Hallo,
regelmässig liest man hier im Forum, speziell in Reiseberichten, von Regionen, wo riesige Flächen durch Holzkohlegewinnung angeblich devastiert werden.
Dazu sollte man wissen, dass die Verbuschung weiter Teile Namibias, es kursieren Zahlen von über 30 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche, erst durch die Farmerei mit viel zu hohem Tierbestand zu einem Problem geworden ist.
Werden die einstmals wertvollen Grasflächen mit zu grossen Herden, speziell Rindern, oder zu lange beweidet, verschwinden die Gräser, und austriebsstarke Sträucher wie Schwarzdorn und Farbkätzchenstrauch, aber auch der aus dem südlichen Nordamerika importierte Prosopis, nehmen schnell überhand, denn sie werden nicht von den Rindern gefressen. Die Sträucher wachsen zusammen, das engt den Lebensraum durch Nährstoff- und Lichtentzug weiter ein.
Schon länger versuchen Farmer dieser Verbuschung durch verschiedene Massnahmen Herr zu werden, meistens mit Gift ( Wuchsstoffen ) oder mit der Planierraupe manuell. Beide Methoden sind teuer und/oder wenig effizient.
Mittlerweile versucht man dem Problem dadurch bei zukommen, dass Wanderarbeiter die Farmen von dem unerwünschten Bewuchs befreien und das gerodete Material verkohlen. So haben die Arbeiter erstmal einen Job und können die Kohle verkaufen, während die Farmer wertvolle Weideflächen zurück gewinnen.
Diese Projekte sind übrigens gerne von deutschen Stellen ( GIZ ) oder der EU angestossen worden.
Auch wenn die befreiten Flächen erstmal wenig ansprechend aussehen mögen, spätestens nach dem ersten Regen, wenn hoffentlich wieder grünes Gras spriesst, zeigt sich das Land in einem völlig neuen Kleid.
Vielleicht überdenken ein paar Fomis ihre Entrüstung nochmal. Ich finde diese Art Landrückgewinnung jedenfalls besser als den Einsatz von grundwasserschädlichen Substanzen.
Nur mal so als Denkanstoß.
Viele Grüße,
Matthias