Ticktack schrieb:
Ok, Enertrag ist mit im Boot. Die ziehen sowas im allgemeinen auch schnell durch.
de.wikipedia.org/wiki/EnertragAmbitioniert ist es schon, weil immerhin ein Mehrfaches dessen, was Enertrag in seiner ganzen Unternehmensgeschichte installiert hat. Die Dimensionen dieses Projektes (wenn auch vergleichsweise klein gegenüber anderen in Australien, Sahara und arabischem Raum) und Kurzfristigkeit sind für ein Land wie Namibia einfach atemberaubend.
Nur die Elektrolyse braucht ca. 15 TWh pro Jahr an elektrischer Energie. Das macht z. B. das 4-fache des nationalen Verbrauchs Namibias oder ¼ des österreichischen Stromverbrauchs, eines hochentwickelten Industriestaats mit 9 Mio. Einwohnern. Bei „Grünstrom“ aus ½ Wind und ½ PV müssten demnach überschlägig ca. 3 GW aus Windkraft und 4 bis 4,5 GWp aus PV installiert werden. Dazu kommen Meerwasserentsalzung, Infrastruktur, Transport, Speicherung, Verschiffung…
Abgesehen von der (noch nicht veröffentlichten) technischen Planung werden die betriebswirtschaftlichen Darstellungen spannend werden, mit denen man das den Investoren schmackhaft machen wird. Der eigentliche Knackpunkt ist ja derzeit, dass „grüner“ Wasserstoff kurz- und mittelfristig deutlich teurer als „grauer“ (aus Erdgas) ist und in der kurzen angestrebten Realisierungsfrist die Produktionskosten wohl durch technischen Fortschritt noch nicht ins Bodenlose fallen werden. Also müsste die Konkurrenzfähigkeit von grünem Wasserstoff durch eine politische Entscheidung, nämlich eine signifikante Verteuerung von grauem Wasserstoff hergestellt werden, = Steigerung des CO2-Preises. Wie die erste Welt darauf reagieren wird, wenn das mal durchgesickert ist, wird man sehen, weil das ja auf jeden Bereich des täglichen Lebens durchschlägt. Von Stahl und Zement über Lebensmittel bis zur Kleidung, Mobilität, wie auch Flüge nach Namibia
. Der Weg geht zwar sowieso dorthin, aber die Gelbwesten ließen schon mal grüßen.
Grüße