THEMA: Grüner Wasserstoff
30 Mai 2023 16:14 #667307
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  • tacitus am 30 Mai 2023 16:14
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Nachdem jetzt mehrere Nebenschauplätze entwickelt wurden, will ich doch gerne klarstellen, worum es mir mit meinen Zuschriften ging.
Vorweg: Es ist wichtig, gut und mE sicher, dass in Namibia „grüner“ Wasserstoff produziert werden wird. Ich glaube daran :cheer: .
Aber können die (auf Neudeutsch) „stakeholder“ der involvierten Regierungen und Unternehmungen und die darüber berichtenden Medien damit nicht seriös, heißt: glaubwürdig und nachvollziehbar, umgehen?
Damit meine ich z. B., was solche Kriterien nicht erfüllt:
Hyphen wurde im November 2021 öffentlich vorgestellt, mit Produktionsbeginn mit halber Kapazität in 5 Jahren bzw. 2026. Bei diesem Zeithorizont hätten bald die Baumaschinen auffahren müssen. Stattdessen stellt sich heraus, dass es nicht einmal eine technische Grobplanung gibt, der anvisierte Standort geht abhanden, es muss ein neuer her, einen konkreten Finanzierungsplan gibt es nicht (wie auch, wenn es keinen Detailplan gibt?) ….und zuletzt kommen, statt Umsetzungsplänen, Machbarkeitsstudien. Noch dazu wieder die Schnapsidee von HBI, derartig sind nur Futtertröge für Consultants. Also schiebt sich alles nach hinten, Produktionsbeginn soll Ende der 2020er sein.
Vertrauensbildend für die gesuchten Geldgeber ist das Alles mE nicht.

Zusätzlich der Probleme bei Geldbeschaffung (wegen gestiegenen Zinsniveaus) wird es in einem Land wie Namibia, in dem parktisch alles importiert werden muss, auch noch die Beschaffungsprobleme geben, weil der Run auf Alles für EE gerade groß ist.

MM, Namibia wird Wasserstoff produzieren, aber wann?

Und weil Ammoniak angesprochen wurde
Hier zur Anwendung als Treibstoff, vielleicht interessiert es Jemanden

siehe auch, was MAN auf den Markt bringt
Letzte Änderung: 30 Mai 2023 21:23 von tacitus.
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30 Mai 2023 16:54 #667313
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  • Hajo52 am 30 Mai 2023 16:54
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Ungeachtet wo man politisch oder wirtschaftlich steht, sollte man sich folgenden Beitrag ganz genau anhören über Verflechtungen. Ob man es glaubt oder nicht glaubt sei jedem freigestellt.
----https://twitter.com/i/status/1663470137939226625----
Letzte Änderung: 30 Mai 2023 16:56 von Hajo52.
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30 Mai 2023 17:19 #667315
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Seyko schrieb:
Ich persönlich kann die s/w Malerei nicht mehr lesen. Du lobst China über den Klee für ihre PV Anlagen oder E-Autos

Kannst Du mir bitte die Stelle zeigen (also zitieren), an der ich PV-Anlagen und E-Autos aus China "über den grünen Klee" lobe? Du inszenierst Dich als den Moderaten, der an der Diskussionskultur interessiert ist, kritisierst bei anderen den Diskussionsstil und legst mir dann Aussagen in den Mund, die ich nie getätigt habe? Spannender Ansatz.

Hajo hat suggeriert, dass PV-Anlagen in Wüsten nicht funktionieren, weil man ohne immensen Wasserverbrauch angeblich die PV-Panel nicht sauber halten könnte. Daraufhin habe ich lediglich geschrieben, dass weltweit einige der größten PV-Anlagen in Sandwüsten stehen, u.a. eben in China. Früher gab es in der Tat große Probleme mit der Kombination von Sand/Wind und PV-Paneln, aber das ist lange gelöst. Das wollte ich mit den Beispielen zum Ausdruck bringen. An keiner Stelle habe ich PV Anlagen oder E-Autos aus China "über den grünen Klee gelobt".
Seyko schrieb:
und unterschlägst , dass sie massiv neue Kohlekraftwerke bauen (www.tagesschau.de/wi...ekraftwerke-101.html).
Was nun? Sind es linksgrüne versiffte Spinner (deine Worte) odrr interessieren sie sich einen Scheiss für dieUmwelt?
Ja, China baut massiv neue Kohlekraftwerke. Und China baut doppelt so massiv erneuerbare Energien aus, weshalb der Anteil des Kohlestroms an der Gesamtmenge des erzeugten Stroms in China beständig fällt. Voraussichtlich überholt China beim Anteil erneuerbaren Stroms in Kürze den EU-Durchschnitt. Das Gesamtbild ist also kompliziert und sich selektiv einzelne Zahlen rauszupicken, ist unseriös.
Seyko schrieb:
Wer allerdings an das Märchen von 35 Mio E-Autos in D glaubt, dem ist nicht zu helfen.
Dann ist der Mehrheit der Wissenschaftler und Autohersteller weltweit wohl nicht mehr zu helfen. In Norwegen sind schon heute 80% aller Neuwagen Elektroautos. Ein Märchen. Könnte es aber vielleicht auch sein, dass die Skeptiker schreiende Wissensdefizite haben...? Nur mal als Überlegungsansatz...
Seyko schrieb:
Was insgesamt allerdings sehr wohl auffällt - und da gebe ich Hajo recht - D hat (wieder einmal) die Weisheit mit Löffeln gefressen und will der Welt erklären wie sie funktioniert. Warum um alles in der Welt habt Ihr diesen Drang, euch so zu verhalten?

???

Grüße, Thorsten
Letzte Änderung: 30 Mai 2023 17:45 von mitglied19210.
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30 Mai 2023 19:49 #667327
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  • Seyko am 30 Mai 2023 19:49
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Gut, du hast China nicht explizit benannt - mein Fehler.

Bei PV Anlagen geht es ja auch um Effizienz. Wenn ich im kleinen Massstab mal unsere Mini PV auf den Land Cruisern nehme, dann kann ich folgende Aussage gesichert tätigen:

Ein hochwertiges Panel verhält sich bei vollständiger Bewölkung so, dass es mit einer Schicht „belegt“ etwa 1,5-2 A bringt und nach der Reinigung etwa 4-4,5 A. Für die „Belegung“ sorgt Staub und/oder dreckiger Regen. Ein kleiner Film reicht aus, um die Werte derart zu verändern. Wenn ich das als Basis nehme, gibt es nur zwei Möglichkeiten:
1. Hajos Einwand ist nicht unbegründet
2. In der Industrie werden vollkommen andere Panels verbaut als im freien Handel verfügbar sind.
Wie sind die Fakten?

Nach meiner Recherche machen EE in China etwa 28% aus. Nun ja…

Mir konnte noch niemand erläutern, wo die künftigen 35 Mio E-Auto Besitzer Deutschlands ihre Autos laden sollen. Hängen dann in Innenstädten Stromkabel aus den Fenstern, so wie in grauer Vorzeit Sat-Schüsseln an den Balkonen? Oder lautet die Lösung: weg von der individuellen Mobilität, hin zum ÖV? Für die breite Masse versteht sich.

Du hast da übrigens was verwechselt: In Norwegen ist jedes 5. Auto elektrisch, also knapp 20% aller Fahrzeuge. Es wurden im letzten Jahr 79% aller verkauften Fahrzeuge elektrisch betrieben. Kleiner aber durchaus feiner Unterschied.

Nach meiner Ansicht benötigt man keine Wissenschaft um festzustellen, dass die Strategie in D darauf abzielt, die Anzahl an Autos deutlich zu reduzieren. Der gesunde Menschenverstand sagt dir bereits, dass bspw. Städte wie Berlin enorme Ladestationen benötigen würde, um den E-Auto Besitzern die notwendigen Kapazitäten zu bieten. Wir werden sehen was die Zukunft bringt.

Das Thema Weisheit mag ich jetzt nicht mehr behandeln. Bin gerade in Europa in den Ferien und meine Frau und der Rotwein warten auf mich.

Liebe Grüsse
Guido
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31 Mai 2023 07:55 #667351
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Seyko schrieb:
Mir konnte noch niemand erläutern, wo die künftigen 35 Mio E-Auto Besitzer Deutschlands ihre Autos laden sollen. Hängen dann in Innenstädten Stromkabel aus den Fenstern, so wie in grauer Vorzeit Sat-Schüsseln an den Balkonen? Oder lautet die Lösung: weg von der individuellen Mobilität, hin zum ÖV? Für die breite Masse versteht sich.

Der Denkfehler ist, dass die Leute immer von der heutigen Ladeinfrastruktur ausgehen. Ja, heute ist das Laden teils nicht sehr praktisch, wenn man beispielsweise in innenstädtischen Mehrfamilienhäusern ohne eigenen Parkplatz wohnt. Aber erst mal ein paar unstrittige Fakten: Verbrenner sollen ab 2035 verboten werden. Die durchschnittliche Fahrleistung beträgt in D 38 km pro Tag. Fahrzeuge werden in D im Durchschnitt knapp 20 Jahre genutzt.

Wenn Verbrenner ab 2035 verboten sind, verschwinden die letzten Verbrenner angesichts der Nutzungsdauer mutmaßlich gegen 2055 von den Straßen. Wir haben mehr als 30 Jahre Zeit, um sukzessive die Infrastruktur für 100% batterieelektrische PKWs im Straßenverkehr zu schaffen. Die Ladeinfrastruktur für 100% Elektromobilität muss nicht heute, nicht 2030, nicht 2035, nicht 2040 stehen. 2035 ist je nach Marktentwicklung ein Anteil von 30-50% Elektroautos im Fahrzeugbestand realistisch. Entsprechend müssen wir selbst in 12 Jahren erst 30-50% aller PKWs (bequem) laden können.

Selbst wenn wir es auch in über 30 Jahren nicht hinbekommen sollten, dass jeder an seinem nächtlichen Stellplatz laden kann: Bei 300-400km Reichweite und 38 km/Tag muss der durchschnittliche Nutzer alle 8-10 Tage einmal laden. Wenn er das dann auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt, Fitnesscenter o.ä. an einem Schnelllader oder auch beim Arbeitgeber macht, hat er keine nennenswerten Komforteinschränkungen im Vergleich zum Verbrenner. Es gibt auch noch andere Ansätze wie Batteriewechseln in 3 Minuten, Ladeanschlüsse in Laternen und Bordsteinen, drahtloses Laden. Wir werden sehen, was sich durchsetzt.

Größere Änderungen am Fahrzeugbestand sind dann zu erwarten, wenn Autonomes Fahren funktioniert. Die Kilometerkosten für Mobility-as-a-Service werden etwa halb so hoch sein, wie beim eigenen Fahrzeug und dann dürften zunächst mal die ganzen Zweitwagen in den Haushalten entfallen. Wann das soweit ist, wage ich auch nicht zu prognostizieren.
Seyko schrieb:
Du hast da übrigens was verwechselt: In Norwegen ist jedes 5. Auto elektrisch, also knapp 20% aller Fahrzeuge. Es wurden im letzten Jahr 79% aller verkauften Fahrzeuge elektrisch betrieben. Kleiner aber durchaus feiner Unterschied.

Lies doch bitte richtig und lege mir nicht dauernd Aussagen in dem Mund, die ich nie getätigt habe. Es ist sonst anstrengend. Ich habe geschrieben: "In Norwegen sind schon heute 80% aller Neuwagen Elektroautos." Diese Aussage ist korrekt und ich habe nichts verwechselt.

Grüße, Thorsten
Letzte Änderung: 31 Mai 2023 08:37 von mitglied19210.
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31 Mai 2023 08:36 #667354
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Ist Agora nun auch hier UNTERWEGS?
Die geniale Geschäftsidee der Milliardäre zur weiteren Ausplünderung der kleinen Leute?
Letzte Änderung: 31 Mai 2023 09:19 von Hajo52.
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