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31 Okt 2024 21:11
#696423
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La Leona schrieb:
Hallo Robin und Mara, 'tschuldigung fürs reinplatzen mit der Sterculia... Vielen Dank für euren lebhaften Bericht aus einer der schönsten Ecken des Landes. Ich lese gerne mit und fahre zwecks Platzmangel in euerem Hilux hinter her... Als ich folgenden Abschnitt las .... ....kam mir ein Erlebnis auf dem Crowther Trail in Erinnerung: Max suchte ebenfalls Steine für die Feuerstelle, die Dämmerung hatte ebenfalls bereits eingesetzt. Zum Glück zieht er fürs Steine - und /oder Feuerholzsammeln immer Lederhandschuhe an, denn ein grosser Skorpion kam zum Vorschein als er einen Stein umwälzte. Ich hoffe die Schmerzen hielten sich in Grenzen und trübten die Reise nicht allzusehr. LG Hi, dann sage ich eher mal "DANKE" für's Hereinplatzen. Jeder Tipp ist gerne genommen. Deinen Vorschlag bei Google eingegeben kommt bei mir nur eine Pflanze mit großen Blättern, den Baum sehe ich nicht. Also wenn du bilder dazu hast, sind die auch gerne genommen. Zumindest ein Rätsel ist ja schon gelöst... die Bäume leben noch und sind nicht abgestorben, wie wir zuerst vermutet haben. Handschuhe hatte ich auch an... aber die würden ehrlich gesagt gegen Skorpione nicht viel helfen. Da muss man schon immer ein Auge drauf haben, stimmt schon. Der Knöchel war soweit ok, man hat es nur gemerkt bei Berührungen oder sowas wie Socken anziehen. Also schon gut geprellt, aber das hat die Reise jetzt nicht beeinflusst. Last but not least brauchst du nicht hinterherfahren. Wir hängen auch gerne noch einen Anhänger hinten dran... oder ich packe wieder die Stretch-Limousine aus 2021 aus... wenn sich jemand daran erinnert. Gruß, Robin |
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03 Nov 2024 11:37
#696566
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Eine Fahrt entlang des Crowther’s Trail
Liebe Mitreisende, schnallt euch an, der nächste Reiseabschnitt ist eine kurze, rasante Fahrt durch den Crowther’s Trail. Viel zu erzählen gibt es hier nicht, also machen wir ein kleines Ratespiel draus, um die Aufmerksamkeit nicht völlig in der endlosen Weite der Landschaft zu verlieren. Wie viele der Foto-Locations des letzten Teils des Reiseberichtes und dem jetzigen könnt ihr im folgenden Video entdecken? Und damit starten wir denn auch in den heutigen Tag. Die Nacht war ruhig und unser Last-Minute umparken hat sich gelohnt. Kein Wind pfeift uns um die Ohren und wir sind auch entsprechend erschöpft um gut durchzuschlafen. Um 6:30h treibt es uns dennoch mit dem ersten Licht aus dem Zelt und auch wenn man jetzt einen Frühstart erwarten könnte haben wir es gar nicht eilig, schließlich konnten wir gestern den Platz kaum genießen. Auch dem Knöchel geht es soweit gut, die Schwellung hat deutlich abgenommen aber man kann schon erahnen, dass es irgendwann ein nettes Farbspiel geben wird. Apropros nettes Farbspiel… die Sonne steigt auf und taucht das Flussbett in ein wundervolles Licht und wir haben an dem Morgen die Kamera nicht rausgeholt, nichtmals mit dem Handy ist eine Aufnahme entstanden. Egal, ein wenig Kopfkino anschalten, schnappt euch eine Schüssel Müsli, wäre schön wenn jemand hilft die Stullen für den Tag zu schmieren und eine Waschmaschine müssen wir ja auch noch anmachen. In Ermangelung eines Eimers mit Deckel, den wir einfach nicht gefunden haben beim Einkauf, haben wir diesmal dieses… „Ganz ehrlich, ich wüsste gar nicht wofür man das normalerweise verwendet, aber hat einen Deckel!“ Behältnis gefunden. Und da Reise-Rumpel-Waschmaschinen mittlerweile ein alter Hut sind geht es bei Tipp#8 nicht um das Behältnis, sondern das Waschmittel. Regelmäßig sind uns die Flaschen undicht geworden auf der PAD oder wir hatten sie in einem Müllsack und alles war siffig. Die geniale Lösung sind Waschmittel-Blätter! Da läuft nix aus, die lösen sich tatsächlich schon in kaltem Wasser halbwegs auf und über den Tag hat das Wasser eh mehr als die geforderten 20 Grad. Haben bestens funktioniert und gehören ab jetzt in unsere Standardausrüstung. Perfekt vorbereitet geht es von Theun’s in Richtung Norden, mitten durch… der Eine mag es trostlos nennen, für uns sind es wunderschöne, einsame Landstriche. Der Weg gen Norden... Auf diesem Wegabschnitt geht es erstmal über den „Damaraland Microlight Airstrip“, was auch immer das zu bedeuten hat. Denn eine Landebahn sehen wir nicht, ist auch nicht verzeichnet und ich glaube es hat eher was mit wenig Lichtverschmutzung und Dunkelgebiet zu tun?! Auf jeden Fall gibt es hier nur Ebene und sonst nichts. Also so ganz und gar nichts stimmt natürlich nicht. Welwitschias sind wieder am Rand zu entdecken, diese hübscheste Pflanze der Welt, wie wir ja gelernt haben und so langsam sehe ich auch wieder wie im Leben angekommen aus und erste Self… bei uns heißen die ja „Langarm-Fotos“ können in den Bericht eingepflegt werden. Damit ihr auch mal wieder beide Gesichter zum Bericht habt. Außerdem fährt man auch immer mal wieder ein paar Meter runter durch ein kleines Flussbett, dass ist nicht spektakulär, aber zumindest eine Abwechslung oder man fährt ein paar Meter hinauf auf eine Anhöhe und hat einen schönen Weitblick… langsam merklich mit etwas mehr Hügeln oder Bergen im Hintergrund. Die Landschaft ändert sich, zaghaft und zurückhaltend zuerst, aber je weiter man nach Norden kommt, desto mehr wandeln sich die Ausblicke. Auf der T4A App habe ich einen Abzweig, direkt beim Hunkab in Richtung der Kharokhaob Plains entdeckt. Zeit haben wir noch und wie so oft heißt es dann bei uns im Auto… „Wenn wir jetzt schonmal hier sind, dann schauen wir uns das auch an!“ Wir folgen ein paar Spuren oben auf der Böschung die immer höher und steiler wird. Evtl. wäre der Weg durch das Flussbett doch besser gewesen und die letzte Möglichkeit runter ins Flussbett nehmen wir nicht. Ziemlich steile Abfahrt, lockerer Untergrund… das tut hier nicht Not, wo sonst keiner ist. Nur 200-300m zurück haben wir eine andere Abfahrt gesehen und bei näherer Betrachtung ist die deutlich moderater. Die nehmen wir also und ab hier geht es durch einen hübschen schmalen Canyon in die Plains. Wir schauen uns hier um, die Felsen bestehen aus Schiefer und überall hat man scharfe Kanten und die Felsen zerfallen in ihre Einzelteile. Zum Ende des Flussbetts hin geht es ein kleines Stück über eben diese Felsen, wir sind also entsprechend vorgewarnt und nehmen die Passage vorsichtig unter die Räder. Danach geht es dann in die eigentlichen Kharokhaob Plains. Eine irre Gegend, denn der gesamte Boden ist quasi übersät mit weißem Quarz, Kilometerweit. Ansonsten war es bei uns hier extrem diesig, alles was weiter weg war ging unter in Hitzeschlieren und fahlem Licht. Die Gegend ändert sich nicht und wir wollen ja heute noch Elefanten im Hoanib sehen, also wenden wir nach einigen Kilometern und fahren zurück zum Trail. (also ich weiß nicht ob man immer Elefanten im Hoanib sieht, aber für uns war das 100% gesetzt und nie in Frage gestellt) Auf dem Weg rein in die Plains hatte ich schon einen Spot entdeckt für einen 12 Sekunden Selbstauslöser, allerdings hat sich die Pose auf den Felsen schwer gestaltet, waren diese aus der Nähe betrachtet doch genauso scharfkantig und brüchig wie der Rest der Landschaft… und höher waren sie auch. Ich dachte man kann sich da einfach draufsetzen und die sind vielleicht 60cm hoch, aber Größenverhältnisse verlieren sich in solchen Landschaften immer ganz schnell. Zurück geht es wieder durch den Canyon und raus in den Hunkap, dem wir diesmal folgen zurück zum Crowther’s Trail. Wir kommen auf einer kleinen Anhöhe an der Hunkap Fountain vorbei. Wasser ist hier zwar auch nirgends zu sehen, aber dafür etwas wohltuendes Grün in der Landschaft. Und neben Grün und mangels sonstiger Motive UND weil man ja in der Fotosprache gerne sagt: „Vordergrund macht Bild gesund.“ Mache ich eine kleine Serie von Weiß. Und damit wieder ein wenig etwas für Hirnschmalz-Aktivierung und als kleines Ratespiel. Welches Hinterlassenschaft gehört hier wohl zu wem? Springböcke sieht man ja mal und ein Oryx ordne ich auch noch der Gegend zu, aber der Rest? Ich persönlich denke übrigens mittlerweile, dass nicht jeder Vordergrund ein Bild unbedingt besser macht. Es geht weiter in Richtung Norden, wir kommen an der nächsten Campsite vorbei, Blackridge. Die Aussicht ist Wahnsinn, aber die exponierte Lage lässt uns wieder die Ohren im harschen Wind schlackern. Ohne selbigen, wäre auch dies eine tolle Übernachtungsmöglichkeit, aber wir fahren fix weiter und es wird tatsächlich deutlich hügeliger und so langsam kann man erahnen, dass wir uns in Richtung Hoanib Canyon bewegen. Vorher schauen wir uns jetzt aber auch noch die letzte Campsite an. Zuerst öffnet sich die Landschaft nochmal und man hat einen tollen Blick in Richtung des Mudorib, in dessen Flussbett auch eine der möglichen Campsites an diesem Ort liegt. Das alles hier gefällt uns richtig gut und wir nutzen die Möglichkeit für ein paar der geschmierten Stullen und eine kurze Pause. Sogar ein richtiges, sich bewegendes und lebendes Tier finden wir hier, sogar eine Handvoll Springböcke laufen durch’s Gebüsch. Von hier ist es nur noch eine knappe halbe Stunde bis zum Eingang des Hoanibs und wir sehen sogar ein anderes Auto. Ein paar Ranger auf einem offenen Fahrzeug kommen uns entgegen und sind in Richtung Süden unterwegs. Wir lassen sie passieren, wechseln ein paar Grüße aus und ich schaffe wenigstens ein Beweisbild als sie an uns vorbei sind. (solche Ausnahmesituationen muss man ja festhalten!) Kurze Zeit später kommen wir zum Eingang in den Hoanib und bei aller Vorbereitung haben wir hier die Gegend etwas verpeilt. Wir waren fest überzeugt, dass das Gebiet der Palmwag Concession hier endet und es irgendwo ein Gate geben müsste. Aber da ist nix. Wir finden einen Weg aus dem Canyon raus auf die Ebene über dem Canyon, dort sind zwar zwei Gebäude, aber auch alles verlassen. Es kommt so langsam bei uns an, dass dies auch erklärt, warum Peter am Gate gestern meinte, wir bräuchten ein Permit für 2 Tage, denn Elephant Song, unser nächstes Ziel liegt noch im Gebiet der Concession. So macht das dann auch alles Sinn. Mit dieser Erkenntnis fahren wir über die sandige Ebene... ... in Richtung Hoanib, ... die Böschung wieder runter ... und denken uns nur WOW! Lieben Gruß, Robin & Mara |
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05 Nov 2024 21:23
#696736
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Hi Robin und Mara!
Bin schon ein bisschen spät dran - hoffe aber ich darf mich zumindest auf euer Dach setzen und mir den Wind um die Nase wehen lassen! Vielleicht reicht mir ja ab und an jemand eine Stulle rauf! Ich helf auch beim "schmieren"! Die Landschaftsbilder sind einfach nur - WOW - hatte keine Zeit, das Rätsel des Videos zu lösen - war zu fasziniert!!! Freu mich schon auf weitere tolle Bilder von euch! Liebe Grüße, Kathrin |
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08 Nov 2024 20:24
#696881
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Übernachten wo die grauen Riesen Lieder singen!
Kaum angekommen im Hoanib überrascht uns nach 2 Tagen nahezu kompletter Trostlosigkeit der Steinwüste im Crowther’s Trail die sehr grüne Landschaft hier im Flusstal. Große Bäume die Schatten spenden und kleine Herden Springböcke die dort der Mittagshitze trotzen. Heute zeigt der Wagen gnadenlose 42 Grad an und wir definieren für uns im Laufe der Reise, dass nur alles bis Körpertemperatur richtig angenehm ist... Der Boden hier, bei allem Grün drumherum zeigt auf jeden Fall deutlich an, dass es hier schon lange dürr ist. Wir suchen nach dem Mudorib Wasserloch, aber davon ist nicht mehr viel zu sehen oder wir verpeilen das komplett. Nach kurzer Suche entschließen wir uns den Canyon hoch zu fahren in Richtung Sesfontein und wir müssen nicht lange warten, bis wir unter einem Baum unseren nächsten Wüstenelefanten entdecken. So haben wir uns das vorgestellt und ausgemalt! Wir suchen uns einen Platz im Schatten und beobachten den Kollegen beim Einstauben. Er bewegt sich wenig bis gar nicht, auch ihm macht die Hitze zu schaffen und so wird nur mit den Ohren gefächert und Staub auf dem Rücken verteilt. Etwas Abwechslung bringen hier ein paar Vögel rein, komischerweise ein seltener Anblick. Im Baum sind sicherlich ein halbes Dutzend Bienenfresser und auch andere Arten hüpfen gut versteckt durch das obere Blattwerk. Ich rechne damit, dass es so weiter geht, aber an den allermeisten Stellen entdecken wir kein Federvieh mehr. Swallow-tailed Bee-Eater - Schwalbenschwanzspint Das hier müsste dem Roberts nach doch eigentlich ein Mountain Wheatear – Bergschmätzer sein. Liege ich da richtig? Die Bienenfresser zischen immer wieder los und schnappen sich Beute aus der Luft, aber schon auf wenige Meter sind die Hitzeschlieren so stark, dass kaum ein Bild zu schaffen ist, noch dazu merke ich immer mehr, wie ich langsam ziemlich platt werde. Aber kurz für Zugriff will ein Foto noch gelingen, die Beute fest im Blick. Wir lösen uns von der Szene und müssen gar nicht lange warten, da sehen wir schon wieder zwei Ohrenpaare die im Schatten unter einem Baum die Luft umwälzen. Ein großes Paar Ohren und ein etwas kleineres. Wir rollen näher ran. Doch was ist das??! – Da liegt ja noch ein ganz kleiner Eli auf dem Boden und schläft. Na, den hat bestimmt auch die Hitze umgehauen, viel Bewegung ist da nicht, zwischendurch wird mal ein wenig mit den Ohren gefächelt, aber deswegen haben wir ihn auch anfangs gar nicht gesehen. Auch hier stehen wir wieder etwas länger und beobachten die kleine Familie eine ganze Weile lang… so schön. Man wundert sich, wie diese riesigen Tiere hier ein Auskommen finden, aber sie sind angepasst und wenn wir hier gleich direkt mal einen Kleinen und einen Teenie sehen, dann scheint die Erfahrung, die es dazu braucht schon an die nächste Generation weitergegeben zu werden. Alleine diese Erkenntnis freut uns ungemein. Wir hangeln uns entlang der T4A-App von einem dort im Hoanib eingetragenen Punkt zum nächsten, finden das nächste Wasserloch in der Nähe des Hoanib Valley Tented Camp, aber auch hier ist Totenstille, so wie eigentlich überall. Plötzlich sehen wir nichts mehr, hören kein Vogelgezwitscher, einzig Fliegen kommen sofort an, sobald man den Wagen verlässt. Das gesamte Tal liegt wie ausgestorben vor uns. Einzig eine einzelne Giraffe sehen wir dann doch noch, wie könnte es anders sein unter einem Baum stehen, das freut uns natürlich noch einmal, aber auch sie harrt einfach nur im Schatten aus bei der Hitze, also lösen wir uns schnell wieder und lassen sie in Ruhe. Auf keinen Fall wollen wir sie aufscheuchen, dass sie noch ihren Schattenplatz wegen uns aufgibt. Wir kommen bei „Die Poort“, der Pforte an. Hier führt der Weg durch zwei Felsen einmal tiefsandiger hindurch und der Ganamub zweigt nach Norden ab. Unser Weg führt uns aber weiter dem Flusslauf des Hoanib nach und kurz danach machen wir eine Pause im Schatten und wechseln nochmal den Fahrer, denn mein Hirn sieht mittlerweile wohl ähnlich aus, wie der verdörrte Boden hier. Mara hatte irgendwann über den Tag schon gewarnt, dass ich zu oft aus dem Auto raus bin und immer in der Hitze draußen und das rächt sich, je weiter der Tag voranschreitet, desto mehr pocht der Schädel und die sich anbahnenden Kopfschmerzen lassen sich nicht mehr vermeiden. Deswegen sind an diesem Tag auch erstmal kaum mehr Bilder entstanden. Den weiteren Weg bis zu unserer heutigen Campsite bleibe ich lieber im Auto sitzen und schütte Wasser in mich rein. Mara navigiert uns durch den Hoanib und schließlich sehen wir auf einer Anhöhe das Elephant Song Camp… das sieht schon von hier spektakulär aus. Eingerahmt von den hohen Wänden des Canyons und nur vier Stellplätze auf der Anhöhe. Wir fahren den Weg hoch und während wir den Wagen abstellen kommt der hiesige Campmanager auf uns zu. Magnes begrüßt uns und wir folgen ihm zum kleinen Freiluftbüro mit Schatten. Er erklärt uns kurz die Anlage und zeigt uns unseren Stellplatz, die #1, bestehend aus einer überdachten Außenküche, Feuerstelle mit Grillplatz, einer offenen Dusche und ebenso Toilette. Total schön gemacht, das gefällt uns auf Anhieb gut. Allerdings liegt die #1 ja am weitesten hinten und vorne auf der Zunge der Anhöhe wähnen wir den schöneren Blick. „Können wir auch die Nummer 3 nehmen?“ „Ja klar!, das geht auch.“ Ich denke mal er wollte bei nur 2 Parteien heute vor Ort, jedem die möglichst größte Privatsphäre geben, aber Blick geht vor bei dieser Aussicht! Bevor wir zur #3 rüberfahren stimmen wir noch ab, dass wir nur morgens Feuer im Donkey brauchen, bei der Hitze und gestriger Nacht ohne Dusche, freuen wir uns eher auf einen kalten Schwall Wasser über den Kopf. Wir tauschen uns noch ein wenig darüber aus wo wir herkommen und wo wir hinwollen… also morgen erstmal nach Sesfontein und Diesel tanken und dann weiter nach… „DIESEL tanken?!“ - Magnes legt die Stirn in Falten. Vor zwei Tagen gab es keinen Diesel, aber kein Problem. Er verspricht uns, dass er später noch telefonieren wird und uns bis morgen früh sagen kann ob Diesel erhältlich ist. Na mal schauen, evtl. planen wir doch noch mal anders und unseren nächsten Tag um. Jetzt aber endlich zur Hütte mit Campsite, wir stellen den Wagen rechts daneben, aber so richtig gerade ist hier nix. Links neben der Hütte ist es schön gerade, aber da steht man dann ja direkt auf Tuchfühlung mit den anderen Campern, dessen Wagen eben auch dort in der Lücke zwischen beiden Hütten steht... ... ich finde das doof, Mara ist das egal. Der Kompromiss ist also schnell gefunden und wir rangieren uns zwischen Hütte und den anderen Camper. Na was die wohl davon halten? Das klären wir später, jetzt müssen wir erstmal ankommen und Wäsche aufhängen etc.pp., ich halte den Kopf unter Wasser, das T-Shirt wird auch einmal komplett durchweicht und in der Kombi mit dem Schatten und einem kalten Getränk in der Hand geht es mir langsam besser und die Kopfschmerzen verziehen sich… einfach zu viel Hitze über den Tag, das wird jetzt besser. Zeit also den Nachbarn mal Hallo zu sagen und siehe da… hinter dem Auto wird auf Deutsch geantwortet. Alex und Sabine heißen die Beiden, kommen aus der Schweiz, aber ursprünglich aus Deutschland. Ganz spontan setzen wir uns zusammen auf Kaffee und Kaltgetränke und quatschen schonmal ein wenig drauf los. Die beiden sind vor uns durch den Crowther’s Trail und schon die zweite Nacht hier. Gestern Abend hat eine Herde Elefanten direkt vor dem Camp im Wald gefressen und sogar einen Löwen haben sie gesehen. OH… das lässt hoffen. (wird aber nix heute...) Witzigerweise erkennt Sabine uns, da sie unsere Reiseberichte kennt und das war auch tatsächlich ein gut Teil der Motivation dieses Jahr mal wieder in die Tasten zu hauen. Essen ist schon vorbereitet, also trennen wir uns zum kulinarischen Teil des Abends wieder auf, aber nicht ohne vorher die Aussicht entsprechend zu würdigen und unseren Sundowner zu nehmen. Bei dem Ausblick kommt man ins träumen. Wir fangen an den Grill vorzuheizen, Salat zu schnibbeln und ENDLICH DUSCHEN, viieeeeel besser. Jetzt müsst ihr auch nicht mehr die Nasen zuhalten, wenn wir wieder im Auto sitzen. Über dem Feuer brutzelt Springbock, dazu ein frischer Tomaten-Avocado Salat. Die letzten Brötchen backen wir schonmal jetzt wieder auf dem Grill für morgen früh auf. Es ist total lecker, Springbock ist einfach schwer zu schlagen. Nach dem Essen kommen Alex und Sabine mit einem Sack Holz rüber und wir teilen den ganzen Abend das Feuer, sitzen zusammen, quatschen über Gott und die Welt, verfolgen mit den Lampen die Fledermäuse die über das Camp flitzen, lauschen nach dem streunenden Löwen vor dem uns Magnes gewarnt hat und haben einfach einen richtig netten, lustigen Abend. Bevor es ins Bett geht muss natürlich noch die Milchstraße abgelichtet werden und angeheizt von einem Farbexperiment von Alex mit rot angeleuchtetem Köcherbaum, versuchen wir auch hier ein paar Experimente. Irgendwann hole ich die große Funzel mit rotem Vorsatz und wir leuchten sogar den Berg im Hintergrund rot aus… davon habe ich aber kein Bild gemacht. Mit den letzten Impressionen geht gegen 23:30h der Tag zu Ende und da die beiden morgen auch nach Sesfontein wollen, verabreden wir uns bis zum Morgen, damit wir die berüchtigte Bulldust-Strecke zu zweit unter die Räder nehmen können. Und mal die Variante mit Milchstraße die aus dem Donkey aufsteigt. Last but not Least können wir unsere Zählung heute ein klein wenig nach oben anpassen. Lieben Gruß, Robin & Mara |
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08 Nov 2024 22:46
#696885
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Hallo Robin und Mara,
euer Tripp steigert meine Vorfreude auf meine 1. Namibia-Reise. Im Januar ist es so weit. Bitte weiter so. Story und Fotos sind echt toll LG Thorsten |
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09 Nov 2024 07:29
#696892
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Liebe Mara, lieber Robin,
das sind wieder wunderbare Fotos und eine Urlaubsbeschreibung, die einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen lässt. Die grünen Gegenden sehen fantastisch aus und die Elis sind das Sahnehäubchen. Eure Vogelbilder gefallen wir auch sehr gut. Liebe Grüße, Silvia |
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