So, nun haben wir auch wieder einmal Strom hier in SA und hier ein paar Infos für alle, die auch an einer PRP in Namibia interessiert sind.
Kurz vorweg: Wir sind in Rente, sind vermögend, sozial engagiert und ohne Fehl und Tadel, auslandserfahren (daher sehen wir folgendes gelassen, aber nicht für unseren Hund) und haben zum Glück genug Gelassenheit, um realistisch zu sein.
Wir haben unseren Antrag über Agenten im April eingereicht, rechnen aber nicht mehr mit einer Zusage.
Wie können nur von unseren persönlichen Erfahrungen berichten, die wir mit dieser Antragsindustrie gemacht haben - ob Anwälte, Agenten, Agentenfirmen oder Immobilienberater.
Aussage Nummer 1 von diversen Agenten/Anwälten:
„Du hast noch kein Investment getätigt, mindestens 3.5 Millionen NAD? Na dann, vergiss es, das geht nie. Wir empfehlen, ein Objekt von uns zu kaufen, auch ungesehen, oder eine entsprechende Investition zu tätigen. Dann können wir mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit ein PRP sichern.“
Gut, um diese Aussage zu überprüfen, haben wir Freunde gebeten, die bereits ein solches o.g. Invest getätigt haben und mehrfach abgelehnt wurden, einmal bei dem selben Agenten/Anwalt, dieselbe Frage zu stellen.
Jetzt war plötzlich nichts mehr davon wahr, dass man mit einer Immobilie auch gleichzeitig eine PRP bekommen kann. Ganz im Gegenteil, das seit gar nicht entscheidend. Und Aussagen wie „das stehe doch in der Verfassung, dass eine Immobilie auch ein PRP garantiere“ seien BS.
Am Ende kann man, wenn eine Immobilie gekauft hat, immerhin dieses Objekt 90 Tage nutzen. Auch das Märchen von der angeblich einfachen Verlängerung des Touristenvisums auf 180 Tage ist BS. Bei manchen klappt es, bei andern nicht
Wir waren mit 90 Tage Visum im Land, hatten konkrete Besichtigungstermine gehabt und sind heute so froh, nicht gekauft zu haben.
Nach 60 Tagen wurde unser Hund sehr krank. Dr. Minti Sony und ihr Team haben ihm das Leben gerettet. Drei Wochen Intensivmedizin waren nötig, inklusive eine Woche Sauerstoffzelt, Nachnotdienste, viele Tränen, wenig Hoffnung.
Minti hat unseren kleinen Kämpfer gerettet. Aber sie sagte klar: Unser Hund ist nicht transportfähig, schon gar nicht flugfähig. Wir bekamen ein mehrseitiges Attest und haben damit sowie Fotos und einer langen Erklärung um eine Verlängerung unseres Visums gebeten.
Zwei Tage später kam von Mr. Negonga von Home Affairs die erste Ablehnung. Wir sind persönlich zu Home Affairs, haben unseren Fall geschildert und auch, dass unser Hund, sollte er fliegen müssen, sterben würde. Zitat des Herren von Home Affairs: „ Wenn der Hund stirbt, ist das euer Problem.“ Ende der Durchsage.
Es gibt keinen Anspruch und auch keine Ausnahme für diese Verlängerung der 90 Tage. Wir hatten nun noch genau drei Tage, um das Land zu verlassen. Fast alle Menschen, die wir in Namibia kennen, schätzen und zum Teil lieben gelernt haben, waren von dieser Nachricht tief geschockt und von diesen Beamten enttäuscht. „Das ist nicht Namibia, das sind nicht wir.“ Das wissen wir. Dennoch hat uns das tief getroffen.
Selbstverständlich wäre Namibia immer noch unser Land, aber man muss sich den Realitäten stellen und nicht einem seltsamen Wunschdenken.
Einige wirklich gute Freunde (Namibianer) haben ihre direkten Kontakte angesprochen, viel versucht, um uns wirklich zu helfen. Vor allem wegen unserem Hund. Sie haben persönlich nachgefragt, gebangt. Es hat nichts geholfen. Diesen Menschen werden wir das nie vergessen.
Wir hatten drei Tage, um das Land zu verlassen. Ein großes Glück war, dass wir direkt zu Beginn hier einen Ford Ranger gekauft und diesen auf uns zugelassen haben, obwohl „alle“ meinten, das sei nicht möglich. Der richtige Partner ist hier Gold ...Info gerne über PN
Wir kündigten unsere Wohnung, packten unsere sieben Sachen, organisierten die Papiere für den Grenzübertritt SA (eine Geschichte für sich) und machten es unserem kranken Hund so bequem wie möglich für die Fahrt. Dann ging es los….1.000 km Richtung Süden. Mit vielen weiteren Geschichten….aber die gehören hier nicht hin....
Nur so viel: Mit dieser Home Affairs Behörde, diesen Beamten, den Agenten und den Anwälten ist es ein Vabanquespiel, auf irgendetwas rechtlich Verbindliches zu setzen. Bei dem einem klappt es, bei dem andern nicht. Rechtssicherheit gibt es nicht. Auf irgendwelche Voraussetzungen kommt es jedenfalls nicht an. Dennoch wünschen wir jedem, der es versucht, alles Gute und viel Glück.