THEMA: Wolkenlos Glücklich im Kaokoveld!
03 Nov 2024 11:37 #696566
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Eine Fahrt entlang des Crowther’s Trail

Liebe Mitreisende, schnallt euch an, der nächste Reiseabschnitt ist eine kurze, rasante Fahrt durch den Crowther’s Trail. Viel zu erzählen gibt es hier nicht, also machen wir ein kleines Ratespiel draus, um die Aufmerksamkeit nicht völlig in der endlosen Weite der Landschaft zu verlieren. ;)

Wie viele der Foto-Locations des letzten Teils des Reiseberichtes und dem jetzigen könnt ihr im folgenden Video entdecken?



Und damit starten wir denn auch in den heutigen Tag. Die Nacht war ruhig und unser Last-Minute umparken hat sich gelohnt. Kein Wind pfeift uns um die Ohren und wir sind auch entsprechend erschöpft um gut durchzuschlafen.

Um 6:30h treibt es uns dennoch mit dem ersten Licht aus dem Zelt und auch wenn man jetzt einen Frühstart erwarten könnte haben wir es gar nicht eilig, schließlich konnten wir gestern den Platz kaum genießen. Auch dem Knöchel geht es soweit gut, die Schwellung hat deutlich abgenommen aber man kann schon erahnen, dass es irgendwann ein nettes Farbspiel geben wird.

Apropros nettes Farbspiel… die Sonne steigt auf und taucht das Flussbett in ein wundervolles Licht und wir haben an dem Morgen die Kamera nicht rausgeholt, nichtmals mit dem Handy ist eine Aufnahme entstanden. :huh:

Egal, ein wenig Kopfkino anschalten, schnappt euch eine Schüssel Müsli, wäre schön wenn jemand hilft die Stullen für den Tag zu schmieren und eine Waschmaschine müssen wir ja auch noch anmachen. In Ermangelung eines Eimers mit Deckel, den wir einfach nicht gefunden haben beim Einkauf, haben wir diesmal dieses… „Ganz ehrlich, ich wüsste gar nicht wofür man das normalerweise verwendet, aber hat einen Deckel!“ Behältnis gefunden. :blink:

Und da Reise-Rumpel-Waschmaschinen mittlerweile ein alter Hut sind geht es bei Tipp#8 nicht um das Behältnis, sondern das Waschmittel. Regelmäßig sind uns die Flaschen undicht geworden auf der PAD oder wir hatten sie in einem Müllsack und alles war siffig. Die geniale Lösung sind Waschmittel-Blätter! Da läuft nix aus, die lösen sich tatsächlich schon in kaltem Wasser halbwegs auf und über den Tag hat das Wasser eh mehr als die geforderten 20 Grad. Haben bestens funktioniert und gehören ab jetzt in unsere Standardausrüstung. B)



Perfekt vorbereitet geht es von Theun’s in Richtung Norden, mitten durch… der Eine mag es trostlos nennen, für uns sind es wunderschöne, einsame Landstriche.

Der Weg gen Norden...


Auf diesem Wegabschnitt geht es erstmal über den „Damaraland Microlight Airstrip“, was auch immer das zu bedeuten hat. Denn eine Landebahn sehen wir nicht, ist auch nicht verzeichnet und ich glaube es hat eher was mit wenig Lichtverschmutzung und Dunkelgebiet zu tun?! :huh:
Auf jeden Fall gibt es hier nur Ebene und sonst nichts.



Also so ganz und gar nichts stimmt natürlich nicht. Welwitschias sind wieder am Rand zu entdecken, diese hübscheste Pflanze der Welt, wie wir ja gelernt haben und so langsam sehe ich auch wieder wie im Leben angekommen aus und erste Self… bei uns heißen die ja „Langarm-Fotos“ können in den Bericht eingepflegt werden. Damit ihr auch mal wieder beide Gesichter zum Bericht habt. :)





Außerdem fährt man auch immer mal wieder ein paar Meter runter durch ein kleines Flussbett, dass ist nicht spektakulär, aber zumindest eine Abwechslung oder man fährt ein paar Meter hinauf auf eine Anhöhe und hat einen schönen Weitblick… langsam merklich mit etwas mehr Hügeln oder Bergen im Hintergrund. Die Landschaft ändert sich, zaghaft und zurückhaltend zuerst, aber je weiter man nach Norden kommt, desto mehr wandeln sich die Ausblicke.







Auf der T4A App habe ich einen Abzweig, direkt beim Hunkab in Richtung der Kharokhaob Plains entdeckt. Zeit haben wir noch und wie so oft heißt es dann bei uns im Auto… „Wenn wir jetzt schonmal hier sind, dann schauen wir uns das auch an!“

Wir folgen ein paar Spuren oben auf der Böschung die immer höher und steiler wird. Evtl. wäre der Weg durch das Flussbett doch besser gewesen und die letzte Möglichkeit runter ins Flussbett nehmen wir nicht. Ziemlich steile Abfahrt, lockerer Untergrund… das tut hier nicht Not, wo sonst keiner ist. Nur 200-300m zurück haben wir eine andere Abfahrt gesehen und bei näherer Betrachtung ist die deutlich moderater. Die nehmen wir also und ab hier geht es durch einen hübschen schmalen Canyon in die Plains.



Wir schauen uns hier um, die Felsen bestehen aus Schiefer und überall hat man scharfe Kanten und die Felsen zerfallen in ihre Einzelteile. Zum Ende des Flussbetts hin geht es ein kleines Stück über eben diese Felsen, wir sind also entsprechend vorgewarnt und nehmen die Passage vorsichtig unter die Räder.







Danach geht es dann in die eigentlichen Kharokhaob Plains. Eine irre Gegend, denn der gesamte Boden ist quasi übersät mit weißem Quarz, Kilometerweit. :ohmy:

Ansonsten war es bei uns hier extrem diesig, alles was weiter weg war ging unter in Hitzeschlieren und fahlem Licht.





Die Gegend ändert sich nicht und wir wollen ja heute noch Elefanten im Hoanib sehen, also wenden wir nach einigen Kilometern und fahren zurück zum Trail. (also ich weiß nicht ob man immer Elefanten im Hoanib sieht, aber für uns war das 100% gesetzt und nie in Frage gestellt) :laugh:

Auf dem Weg rein in die Plains hatte ich schon einen Spot entdeckt für einen 12 Sekunden Selbstauslöser, allerdings hat sich die Pose auf den Felsen schwer gestaltet, waren diese aus der Nähe betrachtet doch genauso scharfkantig und brüchig wie der Rest der Landschaft… und höher waren sie auch. Ich dachte man kann sich da einfach draufsetzen und die sind vielleicht 60cm hoch, aber Größenverhältnisse verlieren sich in solchen Landschaften immer ganz schnell. :whistle:



Zurück geht es wieder durch den Canyon und raus in den Hunkap, dem wir diesmal folgen zurück zum Crowther’s Trail.





Wir kommen auf einer kleinen Anhöhe an der Hunkap Fountain vorbei. Wasser ist hier zwar auch nirgends zu sehen, aber dafür etwas wohltuendes Grün in der Landschaft.



Und neben Grün und mangels sonstiger Motive UND weil man ja in der Fotosprache gerne sagt: „Vordergrund macht Bild gesund.“ Mache ich eine kleine Serie von Weiß. Und damit wieder ein wenig etwas für Hirnschmalz-Aktivierung und als kleines Ratespiel.

Welches Hinterlassenschaft gehört hier wohl zu wem?
Springböcke sieht man ja mal und ein Oryx ordne ich auch noch der Gegend zu, aber der Rest?

Ich persönlich denke übrigens mittlerweile, dass nicht jeder Vordergrund ein Bild unbedingt besser macht. :silly: :P


Es geht weiter in Richtung Norden, wir kommen an der nächsten Campsite vorbei, Blackridge. Die Aussicht ist Wahnsinn, aber die exponierte Lage lässt uns wieder die Ohren im harschen Wind schlackern. Ohne selbigen, wäre auch dies eine tolle Übernachtungsmöglichkeit, aber wir fahren fix weiter und es wird tatsächlich deutlich hügeliger und so langsam kann man erahnen, dass wir uns in Richtung Hoanib Canyon bewegen.





Vorher schauen wir uns jetzt aber auch noch die letzte Campsite an. Zuerst öffnet sich die Landschaft nochmal und man hat einen tollen Blick in Richtung des Mudorib, in dessen Flussbett auch eine der möglichen Campsites an diesem Ort liegt. Das alles hier gefällt uns richtig gut und wir nutzen die Möglichkeit für ein paar der geschmierten Stullen und eine kurze Pause. Sogar ein richtiges, sich bewegendes und lebendes Tier finden wir hier, sogar eine Handvoll Springböcke laufen durch’s Gebüsch.







Von hier ist es nur noch eine knappe halbe Stunde bis zum Eingang des Hoanibs und wir sehen sogar ein anderes Auto. Ein paar Ranger auf einem offenen Fahrzeug kommen uns entgegen und sind in Richtung Süden unterwegs. Wir lassen sie passieren, wechseln ein paar Grüße aus und ich schaffe wenigstens ein Beweisbild als sie an uns vorbei sind. (solche Ausnahmesituationen muss man ja festhalten!) ;)



Kurze Zeit später kommen wir zum Eingang in den Hoanib und bei aller Vorbereitung haben wir hier die Gegend etwas verpeilt. Wir waren fest überzeugt, dass das Gebiet der Palmwag Concession hier endet und es irgendwo ein Gate geben müsste. Aber da ist nix. Wir finden einen Weg aus dem Canyon raus auf die Ebene über dem Canyon, dort sind zwar zwei Gebäude, aber auch alles verlassen. Es kommt so langsam bei uns an, dass dies auch erklärt, warum Peter am Gate gestern meinte, wir bräuchten ein Permit für 2 Tage, denn Elephant Song, unser nächstes Ziel liegt noch im Gebiet der Concession. So macht das dann auch alles Sinn. :)

Mit dieser Erkenntnis fahren wir über die sandige Ebene...
... in Richtung Hoanib,
... die Böschung wieder runter
... und denken uns nur WOW!




Lieben Gruß,
Robin & Mara
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08 Nov 2024 20:24 #696881
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Übernachten wo die grauen Riesen Lieder singen!

Kaum angekommen im Hoanib überrascht uns nach 2 Tagen nahezu kompletter Trostlosigkeit der Steinwüste im Crowther’s Trail die sehr grüne Landschaft hier im Flusstal. Große Bäume die Schatten spenden und kleine Herden Springböcke die dort der Mittagshitze trotzen.

Heute zeigt der Wagen gnadenlose 42 Grad an und wir definieren für uns im Laufe der Reise, dass nur alles bis Körpertemperatur richtig angenehm ist... :side:

Der Boden hier, bei allem Grün drumherum zeigt auf jeden Fall deutlich an, dass es hier schon lange dürr ist.



Wir suchen nach dem Mudorib Wasserloch, aber davon ist nicht mehr viel zu sehen oder wir verpeilen das komplett. Nach kurzer Suche entschließen wir uns den Canyon hoch zu fahren in Richtung Sesfontein und wir müssen nicht lange warten, bis wir unter einem Baum unseren nächsten Wüstenelefanten entdecken. So haben wir uns das vorgestellt und ausgemalt! :woohoo:





Wir suchen uns einen Platz im Schatten und beobachten den Kollegen beim Einstauben. Er bewegt sich wenig bis gar nicht, auch ihm macht die Hitze zu schaffen und so wird nur mit den Ohren gefächert und Staub auf dem Rücken verteilt.



Etwas Abwechslung bringen hier ein paar Vögel rein, komischerweise ein seltener Anblick. Im Baum sind sicherlich ein halbes Dutzend Bienenfresser und auch andere Arten hüpfen gut versteckt durch das obere Blattwerk. Ich rechne damit, dass es so weiter geht, aber an den allermeisten Stellen entdecken wir kein Federvieh mehr. :huh:

Swallow-tailed Bee-Eater - Schwalbenschwanzspint


Das hier müsste dem Roberts nach doch eigentlich ein Mountain Wheatear – Bergschmätzer sein. Liege ich da richtig?


Die Bienenfresser zischen immer wieder los und schnappen sich Beute aus der Luft, aber schon auf wenige Meter sind die Hitzeschlieren so stark, dass kaum ein Bild zu schaffen ist, noch dazu merke ich immer mehr, wie ich langsam ziemlich platt werde. Aber kurz für Zugriff will ein Foto noch gelingen, die Beute fest im Blick.



Wir lösen uns von der Szene und müssen gar nicht lange warten, da sehen wir schon wieder zwei Ohrenpaare die im Schatten unter einem Baum die Luft umwälzen. Ein großes Paar Ohren und ein etwas kleineres. :cheer:




Wir rollen näher ran. Doch was ist das??! – Da liegt ja noch ein ganz kleiner Eli auf dem Boden und schläft. Na, den hat bestimmt auch die Hitze umgehauen, viel Bewegung ist da nicht, zwischendurch wird mal ein wenig mit den Ohren gefächelt, aber deswegen haben wir ihn auch anfangs gar nicht gesehen. B)




Auch hier stehen wir wieder etwas länger und beobachten die kleine Familie eine ganze Weile lang… so schön.

Man wundert sich, wie diese riesigen Tiere hier ein Auskommen finden, aber sie sind angepasst und wenn wir hier gleich direkt mal einen Kleinen und einen Teenie sehen, dann scheint die Erfahrung, die es dazu braucht schon an die nächste Generation weitergegeben zu werden. Alleine diese Erkenntnis freut uns ungemein. :)







Wir hangeln uns entlang der T4A-App von einem dort im Hoanib eingetragenen Punkt zum nächsten, finden das nächste Wasserloch in der Nähe des Hoanib Valley Tented Camp, aber auch hier ist Totenstille, so wie eigentlich überall. Plötzlich sehen wir nichts mehr, hören kein Vogelgezwitscher, einzig Fliegen kommen sofort an, sobald man den Wagen verlässt. Das gesamte Tal liegt wie ausgestorben vor uns. :dry:

Einzig eine einzelne Giraffe sehen wir dann doch noch, wie könnte es anders sein unter einem Baum stehen, das freut uns natürlich noch einmal, aber auch sie harrt einfach nur im Schatten aus bei der Hitze, also lösen wir uns schnell wieder und lassen sie in Ruhe. Auf keinen Fall wollen wir sie aufscheuchen, dass sie noch ihren Schattenplatz wegen uns aufgibt.



Wir kommen bei „Die Poort“, der Pforte an. Hier führt der Weg durch zwei Felsen einmal tiefsandiger hindurch und der Ganamub zweigt nach Norden ab. Unser Weg führt uns aber weiter dem Flusslauf des Hoanib nach und kurz danach machen wir eine Pause im Schatten und wechseln nochmal den Fahrer, denn mein Hirn sieht mittlerweile wohl ähnlich aus, wie der verdörrte Boden hier. :pinch:

Mara hatte irgendwann über den Tag schon gewarnt, dass ich zu oft aus dem Auto raus bin und immer in der Hitze draußen und das rächt sich, je weiter der Tag voranschreitet, desto mehr pocht der Schädel und die sich anbahnenden Kopfschmerzen lassen sich nicht mehr vermeiden. Deswegen sind an diesem Tag auch erstmal kaum mehr Bilder entstanden.



Den weiteren Weg bis zu unserer heutigen Campsite bleibe ich lieber im Auto sitzen und schütte Wasser in mich rein. Mara navigiert uns durch den Hoanib und schließlich sehen wir auf einer Anhöhe das Elephant Song Camp… das sieht schon von hier spektakulär aus. Eingerahmt von den hohen Wänden des Canyons und nur vier Stellplätze auf der Anhöhe.

Wir fahren den Weg hoch und während wir den Wagen abstellen kommt der hiesige Campmanager auf uns zu. Magnes begrüßt uns und wir folgen ihm zum kleinen Freiluftbüro mit Schatten. :)

Er erklärt uns kurz die Anlage und zeigt uns unseren Stellplatz, die #1, bestehend aus einer überdachten Außenküche, Feuerstelle mit Grillplatz, einer offenen Dusche und ebenso Toilette. Total schön gemacht, das gefällt uns auf Anhieb gut. Allerdings liegt die #1 ja am weitesten hinten und vorne auf der Zunge der Anhöhe wähnen wir den schöneren Blick.

„Können wir auch die Nummer 3 nehmen?“

„Ja klar!, das geht auch.“

Ich denke mal er wollte bei nur 2 Parteien heute vor Ort, jedem die möglichst größte Privatsphäre geben, aber Blick geht vor bei dieser Aussicht!



Bevor wir zur #3 rüberfahren stimmen wir noch ab, dass wir nur morgens Feuer im Donkey brauchen, bei der Hitze und gestriger Nacht ohne Dusche, freuen wir uns eher auf einen kalten Schwall Wasser über den Kopf.

Wir tauschen uns noch ein wenig darüber aus wo wir herkommen und wo wir hinwollen… also morgen erstmal nach Sesfontein und Diesel tanken und dann weiter nach…

„DIESEL tanken?!“ :unsure: - Magnes legt die Stirn in Falten. Vor zwei Tagen gab es keinen Diesel, aber kein Problem. Er verspricht uns, dass er später noch telefonieren wird und uns bis morgen früh sagen kann ob Diesel erhältlich ist. Na mal schauen, evtl. planen wir doch noch mal anders und unseren nächsten Tag um.

Jetzt aber endlich zur Hütte mit Campsite, wir stellen den Wagen rechts daneben, aber so richtig gerade ist hier nix. Links neben der Hütte ist es schön gerade, aber da steht man dann ja direkt auf Tuchfühlung mit den anderen Campern, dessen Wagen eben auch dort in der Lücke zwischen beiden Hütten steht...

... ich finde das doof, Mara ist das egal. Der Kompromiss ist also schnell gefunden und wir rangieren uns zwischen Hütte und den anderen Camper. ;) Na was die wohl davon halten?

Das klären wir später, jetzt müssen wir erstmal ankommen und Wäsche aufhängen etc.pp., ich halte den Kopf unter Wasser, das T-Shirt wird auch einmal komplett durchweicht und in der Kombi mit dem Schatten und einem kalten Getränk in der Hand geht es mir langsam besser und die Kopfschmerzen verziehen sich… einfach zu viel Hitze über den Tag, das wird jetzt besser.

Zeit also den Nachbarn mal Hallo zu sagen und siehe da… hinter dem Auto wird auf Deutsch geantwortet. Alex und Sabine heißen die Beiden, kommen aus der Schweiz, aber ursprünglich aus Deutschland. Ganz spontan setzen wir uns zusammen auf Kaffee und Kaltgetränke und quatschen schonmal ein wenig drauf los. B)

Die beiden sind vor uns durch den Crowther’s Trail und schon die zweite Nacht hier. Gestern Abend hat eine Herde Elefanten direkt vor dem Camp im Wald gefressen und sogar einen Löwen haben sie gesehen.

OH… das lässt hoffen. :woohoo: (wird aber nix heute...) :P

Witzigerweise erkennt Sabine uns, da sie unsere Reiseberichte kennt und das war auch tatsächlich ein gut Teil der Motivation dieses Jahr mal wieder in die Tasten zu hauen.

Essen ist schon vorbereitet, also trennen wir uns zum kulinarischen Teil des Abends wieder auf, aber nicht ohne vorher die Aussicht entsprechend zu würdigen und unseren Sundowner zu nehmen. Bei dem Ausblick kommt man ins träumen. :cheer:



Wir fangen an den Grill vorzuheizen, Salat zu schnibbeln und ENDLICH DUSCHEN, viieeeeel besser. Jetzt müsst ihr auch nicht mehr die Nasen zuhalten, wenn wir wieder im Auto sitzen. :sick: :silly:

Über dem Feuer brutzelt Springbock, dazu ein frischer Tomaten-Avocado Salat. Die letzten Brötchen backen wir schonmal jetzt wieder auf dem Grill für morgen früh auf. Es ist total lecker, Springbock ist einfach schwer zu schlagen.

Nach dem Essen kommen Alex und Sabine mit einem Sack Holz rüber und wir teilen den ganzen Abend das Feuer, sitzen zusammen, quatschen über Gott und die Welt, verfolgen mit den Lampen die Fledermäuse die über das Camp flitzen, lauschen nach dem streunenden Löwen vor dem uns Magnes gewarnt hat und haben einfach einen richtig netten, lustigen Abend. :)

Bevor es ins Bett geht muss natürlich noch die Milchstraße abgelichtet werden und angeheizt von einem Farbexperiment von Alex mit rot angeleuchtetem Köcherbaum, versuchen wir auch hier ein paar Experimente. Irgendwann hole ich die große Funzel mit rotem Vorsatz und wir leuchten sogar den Berg im Hintergrund rot aus… davon habe ich aber kein Bild gemacht.

Mit den letzten Impressionen geht gegen 23:30h der Tag zu Ende und da die beiden morgen auch nach Sesfontein wollen, verabreden wir uns bis zum Morgen, damit wir die berüchtigte Bulldust-Strecke zu zweit unter die Räder nehmen können.



Und mal die Variante mit Milchstraße die aus dem Donkey aufsteigt.



Last but not Least können wir unsere Zählung heute ein klein wenig nach oben anpassen.



Lieben Gruß,
Robin & Mara
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10 Nov 2024 16:55 #696979
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Einmal Bulldust und zurück!



Es ist 6:30h… die Sonne geht auf. :)


Wir sehen zu, dass wir aus dem Zelt kommen. Heute haben wir durchaus eine recht lange Strecke vor uns und da wollen wir doch zumindest halbwegs zeitig wegkommen. Außerdem war Magnes schon früher wach und hat sich um die Donkeys auf dem Platz gekümmert. :)

Die erste halbe Stunde verbringen wir, zusammen mit unseren Campnachbarn, dann doch damit dem tollen Sonnenaufgang anzuschauen. So steht immer jemand mit Handy oder Kamera am Rand des Platzes oder mit Zahnbürste zwischen den Zähnen oder mal kurz stoppen, während man Milch etc. aus dem Kühlschrank holt oder für einen kurzen Plausch oder weil grad ein bunter Vogel von A nach B fliegt. :silly:

So kriegt man die Zeit schon rum, aber der Blick und das Licht ist schon herrlich. Es wäre ein Verbrechen sich dafür nicht die Zeit zu nehmen.



Hier mittig sieht man eine Palmenart, die wir nur Ananas getauft haben.


Während wir unser Frühstück aus Kaffee und Müsli vorbereiten und ein paar Brötchen für unterwegs schmieren, lassen uns die ansässigen Stare nicht aus den Augen, wer weiß denn schon ob nicht doch mal was abfällt. Durch das Licht wirken die Vögel immer wieder andersfarbig, mal heller, intensiv blau, dann wieder dunkel bis lila. Wenn ich durch meine Bilder schaue, sind es aber alles…

Pale-winged Starling – Fahlflügelstar


Der Kaffee ist zwischenzeitlich fertig, wir stellen uns die Stühle in die Sonne und genießen ein „Früstück with a View“, so kann man das mal machen.


Die Stare haben mittlerweile auch eingesehen, dass es nichts zu holen gibt und schauen sich nach Alternativen um. Die Büsche sind voller winzig kleiner, pinken Beeren… die müssen doch schmecken? – Muss man sich mal genauer anschauen.



Nach einem testenden Blick werden die Beeren für gut befunden und scheinen zu schmecken. In den Büschen ist immer was los und die nächsten paar Minuten gehen „verloren“, schließlich muss man doch mal ein Bild erwischen wo sie gerade eine Beere schnappen. Das gelingt dann auch irgendwann und wir können weitermachen unseren Wagen einzuräumen.



Alles wird wieder verstaut, die Dusche genutzt und parallel werden Zebras fotografiert.

Zebras fotografiert? Gibt es die da?

Naja, sowas ähnliches… :P

Cape Bunting - Kapammer




Wir stellen fest das irgendwann so grob gegen 8:30h die Fliegen rauskommen. Hier sind sie ganz extrem, sobald man in der Sonne steht sitzen gleich ein Dutzend und mehr auf einem drauf und ein ganzer Schwarm steigt auf wenn man sich schüttelt. :sick:

Das ist fies und treibt uns dann auch langsam aus dem Camp. Mit Magnes besprechen wir noch, dass wir in ein paar Tagen gerne die Campsite #4 hätten falls möglich und er verspricht uns, dass er sie reserviert. Bis dahin hat er auch gar keine Buchungen mehr.

„Ich erwarte euch dann und freue mich, wenn ihr da seid!“

In dem Zusammenhang kann ich schonmal ein Zwischenfazit Elephant Song ziehen.

Uns gefällt das Camp sehr gut und das hat zu einem gut Teil auch mit Magnes zu tun, der einfach super nett ist, das Camp top in Schuss hält und sich wirklich um die Gäste kümmert, aber auch gleichzeitig sich zurückhält. 5/5 Sterne schon jetzt.

Er zeigt uns noch seinen Flyer für den Guide-Service, den er anbietet. Wenn man einen Platz im Fahrzeug frei hat, dann begleitet er einen in den Canyon und erklärt einem alles mögliche zu Flora und Fauna. Da ich ihm versprochen habe etwas Werbung zu machen, seht mir das nach… anbei mal sein Flyer, vielleicht hat ja jemand Interesse daran, wenn er mal dort vorbeikommt.
(noch während der Reise habe ich einem anderen Fomi den Tipp per WhatsApp gegeben und dem Feedback nach, hat sich das wohl durchaus gelohnt)



Wir verabschieden uns allesamt, nicht ohne ein kleines Gruppenbild, ihr sollt Magnes ja auch erkennen wenn ihr ihn dort antrefft. Die anderen beiden sind natürlich Sabine & Alex. ;)



Wir rollen mit Alex & Sabine vom Platz ins Tal hinunter und nur ein paar hundert Meter zum Gate der Concession.

Hier sind wir um 9:12h, einfach eine Info für uns, damit wir so ein wenig besser Zeiten etc. irgendwann mal nachvollziehen können. Tipp#8 ist für die Leute, die auch Tagebuch führen. Wir schicken uns ganz oft kleine Infos wie Namen, KM-Angaben oder Zeiten einfach per WhatsApp. Auch ohne Verbindung sind die Nachrichten im Speicher und werden dann eben beim nächsten Mal Netz getauscht. Das haben wir unterwegs besser zu Hand als das Reise-Tagebuch, weil wir dort ja erst am Ende des Tages oder nach ein paar Tagen weiterschreiben und sonst alles durcheinander ist. :)

Da wir heute ja nur nach Sesfontein wollen und dann wieder zurück in die Concession besprechen wir das schonmal direkt am Gate, dass unser Permit dann ja noch gültig ist und wir auch keinen Tag mehr nachzahlen müssen, da wir heute die Concession im Westen auch wieder verlassen werden.

Sabine & Alex übernehmen die Führung in Richtung Sesfontein und Magnes hatte uns noch den Tipp mitgegeben, dass wir uns einfach immer ganz links halten sollen, da gäbe es wohl eine Fahrspur die um den Bulldust drumherum führt und die versuchen wir natürlich zu finden. SAFETY FIRST… was es mit diesem Bulldust auf sich hat wissen wir ja immer noch nicht so recht. :unsure:

So der Plan, aber irgendwann stehen wir an einer Böschung und da gibt es diverse Spuren hoch, alles etwas unübersichtlich. Alex entscheidet sich für eine der Spuren, wir nehmen die etwas näher bei uns und dann staubt es auch schon los und der Wagen wühlt und schwimmt durch die Staubrinnen. AHA – so ist das also. :ohmy: :blink:

Man sieht teilweise nix mehr, sobald wir hinter die Beiden geraten und durch ihre Staubfahne fahren. Ich schließe ganz schnell die Lüftung und Mara sucht sich irgendeine Spur, die halbwegs funktioniert.

Es geht im Endeffekt besser als gedacht, aber der Adrenalinpegel ist auf Anschlag. nach ersten Versuchen kann man da nicht unbedingt langsam durchschleichen, gefühlt hilft es, im Gegensatz zu Tiefsand, tatsächlich mehr, mit etwas Schwung durch die Fahrrinnen zu pflügen.

Aber seht selbst… :whistle:


Nach diesem Abenteuer heißt es erstmal runterkommen. Zum Glück war das restliche Stück bis zur D3707 dann wieder fester und gut befahrbarer Untergrund. An irgendeinem Laden wollten Sabine & Alex noch vorbei, wir fahren also erstmal alleine zur Tankstelle vor, oder eher zum Marktplatz. Denn hier ist einiges los und JA, es gibt Diesel B) und auch mehr als genug, denn der Tankwagen war gerade erst wieder da, wie von Magnes in Erfahrung gebracht. Der Supermarkt ist am Anfang des Weges, dort tummeln sich einige Leute und kaum stehen wir an der Tankstelle und der Diesel läuft kommen diverse Verkäufer auf uns zu.

Peter, der mich in ein Gespräch verwickeln will, kann ich direkt sagen, dass wir schon Makalani Nüsse gekauft haben und er zieht sich wieder etwas zurück. Zwei Damen bieten allerhand Ketten oder Armbänder aus großen Körben an. Mara schaut durch die Auslage und ich lehne dankend ab, Mara schaut ja schon. Der Unterschied ist einfach, dass alles nicht so aufdringlich ist wie in Kamanjab z.B., also schauen wir auch gerne durch die Auslage. Für zwei Armbänder entscheidet sich Mara. Ein Armband in den Vereinsfarben vom BVB, schwarz-gelb... da kann man ja nicht Nein sagen. Über das blau-weiße müssen wir aber noch sprechen. :laugh:



Vor Ort ist auch Martinus, sowas kennt man schon. Er sammelt für die Jugendmannschaft aus Sesfontein für ein U15 Turnier in Swakopmund. Bei solchen Sammelaktionen wissen wir leider nie was dran ist. Wir kennen noch aus 2017 bei einer Schulexkursion aus erster Hand durch Gespräche mit den Lehrern und später mit einem der Väter, dass die Kids da wirklich unterwegs sind. Also grundsätzlich Fake ist das auch nicht zwingend.

Wir versuchen wenigstens etwas mehr in Erfahrung zu bringen ob es den Verein gibt etc. Also fragen wir die Tankwärterin nach dem Clubnamen. „Unser Club hier ist der Rhino FC.“

Martinus, wie heißt der Verein. „Rhino FC“, und was für ein Logo hat der. Er überlegt kurz und fragt ob wir 5 Minuten haben? – Klar haben wir. :dry:

Er spurtet los und verschwindet im Dorf und kommt ein paar Minuten später fix und fertig wieder, weil er den ganzen Weg gerannt ist um sein Vereinstrikot zu holen. :silly:



Wir unterstützen mit einer kleinen Spende für so viel Einsatz und etwas Wegzehrung für die Jugendmannschaft. Wieder zu Hause habe ich mal geschaut und es gab zumindest an dem Datum ein Jugendturnier in Swakopmund, aber da ich kein Facebook habe, weiß ich nicht was dran war.

Vielleicht wieder alles falsch gemacht, vielleicht einen guten Zweck unterstützt. :blush:

Last but not least kommt Peter noch einmal zu mir und fragt ganz nett nach, ob wir nicht doch eine Nuss abnehmen könnten, ihm wäre damit geholfen. Und ganz ehrlich, bei so einer offenen Frage kann ich nicht nein sagen. Wir nehmen eine für Maras Bruder und Familie mit. Suchen uns eine schöne Nuss raus die für drei Namen geeignet ist und haben ein weiteres, schönes Mitbringsel. :)

Zwischenzeitlich kommen auch Alex & Sabine an der Tankstelle an, wir verabschieden uns nur noch kurz, Nummern haben wir eh‘ schon ausgetauscht und ein Treffen in der Schweiz oder Deutschland ist fix geplant. (und findet schon ganz bald statt) B)

Getankt haben wir (nach den letzten 280 Kilometern ab Palmwag, durch die Concession, Crowther's Trail bis Sesfontein) insgesamt 42 Liter für 888 NAM Dollar, für den Fall, dass die Info jemandem bzgl. Spritpreise, Verbrauch und Planung weiterhilft.

Und während die beiden tanken und sich Ketten und Armbänder anschauen, machen wir uns wieder auf, in Richtung Abzweig zum Hoanib.



Auf dem Rückweg übernehme ich das Steuer, diesmal montieren wir die GoPro hinten tief ans Auto, das sieht im Bulldust bestimmt spektakulär aus, aber ich halte mich diesmal ganz rechts und siehe da… in diese Richtung kann man direkt vom Start weg den richtigen Spuren folgen und plötzlich sind wir schon hinter dem Bulldust ohne durch zu müssen.

Also kein spannendes Videomaterial, stattdessen halten wir für ein paar Panoramen der Okongoro und Okambonde Plains.

Rechts vom Bulldust


Blick in die Okongoro Plains


Zurück am Gate werden wir direkt erkannt und durchgewunken.

Auf geht es einmal den Hoanib entlang von Ost nach West ganz durch bis zur Amspoort Gorge. Vielleicht finden wir ja heute den Wüstenlöwen… wir glauben da nicht wirklich dran, wissen wir doch, dass man eher mit Glück mal die Spuren findet. Aber er war ja da gestern und Magnes wusste auch, dass er in der Nähe des Camps war…

… ich glaube Cliffhanger nennt man sowas. :P

Lieben Gruß,
Robin & Mara
Letzte Änderung: 11 Nov 2024 00:00 von Blende18.2.
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17 Nov 2024 19:40 #697446
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Im Tal der Elefanten!

Wir fahren zurück in den Hoanib und planen einmal komplett durchzufahren bis zur Amspoort Gorge um dort dann in den Tsuxub nach Norden abzuzweigen und in Richtung Puros zu fahren. Vom Gate kommen wir erst wieder los um 11:10 Uhr und der Kilometerstand liegt bei 15.965 km



Wir fahren ein Stück in den Canyon und es ist wieder sehr ruhig und kaum etwas zu sehen. Erst hinter „Die Poort“ sehen wir linkerhand im Schatten einen neuen Punkt für unsere Elefantenzählung im Schatten stehen. Ein großer Bulle lässt sich einen ganzen Ast schmecken…, also SCHMECKEN?? Na ich weiß nicht so recht. Einen besonders feinen Gaumen scheint er nicht zu haben. Er mampft einfach den ganzen Ast. :silly:






Hier im Canyon faszinieren uns die großen Bäume und das Treibgut, dass sich an ihren Stämmen sammelt. Das ist schon toll anzuschauen und die Fließrichtung ist damit auch ganz eindeutig. Nach dem kargen Crowther’s Trail ist diese Landschaft im Vergleich so komplett anders und zeigt mal wieder einen von Namibias besonderen Reizen. Wenn man mal davon absieht, dass alles irgendwelche Arten von Wüsten sind, ist die Landschaft extrem abwechslungsreich.





Und trotz dem vielen Grün bleibt es auf der tierischen Seite ziemlich dünn besiedelt. In der Nähe des Hoanib Wasserloches finden wir zumindest ein paar wenige Springböcke. Auch hier gibt es mit trockenen Schoten, zum Mittag eher karge Kost. Nach einem skeptischen Blick fahren wir weiter und tun es den wenigen Tieren hier gleich, parken im Schatten und machen selber eine kurze Pause.







Alles in allem kommen wir extrem gut und auch sehr zügig voran. Sichtungen bleiben großteils aus und die Sandpisten sind nicht allzu rumpelig. Hier und da muss man mal die Böschung hoch oder runter, dann wird es was langsamer, aber ansonsten können wir ganz gut Strecke machen. Das ist auch nötig, so ein klein wenig spät sind wir gefühlt dann mittlerweile doch dran. Immerhin soll es ja noch bis Puros gehen… auch wenn ich schon das Gefühl habe, dass dies etwas ambitioniert ist, aber den Gedanken behalte ich erstmal bei mir. Noch sind wir ja gut unterwegs.

Und kaum denkt man darüber nach sehen etwas ganz seltenes, einen unerwarteten Anblick unter einem Baum stehen… ein AUTO! :blink: Das kommt überraschend oder eigentlich auch irgendwie wieder nicht. Immerhin haben wir im Hoanib durchaus mit einigen Leuten gerechnet, allerdings auch mit mehr Elefanten und beides bewahrheitet sich nun.

Huhu Mara & Robin, wir haben schon auf euch gewartet! :cheer:





Oh wow… :woohoo:

>>> WARNHINWEIS <<<
Wenn bei Ihnen eines der folgenden Symptome zutrifft wird dringend geraten die folgenden Inhalte dieses Reiseberichtes zu überspringen oder das Lesen sofort einzustellen.
# sie sind überempfindlich bei der Farbe Grau
# haben eine unerklärliche Abneigung gegen sehr große Ohren
# leiden unter jeglichen Ausprägungen von Rüsselneid
# sie haben eine Unverträglichkeit auf sich ständig wiederholende Bilder zu einem Thema
# oder ganz WICHTIG, reagieren allergisch auf Niedlichkeitsfaktor 100


Ihr habt einen Reisebericht von uns angefangen zu lesen, dann werdet ihr vermutlich schon gewusst haben, dass ihr an irgendeiner Stelle des Berichts alle obigen Fragen verneinen könnt, denn ganz ehrlich, dass war ja nicht anders zu erwarten. Aber ich habe versucht die Bildgestaltung so abwechslungsreich wie möglich zu halten. Auch wenn mir das nicht gelungen ist. :P

Deswegen habe ich Mara zu Rate gezogen, welche Bilder ich weglassen könnte. Das war dann eher kontraproduktiv und hat eher dazu geführt, dass es noch mehr Bilder geworden sind. :laugh:

Wir stellen uns also erstmal mitten in die pralle Sonne und halten etwas Abstand. Der Schattenplatz ist ja durch das Safarifahrzeug belegt, aber bei so einer Sichtung stört uns das gar nicht. Alle Fenster runter und erstmal zählen, was gar nicht so einfach ist… neben den offensichtlichen Müttern der Herde sind auch einige Teens darunter.

Und da ist noch mehr…





In der Herde versteckt sich eine ganze Generation neuer Wüstenelefanten. :woohoo:

Insgesamt zählen wir zwölf Elefanten. Vier Mütter und die schon angesprochenen Teens dazwischen, auch nochmal vier und diese Zahl passt weiterhin, denn es sind auch noch vier Kleine dabei, eines noch komplett Mini und zuckersüß!

Aber erstmal zurück zur „kleiner Elefant in der Herde Erstsichtung“… na komm Kleiner zeig‘ dich mal den Mitfahrern.



Mit Ohren auf ist man gleich viel größer…


… da kann man dann auch selbstbewusst weiter nach vorne aus dem Schatten treten.


Na von wegen. Natürlich traut man sich viel mehr, wenn man Big Mama hinter sich weiß. Mal ehrlich, wieviel glücklicher könnte ein Elefant noch aussehen. :)


Nach nur wenigen Minuten sind wir schon leicht durchgebraten, aber zum Glück tut sich was und das zweite Fahrzeug startet den Motor und setzt sich in Bewegung. Ein kurzer Gruß und wir setzen ganz langsam und vorsichtig unseren Wagen in einem weiten Bogen in den Schatten am Baum. Wir wollen die Herde auf keinen Fall aufschrecken, aber alles ist wahnsinnig entspannt. Keinerlei Unruhe während wir uns nähern und so können wir uns den Schattenplatz unter dem Baum mit diesen sanften Riesen teilen. :cheer:

Wir sind jetzt gerade so richtig angekommen, für uns als Liebhaber dieser Tiere ist das wie Ostern, Weihnachten und ein 6er im Lotto zusammen und wir müssen uns zwicken, dass wir ein solches Glück mit dieser Sichtung haben.





Was besonders erstaunlich ist, während wir dort stehen legen sich mehrere der jüngeren, aber auch älteren Elefanten hin, schlafen ein wenig oder ruhen sich aus. Auch das ist für uns ein beweis, dass wir nicht als störend wahrgenommen werden. Es gibt auch nie mal aufgespannte Ohren oder ein Geräusch, geschweige denn ein Tröten in unsere Richtung. Es ist einfach nur wunderbar und schön.







Und manch einer nimmt es ganz arg gemütlich und staubt sich einfach im Liegen ein. :silly: :lol:


Auftritt des heimlichen Stars in dieser Herde. Ein so kleines und süßes Kalb, noch total wackelig auf den Beinen und immer im Körperkontakt mit der Leitkuh der Herde. Andauernd lehnt sich das Kleine bei Mama an oder sie hilft beim aufstehen. Wie das mit dem Rüssel funktioniert ist auch noch nicht so klar… einfach NIEDLICH, NIEDLICH, NIEDLICH! :woohoo:









Dieser Größenvergleich ist einfach… ja eben genau das. Süß!!!








Wir können uns kaum satt sehen, es passiert immer wieder was um uns herum, die Elefanten gehen dem Treiben nach, was Elefanten eben so machen.

Mit den Ohren Luft zuwedeln…


… oder Einstauben oder dösen sind die Hauptbeschäftigungen.


Es kommt ja nicht alle Tage vor, dass man so nah dran ist, also nutze ich die Situation auch einfach mal um eine Serie von Nahaufnahmen zu machen, denn Elefanten sind ja viel mehr als Rüssel und Ohren. Sie sind auch…

… Wimpern wie Drahtseile


… leben auf großem Fuß


… natürlich auch Staubsaugerrohre als Nasen (darf nicht fehlen) ;)


… haben hübsch gepflegte Hauer


… aber keine Ahnung von Fußpflege


… und lassen sich manchmal auch einfach schlapp hängen :whistle:


… haben einen schöneren Schweif als jedes Zuchtpferd


… und irgendwie kommt man ohne Rüssel doch nicht aus. :P


Wir stehen hier gut eine Stunde in trauter 14zehnigkeit zusammen mit den Elefanten und abschließen will ich die Bilderflut mit einem für uns ganz besonderem und sehr intimen Moment, als das Kleinchen dann auch noch keine 10m von uns entfernt gesäugt wird. Wir sind einfach nur Baff. :blush:





Es fällt uns wahnsinnig schwer uns loszureißen, aber irgendwann muss man ja weiter und so lassen wir die kleine Herde wieder allein, starten den Wagen und setzen ganz langsam und vorsichtig weit zurück und setzen dann unseren Weg durch den Hoanib fort.



Von dieser Begegnung reden wir natürlich die nächsten Tage immer wieder, aber jetzt ist sie das Gesprächsthema Nummer eins im Auto, die Superlative von Niedlich versuchen wir immer wieder gegenseitig zu übertreffen um zu beschreiben, wie toll diese Sichtung war und wie glücklich wir sind. Da ist es auch völlig egal, dass der weitere Weg kaum mehr Sichtungen parat hält.

Unter den Bäumen ganz am Ende des Hoanib immer mal wieder kleine Antilopenherden und auch ein paar Giraffen sind zu sehen. Ebenso doch tatsächlich ein weiteres Auto. Ein italienisches Ehepaar kommt uns entgegen. Sie kommen aus dem Tsuxub und sind unsere Tagesroute entgegengesetzt gefahren. Hier tönt dann auch das erste Mal der Zweifel der Tagesetappe als gesprochenes Wort der Beiden durch unser Auto… na mal sehen was der Tag noch so bringt. Wir haben die Angewohnheit selbst bei den klarsten Vorzeichen bis nahe dran an der finalen Tatsache noch eine Restchance für unsere Pläne zu sehen. :blink: ;)







Am Ende des Hoanib fahren wir zuerst fälschlicherweise in einen schmalen Felsdurchgang, weil wir die Ausfahrt verpassen. Mara schaut sich das mal zu Fuß an und es ist schnell klar, dass es dort nicht weitergeht. Also wenden wir in 20 Zügen oder so gefühlt auf der Stelle, weil hier keinerlei Platz ist zwischen den Felsen. Immerhin schauen uns da dabei zwei Kronenkiebitze zu… so sehen wir doch nochmal, ganz zum Schluss, eine andere Art im Hoanib.



Nachdem das Wendemanöver geklappt hat finden wir dann auch endlich eine unmarkierte Fahrspur die über eine Kante aus dem Flusstal rausführt. Ab diesem Schild sind wir wieder raus aus der Concession und vor uns liegt das eine kleine Ebene hinter der dann das Tal des Tsuxub liegt. Unsere nächste Etappe. Streckenmäßig waren das keine 50km, aber gebraucht haben wir etwas mehr als 3 Stunden. (allerdings mit einer Stunde Elefantensichtung zwischendurch)




Natürlich haben wir an der tollen Elefantensichtung nicht nur gestanden, geschaut und Fotos gemacht. In erster Linie Mara hat natürlich auch wieder gefilmt und ein kleines Video zusammen geschnitten. Aber das ist mit Vorsicht zu genießen, das trifft wirklich vor zuckersüß und niedlich. :cheer: :kiss:



Hier noch eine ganz ernst gemeinte Frage an alle und auch gerne weitergeben, sollte es hier irgendjemanden geben der sich besser damit auskennt.

Kann jemand halbwegs verlässlich einschätzen wie alt der ganz kleine Eli ist?
Wir schätzen ja tatsächlich irgendwo zwischen Tagen bis maximal Wochen. :dry:


Lieben Gruß,
Robin und Mara

Letzte Änderung: 17 Nov 2024 19:42 von Blende18.2.
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Zweisamkeit in der Einsamkeit…



Der Titel dieses sehr kleinen Teilstücks im diesjährigen Bericht passt so gut, weil uns diese Einsamkeit im Kaokoveld unterwegs, ab diesem Punkt der Reise, nochmal mehr bewusst wurde. Endlose scheinende Strecken und Ebenen, weit weg von allem und jedem. :unsure:

Faszinierend auf der einen Seite, aber zugleich begegnen wir dieser Landschaft auch mit einigem Respekt. Plötzlich ist man nur noch zu zweit da draußen, aber damit stellt sich bei uns auch das Gefühl ein, dass unser eigener Rhythmus den weiteren Weg bestimmt. Pläne sind manchmal dafür da, über den Haufen geworfen zu werden. ;)

Wir stehen auf der Ebene direkt oberhalb des Hoanib und vor uns sehen wir schon das Band des Tsuxub, mit vereinzelten Bäumen im Flussbett. Eigentlich rechnen wir damit, dass es jetzt ähnlich weitergeht, so soll es aber nur für ein kurzes Stück aussehen. Die Landschaft wechselt im Verlauf des Trails, im Vergleich zum Hoanib, drastisch und sehr schnell stehen wir mitten in der Wüste.

>> zwischen Hoanib und Tsuxub <<


Wir haben so geplant, dass nur jeder zweite Tag ein klares Zwischenziel hat und mit diesem Wissen, biegen wir natürlich erstmal links ab, kaum dass wir es in den Tsuxub geschafft haben. Auf der Karte haben wir einen Viewpoint entdeckt und wenn der Weg dahin schon spannend ausschaut… da sind wir meist nicht zu bremsen. :silly:

Der Weg führt durch ein breites Tal, hinauf auf eine kleine Anhöhe und vor uns erstreckt sich ein riesiger Sandkasten.



Natürlich muss man hier anhalten und versuchen die Landschaft auf ein Panorama zu bannen. Mara dokumentiert dann gerne mal mit dem Handy in ihrer eigenen, kleinen Serie. „Fotograf bei der Arbeit“ (diese Bilderserie entdecke ich aber erst wieder zurück hier in Deutschland) :laugh:



>> und das entsprechende Resultat <<


Wir sind völlig fasziniert von diesem Ausblick. Nichts als Wüste und ganz links entdecken wir noch den Hoanib auf seinem Weg zur Küste. Das ist dann der Teil, den man nicht mehr befahren kann. Es ginge noch ein kleines Stück weiter, aber dann beginnt recht schnell der Skeleton Coast Park. Der Blick hat es uns angetan und vom Hoanib ist der Viewpoint auch nur wenige Kilometer entfernt. Durchaus einen Abstecher wert, die Weite vor uns, die Felsen links und rechts hinter uns, einfach stark und sehr beeindruckend. :woohoo:





Wir machen uns wieder auf in Richtung des Tsuxub und ein kurzes Stück hinter dem Viewpoint finden wir dann auch einen Weg die Böschung hinunter ins Flussbett, wo der weitere Weg ein Stück hindurch führt. Aber die Landschaft hat mit dem Hoanib nichts mehr gemein. Wie so oft überrascht es uns, wie abwechslungsreich Namibias Wüsten sind.

# der schmale Canyon des Hoanib mit seinen großen Bäumen

# beim Viewpoint ist man inmitten einer Sandwüste

# und kaum im Tsuxub angekommen öffnet sich ein breites Tal, einzelne Felsen, die teils ans Erongo erinnern säumen die Ränder und die Vegetation wird zunehmend karger.

Dies alles spielt sich auf wenigen Kilometern ab und über den gesamten Tag gerechnet fahren wir durch 7 verschiedene Landstriche. Beeindruckend! B)





Irgendwann biegt der Flusslauf nach rechts ab, bzw. kommt der Fluss ja von rechts :whistle: , aber wir fahren wieder nach links und folgen dem Trail hoch auf die Ebene. Damit ändert sich die Landschaft ein weiteres Mal, zuerst öffnet sich die Ebene, begleitet von einzelnen Bergen rechterhand, von denen wir uns aber zunehmend weiter entfernen.



Wir folgen teils nur noch recht vage erkennbaren Fahrspuren und das ein oder andere Mal verzweigen sich die Spuren. Mhhh, wir halten uns einfach links, da wir den, laut Karte, am weitesten westlich liegenden Pfad folgen wollen zum Eingang des Puros Canyon. Zumeist entscheiden wir also anhand…

„Ich glaube da ist nur mal ein Auto abgebogen und hier könnten sogar mal zwei bis drei Wagen hergefahren sein?!!" :silly:

Die Richtung stimmt und es wird immer trostloser, bis wir auf einer Ebene stehen, auf der unser Blick, egal in welche Richtung, im Nichts landet. Irgendwann verliert sich das Gelände in Hitzeschlieren und wir sind hier irgendwie hingeraten und folgen einer einzelnen Spur im harten Boden die gefühlt nirgends hinführt. So ungefähr würde ich die Gegend und den Eindruck den sie hinterlassen hat beschreiben.



Kein Wunder das wir uns sogar schon freuen, als eine unwirtliche Stein- und Geröllwüste diesen Landstrich wieder ablöst. :cheer:
Es ist nicht viel, aber wenigstens ein klein wenig Abwechslung für das Auge und am Horizont lassen sich Berge erahnen, unser nächstes Ziel, zumindest davon ausgegangen, dass es für einen Canyon eben auch Berge braucht.





Die Berge kommen wesentlich schneller näher als wir gedacht hätten und als wir dann auch noch ein paar kleine Hütten entdecken, wissen wir, dass wir genau richtig und auf Spur sind. Das muss das New Schoemans Camp sein, dass am westlichen Eingang des Puros Canyons liegt.





Von hier aus öffnet sich vor uns ein breites Tal, in dem auch der hier aus dem Canyon kommende Hoarusib seine Spuren hinterlassen hat und sein trockenes Band schlängelt sich durch den Sand. Bis hierhin eine ruhige und entspannte Fahrt, einmal quer durch verschiedene Arten von Wüste… anbei einmal musikalisch untermalt.



Kaum biegen wir von der Sandebene in den Canyon ab staunen wir nicht schlecht… er ist grün und unsere Reifen greifen in teilweise nassen, festen Boden. Der erste Blick in den Canyon raubt uns schon den Atem und so viel sei vorweg genommen, er hat uns völlig fasziniert und in seinen Bann gezogen.



Lieben Gruß,
Robin & Mara
Letzte Änderung: 24 Nov 2024 17:10 von Blende18.2.
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