Guten Abend zusammen,
gestern stand in der AZ, dass Calle Schlettwein die Welt nicht mehr versteht. Sein Erstaunen war bereits vor einigen Wochen groß, als Moodies und Fitch Namibia das Prädikat "Schrott" für die Kreditwürdigkeit verliehen hat. Beide Ratingagenturen erklärten, dass die Beurteilung stabil sei , also kurz bis mittelfristig auch Schrott bleibt. Letzteres (stabil) hat Schlettwein wohl beeindruckt und postiv hervorgehoben "die Situation auf Schrottniveau sei stabil".
Auch jetzt ist seine Verwunderung groß, wenn Namibia durch einen Platz auf der Black List abgestraft wird.
Ich gehe nicht davon aus, dass Namibia Steuersündern Unterschlupf gewährt noch Steuerhinterziehung/Steuerflucht fördert. Namibia ist für Investoren nicht attraktiv, nicht zuletzt wegen der bürokratischen Hürden, Arbeits-und Aufenhaltsregelungen aber auch wegen der hohen Inflationsrate, verbunden mit starken Währungsrisiken/Schwankungen.
Namibia hat aber offensichtlich Erklärungsfristen und Nachfristen erfolglos verstreichen lassen. Letztlich bleibt dann nichts anderes übrig -wenn man nicht warten will- bis mit afrikanischer Hochgeschwindigkeit auch der letzte Staat in die Pötte kommt.
Die eigentlich Frage , "warum" lässt die zuständige Stelle, nämlich Calle's Ministerium, die Frist verstreichen ohne die notwendigen Erklärungen abzugeben, wird erst garnicht von Schlettwein diskutiert. Die Übeltäter sind diejenigen, die auf der Einhaltung der Frist bestehen.
Wann werden endlich unfähige Mitarbeiter in der Finanzbhörde ausgebildet oder ersetzt, dafür ist der Finanzminister auch zuständig?
Bevor sich Calle Schlettwein aufregt, sollte er einfach in seinem Finanzminsiterium für Ordnung sorgen, mangelnde Arbeitsmotivation und geringe Qualifikation werden im Verbund von internationalen Regelungen nicht als Entschuldigungsgrund anerkannt und das ist richtig so.
Wer Namibia kennt weiß, dass jetzt - von Anfang Dezember bis Ende Januar- in den Ministerien alle Flöten schweigen. Wer einmal mit dem namibischen Finanzamt zu tun hatte, wird bestätigen dass man einen langen Atem und Nerven wie Drahtseile braucht um mit den Sachbearbeitern dort klar zu kommen. Ich habe Anfang 2011 in Namibia für 4 Monate gearbeitet und es gelingt mir bis heute nicht, -trotz mehrfacher Vorsprache - trotz Einschaltung eines Steuerberaters- mich von der Liste der Steuerpflichtigen in Namibia löschen zu lassen, obwohl ich seit Mai 2011 wieder in D meinen gewöhnlichen Aufenthalt habe.
Wer Afrika auch nur halbwegs kennt weiß, welche Folgen das für den einzelnen Bürger hat, angefangen von der Androhung von Bußgeldern, über Mahnkosten, Zinsen und einem halbjährlichen Steuerbescheid: Einkommen = 0, Einkommensteuer = 0.
Ein Wust von Papierkram und keine zuständigen Partner im Finanzamt. Mit sturer Beharrlichkeit und Sinnlosigkeit wird der bürokratische Unsinn durchgezogen, komme was da wolle.
Minister Schlettwein sollte sich in den 2 Monaten Weihnachtsferien einmal um Ursachenforschung für den Platz auf der black list kümmern.
Wünsche allen eine schöne Vorweihnachtszeit,
viele Grüße
Peter