THEMA: Dank an alle Fomis
23 Sep 2017 11:13 #490188
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  • Mastichari am 23 Sep 2017 11:13
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Liebe Fomis, 
Ich  möchte mich ganz herzlich bei euch bedanken! Ihr habt mir unglaublich viel geholfen und es machte und macht so viel Spaß,  Zeit mit euch im Forum zu verbringen! 

Mein Fazit: Namibia scheint sehr interessante, wortgewandte, humorvolle und abenteuerlustige Menschen in seinen Bann zu ziehen! Ihr seid klasse! Danke für alle Fehler, die wir dank euch schon mal nicht mehr machen werden... uns fallen aber bestimmt noch ein paar eigene ein! :-) 

Ich stelle mich erst einmal vor, nachdem ich seit Wochen unsichtbar im Forum war: Ich bin Vivi (46) und werde mit meinem Freund (47) und unserer Tochter (8) von Mitte bis Ende Oktober 2017 eine Selbstfahrertour durch Namibia machen.

Und ab hier nur noch weiterlesen, wenn euch interessiert, was ein Namibia-Neuling ganz konkret von euch lernen kann. Denn es ist keine Frage offen geblieben!

Wir planen diese Tour seit August. Nein, nicht August 2016. Sondern wirklich erst seit August 2017. Stopp - bitte nicht gleich über die uninformierten Last-Minute-Touris schimpfen, es war höhere Gewalt: 

Mein Freund kam Ende Juli nach Hause und fragte, ob ich mir vorstellen könnte, für drei bis fünf Jahre in den Süden Afrikas bzw. nach Kapstadt oder Windhoek zu ziehen. Und zwar schon im Frühjahr 2018. 

Tja, da ich schon mal 6000 km durch Südafrika gefahren bin, konnte ich mir einen Umzug nach Kapstadt sofort vorstellen. Windhoek bzw. Namibia hingegen ist für mich ein weißer Fleck auf der Landkarte.  Also war klar - in den Herbstferien schauen wir uns beide Städte und deren jeweiliges Umland an. Dank des Schreibens vom Arbeitgeber erlaubt uns die Schule,  die Herbstferien unserer Tochter auf drei Wochen auszudehnen.

Also flugs ein bisschen über Namibia gelesen....  und schnell war klar: nur Windhoek sehen und sonst nichts - das geht ja gar nicht! Also habe ich eine Route gebastelt - zum ersten Mal in meinem Leben eine komplett selbst organisierte Reise - und eine tolle Rundreise gestrickt: Namibia mit Etosha, Sossusvlei und Canyon in 8 Tagen! (Ich höre euch förmlich nach Atem schnappen und sehe förmlich, wie Logi und Christian die Augen verdrehen ...!) 

Keine Angst, ich habe ja euer Forum gefunden und schnell gemerkt, dass das gar überhaupt nie nicht eine gute Idee ist. Also haben wir einiges gestrichen, die Tour auf knapp zwei Wochen verlängert und entschleunigt. Ich traue mich aber trotzdem kaum, sie euch zu präsentieren.... ich weiß, sie ist immer noch sehr voll: 

Windhoek (1 Nacht)
Outjo (3 Nächte mit 2 Tagestrips zum Etosha)
Omaruru (2 Nächte)
Walvis Bay/Swakopmund (3 Nächte)
Sossusvlei (2 Nächte) (Himmel, ist das teuer! Aber wir sind froh, dass wir dort überhaupt noch etwas bekommen haben, im Etosha lachen sie bestimmt noch seeehr lange über unsere Anfrage!)
Windhoek (2 Nächte)

Nach einer Übernachtung geht es am nächsten Tag für eine Woche weiter nach Kapstadt, wo wir uns auf Kapstadt und einen Teil der Garden Route (bis Knysna) beschränken. 

Euch verdanken wir nicht nur die entschleunigte Namibia-Route, ich weiß dank euch auch, dass wir mit unserem 4x4 Hilux gut aufgestellt sind, vermutlich eine gute Wahl mit Savanna als Vermieter getroffen haben (abgesehen von dem Beitrag über die kaputte Kupplung), auf den Pads nicht schneller als 80km/h fahren dürfen, vor Kuppen langsam und extrem weit links fahren und besser Arbeishandschuhe für den Reifenwechsel einpacken sollten. Dank eurer tollen Karten habe ich alle Etappen auf "Echtzeit" und Machbarkeit überprüft (okay, Swakopmund -Sesriem wird dennoch ein langer Ritt.... und Namib Desert Lodge - Windhoek auch...)

Ich kenne dank euch das neue Einreiseprozedere, das momentan zwischen 3 min und 3 Stunden dauern kann, je nachdem, ob die neue Technik benutzt wird, oder nicht. Ich weiß, dass ein etwas weniger stark besuchter Geldautomat im Restaurant des Flughafens ist, an dem ich unsere brandneue DKB-Kreditkarte einweihen kann, ein weiterer Tipp aus dem Forum. 

Wir besitzen inzwischen internationale Führerscheine und haben die internationale Geburtsurkunde (verlangt eher ZA) unserer Tochter im Gepäck. Unser Permit fürs Naukluft/Sossusvlei holen wir dank euch im NWR-Büro in Swakopmund, was wir sonst garantiert nicht gewusst hätten.

Wir werden unsere Autotüren in Städten verriegeln und die Fenster hochfahren, die Clean-Car-Regel beherzigen, unser Geld und die Pässe sicher am Körper verwahren (und möglichst verteilen) und Kleingeld für die Parking-Boys (freuen die sich zusätzlich auch über Matxhboxautos?) in den Hosentaschen haben. Wir werden nicht darauf reinfallen, wenn man aus einem parallel fahrenden Auto wild gestikulierend auf unseren Reifen zeigt und nicht für Autos mit Pannen am Straßenrand anhalten (auch nicht für Hiluxe mit Dachzelt?). 

Zur Kriminalitätsdiskussion: ich habe 15 Jahre in Frankfurt gelebt und gearbeitet, Platz 1 der deutschen Kriminalitäts-Top-Ten (2013). Nur einmal ist mir etwas passiert, als ich grob fahrlässig einen Rucksack sichtbar im Auto liegen ließ und in die Disko ging (was soll ich sagen -  ich war sehr jung.....!). Jetzt wohne ich in Bonn, das nicht gerade als Mekka der Kriminalität zählt. Nie habe ich so viele Menschen gekannt, bei denen selbst oder im direkten Umfeld  eingebrochen wurde (bei uns selbst zuletzt 2009), denen Fahrräder geklaut wurden (Rekord hält eine meiner Kolleginnen mit 4 Rädern) oder deren Söhne zusammengeschlagen wurden. Ich denke, das Risiko, dass während unserer Abwesenheit wieder in unsere Wohnung eingebrochen wird, ist größer, als ein Raub in Namibia (obwohl unsere Nachbarn unsere Rolläden bewegen werden). Ich kann gern nach unserem Urlaub berichten, ob eins von beidem eingetreten ist. :-) 

Ich gratuliere übrigens zu eurer Rätselecke, ein Thread über 2 Jahre and still running - Kompliment! Ich kann zwar nicht mitraten, aber das Mitlesen macht trotzdem großen Spaß! 

Ach ja, natürlich nehmen wir auch zwei Hühner mit auf die Tour und lassen unser Malarone zuhause (der Thread ist der Kracher - ich habe ja so gelacht!).

Eine spezielle Frage habe ich nicht mehr, man kann wirklich alles aus eurem Dorum heraussaugen, aber über Routenvorschläge oder Tipps für nette Futterstopps freue ich mich natürlich sehr. Ansonsten hilft mir da eure tolle Karte, das Navi und maps.me.

Ich hoffe, ich habe mit diesem langen ersten Beitrag keinen vor den Kopf gestoßen, aber es war mir wichtig, dass euxh einfach mal jemand klar macht, wie wertvoll euer Input ist!

Vielen, vielen Dank, ihr seid absolut großartig!

Wir freuen uns auf einen unvergesslichen Urlaub und werden danach gerne berichten, wohin es uns in 2018 verschlagen wird. 

Herzliche Grüße 
Vivi
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23 Sep 2017 11:37 #490192
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  • Champagner am 23 Sep 2017 11:37
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Köstlich :laugh: ! Danke Vivi für diese originelle Vorstellung - ich hoffe sehr, dass du über Eure Erfahrungen berichten wirst, denn bei dir scheint eine gute Portion Humor im Spiel zu sein B) !

Nur eine kleine Anmerkung:
Mastichari schrieb:
Ich weiß, dass ein etwas weniger stark besuchter Geldautomat im Restaurant des Flughafens ist,

Nicht enttäuscht sein, wenn er kaputt ist - das war bei uns im August der Fall. Aber wenn du aus dem Flughafengebäude kommst, gibt es links gleich zwei sehr neue Automaten, die recht großzügig ihr Geld an uns ausgegeben haben.

Schönes Wochenende und fröhliche Feinplanung!

LG Bele
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23 Sep 2017 11:55 #490196
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Hallo Vivi,

vielen Dank für deine absolut lesenwerte, lange aber trotzdem kurzweilige und interessante Vorstellung :cheer: :kiss: . Normalerweise lese ich die Vorstellungen nur flüchtig, aber da ihr ja einen längeren Aufenthalt hier plant, und du viel Humor zu haben scheinst (den wirst du zumindest in Namibia brauchen - über Südafrika weiss ich nur soviel, dass es südlich von uns liegt und sie einen dümmeren Präsidenten haben als die USA), fühlte ich mich zu einer Antwort berufen ;)
Du weisst auf jeden Fall schon um Längen mehr über Namibia als ich, bevor wir hierherzogen ;) - wir haben es aber trotzdem nicht nur überlebt (sogar weitgehendst unfall - und überfallfrei), sondern fühlen uns seit elf Jahren in Windhoek zuhause.

Mal so vorab als Gedanken: auch wenn ich Kapstadt nicht kenne, weiss ich doch dass es eine RIESIGE Stadt ist. Dagegen ist Windhoek ein beschauliches Dorf. In Kapstadt ist das Wetter feuchter und kälter (generell gesehen), dafür hat man viele Möglichkeiten abends auszugehen, es gibt mit Sicherheit mehr und vor allem bessere Restaurants als in Windhoek, und das kulturelle Angebot ist viel, viel grösser, ebenso wie das Warenangebot - und das ist wohl auch billiger als in Namibia.
Ob es in Kapstadt auch so viele Taxis gibt wie hier, weiss ich nicht ;) (das ist zumindest etwas, das wir im Überfluss haben :P ).
In Windhoek ist alles recht überschaubar. Jeder kennt irgendwann jeden, vor allem in der deutschen Gemeinschaft (obwohl wir auch nach elf Jahren immer noch Leute kennenlernen die uns bewusst vorher noch nie über den Weg gelaufen sind). Gerade am Anfang wird jeder Neue gerne eingeladen und beschnuppert :lol: . Man trifft sich vor allem auf Festen und Veranstaltungen, sei es von der Deutsch-namibischen Wissenschaftlichen Gesellschaft, dem Goethezentrum, den verschiedenen Kirchen oder Schulen bzw Kindergärten, oder dem Tierheim. Und das find ich irgendwie ganz nett, es hat einen dörflichen Charakter.
Von Windhoek aus ist man ganz schnell draussen in der Natur. Überhaupt ist man von überall her ganz schnell draussen in der Natur. Wenn man gerne Kontakte knüpft, wird man unweigerlich Farmer kennen lernen und von ihnen auch auf die Farm eingeladen werden. Das ist immer eine sehr schöne Sache.
Vielleicht ist ja jemand im Forum, der in Kapstadt lebt und dir ähnliche Infos über das Leben dort geben kann.

Viel Spass weiterhin im Forum, und ich wünsche euch dass euch die Entscheidung, wohin es gehen soll, nicht allzu schwer fällt, nachdem ihr beides kennen gelernt habt :)

lg aus einem ungewöhnlich heissen Windhoek
WoMa
Letzte Änderung: 23 Sep 2017 11:56 von WoMa.
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23 Sep 2017 12:11 #490198
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Mastichari schrieb:
Wir werden nicht darauf reinfallen, wenn man aus einem parallel fahrenden Auto wild gestikulierend auf unseren Reifen zeigt und nicht für Autos mit Pannen am Straßenrand anhalten (auch nicht für Hiluxe mit Dachzelt?). 

... ich persönlich halte an, wenn jemand in der Pampa steht und eine Panne hat. Stell Dir vor, Du bleibst mit dem Auto liegen, Dein Telefon bekommt keine Verbindung und alle halbe Stunde kommt mal ein Auto vorbei und fährt ungebremst vorbei, während die Insassen vielleicht noch fröhlich winken.

Und ... anderes Erlebnis ...
Wir waren mal mit einem 30 Jahre alten Land Rover in Namibia unterwegs. Optisch wirkte er eher noch älter. ;-)
In Namibia beginnen alle Nummernschilder mit "N" für "Namibia". Wir waren mit einem deutschen Kennzeichen "A" aus Augsburg unterwegs. Die Leute dort interpretierten das "A" wohl häufig als Kennzeichen des Nachbarlandes Angola (der optische Zustand des Autos bestärkte die Vermutung).
Wir fuhren gerade durchs Ovamboland Richtung Angola und wurden von einem zivilen VW Golf mit drei schwarzen Männern überholt. Der Beifahrer hielt einen Ausweis an die Scheibe und zeigte, dass wir an den Fahrbahnrand fahren sollten.
Ich sagte meiner Reisepartnerin, die am Steuer saß, sie solle nicht ranfahren, sondern wieder überholen, sobald der Golf vor uns an den Straßenrand fährt. Das haben wir zweimal so gemacht und beim dritten Manöver kam ein Sattelschlepper entgegen und wir mussten auch anhalten.
Und dann war es tatsächlich die Polizei gewesen ...

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
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