THEMA: Völkermord an Herero
01 Feb 2018 06:17 #508205
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Aktuell dazu (sicher später dann via AZ ausführlicher):
"Deutschland bietet ein dreistelliges Millionenpaket zur Förderung von Regionen an, in denen die vom Kolonialkrieg betroffenen Herero und Nama leben. Das berichtet die Allgemeine Zeitung unter Berufung auf eine Präsentation, die der deutsche Botschafter Christian Schlaga offenbar beim bislang letzten Treffen mit Vertretern Namibias Ende September in Berlin gehalten habe und die in die Hände von Medien gelangt sei. In einem Jahrzehnt der Versöhnung und Kooperation könnten von 2018 bis 2030 Gelder für Berufsausbildung, Bodenreform, ländliche Elektrifizierung, Wohnungsbau und regionaler Entwicklung fließen. Der Gesamtbetrag liegt laut AZ bei 289 Millionen Euro. Der Zeitraum decke sich mit der Entwicklungsvision 2030 der Regierung. Eine Reaktion Namibias auf den Vorschlag ist nicht bekannt; auch steht laut Bericht noch kein Termin für ein weiteres Treffen fest." (Quelle. Hitradio Namibia, 1.2.2018)

Viele Grüße aus Windhoek
Christian
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01 Feb 2018 12:13 #508264
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travelNAMIBIA schrieb:
Aktuell dazu (sicher später dann via AZ ausführlicher):
"Deutschland bietet ein dreistelliges Millionenpaket zur Förderung von Regionen an, in denen die vom Kolonialkrieg betroffenen Herero und Nama leben. Das berichtet die Allgemeine Zeitung unter Berufung auf eine Präsentation, die der deutsche Botschafter Christian Schlaga offenbar beim bislang letzten Treffen mit Vertretern Namibias Ende September in Berlin gehalten habe und die in die Hände von Medien gelangt sei. In einem Jahrzehnt der Versöhnung und Kooperation könnten von 2018 bis 2030 Gelder für Berufsausbildung, Bodenreform, ländliche Elektrifizierung, Wohnungsbau und regionaler Entwicklung fließen. Der Gesamtbetrag liegt laut AZ bei 289 Millionen Euro. Der Zeitraum decke sich mit der Entwicklungsvision 2030 der Regierung. Eine Reaktion Namibias auf den Vorschlag ist nicht bekannt; auch steht laut Bericht noch kein Termin für ein weiteres Treffen fest." (Quelle. Hitradio Namibia, 1.2.2018)

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Das hört sich theoretisch gut an, aber wie wird sichergestellt, dass das Geld tatsächlich in die angesprochenen Projekte fließt? Außerdem glaube ich nicht, dass die Kläger der Herero diese Form der Wiedergutmachung im Sinn haben. Ich verstehe es so, dass der Stamm das Geld einnehmen will, um dann selbst zu entscheiden, was er damit machen will. Oder liege ich falsch?

fragt sich freshy
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01 Feb 2018 12:27 #508268
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Hi Freshy,
ber wie wird sichergestellt, dass das Geld tatsächlich in die angesprochenen Projekte fließt?
so wie es heißt, soll ein gemeinsamer Rat (Deutsche, Herero und Nama) gegründet werden, der die Projekte initiiert und überwacht.
Ich verstehe es so, dass der Stamm das Geld einnehmen will, um dann selbst zu entscheiden, was er damit machen will. Oder liege ich falsch?
Um es im Klartext zu sagen: Ja, die Bonzen wollen sich die Kohle einstecken. Die träumen allen Ernstes davon, dass irgendwann jeder Herero und Nama von Deutschland eine Million Euro bekommt und einen Mercedes vor die Tür gestellt wird. Nur die Obersten sollen natürlich ein klein bisschen mehr bekommen ;-)

Der ausführliche Artikel in der AZ: www.az.com.na/nachri...eraufbau-2018-02-01/

Viele Grüße
Christian
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01 Feb 2018 12:39 #508271
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Hier noch einmal der unverschlüsselte Artikel:
webcache.googleuserc...&hl=de&ct=clnk&gl=de

Im Rahmen des namibisch-deutschen Genozid- und Versöhnungsdialogs hat die Bundesrepublik ein konkretes Angebot für Wiederaufbau-Leistungen zugunsten der damals betroffenen Völker gemacht. Demnach sollen von 2018 bis 2030 genau 289 Millionen Euro in sieben Regionen investiert werden.

Zur Wochenmitte ist eine Präsentation mit dem Titel „Vorgeschlagener Handlungskurs zur Unterstützung der ehemals betroffenen Gemeinschaften“ in den Besitz von Medien gelangt, die der deutsche Botschafter in Windhoek, Christian Schlaga, offenbar beim jüngsten bilateralen Treffen Ende September 2017 in Berlin gehalten hat. Das interne Dokument befasst sich mit gezielten Interventionen, die den damals betroffenen Gemeinschaften (Herero und Nama) zugute kommen, aber auch zu „Namibias Entwicklungsprioritäten beitragen“ sollen.

Fünf Förderbereiche

Laut der Präsentation sollen folgende Bereich gefördert werden: Berufsausbildung (80 Mio. Euro), Landreform (70 Mio. Euro), ländliche Elektrifizierung (54 Mio. Euro), Wohnungsbau (50 Mio. Euro) sowie Regionalentwicklung und Unterstützungsmaßnahmen (35 Mio. Euro). Insgesamt ergibt sich ein Betrag von 289 Millionen Euro (ca. 4,3 Milliarden N$).

Nachdem sich die Verhandlungspartner bei den bilateralen Gesprächen inzwischen auf zwei Punkte - Definition des Kolonialkrieges 1904-08 als Völkermord sowie Entschuldigung der Bundesrepublik - geeinigt haben, liegt mit dem jetzt öffentlich gewordenen Papier ein konkreter Vorschlag für den dritten Punkt vor. Die deutsche Regierung hat dabei bislang von Wiederaufbau-Leistungen gesprochen, was Botschafter Schlaga vor einigen Monaten wie folgt erklärte: „Der Weg gerichtlicher Klagen mit Konzentration auf juristische Begriffe wie den der ,Reparationen´ wird nicht zu einer Befriedung führen - im Gegenteil: Er führt in die Irre.“ Er machte weiterhin deutlich, „dass die Bundesregierung keine rechtliche Grundlage für die Forderung nach finanziellen Entschädigungen sieht“. Deutschland werde in den Verhandlungen vielmehr von der Überzeugung geleitet, dass der Kolonialkrieg „nur mit einem historisch-moralischen Ansatz aufgearbeitet werden“ könne, so Schlaga (AZ berichtete).

Auf Bedarf reagiert

Zum Inhalt des jetzt öffentlich gewordenen Dokument wollte sich der Diplomat nicht äußern: „Kein Kommentar“, hieß es gestern auf AZ-Nachfrage. Er wiederholte allerdings, dass man sich mit Namibias Regierung in „ehrlichen Verhandlungen“ befinde. Nachdem die deutsche Seite den namibischen Vorschlag gründlich studiert und darauf reagiert habe, seien u.a. „verschiedene Vorschläge gemacht worden, wie Infrastruktur-Entwicklungsprojekte realistisch eingeschlossen werden können“. Den Bedarf für weitere Infrastruktur-Entwicklung hätten die betroffenen Gemeinschaften in Besprechungen mit der deutschen Delegation „oft unterstrichen“, so Schlaga.

Im AZ-Interview zum Jahreswechsel 2017/18 hatte der Botschafter noch gesagt, dass er auf ein Verhandlungsende in diesem Jahr hofft; jetzt ergänzte er: „Mit einem positivem Abschluss der Verhandlungen - aber eben nur und erst dann - würde der Weg frei für substantielle Infrastrukturverbesserungen in wichtigen Regionen.“


7 Regionen ausgesucht

Das aktuelle Dokument führt sieben Regionen auf, in denen eine „erhebliche Zahl von vormals betroffenen Gemeinschaften“ lebten: Kunene, Otjozondjupa, Erongo, Omaheke, Khomas, Hardap und //Karas. Die Interventionen würden jedoch „der gesamten Bevölkerung innerhalb der einzelnen Region zugute kommen“, heißt es.

Als Zeitrahmen für die gezielten Maßnahmen wird 2018 bis 2030 angegeben, weil die Projekte im Einklang mit der Vision 2030 und dem Programm für nachhaltige Entwicklung 2030 stünden. „Dieser Zeitraum könnte als Jahrzehnt der Versöhnung und Kooperation erklärt werden“, heißt es weiter.

Die Umsetzung soll entweder über Budgethilfe (Geld geht direkt an die namibsiche Regierung) oder die Entwicklungsagentur GIZ oder über eine zu gründende Stiftung erfolgen, lautet ein abschließender Vorschlag in dem Dokument.

Wie der deutsche Vorschlag angenommen wurde, ist nicht bekannt. Seit September hat noch kein weiteres Treffen der namibischen und deutschen Verhandlungsgruppen stattgefunden. Laut Schlaga steht ein neuer Termin noch nicht fest.

Die 5 Förderbereiche

- Berufsausbildung (80 Mio. Euro): Infrastruktur-Entwicklung und Qualifizierung von Ausbildern

- Landreform (70 Mio. Euro): Beschleunigung der Landumverteilung durch finanzielle Unterstützung des Landakquise-Fonds´ und des Affirmative Action Loan Scheme (AALS)

- ländliche Elektrifizierung (54 Mio. Euro): Beitrag zur Erhöhung der Elektrifizierung von 34% auf 50% (nationales Ziel)

- Wohnungsbau (50 Mio. Euro): Verbesserung des Zugangs zu bezahlbarem Wohnraum durch Grundstückserschließung und Subventionen von Niedrigverdienern

- Regionalentwicklung und Unterstützung (35 Mio. Euro): Sicherstellung lokalen Eigentums durch Regional- und Lokalverwaltungen, Privatsektor und Gemeinschaften


LG
Logi
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01 Feb 2018 12:43 #508272
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  • dergnagflow am 01 Feb 2018 12:43
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Hallo Logi,

nur weil's mir hier wieder auffällt: ich würde mit diesen vollständigen kopierten Artikeln aufpassen. Das überschreitet bereits den Urheberrechtsschutz, weil es kein "Zitieren" mehr ist. Umso mehr, als du oft Inhalte 1:1 kopierst, die *eigentlich* hinter einer Bezahlschranke liegen.

Den Link hier zu posten, der den Zugriff auf den Artikel auch hinter der Bezahlschranke ermöglicht, ist sicher OK...

lg
Wolfgang
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04 Apr 2018 16:26 #517619
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Moin zusammen,

so langsam scheint die Geduld mit den Herero und ihrer "Einmischung" in bilaterale Angelegenheiten am Ende zu sein...

Viele Grüße aus Windhoek
Christian
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