THEMA: "Wüsten"elefant tötet Touristen im Huab
15 Nov 2019 11:30 #572903
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  • Seyko am 15 Nov 2019 11:30
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Achdoch schrieb:
Also ein Guide ist kein Kindergärtner der die Aufgabe hat, Schutzbefohlene zu betreuen.
Woher wisst ihr, daß der Kunde nicht zum Zelt gehen wollte und sich dort überlegt hat noch fix in die Büsche zu verschwinden? Soll ein Guide jedem der Gruppe bei jedem weg an die Hand nehmen? Wisst ihr tatsächlich, dass der Kunde am Tisch abgemeldet hat mit den Worten, ich gehe jetzt pipi hinter den Busch dort? Unverständlich was manche erwarten.
Die einzigen wahren Worte zur Spekulation hat Cruiser geschrieben.
Nebenbei unterschreibt Jeder Kunde einen haftungsausschluss gegenüber dem Veranstalter. Wie heißt das... At your own risk.

Zunächt einmal IST ein Guide ein "Kindergärtner" wie du schreibst. Er ist es natürlich nicht aber dennoch gilt eigentlich immer und überall im Busch: Den Anweisungen des Guides ist Folge zu leisten. In Lodges in nicht eingezäunten Gebieten im südlichen Afrika darf sich kein Gast ab der Dämmerung alleine bewegen. Jeder Gast wird von einem Guide "an die Hand genommen" und zur Unterkunft begleitet. Warum ist das so?

In der FGASA Ausbildungsreihe zum Field Guide - und noch viel mehr zum Trails Guide (egal ob Back Up oder Lead Guide) geht es IMMER darum, dass der Guide die volle Verantwortung für die Gruppe trägt. Er muss stets alle seine Sinne beisammen haben und alles erdenkliche tun um die Gäste zu schützen (manchmal auch vor sich selbst).

Namibia hat mglw. den Nachteil, dass es das einzige Land im südlichen Afrika ist, wo es keine Regelungen bzgl. Tourguides gibt. Jeder kann Tourguide werden und es gibt keine geforderte Qualifikation. In ZIM ist es bspw. am strengsten. Wer dort als Trails Guide mit Gästen arbeiten will, muss einen der Big 5 töten, ansonsten gibt es keine Zulassung. Das mag sich barbarisch anhören aber am Ende bedeutet das, das die Guides wissen was sie tun.

Die rechtliche Haftung ist vollkommen irrelevant für das Thema.

PS: ich habe natürlich keine Ahnung wie der Background des Guides ist und ich will damit nicht aussagen das er nciht weiss was er tut - bevor da jetzt irgendwas aufkommt. Der Post bezieht sich ausschliesslich auf das Thema "Kindergärtner" von oben...
Letzte Änderung: 15 Nov 2019 11:49 von Seyko.
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15 Nov 2019 13:05 #572906
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  • loser am 15 Nov 2019 13:05
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Wahrscheinlich kennen die meisten NF-Buschweisen das südafrikanische Forum sowieso, wo das Unglück auch kontrovers diskutiert wird. Wer nicht, ist vielleicht an der Meinung der dortigen Buschweisen interessiert. Einige leben dort, haben Jahrzehnte und nicht bloß einige Urlaube in solchen Gegenden verbracht. Trotz dieser geballten Expertise gibt es unterschiedliche Meinungen, they agree to disagree
www.4x4community.co....d-by-Elephant-Kunene
Forist schrieb:
In Savuti, Moremi und Etosha gab es schon damals Elefanten, die erschossen wurden, weil sie Autos und Zelte zerlegten. Schuld waren Touris, die trotz aller Warnungen Obst und Kekse im Zelt hatten...
Oder wer kennt noch die bösen Paviane von Third Bridge? Die verloren ihre Scheu und klauten den Leuten das Brot aus den Händen.
Dazu einfach zum Nachdenken @Mitnahme von Lebensmitteln, Tiere und Gewöhnung an Menschen. In den ersten Jahren nach der Gründung des Moremi war ein Auto voll mit Gemüse, Obst bis Pasta und Kekse für zwei bis drei Wochen ÜBERHAUPT KEIN PROBLEM. Elefanten sind NICHT auf einen besetzten Platz gegangen, sondern auf einen nicht belegten Nachbarplatz, so was gab’s ja ein Mal. Die Paviane waren aber total frech, tw. bis bedrohlich. Zelte mit aus Unwissenheit oder Nachlässigkeit zurückgelassenen Lebensmitteln wurden zerlegt bis zerstört (PS: bei Abwesenheit, auf einen besetzten Platz sind sie nicht gegangen, nur nachts auf einen Schlafbaum) . Aber mit Elefanten gab es überhaupt keine Probleme am Platz, soweit sie überhaupt dorthin kamen. Warum sollten sie auch, wenn sie das gleiche Futter 50 Meter weiter ohne die Nähe zu Menschen kriegen konnten? Nur 10 bis 20 Jahre später, hatte sich das drastisch geändert, warum wohl? Vor ein paar Jahren hatten Südafrikaner ein haariges Erlebnis in Xakanaxa; sie wurden beim Aufräumen nach dem Abendessen regelrecht überfallen, der Elefant hat die herumstehenden Vorratboxen ausgeräumt und alles demoliert und fast nur Verpacktes, Konserven, Gewürze, Nudeln udgl. verdrückt. Die Touristen hatten KEIN frisches Gemüse und Obst dabei! Gegen so ein Tier hätte nicht nur ein Zitrusverbot am Platz sondern totales Essverbot erlassen werden müssen. In Anbetracht solcher, wenn auch extrem seltener, Möglichkeiten, der Besucherzahl und deren mehrheitlicher Unbedarftheit i. A. passiert Touristen*) m. E. eigentlich wenig, eigentlich nix. In der heurigen Sommersaison gab es in Österreich in 7 Monaten 162 Bergunfälle mit Todesopfern, das ist ein üblicher Wert. *) Deren Exponiertheit ist um Größenordnungen geringer als das der einheimischen Bevölkerung.
Grüße
PS. Die Gruppe war mW ein Allradfahrer-Club, die schon solche Touren gemacht haben, ganz unbedarft waren sie nicht.
Letzte Änderung: 15 Nov 2019 14:20 von loser.
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17 Nov 2019 09:45 #573016
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Seyko schrieb:
Du fragst woher ich weiss, dass er kein "Meeting" gemacht hat. Das weiss ich natürlich nicht aber ich unterstelle, dass kein Tourist sich freiwillig in Lebensgefahr begibt.
Als wenn sich immer alle an alle Vorgaben halten. Das ist doch eine völlig lebensfremde Herleitung. Sicher geht der Tourist nicht mit dem Gedanken los: "Mal sehen ob ich es überlebe, wenn ich 2 Meter neben dem Elefant pinkel." Der geht los mit dem Gedanken: "Kein Tier zu sehen. Was soll denn schon passieren, wenn ich mal ganz kurz pinkeln gehe". Auch der Guide muss selbst mal auf Toilette, muss vielleicht mal etwas aus dem Zelt holen, ist einfach mal mit anderem beschäftigt. Es ist doch lebensfremd, die Forderung aufzustellen, dass der seine 8 Touristen jederzeit lückenlos überwachen kann.

Liebe Grüße
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17 Nov 2023 00:02 #677302
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Wieder einmal idiotische Touristen bei den Wüstenelefanten:

Allgemeine Zeitung:

Ein Video, das in den sozialen Medien die Runde macht, hat Naturliebhaber und Naturschützer in helle Aufregung versetzt. Das Video zeigt Touristen, die die an die Wüste angepassten Elefanten im Flussbett des Ugab beobachten. Kinder sitzen auf der Ladefläche eines Bakkies, während sich der große Bulle Bennie, das Baby Fiori und seine Mutter sowie einige weitere Elefanten aus der Ugab-Herde um das Fahrzeug herum bewegen. Die Elefantenmutter plättet dann eine Kühltasche direkt neben dem Bakkie. Das Umweltministerium war nicht in der Lage, eine Stellungnahme abzugeben, als es heute um einen Kommentar gebeten wurde, oder den Inhalt des Videos zu bestätigen.


Hier das betreffende Video:




LG
Logi
Letzte Änderung: 17 Nov 2023 00:03 von Logi.
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17 Nov 2023 06:07 #677305
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Hier poste ich es auch gegebenem Anlass auch nochmal (u.a. Verhaltensregeln):

Dateianhang:

Dateiname: desertelep...fo-2.pdf
Dateigröße:2,895 KB
Vom 27. April bis 23. Mai 2024 nicht im Forum aktiv!
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17 Nov 2023 09:59 #677312
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Hi,
Logi schrieb:
Wieder einmal idiotische Touristen bei den Wüstenelefanten:

da wären die näheren Umstände wirklich interessant zu erfahren. Dass sich jemand hinten auf der Ladefläche befindet, ist in so einer Situation natürlich sehr sehr ungünstig. Auch dass das Fenster offen ist, ist meines Erachtens nach ein Fehler.
Der Motor vom Fahrzeug läuft offenbar nicht. Die Elefanten sind sehr gechillt und nicht nervös.

Per se ist das aber für mich eine Situation, die im Ugab (oder in anderen Situationen) auch ungewollt relativ schnell passieren kann. Man parkt das Fahrzeug 200 Meter von den Elefanten entfernt (oder macht ein Picknick während keinerlei Elefanten zu sehen sind) und dann bewegen sich diese auf einen zu. Diese Herde ist ja Verkehr und Menschen gewöhnt und ev. auch neugierig (was die Kuh, die da in der Kühltasche wühlt) auch zeigt. Ohne Details zu wissen, kann man diese Situation daher schlecht beurteilen. Ausser eben das mit der Ladefläche und dem Fenster.

Der Artikel in der AZ ist aber auch eher fragwürdig ;-). "Helle Aufregung" kann ich da nur beim (offenbar) Vater und dem Kind im Auto erkennen.

lg Wolfgang
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