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- Zweite Ersttäter-Runde, diesmal mit Kind
11 Dez 2024 23:14
#698938
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Hallo zusammen,
Nachdem wir nun schon zum zweiten Mal intensiv das Forum zur Vorbereitung für einen Namibia-Urlaub genutzt haben, wollen wir auch ein klein wenig etwas in Form eines Reiseberichts zurückgeben. Da wir größtenteils wieder der klassischen Ersttäterroute gefolgt sind (der Sohnemann war 2015 auf Grund von Nicht-existenz leider nicht dabei), will ich mich aber kurz halten und einen Eintrag pro "Station" posten statt auf jeden Tag einzeln einzugehen In jedem Fall: Vielen Dank an euch alle! Es war ein wunderbarer Urlaub und ohne euch und dieses Forum wäre er wahrscheinlich maximal halb so wunderbar gewesen. Dann wollen wir mal! Planung & Route Reisende: Meine Frau und ich (Ende 30) + Sohn (8 Jahre) Grundlage für unsere Planung waren die folgenden Maßgaben: • Zeitraum: Sommerschulferien • Klassische Erstäterrunde • Möglichst mehr als eine Übernachtung; wo das nicht gewollt / möglich war: kurze Transferzeiten • Keine Transferfahrten von über 4h (womit dann die Kalahari raus war) • Dieses Mal (noch) keine Malariaprophylaxe (womit dann für uns der Caprivi raus war)
Ihr seht: Wir haben uns vieeeel Zeit gelassen - und würden es genauso wieder machen In diesem Sinne: Ab auf die Pad! VG, Dennis |
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11 Dez 2024 23:34
#698939
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Tag 1: Flug & River Crossing Lodge
Endlich ist es so weit. Der Nachtflug direkt von Frankfurt nach WDH hat zwar eine knappe Stunde Verspätung, aber zum einen ergattern wir eine 4er Reihe für uns 3 alleine und zum anderen holt die Maschine die Stunde im Flug wieder rein. Wir haben halbwegs gut geschlafen und kommen relativ ausgeruht in Windhoek an. Nach den üblichen Erledigungen am Flughafen selbst (insb. SIM Karte und Bargeld) holen wir unser Auto von Europcar ab. Der Fortuner leistet uns über die nächsten 3 Wochen treue Dienste und ist im besten Sinne unauffällig, wenn auch im Fahrersitz nicht sonderlich bequem. Wir hatten nicht lokal gebucht, da wir keine Lust hatten mit Kind ggf. total übermüdet zu einem lokalen Vermieter zu fahren, um von dort wieder zurück in die River Crossing Lodge zu jetten, um dann nach kurzem Ausruhen abermals nach Windhoek zum Einkaufen zu fahren. "Du machst das komplizierter als es ist" sagt ihr, und ja, ihr habt recht. Würde ich wahrscheinlich beim nächsten Mal anders machen und bei einigermaßen verträglichen Preisen doch lokal buchen. Nichtsdestotrotz: Im zweiten Urlaub wieder keinen Platten und auch sonst keine Auto-Probleme - was will man mehr? Jetzt erst mal ab in die River Crossing Lodge. Ich werde die einzelnen Lodges jeweils mit Kurz-Bewertung und vorstellen und dann ggf. im Anschluss noch etwas mehr Prosa und Bilder hinterherschieben River Crossing Lodge (4/5) Allgemeine Bewertung Gute Alternative für die erste Nacht in Windhoek mit netter Aussicht. Hotel und Zimmer Die Anlage ist nicht mehr hochmodern, aber immer noch schön und die Zimmer sind geräumig. Das Personal war professionell freundlich - nicht mehr und nicht weniger. Essen Sehr gute Küche. Wir hatten Chicken Wings, Oryx Steaks, Suppen und vieles mehr; alles war mit Liebe und Können zubereitet und hat entsprechend gut geschmeckt. Location Echte Alternative zu den Guesthouses in der Stadt, mit schöner Aussicht. Bis zum Superspar in der Maerua Mall ist es trotzdem nicht weit (ca. 15-20 min). Aktivitäten Es gibt wohl Wanderwege auf dem Gelände, wir wollten uns allerdings primär vom Flug erholen und haben diese daher nicht genutzt. Anderes Die Ausschilderung der Zufahrt zur Lodge könnte besser sein, insb. weil eine größere Baustelle am Fuße des Hügels die Sache zusätzlich verkompliziert. Zur Erheiterung der Bauarbeiter haben wir uns natürlich auch prompt für die falsche Abzweigung entschieden Wir konnten mit Windhoek beim letzten Urlaub nicht besonders viel anfangen und haben uns bewusst für eine Unterkunft außerhalb der Stadt entschieden. Dafür war die River Crossing Lodge eigentlich ideal; 2015 waren wir im Maison Ambre, wo es natürlich deutlich familiärer zuging. Das hatte aber eben auch nicht diesen Ausblick: Dazu gab es allerhand Vögel. Hier exemplarisch zwei rosy-faced lovebirds. Unser Sohn fand es ebenfalls sehr nett, insbesondere wegen des weiten Blicks und den ersten Tiersichtungen (eine Herde Kudus war in weiterer Entfernung auch zu sichten). Aber natürlich war das alles nur ein erster Vorgeschmack auf die weiteren 3 Wochen. Dennis |
Letzte Änderung: 11 Dez 2024 23:35 von DG.
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12 Dez 2024 09:18
#698948
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2. Halt: Namibgrens
Nach einem ordentlichen Frühstück geht es los mit unserem ersten "richtigen" Reisetag. Noch schnell das Lunchpack ausgepackt, Google Maps / Tracks4Africa auf dem Handy eingestellt und ab Richtung Spreetshoogte Pass. Gefühlt ist die asphaltierte Strecke nach dem Verlassen der Stadtgrenzen Windhoeks seit 2015 beträchtlich länger geworden, aber irgendwann lassen wir die geteerten Straßen endlich hinter uns und das Namibia-Gefühl macht sich im Auto breit. Nach kurzer Eingewöhnung findet auch der Nachwuchs Spaß am leichten (später auch schwerem) Holpern. Hörspiele und sonstiger Zeitvertreib sind in Anbetracht des Nature-Dokumentarfilms der an den Fenstern vorbeizieht unnötig und das wird auch bis zu ein paar sehr langen Tagen im Etosha auch so bleiben. Dazu muss man sagen, dass ich meinem Sohn ca. 1 Jahr vor der Reise meine "alte" Kamera überlassen habe und er seitdem zu einem eifrigen und ausdauerndem Wildlife-Fotografen geworden ist. Die erste Gabelracke des Urlaubs geht z.B. auf sein Konto: Während die Straße zunehmend schlechter wird, sehen wir in einiger Entfernung Strauße, Paviane, Rinderherden und Kudus. Zu mehr als Beweisfotos - die ich euch hier erspare - reicht es aber leider nicht. Schlussendlich kommen wir in Namibgrens an. Die wenigen Einträge im Forum, die ich zu der Farm/den Villas gefunden habe sind ja grundsätzlich positiv, die Bilder im Netz schön, aber beides wird der Realität unserer Meinung nach nicht gerecht. Mein Sohn schwärmt auch heute noch vom Gelände und den schönen Villas. Ein frühes, leider zu kurzes Highlight! Für Kinder mehr als Top: Viel Platz, tolle Wanderungen, extrem Nettes Farm-Management. Namibgrens Guestfarm (5/5) Allgemeine Bewertung Grandiose Guestfarm zwischen Windhoek und Sesriem. Wir würden einen Umweg in Kauf nehmen, um nochmal hier sein zu können. 1 Nacht ist eigentlich zu wenig. Herrvorragendes Preis/Leistungsverhältnis. Hotel und Zimmer Unfassbar schöne, geräumige und zweckmäßige Villas. Die Bilder sind schön, die Realität viel schöner! Die beiden Manager Kalf und Sandra waren sehr nett und herzlich. Essen Richtet sich primär an Selbstversorger, man kann aber Fruehstueck/Abendessen auch im Farmgebäude selbst einnehmen oder sich ein Braai Pack bringen lassen. Wirklich gute Qualität. Location Liegt direkt vorm Spreetshogte-Pass und ist somit ein perfekter Zwischenstopp zwischen Windhoek und Sesriem. Aktivitäten Es gibt mehrere sehr schöne Wanderwege auf dem Gelände, welches mit wunderbaren Steinformationen übersäht ist. Ansonsten einfach die Stille und den Sternenhimmel genießen, und die Klippschliefer und Paviane beobachten. Anderes Zur Farm gehören auch mehrere süße Hunde. Hier noch ein paar weitere Impressionen Pavian denkt über sein Leben nach Graulärmvogel Klippschliefer |
Letzte Änderung: 12 Dez 2024 09:22 von DG. Begründung: Weitere Bilder
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12 Dez 2024 11:28
#698951
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3. Halt: Desert Camp (Sesriem)
Nach einem wunderbaren Frühstück und ausgiebigen Streicheleinheiten für die Farmhunde fahren wir weiter. Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Wir würden jederzeit einen Umweg machen, um hier nochmal ein paar Tage zu verbringen. Zunächst wartet allerdings der Spreetshoogte Pass. Die Fahrt den Pass hinauf dauert ca. 20 min und ist völlig problemlos. Die Aussicht vom Pass ist genauso überwältigend wie wir sie in Erinnerung haben. Unser Sohn ist auch ganz hin und weg! Wer zum Geier wohnt hier? Auf dem weiteren Weg nach Sesriem sehen wir zahlreiche Tiere und die Landschaft verändert sich merklich, bleibt aber wunderschön. Entweder sind wir besser im "spotten" geworden, oder es sind einfach mehr Viecher unterwegs als vor knapp 10 Jahren. Löffelhunde Die erste Giraffe Hörnchen??? Nach dem obligatorischen Stopp in Solitaire (Kuchen war gut, alles andere muss man nicht zwingend probieren) kommen wir am frühen Nachmittag im Desert Camp an. Der Nachwuchs geht (TIPP: mit Neoprenanzug) in den eiskalten Pool, der Rest der Familie ruht sich erst mal aus. Euch allen brauche ich das ja nicht erzählen, aber es ist hat hätte das Licht in Namibia eine andere Qualität, golden und zäh wie Honig. Frühstück / Abendessen nehmen wir in der Sossusvlei Lodge ein. Nach der exzellenten, hausgemachten Küche im Namibgrens sicher ein Schritt zurück, aber dafür gibt es eine Menge Auswahl. Würden wir das wieder so halten? Beim Frühstück mit Sicherheit ja, für das Abendessen würden wir uns beim nächsten Mal lieber Grillpakete bestellen. Wir waren in dem Moment aber einfach zu faul zum Kochen Es ist auf jeden Fall nett die Wahl zu haben. Am nächsten Morgen geht es dann - natürlich - ab in die Dünen. Wir fahren selbst nach langem Hadern nur bis zum 2x4 Parkplatz und nehmen dann das Shuttle (welches auf dem Rückweg prompt selber stecken bleibt ). Nur für die anderen Dummies, die das so wie wir vielleicht noch nicht verstanden haben: Morgens kann man OHNE zu zahlen einfach am Checkpoint vorbeifahren. Gezahlt wird dann rauswärts. Am 4x4 Parkplatz angekommen spulen wir das übliche Programm ab: Hoch auf Big Daddy, durch das Dead Vlei zurück zum Shuttle und erschöpft nach Hause. Beim obligatorischen Dünen-Hüpfen von Big Daddy ins Vlei kugelt sich mein Sohn beinahe den Arm aus, hat dafür aber immerhin die Bedeutung des Satzes "Nicht so schnell!!!" verinnerlicht. Wir hatten uns schon im Krankenhaus gesehen. Auf dem Weg zum Shuttle entdeckt meine Frau noch einen sand diver Gecko. Gute 80% der Sichtungen werden auf dieser Reise auf ihr Konto gehen, was verwunderlich ist, da sie als Einzige in der Familie eine Brille hat und braucht. Kann kein Straßenschild auf mehr als 50m erkennen, aber Geckos von 3km Entfernung: Make it make sense TIPP: Kämen wir nochmal ins Sossusvlei, würden wir wohl vom 2x4 Parkplatz ins Dead Vlei laufen und die Kraxelei auf Big Daddy auslassen. Die Landschaft hat uns sehr gut gefallen und es waren auch zahlreiche Antilopen (vor allem Oryxe) unterwegs. Für Ersttäter ist aber natürlich auch die Aussicht von oben was feines. Bevor wir am nächsten Morgen wieder aufbrechen, machen wir noch einen Abstecher in den Sesriem Canyon. Auf Grund der Beschreibungen hier im Forum und insb. auch auf Google/Tripadvisor hatte ich dazu keine großen Erwartungen, welche dann auch prompt übertroffen wurden. Wir fanden es wirklich nett! Zuvor aber noch die TLDR Bewertung des Desert Camps: Desert Camp (4/5) Allgemeine Bewertung Praktische Lodge in sehr guter Lage. Hotel und Zimmer Zimmer sind eher zweckmäßig designed, aber schön genug und sauber. Die Lodge liegt an einem pittoresken Felsen am Rande der Namib. Essen Im Camp selber gibt es nur eine Bar (Kein Kaffee!) und an jedem Zimmer die Möglichkeit zum selber grillen. Dazu können auch Braai Packs bestellt werden. Zusätzlich kann man Frühstück/Abendessen in der großen Schwesterlodge (Sossusvlei Lodge, 5min mit dem Auto) einnehmen. Location 3km vom Gate zu Sossusvlei. Das macht die üblichen Aktivitäten im Park bequem zugänglich. Aktivitäten Über die Lodge lassen sich die üblichen Ausflüge zum Sossusvlei, aber auch Ballonfahrten/Rundflüge buchen. Das kann natürlich auch alles in Eigenregie übernommen werden: Insb. für die übliche Sossusvlei Runde würden wir auch empfehlen das Geld zu sparen und zumindest bis zum 2x4 Parkplatz selbst zu fahren und dann das Shuttle zu nehmen. Der Sesriem Canyon ist ebenfalls einen kurzen Besuch wert. Anderes Wir waren vor 10 Jahren in der Schwester-Lodge und auf der Abrechnung waren immer noch unsere alten Posten vermerkt, was dann beim Bezahlen zu einiger Verwirrung geführt hat. Es war aber alles korrekt Dennis |
Letzte Änderung: 12 Dez 2024 11:40 von DG.
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12 Dez 2024 12:50
#698954
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DG schrieb:
Dazu muss man sagen, dass ich meinem Sohn ca. 1 Jahr vor der Reise meine "alte" Kamera überlassen habe und er seitdem zu einem eifrigen und ausdauerndem Wildlife-Fotografen geworden ist. Die erste Gabelracke des Urlaubs geht z.B. auf sein Konto: Hallo Dennis, für 8 Jahre macht er das ja schon richtig klasse, Respekt! Ich fahre gerne mit, du legt ja ein ganz schönes Tempo vor Liebe Grüße Johanna |
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12 Dez 2024 12:51
#698955
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Hi Dennis
Vielen Dank für den tollen Bericht und die sehenswerten Bilder. Ich bin sehr gespannt, auf den weiteren Verlauf eurer Reise. Beste Grüsse Wini |
3 Monate im südlichen Afrika: www.namibia-forum.ch...rika-sa-nam-bwa.html
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