THEMA: (Business-)Visa- welcher Botschaft glauben?
22 Dez 2019 09:51 #575732
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  • Beginner am 22 Dez 2019 09:51
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Guten Tag

Einige KollegInnen von mir werden im Februar nach Namibia gehn und dabei auch an einer Tagung teilnehmen und einen (unbezahlten) Vortrag halten. Seit letztem Jahr hiess es, dass man auch dafür ein Businessvisa braucht - was natürlich mühsam ist, da dies nur eine maximale Aufenthaltsdauer von 10 Tagen erlaubt (aber angeblich in Windhoek oft kontroliert wurde). Daher hab ich mich mal erkundigt bei
1) Nambischer Vertretung in Genf (sie wohnen in der Schweiz): Da hiess es, dass sie eine Businessvisum brauchen, dies aber nur in Berlin ausgestellt wird.
2) Bei der Namibischen Botschaft in Deutschland: Da hiess es, das wäre nicht nötig und würde auch nicht ausgestellt werden für sowas, weil dies nur zählt wenn man einen Geschäftspartner besucht oder Geschäfte macht
3) Bei Home Affairs direkt, da hiess es sie würden eigentlich ein Busniess visa brauchen sollte die zuständige Botschaft in Genf fragen - womit der Kreis wieder geschlossen wäre :)

Was meint ihr? Hat jemand Erfahrungen?

Herzlichen Dank und frohe Wiehnachten
Beginner
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22 Dez 2019 10:18 #575733
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  • Hans-Wolf am 22 Dez 2019 10:18
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Ich war in den letzten Jahren mindestens einmal jährlich in Namibia geschäftlich unterwegs. Ich bin nie auf den Gedanken gekommen, ein Businessvisum zu beantragen. Wer bitte will denn das kontrollieren?
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22 Dez 2019 10:43 #575735
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  • Achdoch am 22 Dez 2019 10:43
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Wenn du die Aussage der zuständigen Botschaft (Berlin) schriftlich hast, dann sollen die Teilnehmer das Schreiben mitnehmen und gut ist. Wenn eine Botschaft das so sagt ist die Aussage für mich bindend und sollte diese falsch sein, müssen die sich untereinander damit auseinander setzen. Vorausgesetzt du hast die Botschaft detailliert über das Vorhaben angefragt und die haben speziell auf deine Anfrage geantwortet und nicht nur pauschal eine Aussage getroffen....
Hast du die Aussage hingegen nur telefonisch erhalten dann wird das natürlich schwierig.
Normalerweise benötigt man ein entsprechendes Visa. Denn mit Touristen Visa darf man schon als solches nur Tourist sein und die Bedingungen als solches sind klar.
Alles darüber hinaus benötigt das entsprechende Visa. Und wenn die Leute an einer Konferenz teilnehmen und dort einen Vortrag halten, dann macht man das als Tourist in der Regel nicht....
Naja Hans Wolf.... Wenn ich mich auf ein Essen mit einem Geschaftsfreund treffe dann wird das wohl nicht das Problem sein. Hingegen wenn ich mit Warenproben zur Teilnahme an einer Messe in Windhoek einreise, dann vielleicht schon. Es kommt etwas auf die Art des Geschäftskontaktes an. Generell sollte man nicht davon ausgehen, dass es niemand kontrollieren könnte.
Letzte Änderung: 22 Dez 2019 10:55 von Achdoch.
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22 Dez 2019 11:23 #575739
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Vielen Dank für diese Einschätzung, Achdoch! Ja ich werde versuchen die Aussage von Berlin schriftlich zu kriegen, das würde viel vereinfachen. So wie ich das verstanden habe geht es eben um den "Hauptzweck" der Reise, und das ist natürlich immer etwas schwierig zu definieren. Sie würden nicht nach Namibia, würden sie nicht an der Konferenz teilnehmen. Aber die Konferenz ist 2 Tage, der Vortrag 15min, und die geplante Reise 3 Wochen, da wirds schwierig zu sagen was der Hauptzweich ist :).

Zu Hans Wolf: Ja, mir ist schon klar, das Gesetze auch umgangen werden können, aber mir war bisher immer wichtig die Bestimmungen des Gastlandes einzuhalten. Und doch, z.B. an einem öffentlichen Vortrag kann sehr wohl kontroliert werden ob der Speaker ein entsprechendes Visum hat, das kann ich aus Erfahrung bestätigen. Bei einem semi-offiziellen Geschäftsessen in einem teuren Restaurant wohl weniger...
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22 Dez 2019 19:16 #575770
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  • Hans-Wolf am 22 Dez 2019 10:18
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Hallo

Compliance ist unstreitig wichtig, aber man kann es auch übertreiben.

Ich war mehr als 30 Jahre im Tourismusgewerbe tätig und hatte immer wieder auch mit Visafragen zu tun. Für nahezu alle afrikanischen (und viele andere) Länder gilt folgende Regel: Jede Vorschrift kann jederzeit ohne Vorankündigung geändert werden und zu jeder Zeit von jedem Verantwortlichen anders interpretiert werden. Hilfreich ist das sicher nicht, aber deine Anfrage beweist ja, dass diese Regel auch für Namibia gilt. Die Erfahrung zeigt leider auch, dass die Konsulatsmitarbeiter häufig nicht in vollem Umfang über die geltenden Regelungen informiert sind.

Wie willst du die korrekte Regelung herausfinden, wenn Home Affairs auf seine Webseite zur Visafrage einen Gesetzestext aus den 90er-Jahren stellt, der ein Business-Visum gar nicht kennt? Gut, seither ist viel Sand durch die Wüste geflogen und es sind sicherlich viele Regelungen getroffen worden, die keinen Niederschlag auf den ministeriellen Webseiten gefunden haben.

Immerhin findet sich auf der Webseite der namibischen Botschaft in Südafrika eine Info aus dem Jahr 2017, dass Teilnehmer an Meetings und Konferenzen kein Business-Visum mehr benötigen. Was sich mit der Aussage der namibischen Botschaft in Berlin decken würde, die zu deiner Frage im Internet keinerlei Aussage trifft.

Also, bleib pragmatisch und reise mit normalem Touristenvisum ein! Es handelt sich ja wohl auch um eine touristische Reise - und ein Vortrag von 15 Minuten ist sicher nicht verboten! Ich kenne in meiner Branche niemanden, der sich je der Tortur der Beantragung eines Business-Visum unterzogen hätte.

Viel Spaß beim weiteren Planen.
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