Die Regelung ist - wie es leider fast schon üblich ist - einfach nicht durchdacht.
Alleine schon den Leuten vorzuschreiben, daß sie sich nicht außerhalb von Wohnungen und Unterkünften aufhalten dürfen. Mir ist neu, daß wir eine gesetzlich Verpflichtung haben, eine Wohnung zu unterhalten und zu bewohnen. Oder daß obdachlose Menschen verpflichtet wären, die Nacht in einer Notunterkunft zu verbringen, was viele aus guten Gründen - Angst, beklaut zu werden, Angst sich anzustecken, Hunde dürfen nicht mit rein etc - nicht tun. Das An- und Abreiseverbot ist auch faktische Folge der Regelung, nicht das Ziel. Der Rat, dann halt umzubuchen oder zu stornieren kommt mir zugleich zynisch wie hilflos vor. Wenn das tatsächlich kontrolliert und durchgesetzt werden würde (da wird ja schon still und leise zurückgerudert und der Ball den Polizeibeamten vor Ort zugespielt), käme eine Flut von Entschädigungsforderungen auf die Bundesrepublik zu. Von Flug- und Bahnpassagieren, die gestrandet sind, kurzfristig teure Umbuchungen vornehmen müssen oder bei Stornierungen auf hohen Kosten sitzenbleiben und nicht zuletzt von Fluglinien, Flughäfen und Bus- und Bahnunternehmen. Ein typischer Schnellschuß, kurz gegackert und dann mal eben ein Ei auf die Schiene genagelt.
Yanjep