THEMA: Visumpflicht ab 1.4.2025
31 Mai 2024 09:08 #687910
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  • Mätes am 31 Mai 2024 09:08
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travelNAMIBIA schrieb:
Gibt es ja bei zig Ländern.
Na ja, für Deutsche nicht wirklich. Da ist ein Visum eher die Ausnahme als die Regel. Für deutsche Staatsbürger werden 194 visa-free destinations aktuell genannt (www.henleyglobal.com/passport-index/ranking).
Internationalen Studien nach, kann eine visumsfreie Einreise bis zu 30% mehr Tourismus bedeuten. Das ist schon signifikant und wir wollen es nicht hoffen. Man müsste mal schauen, wie sich z. B. die Einreisezahlen für Angola, Sambia und Mosambik geändert haben, nachdem die Visumpflicht gefallen ist. Das könnte ein guter Anhaltspunkt sein um zu sehen, womit Namibia in andere Richtung rechnen könnte.

Viele Grüße
Christian

Wobei da die Staaten mit Visa-on-arrival (VOA) mit visumfrei gleichgesetzt werden.
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31 Mai 2024 09:44 #687914
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  • Buitepos am 31 Mai 2024 09:44
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XynxNet schrieb:
Ich glaub nicht, dass eine Visumspflicht an sich irgendwas an den Urlaubsströmen ändert.
Der Effekt wird jedenfalls nicht besonders gut messbar sein. Es werden weiterhin Besucher kommen, wahrscheinlich aber wird es moderate Verschiebungen hin zu längeren Aufenthalten geben.
Am ehesten dürfte zu erwarten sein, dass Reisende, die in Nachbarländern unterwegs sind, auf einen "Abstecher" nach Namibia verzichten.
Visumskosten verteuern Kurzaufenthalte überproportional, und das ist das eigentliche Problem.
Für den Reisenden, der einfach direkt drei Wochen Namibia macht, dürfte das wenig an den Plänen ändern.
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31 Mai 2024 10:11 #687915
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Mätes schrieb:
Wobei da die Staaten mit Visa-on-arrival (VOA) mit visumfrei gleichgesetzt werden.

Korrekt, aber selbst wenn man nur Staaten zählen würde, in denen Deutsche wirklich visa-/gebührenfrei einreisen können, wäre der deutsche Pass weltweit in der Spitzengruppe. Das ist nicht so, weil man das deutsche Volk weltweit so überaus lieb hat, sondern weil es aufgrund von Wohlstand, Freiheiten und Rechtsstaatlichkeit in Deutschland statistisch höchst unwahrscheinlich ist, dass ein Deutscher einem Gastland zur Last fällt, da Asyl beantragen oder Sozialleistungen in Anspruch nehmen will. Und man möchte eben gern am Geld der so reisefreudigen Deutschen partizipieren.

Es ist deshalb sinnfrei, reziproke Visabedingungen zu fordern, wenn die Ausgangsbedingungen auf beiden Seiten nicht annähernd reziprok sind. Und das sind sie zwischen Namibia und Deutschland nicht ansatzweise. Schätzungsweise 95% der Menschen in Namibia können sich ohnehin keine Reise nach Deutschland oder Europa leisten und haben durch die aktuellen Visaregelungen keinen Nachteil. Einen Nachteil hat höchstens die Elite. Diese 95% dürfen es dann aber ausbaden, wenn aufgrund neuer Visahürden weniger Touristen kommen und Jobs in der Tourismusindustrie verloren gehen. Insofern ist das wahlweise reine Symbolpolitik oder Politik für die Elite.

Der zuständige Minister sagte zur Begründung für die neue Visapflicht "Our nationals are treated like criminals even with valid visas. Some of them are regarded as illegal immigrants – even the ones on diplomatic passports.". Da wird klar, worum es eigentlich geht.

Grüße
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31 Mai 2024 10:42 #687916
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mitglied19210 schrieb:
Mätes schrieb:

Der zuständige Minister sagte zur Begründung für die neue Visapflicht "Our nationals are treated like criminals even with valid visas. Some of them are regarded as illegal immigrants – even the ones on diplomatic passports.". Da wird klar, worum es eigentlich geht.

Grüße




Da hat der Minister wohl (leider) absolut Recht.
Statt stolz nach Durchwinken weiter zu laufen, braucht man da nur mal seine Augen zu öffnen, was in Frankfurt abläuft wenn ein Flieger aus NAM oder ZA ankommt, und sich die Grenzschützer auf die Passagiere direkt am Flieger, noch lange vor der Grenzkontrolle, stürzen. Diese gleichen Grenzschützer, die an den Außengrenzen jeden illegalen Einreisenden gewähren lassen.
Der Umgang, auch mit Inhabern von Diplomatenpässen, ist häufig alles andere als zuvorkommend, geschweige denn, freundlich.
Grüße, H.
*Wer einen Fehler begeht und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten! (Konfuzius)
Letzte Änderung: 31 Mai 2024 10:44 von Swakop52.
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31 Mai 2024 11:29 #687920
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Swakop52 schrieb:
Da hat der Minister wohl (leider) absolut Recht.
Statt stolz nach Durchwinken weiter zu laufen, braucht man da nur mal seine Augen zu öffnen, was in Frankfurt abläuft wenn ein Flieger aus NAM oder ZA ankommt, und sich die Grenzschützer auf die Passagiere direkt am Flieger, noch lange vor der Grenzkontrolle, stürzen. Diese gleichen Grenzschützer, die an den Außengrenzen jeden illegalen Einreisenden gewähren lassen.
Der Umgang, auch mit Inhabern von Diplomatenpässen, ist häufig alles andere als zuvorkommend, geschweige denn, freundlich.

Ich habe dazu schon geschrieben, dass das im Prinzip Rassismus pur ist, wenn direkt am Gate nach Hautfarbe selektiert und kontrolliert wird. Gleichwohl ist die Intention dahinter verständlich. Wenn der Bundesgrenzschutz am Flughafen unbegründet Asylsuchende durchwinken würde, dann würdest Du doch auch schimpfen?

Und vor allen Dingen: An all dem, was dunkelhäutigen Menschen in Frankfurt und München bei Ankunft am Flughafen passiert und was insbesondere namibische Politiker ärgert, ändert sich absolut gar nichts, wenn Namibia Deutschen/Europäern jetzt ein kostenpflichtiges Visum auferlegt. Die Bürger aus ausnahmslos allen afrikanischen Staaten brauchen ein Visum für die Einreise in den Schengenraum. Es ist zu 100% ausgeschlossen, dass das jetzt für Namibier aufgehoben wird, weil die Bedingungen dafür nicht gegeben sind. Deutschland könnte das auch gar nicht allein beschließen, sondern es bräuchte einen Beschluss der 29 Schengenstaaten.

Worum geht es dann am Ende? Darum, dass namibische Minister Symbolpolitik betreiben, das eigene Mütchen kühlen wollen, sich vermeintlich zu rächen. Nur das man sich damit auch noch ins eigene Knie schießt, der eigenen Wirtschaft schadet. Das ist meines Erachtens pure Dummheit, die Namibia nicht voranbringt, sondern zurück wirft.

Grüße
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31 Mai 2024 12:00 #687922
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@ mitglied19210

Deinen letzten Satz stimme ich uneingeschränkt bei.
Im Englischen hat man den Spruch: Beggars can´t be Choosers!
Der Afrikaner ist jedoch überwiegend emotionsgesteuert, was häufig zu irrationalen Entscheidungen führt.

Gruß
H.
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