THEMA: Tourismus in Namibia im Aufwärtstrend
08 Dez 2011 19:05 #215871
  • Uli70
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  • Uli70 am 08 Dez 2011 19:05
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Liebe Fomis,
auch uns stoßen die Preiserhöhungen ziemlich sauer auf. Das ist auch der Grund, warum es uns nächstes Jahr nach Südafrika verschlägt, wo es durchaus noch etliche Unterkünfte unter 50 Euro pro Person und Tag gibt, teilweise sogar mit Frühstück für 350 Rand. So etwas gibt es in Namibia fast gar nicht mehr. Was ich aber auch wirklich übel finde, sind die schon erwähnten Preise für die Game Drives auf Gästefarmen und Lodges. Wir fahren seit 6 Jahren jedes Jahr nach Namibia und in den ersten Jahren lag ein Game Drive so zwischen 120 und 170 Dollar inklusive Getränk. Dies hat sich in den letzten zwei Jahren schlagartig geändert. Mittlerweile kosten die 300 Dollar und mehr, ohne dass sich die Leistung geändert hat. Der Benzinpreis ist jedenfalls nicht so gestiegen, dass diese Preise gerechtfertigt sind. Wir jedenfalls haben uns mittlerweile einige Game Drives verkniffen, weil wir das einfach nicht einsehen. Auch Lodges wie Bagatelle, die uns supergut gefällt, buchen wir nicht mehr, weil die Übernachtung mit HP mittlerweile pro Person!!! 40 Euro mehr kostet als noch vor 3 Jahren. Wir sind gespannt, wie das weitergeht. Eine moderate Preissteigerung kann man nachvollziehen, aber nicht in dem Maße, wie das in den letzten Jahren erfolgt ist. In den Jahren mit gutem Kurs hat dieser das ja aufgefangen, aber 2010 und 2011 ist Namibia superteuer geworden. Wir sind eigentlich Nichtcamper, aber werden gezwungenermaßen mit Dachzelt losziehen, wenn wir wieder einmal Namibia bereisen. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt jedenfalls häufig nicht mehr. Dies gilt natürlich nicht für alle Unterkünfte. Es gibt auch durchaus positive Beispiele, die aber leider dünn gesäht sind. Dazu zählt z.B. das Etosha Safari Camp. Es ist zwar eine Massenunterkunft, aber wir finden es dort trotzdem OK. Ich hoffe, dass die Lodgebesitzer vernünftig werden, denn wir gehören zu den Mittelverdienern, und wenn das so weitergeht, wird Namibia für uns nicht mehr bezahlbar sein. Auch die Pläne Botswanas, die Eintrittspreise für die Parks drastische zu erhöhen, machen uns wirklich traurig. Ich kann verstehen, dass sie damit die müllhinterlassenden Rowdies draußen lassen wollen, aber es gibt ja auch jede Menge Leute wie wir, die sich brav an alle Regeln halten (langsam fahren, keine Tiere erschrecken und einfach nur die Natur genießen wollen). Kasane und die Chobe Riverfront sind für uns nur genial und wir wären unglaublich enttäuscht, wenn wir nicht mehr dorthin könnten. Andererseits frage ich mich, ob die Superreichen sich wirklich so viel anders benehmen. Die zahlen hohe Preise und, was wir gehört haben, benehmen sich manchmal übelst daneben (ich nenne bewusst keine Nationalität) Saufen z.B. ohne Ende und schmeißen dann die Schnapsflaschen während des Gamedrives in den Busch, wo sich dann die Tiere verletzen können. Aber weil die viel Geld da lassen, wird das alles akzeptiert. Uns brave Leute lässt man lieber draußen. Da kann ich Kotzen (entschuldigt die Ausdrucksweise). Ich hoffe, dass Namibia nicht so einen Weg beschreitet, denn solchen Leuten geht es nicht um die Natur, die Weite, die Stille, sondern nur um ein weiteres Häkchen hinter einer weiteren Luxusdestination. So jetzt hab ich meinem Ärger, der sich schon länger angestaut hat, freien Lauf gelassen.
Viele Grüße und einen schönen Abend,
Uli
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08 Dez 2011 19:19 #215874
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  • Luigi am 08 Dez 2011 19:19
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Uli70 schrieb:
Die zahlen hohe Preise und, was wir gehört haben, benehmen sich manchmal übelst daneben (ich nenne bewusst keine Nationalität) Saufen z.B. ohne Ende und schmeißen dann die Schnapsflaschen während des Gamedrives in den Busch, wo sich dann die Tiere verletzen können. Aber weil die viel Geld da lassen, wird das alles akzeptiert.

also liegen auch in Namibia bereits die Wodkaflaschen herum - das ist echt zum Kotzen

LG Luigi
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09 Dez 2011 11:02 #215931
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Hallo und guten Tag,

vielleicht wäre dieses Thema und die Sichtweise vieler Fomi von Interesse für Konny von Schmettau und die AZ?

Herzliche Grüße

Eto
Reisebericht:
Nördliches Tansania u. Sansibar 2010
www.namibia-forum.ch...sibar-febr-2010.html
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09 Dez 2011 12:50 #215940
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Hallo Eto,

ich bin eben erst auf den Thread gestoßen. Eine spannende Diskussion, die sich für einen AZ-Bericht auf jeden Fall lohnt. Werde das im Auge behalten und darüber schreiben, sobald der Vorweihnachts-Auftrags-Stress sich etwas gelegt hat.
Hier haben die großen Sommerferien begonnen und alles muss jetzt und sofort passieren B)

Sonnige Grüße aus Swakop
Konny
Namibia Aktiv organisiert und vermittelt Aktivitäten an der Küste und in der Wüste OHNE AUFPREIS. Wir helfen mit jeder Buchung namibischen Familien in Not.
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09 Dez 2011 13:04 #215943
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  • Strelitzie am 09 Dez 2011 13:04
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Hallo,

Guido fragte:
"1. Sind die Preise generell zu hoch, d.h. oberhalb eines Levels das man sich leisten kann oder will? Oder stimmt das Preis-/Leistungsverhältnis einfach nicht? "

Da wir recht "hochpreisig" verreisen, bin ich nach meinem 1. NAM-Aufenthalt der Meinung, dass das Preis-Leistungsverhältnis nicht stimmt.
Die Lodges sind teilweise wunderschön, sehr integriert in die Landschaft, Vieles aus Naturmaterialien.
Nur kostet ein gemauertes Waschbecken, Dusche, Badewanne, ein gemauerter Schrank, ein Bett aus Ästen bei den in NAM gezahlten Löhnen vermutlich längst nicht soviel wie gekauft. Auch sollten wohl Zelte preiswerter als Häuser sein! Und das Personal wird auch nicht gerade üppig entlohnt.
Wir haben z.B. im letzten Jahr ebenso einen dreiwöchigen Urlaub gemacht, allerdings auf Hawaii. Mit Inselhopping, Fahrzeug Jeep (NAM 2x4) und ausschließlich 4-5* Hotels. Das ist erheblich preiswerter gewesen als 3 Wochen NAM in 3-4*Unterkünften. Lediglich die Heinitzburg für die letzte Nacht entsprach einer Nacht auf Hawaii.
Und da fange ich dann an zu grübeln! Denn bei den Angestellten kommt das Geld nicht an! :(

Meiner Meinung nach müssten viel mehr Lodges in NAM betrieben werden, damit der Konkurrenzkampf die Preise wieder auf ein normales Maß schrumpfen lässt (siehe Südafrika)

Gruß, Strelitzie
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09 Dez 2011 13:51 #215947
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  • JABULANI am 09 Dez 2011 13:51
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Hallo Strelitzie

Ich kenne das Hochpreissegment von Asien, Südafrika und Namibia und bin gleicher Meinung wie Du. Preis / Leistung stimmt leider sehr oft nicht mehr in Namibia.

Die Landschaft in der die Lodgen eingebettet sind ist grandios, zweifellos. Aber die Details, das Design, der Service und das Kulinarische passen sehr oft nicht zum Preis.

Heinitzburg hat sehr gute Restaurants, eine schöne Terrasse und einen erhabenen Weinkeller. Die Zimmer sind mir zu kammerartig und muffig , aber trotzdem stilvoll und passend zur Burg eingerichtet.

Südafrika ist auch schon teuer, besonders Kapstadt, wo sich die Preise an gewissen Orten in den letzten 8 Jahren fast verdreifacht haben. Aber für mich stimmt es in RSA gerade noch.

Ich vergleich bekomme ich in Asien aber viel mehr für das viele Geld, dass für Luxus bezahlt werden muss. Auch dort gibt es wunderbare Lodgen, ökologisch in die Natur eingebettet, freundliches aufmerksames Personal und kulinarische Freuden (nicht nur asiatische…) die Du in Namibia nie finden wirst.

Viele Lodge in Namibia treiben ein gefährliches Spiel mit ihrer Hochpreispolitik. Lieber nur 30% Auslastung zu Mondpreisen als 70% zu fairen Preisen.

Gruss Tom
Die ganze Bar kam mir hoch (Charles Bukowski)
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