem Boot gemächlich am Ufer des Chobe entlang, als wir auf diese zwei Kampfhähne treffen. Sie meinen es nicht wirklich ernst, messen eher nur ihre Kräfte. Die Perlhühner am Rand der Arena kommen mir vor, wie die Ringrichter beim Boxen. Scheinbar mit kritischem Blick analysieren sie, wer von den beiden die bessere Technik drauf hat. Ach ja, der Kampf ging übrigens unentschieden aus :laugh:


Bild 3 Zeitpunkt: November
Am späten Vormittag haben wir unseren weitesten Punkt in der Nähe der Chobe Savanna erreicht und gleiten langsam über das Wasser. Am Ufer versammeln sich immer mehr durstige Elefantenherden. Während sich die Mütter mit dem Nachwuchs in der Nähe des Ufers aufhalten, genießen die Älteren einen Ausflug ins tiefere Wasser. Guide John hat schon längst den Motor ausgeschaltet und wir treiben mit der Strömung auf die Elis zu. Ich habe mich ganz vorne am Bug positioniert, um möglichst nah an meinem Motiv zu sein. Der Eli hat sichtlich Spaß dabei, das Wasser mit dem Rüssel aufzusaugen, um es dann wieder als Springbrunnen auszustoßen. Ich kann das bei der aufkommenden Hitze des Tages sehr gut nachvollziehen und freue mich über dieses Motiv.


Bild 4 Zeitpunkt: Dezember
Gerade die jugendlichen Elefanten beobachte ich immer wieder gerne, langweilig wird mir dabei nie. Auch diese drei Freunde haben sich etwas einfallen lassen, damit ich sie ja nicht übersehe und ein schönes Bild knipsen kann. Natürlich habe ich mich höflich bei ihnen bedankt. Vielleicht begegnen wir uns ja wieder :)

… Fortsetzung folgt …
Letzte Änderung: 01 Dez 2024 07:47 von leofant.
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02 Dez 2024 07:08 #698420
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Ich wünsche einen schönen guten Morgen ! Und weiter geht es zu

Türchen Nummer 02


Bild 5 Zeitpunkt: Juni
„Meine“ Jungs (die Guides) haben ein exzellentes Gespür dafür, wie nahe man mit dem Boot an einen badenden Eli heranfahren kann, ohne dass er genervt wirkt. Bei manchen „Badegästen“ halten sie mehr Abstand, bei anderen weniger. Hin und wieder wurden wir in der Vergangenheit mit einem strengen Blick bedacht, wenn wir eine gewisse Grenze erreicht hatten, aber richtig wütend geworden ist keiner von ihnen.


Bild 6 Zeitpunkt: Oktober
Ich finde, dieser Eli schaut sehr nachdenklich aus. Ob er wohl überlegt, welche Termine er in der aktuellen Woche noch wahrnehmen muss?


Bild 7 Zeitpunkt: Oktober
Wir fahren ein Stück am Ufer des Lake Kariba entlang. Auch hier weiß unser Guide „Little Alex“ (er brachte übrigens geschätzte 150 kg auf die Waage) ganz genau, wie er das Boot positionieren kann. Immerhin nähern wir uns ja eine Mutter mit Kleinkind, das ist manchmal nicht ganz ungefährlich. Das Kleine tut mir den Gefallen und kommt unter dem Bauch der Mutter hervor. Wie alle Kinder ist es ziemlich neugierig, nachdem die Mutter scheinbar Entwarnung gegeben hat. Der halbe Körper ist im Schatten, das Hinterteil wird von der Nachmittagssonne angestrahlt, ich bin sehr zufrieden mit dieser Situation.


Bild 8 Zeitpunkt: November
Wir starten vom Kanga Camp und machen mit Guide Bono einen Tagesausflug zu den Mana Pools.
Auszug aus meinem Reisetagebuch:
Eine Viertelstunde später tritt Bono auf die Bremse und macht den Motor aus. Ganz in unserer Nähe, im Schatten einiger Bäume, steht eine Elefantenkuh mit ihrem Kalb. Das Besondere: An ihren Hinterbeinen sieht man noch das verkrustete Blut und der kleine Eli hat noch seine Nabelschnur. Die Geburt kann also nicht lange her sein, vermutlich irgendwann in der letzten Nacht. Das Junge steht noch ziemlich wackelig, die Hinterbeine gespreizt, damit es nicht umfällt. Zu unserer Verwunderung zieht sich die Mama nicht sofort in den Busch zurück, sie beobachtet uns zwar eingehend, akzeptiert aber unsere Nähe. Was mir noch auffällt: Wenn wir in der Vergangenheit Elefantenbabies gesehen haben, dann hatten die eine rosa Farbe, dieses Kleine aber ist grau, nur die blauen Augen zeigen, dass es sich um ein Kind handelt.
Das Baby stupst seine Mama an und versucht herauszufinden, wo sich denn wohl die Milchbar befindet. Augenscheinlich hat es bisher noch nicht getrunken. Das macht uns ein wenig nervös, denn es ist ja immerhin schon ein paar Stunden alt und braucht bestimmt dringend einen kräftigen Schluck der nahrhaften Milch! Immer wieder sucht es zwischen den Hinterbeinen, ist dort aber logischerweise nicht erfolgreich. Die Mama weiß scheinbar nicht, was zu tun ist, denn das Einzige, was ihr einfällt ist, das Kind immer wieder mit Sand einzupudern. So geht es eine Viertelstunde lang, das Kind sucht und sucht, die Mutter hat keine Ahnung, wie sie sich verhalten soll. Und jetzt? Werden wir hier etwa Zeuge, wie das Kleine langsam an Kraft verliert und verdurstet? Die Stimmung im Fahrzeug ist merklich gedämpft. Meine Frau, die ja gerne hilft, kämpft mal wieder gegen den Drang an, auszusteigen und dem Baby die richtige Stelle zu zeigen.
Plötzlich geschieht etwas Faszinierendes. Es knackt im Busch. Wir waren so fokussiert auf das scheinbare Drama, dass wir nicht bemerkt haben, wie sich eine weitere Elefantenkuh dem Platz nähert. Kurz bevor sie Mutter und Kind erreicht, dreht sie sich um und läuft jetzt ganz langsam rückwärts weiter. Dann ist sie nahe bei Mutter und Kind und tatsächlich! Sie schiebt das Baby mit ihrem Rüssel zu den Zitzen der Mutter, das Kleine erforscht kurz die unbekannte Gegend, um dann mit sichtlichem Genuss die Milch zu trinken. Wir vermuten, die Mama hat eine erfahrene Schwester oder Tante gerufen, die wollte keine Panik auslösen und hat sich deshalb rückwärts genähert. Jetzt sind wir allerdings alle happy, Mama, Kind, Tante, Guide Bono, sowie Ruth und ich. Alles ist gut ausgegangen und wir mussten kein Drama erleben!

… Fortsetzung folgt …
Letzte Änderung: 02 Dez 2024 07:09 von leofant.
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03 Dez 2024 07:22 #698475
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  • leofant am 30 Nov 2024 08:01
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An einem (zumindest bei uns im Rhein-Main Gebiet) weiteren trüben Morgen versuche ich, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen :)

Türchen Nummer 03


Bild 9 Zeitpunkt: November
Wir verlassen das Hyena Pan Tented Camp und machen einen Ausflug zu den sogenannten Skybeds, das sind „Holztürme“, in denen man übernachten kann. Auf dem Rückweg stoppen wir an einer Wasserstelle. Hier hat man einen Container in der Erde vergraben. Er ist innen mit bequemen Sesseln und Sichtfenstern ausgestattet. Man sitzt fast auf Wasserhöhe, das gestattet natürlich interessante Ausblicke, ohne dass man von den Tieren bemerkt wird. In diesem Fall bekommen wir Besuch von einem wirklich netten Bullen. Er weiß scheinbar ganz genau, wie er sich zu positionieren hat, damit ich ihn im goldenen Sonnenlicht des Nachmittags gut in Szene setzen kann. Auch die Spiegelung habe ich wirklich gerne als „Sahnehäubchen“ mitgenommen :cheer:


Bild 10 Zeitpunkt: Juni
Es hat mir immer viel Spaß gemacht, mit meinem Freund John einen Sunset-Cruise zu unternehmen. Er war an den meisten Tagen zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ich musste dann eigentlich nur die Kamera bereithalten und darauf warten, dass meine Motive – wie in diesem Fall die Elis – das Foto noch ein wenig aufhübschen. Natürlich habe ich mir gewünscht, dass einer der Darsteller seinen Rüssel hebt, dass es aber so gut klappt, damit konnte ich nicht rechnen.


Bild 11 Zeitpunkt: April
Zu diesem Foto ist eigentlich nicht viel zu sagen. Vielleicht nur: Das letzte Einhorn gibt es auch in Afrika am Chobe, dieser „Dagga Boy“ beweist es.


Die Inseln inmitten des Chobe River bieten eigentlich immer einen Grund, für einige Minuten zu stoppen. Da sie sich - bei niedrigem Wasserstand – ein Stück über der Wasserlinie befinden, habe ich eine interessante Perspektive, um diese zwei Kämpfer in ihrer Arena abzulichten. Ob die Oxpecker ihre „Reittiere“ vielleicht sogar anfeuern? :laugh:

… Fortsetzung folgt …
Letzte Änderung: 03 Dez 2024 07:25 von leofant.
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