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Unverhofft kommt oft! So will ich diesen kleinen Reisebericht beginnen, denn nach Afrika zu kommen in diesem Jahr… ... damit haben wir weder geplant, noch gerechnet. Aber wie es manchmal so ist und kommt. Wir sitzen an einem lauen Frühlingsabend zwischen allen möglichen Afrika-Verrückten, lauschen den Geschichten und kommenden Plänen und dann ist das Fieber direkt wieder da und wir wollen wieder los. Aber eigentlich sind wir zu spät dran, der Sommer klopft schon an die Tür und eine so kurzfristige Planung... wir verwerfen den Gedanken noch am selben Abend wieder. Damit könnte der Bericht hier vorbei sein, aber wenn ich schon anfange zu schreiben, dann ist ja auch klar, dass es anders kommt. Wochen später ist der Gedanke plötzlich zurück. Ich weiß gar nicht mehr genau wann und warum, aber da ist er und auch wenn wir nur zwei Wochen Urlaub in diesem Jahr haben, da muss doch Afrika irgendwie reinpassen? – Und das tut es! Als allererstes brauchen wir mal einen Wagen. Soviel ist klar, also kontaktiere ich natürlich Safari-Car-Rental (unseren Partner vor Ort für jede Reise bisher), ob sie noch irgendwas für September haben. Wir bieten uns auch für mögliche Testobjekte an, die noch in der Entwicklungsphase sind ... ehrlich gesagt haben wir etwas gehofft, dass Vincent vielleicht eine seiner "touri-sicheren" Markisen soweit fertig entwickelt hat, dass er vielleicht Tester dafür benötigt. Kimi meldet sich prompt erstmal mit einem: „Wir haben uns schon gefragt was ihr so macht, weil ihr letztes Jahr nichts gebucht habt?!“ Es ist so schön, wenn man sich schon länger kennt, da ist sofort wieder noch mehr Vorfreude angefacht und was ein Glück, je nach Woche gibt es im September tatsächlich noch ein paar Optionen. Wir konsultieren unsere Kalender, schauen uns die Flüge an und legen uns auf Anfang September fest. Einen 2.4er Hilux können wir noch bekommen, mit normalem Dachzelt. Nehmen wir! Ein erster Haken ist gesetzt, es wird realistischer. Die ganzen wilden Routen-Optionen erspare ich euch jetzt. Wir sind tief im Süden unterwegs, zu Fuß in der Namib... fahren durch den Caprivi oder an den Küsten gen Norden. Wir wälzen Namibia einmal von links nach rechts, von oben nach unten und besinnen uns irgendwann auf die Anfänge zurück... 2017 waren wir das erste Mal in Namibia und haben in unsere Erstie-Tour Palmwag eingebaut und waren zwar, ob der Wege in der Day-Visitors Area, schweißgebadet, aber auch fasziniert von der Gegend. Und dort hat damals ein kleiner Safari-Funken unsere Liebe für Afrika vollends entfacht. Kleiner „Throwback-Moment“ zu unserem Bericht aus 2017. Wir drehen um und ich sehe ein Schild, dass den Weg zum Aub Canyon ausschildert mit 300m. „Wir fahren auch nur kurz hin, ich mach‘ nen Foto vom Canyon und dann fahren wir direkt weiter, versprochen. Vielleicht hat man ja ne coole Landschaft?!“ Das war einer der besten Entscheidungen des Urlaubs… Nein, das war die BESTE Entscheidung des Urlaubs. Ohne jegliche Erwartung kommen wir oberhalb des Aub-Canyons an die Plateaukante und blicken auf eine kleine, grüne Oase hinab, die sich etwas unwirklich inmitten dieser staubigen, steinigen, etwas trostlosen Landschaft gehalten hat. Und da stehen ein paar Giraffen und vier der berüchtigten Wüstenelefanten im hohen Gras. Dieser Moment lässt sich ganz schwer beschreiben. Es ist so eine friedliche Szenerie, wir werden zwar wahr genommen, aber sind so weit weg, dass man uns ignorieren kann. Irgendwie hat es etwas, es wird jetzt total kitschig: Erhabenes, ein ganz magischer Moment. Wir machen den Motor aus, ich klettere auf die Rückbank und wir beziehen unsere Logenplätze und beobachten einfach nur die sanften, grauen Riesen. Genau das hier haben wir uns vorgestellt, wie es sein sollte, obwohl wir uns das so, wie es jetzt und hier ist, vorher nie so vorgestellt hatten. --- --- --- --- --- --- --- --- --- --- --- --- --- --- --- --- Das macht Sinn… da sollten wir nochmal hin (oh, reimt sich & unsere Freundin würde jetzt wieder sagen, dass man Sinn nicht machen kann, es ist sinnvoll) - sie war 2017 mit uns unterwegs und so viel ist mal klar, geändert haben wir uns nicht sonderlich. Wenn wir dann schonmal da sind, dann können wir auch die Idee, die wir damals als Anfänger glücklicherweise verworfen haben, nämlich den Crowther’s Trail samt Hoanib, jetzt auch mal angehen. # gesagt, getan # ein Mann, ein Wort # eine Frau, die das Wort abnickt # und eine Idee... ein Startpunkt ... mehr braucht es nicht, legen wir los. Nach mehreren Jahren in Afrika, auf verschiedensten, auch einsamen Routen und auch 4x4 Urlauben in anderen Gebieten der Welt, haben wir unseren Erfahrungsschatz etwas ausgebaut. Dennoch nehmen wir das Thema Kaokoveld nicht auf die leichte Schulter und setzen uns die nächsten Wochen viel mit Routen, Streckenabschnitten, Erfahrungsberichten etc.pp. auseinander. Dabei helfen die Elefanten ganz gut mit… denn Wüstenelefanten wollen wir unbedingt wieder sehen. Und ganz wichtig und das soll auch hier nicht unerwähnt bleiben, wir erhalten von Freunden, Bekannten und hier im Forum sehr wertvolle Tipps. Die Eulenmuckels, Claxens (mit einem Spontanbesuch) und Lilytrotters allen voran seien hier erwähnt. Wir sammeln also alles an Infos zusammen was wir kriegen können und sitzen jeden Abend an unserer Planung. Wir kontaktieren Unterkünfte, werfen die Planung ein halbes Dutzend mal um, buchen uns ans Ende der Reise noch 3 Nächte im Etosha und versinken in möglichen Routen. Unsere „Leihoption für’s Satelliten-Telefon“ hat sich für ein Jahr nach Afrika abgesetzt (FRECHHEIT & SKANDAL! ), aber Chrigu sei Dank, er kann uns tatsächlich noch aushelfen mit einem Leihgerät. Tip-Top! Und wieder ein Haken mehr auf der Liste. Ich übermittele unsere aktuell geplante Route an SCR und frage direkt mal ein paar Details zum Hilux ab, bzgl. genauer Bereifung, Zusatzkanister, zusätzliches Werkzeug und was mir noch so alles einfällt… es dauert gar nicht lange, da bekommen wir eine Rückinfo, dass ein Upgrade auf einen Expedition für uns verfügbar ist inkl. dem Shell-Tent, das wir 2022 hatten. Sehr cool, wir freuen uns riesig. Einfach das perfekte Fahrzeug. Wir kennen uns damit aus, höhere Bodenfreiheit, Kanister seitlich dran und Spaten werden wir beim Wildcampen eh brauchen. Unterbodenschutz und eine robustere Bereifung schadet auch nicht, wenn man alleine im Nirgendwo unterwegs ist. Wir sind überglücklich! Und rückblickend betrachtet kann man schonmal sagen, dass wir nicht damit gerechnet haben wie sehr „im Nirgendwo“ wir unterwegs sein werden. Auf Karten kann man sich viel ausmalen, aber vor Ort sieht die eine oder andere Gegend dann doch wieder ganz anders aus als in unserer, zugegeben, recht regen Vorstellungskraft und Fantasie. Eine Zahl die diesen Umstand für uns sehr stark verdeutlicht ist die Nummer 8, denn genau so viele andere Autos sehen wir in der ersten Woche. Irgendwann aber steht dann unsere Route soweit fest. Im Kaokoveld haben wir jede zweite Nacht nur grob als Region eingeplant. So haben wir keinen Stress und können auch mal auf unvorhergesehenes reagieren oder uns einfach treiben lassen, wenn uns danach ist. Am Ende nehmen wir im Etosha die Unterkünfte, die halt noch frei sind. Das ist nicht optimal, aber ein paar Tage Safari wollen wir noch einbauen und auch dem Etosha einen neuen Anlauf gönnen, waren wir doch damals zu gehetzt unterwegs. (könnte man jetzt auch denken, aber das empfinden wir mittlerweile nicht mehr so, wer uns kennt weiß, dass wir sehr lange unterwegs sind im Safarimodus) >> so sieht die Route im Kaokoveld im Bild aus << >> und so stellen sich die einzelnen Tage der gesamten Reise dar // ein paar Abstriche muss man machen, gerne hätten wir auf dem Weg in den Norden mehr Zeit, aber bei 14 Tagen... << Tag1 – Ankunft und ins Erongo zur Otjohotozu Guestfarm (reiner Zwischenstop) Tag2 – Palmwag Lodge Camping (sortieren) Tag3 – irgendwo in der Palmwag Concession Tag4 – Elephant Song Camp Tag5 – grob Purros Tag6 – Etambura Self Catering Tag7 – grob Purros Tag8 – Elephant Song Camp Tag9 – grob Khowarib-Region Tag10 – Hobatere Campsite Tag11 – Okaukeujo Campsite Tag12 – Namutoni (aber falls zu weit können wir in Halali bleiben) Tag13 – Okaukeujo Chalet Tag14 – Zum Rückflug Ein paar Organisatorische Dinge führe ich später noch auf. Gibt es noch Fragen?, Anregungen oder Zweifel? "Sag mal Robin, werden wieder Elefanten gezählt?" Hat der Tag 24 Stunden... geht Morgens die Sonne auf und Abends wieder unter? (gut, da gibt es sogar Ausnahmen )... liegt Sand am Strand? (oh, reimt sich schon wieder)... würden wir jemals keine Elefanten zählen, sofern uns welche begegnen? Also JA, aber es hat natürlich bei Weitem nicht solche Ausmaße wie in Botswana. Dafür aber habe ich endlich diese eine Szene bekommen, die ich als Zielbild schon lange im Kopf habe. Eine Elefantenherde die direkt frontal auf uns zuläuft und vorweg die Matriarchin, der alle anderen folgen. Alleine dafür hat es sich schon gelohnt, aber noch viel mehr um mal wieder Namibia-Fieber nachzutanken und einen neuen Seelenort für uns zu entdecken. Ganz lieben Gruß, Robin & Mara PS. Natürlich oder besser gesagt wurde es ja mal Zeit... haben wir die Karre jetzt auch endlich mal im Sand versenkt. Man braucht die Schippe eben doch nicht nur für das geschäftige Geschäft beim Wildcampen. PPS. Wie mache ich nochmal die Sonne an... oder ist die bei euch schon an durch den Haken bei Reisebericht? |
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PROLOG
Wir haben alles in trockenen Tüchern. Die Buchungen sind gemacht, die Permits sind ausgedruckt, das SAT-Phone kommt wie versprochen ein paar Tage vor dem Abflug an und alle Überweisungen sind getätigt. Und dann kommt er endlich, der Tag auf den wir gewartet haben: „Zwei Gewerkschaften kündigen an Discover Airlines zu bestreiken!“ Na endlich, irgendwie lief auch alles zu glatt bisher. So ein Mist. Natürlich wird sich kurz nach der Ankündigung dann darauf geeinigt, dass man genau in unserer Abflugwoche streikt. Erst nur bis Freitag, aber das verlängert man bis Sonntag. - wir bangen - wir zittern - wir hoffen - Ich spekuliere darauf, dass im speziellen Windhoek keine gute strategische Entscheidung ist abzusagen. Immerhin muss man dann ja auch Leute zurückholen und hat gleich doppelt das Problem sehr ungünstiger und eher teurer Ausgleichsoptionen. Da sind andere Langstrecken in Richtung New York zum Beispiel doch deutlich leichter zu ersetzen. Immer erst um 19 Uhr des Vorabends wird der Flugplan des Folgetages bekanntgegeben und so schauen wir ge- und etwas angespannt auf den Ticker am Donnerstag Abend. Es ändert sich nix, das sollte ein gutes Zeichen sein und so ist es auch. Wir fahren am Freitag nach der Arbeit direkt los, die Koffer sind tatsächlich mal vorgepackt und nach knapp 3 Stunden stehen wir in Frankfurt am Flughafen. Die Schalter sind zwar besetzt, aber anscheinend nicht offen. So sitzen zwei Damen dort, aber alles wartet. Mara hat irgendwo was von Self-CheckIn inkl. Kofferabgabe gelesen. Da gehen wir hin, drucken unseren BoardingPass und bekommen dann zu hören, dass unsere Art Taschen sich bei diesem Kofferband immer verfangen und wir wieder zum Schalter müssten. Nicht so schnell… wir haben ja solche Straps dabei, damit können wir die Angestellten dort überzeugen, dass wir alles Gebamsel so verzurrt kriegen, dass auch unsere Taschen klappen werden und so sind wir dann doch zügiger in Richtung Gate unterwegs. Schnell durch die Sicherheitskontrolle und dann… „Wo das Warten schon wie im Fluge vergeht. Willkommen im Paradies, dem Gate C13.“ So oder so ähnlich stelle ich mir das Werbeprospekt vor, nur dass es in seinem Flyerständer schon seit 30 Jahren unberührt steht und seitdem zustaubt, unbeachtet und nur noch eine vage Erinnerung an bessere Tage. Der leere Weg dorthin hätte einen schon Skepsis lehren müssen. Trostlos ist, im Vergleich, ein Begriff von Schönheit und Lebensfreude. Hier ist echt der Hund begraben. Ein Eckkiosk macht gerade auf, für ca. 30 Minuten, damit sich die paar Fluggäste irgendwas kaufen können. Wir holen uns jeder einen CurryWrap und einen Joghurt mit Fruchttoping, was zum einen # ziemlich semi ist # zum anderen unser „Wir essen einfach was am Flughafen!" darstellt. ABER, ich will nicht nur meckern. DENN, es gibt ja auch einen Lichtblick hier. Wir sind nämlich schon im SAFARIMODUS. Immer mal wieder gibt es Mäuse zu entdecken, die hier deutlich zahlreicher im Terminal unterwegs als Flughafenangestellte. Das ist immerhin ein schönes Thema um sich mit der arg gelangweilten Kioskbetreiberin zu unterhalten und so lernen wir die Gepflogenheiten der hiesigen Mäusebelegschaft und hören vom steten Kampf: „Kiosk gegen Maus!“ DISCOVER AIRLINES So, hier hole ich nicht lange aus. Ich weiß, viele haben Probleme mit Discover in den letzten Wochen und uns hätte es auch fast erwischt, aber der Service, das Personal und die Freundlichkeit an Bord waren bei uns 1A. Da kann man nix sagen und nicht meckern. Ein bequemes Kissen ist am Platz, man hat eine warme Decke und es lief auf dem Flug alles reibungslos. Wir haben sogar sehr wenig des Bord-Entertainments genutzt und richtig gut schlafen können. Naja, unterbrochen von einem ca. 103-jährigen Italiener der nachts um 3 Uhr plötzlich neben unserer Reihe stand und lautstark mit seinen Bekannten debattierte die direkt vor uns saßen. Wahrscheinlich hat er nur gefragt ob sie bisher einen ruhigen Flug hatten, aber das hört sich auf Italienisch für unsere Ohren ja gerne wie ein Streitgespräch an und ich denke mal, er selber hörte nicht mehr so gut, also muss man eben lauter reden. Es war für uns der Start in unsere italienischen Wochen. Das haben wir nur jetzt noch nicht gewusst. Das ist doch nett! (ich meine, da ist nen Elefant drauf, damit haben die uns schon) AUF NAMIBIANISCHEM BODEN Wir sind da und dank unserer taktisch guten Reihe sehr weit hinten im Flieger (#41) sind wir aus selbigem auch früh raus. Damit gewinnen wir zwar nicht das Rennen zur Immigration, aber wir befinden uns ganz gut im ersten Drittel. Damit geht es relativ fix durch die Kontrolle, keine doofen Rückfragen, kein Guten Morgen, kein Willkommen… nein diesmal gibt es einfach nur höfliches Schweigen und wir werden beide ohne ein einziges Wort weitergeschickt. NA GUT, dann eben nicht, man kennt es ja nicht anders. ANDERS aber ist dann das breite Lächeln, als wir (ja, die Koffer waren auch sehr früh da) Festus in der Reihe der Fahrer entdecken. Ihn kennen wir schon von den letzten Jahren und auch er erkennt uns als wir uns nähern… irgendwie klar, es hat sich rumgesprochen, dass Mr. HARIBO heute landet und damit recht wahrscheinlich eine neue „Lieferung“ mit im Gepäck ist. Naja, wo er Recht hat, hat er recht. Wir sind als Erste da, warten aber noch auf eine Gruppe aus weiteren 6 Personen. Sehr gut, dann haben wir Zeit erstmal Kaffee für uns und Festus zu besorgen. Der Kaffeeladen ist sehr zu empfehlen, guter Cappuccino, ordentlicher Preis und dann quatschen wir ein wenig und wecken unsere Lebensgeister. Mara findet direkt wieder den taktisch günstigen ATM in der Halle, an dem nie eine lange Schlange steht, daran hatte ich mich gar nicht mehr erinnert. Top, so kommen wir ohne Wartezeit an einen ziemlichen Batzen NAM-Dollar, weil wir im Kaokoveld eher etwas mehr Bares in Reserve haben wollen. *SAFETY FIRST* - ein wichtiges Motto dieser Reise Kaum zurück gesellt sich auch die Gruppe zu uns. Sie fahren eine Tour durch Botswana, sind 4x4 erfahren und machen öfter Offroad, bzw. 4x4 Touren zusammen. Wo genau es nach Botswana hingeht, da herrscht etwas Verwirrung. Die Route haben sie sich zusammenstellen lassen, aber die genauen Unterkünfte sind noch nicht präsent, wohl aber der grobe Streckenverlauf. Auf jeden Fall eine spaßige und gutgelaunte Truppe, die ob ihrer Erfahrung auch wenig unterwegs schocken kann. SAFARI CAR Es fühlt sich einfach ein wenig wie nach Hause kommen an. Landen wir in Windhoek, wir könnten uns nicht vorstellen hier vorbei zu fahren und irgendwo anders einen Bakkie für die nächsten Wochen zu übernehmen. Wir freuen uns riesig wieder hier zu sein und die herzliche Umarmung zur Begrüßung von Kimi lässt uns endgültig ankommen und in den Urlaubsmodus schalten. Auch Rike sieht uns und kommt direkt zur Begrüßung rüber. Es ist einfach super herzig. Zumindest mir geht es so, mit dem Augenblick, wenn wir auf das Gelände fahren, wird die Arbeit, zu Hause und der Stress abgeschaltet und ich bin da. --- --- --- Kimi schickt uns direkt zur Wagenübernahme. Das dauert ja nicht lange und so kann sie schnell die Unterlagen der Gruppe fertigmachen. Also zeigt uns Festus ein paar neue Details am Wagen und wir gehen in erster Linie fix durch, ob alles da ist. Den Wagen kennen wir, das geht jetzt alles sehr schnell. Meistens nur ein… „Das ist ja so wie immer.“ Das Nicken wir dann ab und zwischendurch schauen wir auch das ein oder andere mal genauer hin. Kann ja nicht schaden auf Nummer sicher zu gehen. Was neu ist, ist die Küche. Nicht mehr an der Seite integriert, sondern zum ausziehen und auch neu ist ein Kochfeld mit zwei Gasflächen. Es gibt auch weiterhin das Teil zum draufdrehen auf die Gasflasche, aber durch die zweite Option auch gleich eine zweite Flasche am Fahrzeug mit dran. Soso… wir beäugen dieses Kochfeld mit Skepsis, das nimmt nur Platz weg! Ebenso die Küche zum ausziehen hängt jetzt ins Canopy rein, wo sie vorher nur an der Seite über dem Kühlschrank praktisch keine Platz gekostet hat. Wir sind da erstmal nicht sonderlich begeistert von. ABER, wir haben ja gesagt wir testen auch mal was und Vincent (der Besitzer) kommt dazu und erklärt uns, dass auch ihm ein paar Dinge nicht ganz gefallen, aber wir sollen einfach mal am Ende der Reise berichten, was wir davon halten. So haben wir ihn die letzten Jahre kennengelernt, immer am Tüfteln an den Autos und der Ausstattung. Ich glaube ganz zufrieden wird er nie sein. Die Übergabe geht also fix, wir haben etwas Zeit und quatschen noch länger und sehr gut mit Vincent. Wir berichten über die Routenpläne und dass wir Pässe extra rausgelassen haben und er rät uns, so gut Tracks4Africa zum Navigieren ist, uns auch einfach mal treiben zu lassen und nicht zu strikt an der Route zu kleben. Ein guter Tipp, den werden wir auch noch beherzigen. --- --- --- Irgendwie mache ich nie Fotos beim Ankommen, auch nicht mit dem Handy. Wir quatschen uns einfach fest, da sind wir recht gut drin. Natürlich werden wieder kiloweise HARIBOs übergeben und auch ein paar Plüschis und Schlüsselanhänger etc. habe ich diesmal im Gepäck. Die Freude ist wie immer groß und einen kleinen Eigennutzen hat diese Tradition auch… ich packe meinen Koffer immer sehr effizient, damit viel Platz für den Süßkram bleibt. Über den Rest der Reise ist er dann schön leicht und ich habe Platz für Mitbringsel. Ach doch, ein Foto machen wir doch immer, das darf nicht fehlen. 14.993km haben wir am Anfang der Reise auf der Uhr... es werden deutlich mehr als wir erwartet hätten. Irgendwann müssen wir dann aber doch los, immerhin bleiben wir gar nicht in Windhoek, sondern fahren ja noch bis ins Erongo-Gebirge für die erste Nacht und eingekauft werden muss ja auch noch. Also verabschieden wir uns, aber noch zuvor lassen es sich Vincent und Kimi nicht nehmen uns einen Sekt zu schenken, für den ersten Abend oder einfach zum anstoßen unter’m Sternenhimmel. Wir sind etwas perplex und geplättet, freuen uns schon wieder riesig… diese Floskel wiederhole ich irgendwie dauernd… und rollen vom Hof. Ich schaue nach links, ich schaue nach rechts und dann setze ich den Scheibenwischer und auf geht es nach Windhoek. VERDAMMT… jedes Mal. Scheibenwischerblinken ist der allerletzte Beweis, dass wir wirklich wieder in Afrika sind. Lieben Gruß, Robin & Mara |
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Auf ins Erongo
Wir sind erst gegen 12 Uhr in der City und fahren beim Maerua Mall Superspar auf den Parkplatz. Ein Parkplatzwächter der uns einweist und ein Auge auf den Wagen hat ist natürlich schnell gefunden. Unser erster Weg führt in den Tops für Wein, Gin und Bier. Man braucht ja eine gewisse Reserve für den Sundowner und das Grillgetränk. Beim Wein sind wir mal wieder sehr wählerisch. Es dauert seine Zeit bis wir endlich eine Flasche Weißwein gefunden haben, bei der wir das Etikett besonders hübsch finden… da ist ein singendes Vögelchen drauf, wie hübsch. Danach geht es auf die Suche nach einem passenden Rosèwein. Der findet sich dann in Form einer Flasche, bei dem auf dem Etikett ein Vogel drauf ist der im Schilf sitzt, …ja, wir haben echt keine Ahnung von Wein, aber freuen uns wirklich immer, wenn wir ein schönes Etikett kaufen. Klasse, damit haben wir den ersten Teil des Einkaufszettels abgehakt und die Getränke wandern ins Auto. Weiter geht es in den Spar mit zwei Erkenntnissen # wir hatten wohl noch nie so eine gute Einkaufsliste # und haben noch nie so katastrophal unkoordiniert eingekauft In unseren beiden Einkaufswagen landet irgendwie immer nur ein Teil jeder Sorte. Im anderen das passende Gegenstück. Das hat bei der Archne Noah damals irgendwie besser geklappt. - Ein Müsli bei mir, eines bei Mara. - 2x Oliven bei Mara, aber ich schmeiße die dritte Packung in meinen Wagen. - Brot liegt bei Mara… Knäckebrot bei mir. - Saft bei mir und Saftpäckchen bei Mara und so weiter und so fort. Hier wenden wir allerdings auch Tipp#1 an, den wir uns bei Petra und Andreas abgeschaut haben 2022. Instantkaffee… kann man richtig gut machen und es ist soviel weniger Sauerei als unsere Variante mit Kaffeefilter und über der Flasche aufschütten. Und es geht auch noch viel schneller. (wahrscheinlich macht das eh schon jeder, wir haben 7 Jahre dafür gebraucht) Ich weiß noch, dass wir 2018 alles schon genau vorgepackt hatten im Einkaufswagen, aber dann zwei Helfer beim einpacken an der Kasse unsere Vor-Sortierung völlig zu Nichte gemacht haben. Anscheinend haben wir jetzt das Prinzip unwissentlich verstanden. Diesmal ist den beiden Helfern an der Kasse unser Chaos zu groß und sie sortieren alles nach Art und Zweck neu in Kisten. Achja Kisten..., natürlich organisiere ich wieder Kisten baugleichen Typs im Supermarkt, damit wir im Wagen die Einkäufe thematisch sortiert verstauen können. Das kann ich nur immer wieder empfehlen! Das ist Tipp#2 Zum Auto geht es dann im Modus begleitetes Einkaufen mit den beiden Helfern. Die Einkäufe schmeißen wir erstmal nur ins Auto wo Platz ist. Wasser wird morgen eh nochmal nachgekauft unterwegs, weil wir noch nicht wissen ob wir nix vergessen haben. Alles in allem sind wir nach zwei Stunden aus dem Laden, haben praktisch alle Vorräte für die gesamte Reise an Bord und fragen den Guard an unserem Auto was er empfiehlt, wo wir eine Kleinigkeit zu Essen für unterwegs kriegen. Er empfiehlt uns so ziemlich jeden Laden in Sichtweite. Also fragen wir einfach ob wir ihm was mitbringen sollen und holen uns im Spar ein paar belegte Laugenstangen (klar gibt es und heißen die auch Laugenstangen, es ist immer wieder abgefahren) , geben eine als Dankeschön unserem Auto-Guard ab und machen uns um ca. 14:30h auf in Richtung Erongo. Otjohotozu Guestfarm Die Fahrt verläuft reichlich unspektakulär. Es sind 223km bis zum Ziel, dabei einiges an Asphalt und erst mit dem Abzweig in die C36 bei Wilhemstal wechselt die Straße zu einer ernsthaften Schotterpiste. Auch diese ist gut zu fahren, dennoch lassen wir uns hier nicht nehmen, etwas Luft von den Reifen zu lassen. Einfach nur für’s Gefühl und als weiterer Haken an der Checkliste, dass man angekommen ist, denn mit Asphalt planen wir quasi erst wieder auf dem Weg zum Flughafen. Auf der C36 sehen wir die ersten Warzenschweine und Steinböckchen, es ist sofort ein anderes Feeling als auf Asphalt und mit dem Abzweig in die D2315 wissen wir auch wieder, warum uns das Erongo damals so gut gefallen hat und das wir hier mal wieder mehr Zeit brauchen werden, irgendwann, aber nicht mehr heute. 16:20h kommen wir bei der Guestfarm an. Fritz, seines Namens der hiesige Guide und ganz klar derjenige, der den saubersten Pool hat, begrüßt uns mit einem kleinen Erfrischungsgetränk mit Zuckerrand am Glas. „Wollt ihr noch mit auf einen Gamedrive kommen? – zum Sundowner“ Ich zucke kurz, Mara nimmt die Bewegung wahr und verneint sofort. Das ist eine sehr gute Entscheidung, denn zum einen # haben wir noch sehr viel zu tun und alles mögliche zu sortieren # und andererseits sind wir auch langsam mal müde und können uns so einen deutlich ruhigeren Abend machen Wir treffen noch eine deutsche Familie die den Gamedrive mit Fritz machen wird beim Ausladen unseres Wagens und wechseln ein paar Worte zum Fahrzeug, da ihr Sohn selber einen Camper mit Dachzelt zu Hause hat. Komplettiert wird die Familie von einer fast erwachsenen Tochter und der kleinen Ama. Die Farm ist wirklich schön angelegt, die Zimmer riesig, besonders das Bad und mit Blick auf ein beleuchtetes Wasserloch, aber die Giraffen haben wir wohl so gerade eben verpasst. Alle Zimmer liegen rund um den Garten mit Pool verteilt und gegessen wird auf überdachter Terrasse. Es gefällt uns alles sehr gut, ist sauber, gepflegt und schick gestaltet. Man merkt deutlich, dass hier Herzblut drinsteckt. Nachdem wir alles aus dem Wagen raus ins Zimmer geschafft haben, fängt Mara an zu sortieren und stellt mir eine Neuerung vor. Sie hat eine kleine "Leichtbautasche" mit dabei, die sich ganz klein falten lässt und die sie anstelle der großen Tasche mit nach vorne nehmen will Abends. Immer gepackt mit Badkram und ein paar Klamotten für ein paar Tage. Ich packe also auch von mir nur ein paar Dinge mit dazu und so können wir unsere eher sperrigen Taschen die nächsten Wochen fast immer hinten im Canopy ganz hinten rein packen. Tipp#3, das ist auch mal eine richtig gute Idee! Den Sonnenuntergang schauen wir uns auf unserer kleinen Terrasse an, mit einer Softdrink-Dose statt Gin-Tonic, aber soviel Zeit muss sein. Die Sonne versinkt hinter den Büschen und das ist dann unser Startschuss weiter zu machen. Ich beziehe noch unser Zelt und mache da alles fertig, Mara kommt dazu und der Gamedrive gerade wieder. Es war wohl superschön, alle sind begeistert und Ama konnte sogar ein paar hübsche Steine sammeln. Die wollen wir uns natürlich genau anschauen und loben die besonders hübschen Steine, die sie ausgesucht hat und dann will sie zwei davon Mara schenken. Das kommt irgendwie aus dem Nichts und ist total süß. Man sieht sich beim Abendessen wieder, dazu kommen noch zwei Schweizerinnen. Alle sitzen an einer langen Tafel und es wird ein sehr lauschiger Abend. Christa, die Besitzerin der Farm kommt noch dazu, wir unterhalten uns kurz und dann taucht auch schon Ethan, der Küchenchef, auf und präsentiert das heutige Menü. Ich krieg das nicht mehr zusammen, aber alles ist sehr lecker und es gibt zur Hauptspeise auf jeden Fall Kudusteaks. Wir lernen, dass die Familie mit Guide zusammen unterwegs ist und sich einen Überblick über Namibia verschaffen will. Damit das alles stressfrei ist und da man auch nicht weiß, wie das mit den Straßenverhältnissen ist etc. haben sie eben den Guide dabei und kommen so ganz entspannt von A nach B und kommen in Kontakt mit Land und Leuten. Eine der beiden Schweizerinnen ist schweigsam ins Handy vertieft, die andere redseelig und wir unterhalten uns angeregt. Irgendein Thema weckt das Interesse der Schweigsamen und ab da übernimmt sie das Gespräch komplett und das ganze wird etwas absurd und sehr lustig. Dabei erfahren wir solche Wissensschätze wie „Es gibt Amöben in stehenden Gewässern, die fressen einen auf. Deswegen gehe ich nie in stehende Gewässer.“ ...oder wir lernen, dass sich Chinesen wie Pickachu und andere Pokemon bei Tauchgängen verkleiden und von bedauernswerten Tauchguides so unter Wasser bugsiert werden, weil die das toll finden. Ihre Fotos davon sind genauso amüsant wie schockierend. Wir können kaum fassen, dass es so etwas Abstrußes wirklich gibt. Satt, leicht beduselt und mit vielen lustigen Geschichten im Gepäck verabschieden wir uns halbwegs zeitig und freuen uns auf’s Bett. Die kleine Ama springt auf und drückt Mara nochmal herzlich. Gott, die ist wirklich zu knuffig! Mal wieder einen Frühstart versabbelt Am nächsten Morgen sind wir dafür recht früh aus den Federn. Immerhin geht es heute ja auch bis zur Palmwag-Lodge, ein paar letzte Einkäufe auf dem Weg tätigen und tanken müssen wir auch noch zwischendurch. Und natürlich: WAGEN PACKEN. Das sieht dann so aus, dass Mara alles zum Auto bugsiert und ich anfange Tetris zu spielen. Es wird diskutiert, beratschlagt und immer mal wieder umgeräumt. Die neue Küche ist im Weg und wir kriegen keine drei Kisten übereinander, aber kein Problem. Wir schneiden einfach an einer Box 5cm raus an einer Seite und dann passt die Box auf der Seite doch unter die Küche und dadurch entsteht eine Menge Platz rechts, so dass sich alles ziemlich perfekt zusammenfügt. Die Taschen finden ganz hinten im Canopy ihren Platz am Brauchwassertank. Da stören sie null. Das Ganze wird so gut, dass wir dieses Jahr nicht einmal mehr den Canopy umräumen müssen. Normalerweise ist das nach ein paar Tagen immer angesagt, wenn sich alles zusammenfügt. Sieht gut aus! Zufrieden geht es zum Frühstück, wir sind immer noch gut in der Zeit. Dort treffen wir die Schweizerinnen nochmal wieder und natürlich wird hier wieder Zeit mit netten Gesprächen verbraucht, aber vor allem nach dem Frühstück zahlen wir bei Christa und dann quatschen wir uns mit ihr relativ lange fest. Sie hat die Farm seit 1,5 Jahren und erzählt uns viel von ihrem Leben vor Ort und davor. Welche Herausforderungen dieses Leben birgt, aber auch wie wundervolle Erlebnisse man hat. Sie kennt die Gegend seit der Kindheit und jetzt hier selber eine Farm zu betreiben ist ein lange gehegter Traum. Man merkt ihr an, wie viel ihr der Ort bedeutet und jetzt wissen wir auch, wer hier das ganze Herzblut reinbringt. Wir versprechen wieder zu kommen und wünschen uns, dass sie erfolgreich bleibt und diese Farm genauso bleibt wie sie ist. Ist unserer Meinung nach durchaus eine Empfehlung und sehr gerne würden wir hier mal den Drive mit Fritz machen. Ein andern Mal. So gegen 11 Uhr rollen wir vom Hof und jetzt geht es in Richtung Palmwag… ... in Richtung Elefanten. Lieben Gruß, Robin & Mara |
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Letzte Änderung: 19 Okt 2024 23:51 von Blende18.2.
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Hallo Mara und Robin
Da schau ich nach langer Zeit mal wieder ins Forum und was sehe ich ein Reisebericht von euch. Hätte ich doch fast verpasst. Bin gespannt , hoffentlich hat der Kaffee geschmeckt. Lg Andreas und Petra. |
Namibia - Juni 2012
Süd Afrika - Dezember 2012 Botswana und Simbabwe Oktober 2013 Süden und KTP Dezember 2015 www.namibia-forum.ch...?limitstart=0#422443 Caprivi und Botswana September 2017 Süden und KTP Februar 2018 KTP und Botswana September 2018 KTP -Namibia März 2019
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Kamanjab: Versuch #2
Aufgrund der vorangeschrittenen Zeit schmeißen wir unseren Plan um, einmal quer durch Erongo und das Damaraland, wir nennen das die Twyfelfontein-Route, zu fahren. Wenn auch weniger attraktiv, geht der Weg über Outjo und Kamanjab deutlich schneller, wenn auch viel länger. Sagt zumindest das Navi und da es dort einiges an Asphalt hat werden wir auch schneller vorankommen. Das macht den Weg wiederum nicht unbedingt attraktiver und wir kaufen nur noch schnell in Omaruru weiteres Wasser nach und nehmen ein paar Bananen mit. Ansonsten fehlt uns nichts, die Liste war tatsächlich sehr komplett und alles wichtige ist schon im Auto. (das wir den Knoblauch irgendwo unterwegs verloren haben ist uns erst viel später aufgefallen… irgendwann war er mal im Einkaufswagen, soviel ist sicher!) Da schließt sich gerade noch Tipp#4 an, nämlich Knoblauchbutter. Die hatte Mara gefunden und eingepackt und das ist eine Allzweck-Geheimwaffe. Wenn man Abends keine große Zeit oder Lust mehr hat… irgendwas mit Knoblauchbutter schmeckt immer. Und wenn man das doch mal Zeit und Lust hat... alles mit Knoblauchbutter schmeckt noch besser! Wir kommen zügig voran und sehen kurz vor Kamanjab ein Schild zum Onjowewe Filmhouse, wo wir 2017 waren. Das bringt direkt wieder Erinnerungen zurück an die damalige Reise und dann sind wir auch schon in Kamanjab. Wir haben zwar vor in Palmwag aufzutanken, aber hier füllen wir vorher nochmal komplett auf. Direkt an der Kreuzung werden wir von einem kleinwüchsigen Tankwart eingewunken, der ein riesiges Grinsen auf dem Gesicht und eine gute Portion gute Laune hat. „Einmal Full-Full bitte.“ Wir reden kurz, aber dann mischt sich jemand Neues ins Gespräch. Ein Typ steht neben mir und verwickelt mich in ein Frage und Antwort Spiel. Unser Tankwart lässt ihn gewähren, ist aber leicht genervt. Ich bin höflich und antworte auf seine Fragen, denke mir aber auch langsam, was das alles soll. Man merkt: Wir waren echt lange nicht mehr in Namibia selber unterwegs! (ihr wisst natürlich schon was kommt) Während Mara zum 80. Mal einer Traube Frauen sagt, dass sie keine Ketten oder Armbänder kaufen will, zeigt mir mein netter Gesprächspartner zwei Makalani-Nüsse mit dem Namen meines besten Freundes und meiner Patentochter drauf. Wir sollten es besser wissen, bzw. ich. Tatsächlich aber haben unsere Freunde uns erst diesen Sommer gefragt, ob wir sie nicht mal mitnehmen nach Afrika und deswegen wollte ich ihnen sowieso Nüsse mitbringen, ABER diese hinterlistige Art nervt, ebenso die sehr aufdringlichen Damen mit ihrem Flechtwerk und Schmuck. Es ist hier halt einfach nicht nett, sondern unangenehm. Dennoch erweiche ich mich ihm die beiden Nüsse abzunehmen, wenn er eine dritte mit dem Namen der Mutter noch anfertigt. Die Preisfrage wird auch immer geschickter oder frecher gehandhabt… mit Kugelschreiber steht eine 200 unten auf der Nuss. Klar, wenn da nen Preis draufsteht, dann ist das eben der Preis und den zahlt man dann auch. Ich handele ihn runter, zahle immer noch zu viel für eine Nuss, aber langsam wollen wir nur noch weg und mittlerweile ist auch eine Dame der Tankstelle mit dazugekommen die lauthals und wenig nett mit den Verkäuferinnen schimpft. Ihr ist es dann irgendwann auch zu viel geworden. Wir zahlen, verschwinden flugs im Wagen und sehen zu, dass wir Land gewinnen. Kamanjab und wir… das wird einfach keine Liebesbeziehung. Damaraland Dafür wird es ab hier schöner und den Rest haken wir flugs ab. Es geht wieder über Gravel, vorbei an Hoada, wo wir auch 2017 waren und dann in Richtung Grootbergpass, den wir damals aus der anderen Richtung kommend überquert haben. Was der wohl verkauft, wenn er geöffnet hat? Unterwegs sehen wir unsere ersten, leider wenig fotogenen Giraffen und uns fallen immer hellstrahlend weiße, kahle Bäume auf. Sie scheinen immer nur auf Felsansammlungen zu stehen. Sterculia quinqueloba - danke Lilytrotters! Mit sowas beschäftigen wir uns unterwegs und stellen Theorien auf, wie das zustande kommt. Am plausibelsten erscheint uns, dass die Bäume schon da waren, als noch mehr brauchbare Muttererde vorhanden war und dann mit den Jahrzehnten immer mehr abgetragen wurde, bis der Baum abgestorben ist oder kurz davor. An manchen scheinen aber auch noch verdorrte Blätter zu hängen, also ist es evtl. doch nur eine Baumsorte mit strahlend weißer Rinde. Soweit die Natur-Theoretiker Mara & Robin, oder hat wer hier die richtige Erklärung parat? Auch wenn wir sonst nicht viel sehen, so freuen ich mich umso mehr über diesen Festplattenfund beim Sichten der Fotos. Vor Ort habe ich gedacht es wäre ein einfacher Rotschnabel-Toko, aber hier zu Hause ist mir erst aufgefallen, dass der zu grau und dunkel im Gefieder war. Also tatsächlich eine richtige Erstsichtung für uns! Monteiro-Toko Weiter geht es über den Grootberg-Pass, oben angekommen fühlt man sich ein wenig wie im wilden Westen… genau dahin sind wir ja unterwegs, wie passend! In diese Fahrtrichtung kommend ist die Aussicht schon spektakulär und so bleiben wir auf dem Weg runter immer mal wieder kurz stehen um ein paar einzelne Aufnahmen oder Panoramen zu machen. Blick von oben am Pass Auf dem Weg nach unten Willkommen im wilden Westen! Von hier geht es nur noch ein kleines Stück zur Palmwag Lodge. Wir passieren den VET-Fence, was sehr unkompliziert ist, da wir ja in die „richtige“ Richtung fahren. Nach 2-3 Minuten fahren wir wieder und halten direkt wieder an der Tankstelle in Palmwag. Zum einen wollen wir ab morgen wirklich bis zum letzten Tropfen den Tank voll haben und der Reservekanister muss auch noch gefüllt werden. Ein sehr freundlicher und netter Kerl kommt zur Zapfsäule und wir sagen ihm, dass wir zwar erst in Kamanjab tanken waren, aber jetzt eben nochmal ganz auffüllen wollen. „Ok, 20 Liters!“ (na wenn er meint) Er lässt den Zapfhahn laufen und wir quatschen etwas, wo wir herkommen, wo es die nächsten Tage hingeht und das wir vor einigen Jahren schonmal hier waren. Er ist einfach total fröhlich und gut gelaunt und bei nahezu 19l stockt es langsam. ABER KLAR… die 20 Liter schafft er noch. Eine ziemlich genaue Schätzung, wir einigen uns auf 20 + 20 Liter, der Reservekanister kommt ja auch noch dazu und so fahren wir ruhigen Gewissens zur Campsite und mit einem Beutel Sweets in der Hand winkend werden wir verabschiedet. (ich habe ja immer HARIBOS dabei… Berufsehre! – die sind aber nie für Kinder, immer nur für solche Begegnungen) Der Dimbo mit den großen Ohren An der Palmwag Lodge angekommen gibt es hier seit Übernahme durch Gondwana „Luxus-Campsites“ und sogar eine eigene Rezeption mit angeschlossenem, kleinen Laden für die Camper. Das kennen wir so nicht, parken ein und müssen feststellen, dass niemand mehr da ist. Also rüber zur Lodge, sind ja nur ein paar hundert Meter und dort in der Rezeption kann man uns helfen, bucht uns ein (es gibt übrigens keinen Zettel mehr, dass man selber Schuld ist, wenn man zu Tode kommt) und eine junge Frau begleitet uns zur Campsite-Rezeption um uns den Schlüssel zu unserer Campsite, heißt den eigenen Ablutions zu geben. Wir bekommen die Campsite #6, die ist nicht direkt vorne gelegen, aber groß und dennoch ganz schön. Uns gefällt es auf jeden Fall. Es hat ein eigenes Ablutionhaus mit Außenküche, Tisch davor und Sonnendach. Echt luxuriös. Cool! Wir öffnen den Canopy, ich lege das Feuerholz schonmal zum Grill, dann werden die Kisten für das Abendessen rausgeh… ne wartet mal. Ich hole das Feuerholz gar nicht aus dem Wagen, wir haben ja gar keins. MIST! Das haben wir glatt vergessen, wir wollten doch noch was an der Rezeption mitnehmen. Na bitte, die Campsite #6 hat noch einen Vorteil, es ist nur ein kurzer Fußweg zur Rezeption. Dort angekommen stellen wir fest… die Dame ist schon wieder weg. Also wieder zurück zur Lodge, dasselbe Spiel und die nette, junge Dame kommt nochmals mit uns mit um den Shop aufzuschließen, damit wir uns einen Sack Feuerholz mitnehmen können. Und jetzt richten wir uns wirklich auf der Campsite ein. Holz an den Grill und Zelt aufbauen. Das mit dem Zelt dauert gerade mal 9 Sekunden, zumindest im Zeitraffer. In Echtzeit sind es 5 Minuten und das komplett ohne dreckige Klamotten, alles super easy... ich mag diesen Zelttyp sehr. Zack, fertig. Wir stressen uns heute nicht mehr, mich hat kurz vor Abreise noch die Sommergrippe erwischt hat und zum Abend hin bin ich irgendwann ziemlich schlapp und fertig bin. Über den Tag geht es, aber irgendwann merke ich es doch. Deswegen gibt es auch nur Fotos von Mara… ich sah noch ziemlich fertig aus, genauer gesagt wie Tod auf Urlaub. Wird aber die nächsten Tage deutlich besser werden. Also wird jetzt einfach nur noch alles für ein erstes Braai des Urlaubs vorbereitet. Das Feuer wird entfacht… … Gemüse geschnippelt… … für ein sehr leckeres Ratatouille, dass auf unserem neuen Gasfeld köchelt. Wer hätte das gedacht, schon direkt am ersten Abend weiß das direkt zu überzeugen. Da kippelt nix, mit dem langen Anschluss kann man die Gasflasche auf dem Boden stehend haben. Man hat, für den Bedarfsfall direkt zwei Felder und das Ding ist überraschend leicht. Es wiegt eigentlich fast nix. Das ist ein echter Winner und wir lernen das über die kommenden zwei Wochen immer mehr schätzen. Na das ging ja schnell uns umzustimmen. Jeder der auf den blöden Aufsatz auf der Gasflasche schwört hatte einfach diesen Luxus noch nicht. Abends bleibt das stehen, Deckel drauf. Morgens steht die eigene kleine Küche schon startbereit auf dem Tisch. Wir vergeben 10 von möglichen 5 Sternen. Also Tipp#6 ist, nehmt so ein Gasfeld, wenn ihr es im Wagen kriegen könnt. Ergänzt wird das Gemüse mit zwei kleinen Oryxfillets von der kleinen Windhoek-Schlachterei. Das Fleisch haben wir uns wieder direkt zu Safari-Car liefern lassen und bestellt einfach per Mail was wir gerne hätten, ohne Bestell- oder Preisliste. Alles ganz unkompliziert, eben wie immer. Auf dem Tisch sieht das dann so aus, schmeckt hervorragend und die aufgegrillten Brötchen mit der Knoblauchbutter sind die perfekte Ergänzung. Wir räumen nach dem Essen alles zusammen, springen noch unter die Dusche und als wir eigentlich schon ins Zelt wollen scheinen große Taschenlampen auf diversen Campsites und bei den tented Camps. Alles zielt in dieselbe Richtung. Da ist doch was im Busch! - oder vielleicht eher jemand? Na das könnte doch… na das müsste doch… DIMBO sein. Der ansässige Elefantenbulle, der laut den Damen an der Rezeption die letzten Tage und Abende immer mal vor Ort war. Er ist weit weg, es gibt nur ein Beweisfoto, aber das ist uns gerade total egal. Da ist er, unser erster Elefant der Reise! Wir beobachten ihn nur kurz, danach verschwindet er hinter dem Zelt, dass man im Bild links ganz grob erkennt. Wir freuen uns noch für die Gäste in dem Zelt, die auf ihrer Veranda standen als Dimbo genau neben ihnen entlang trottet. Luft anhalten und keine Regung anmerken lassen. Sicherlich eine Situation, die die beiden nie vergessen werden. Mara macht sich auf ins Zelt, wo ich jetzt eh gerade die Kamera in der Hand halte, da kann ich auch noch das Stativ dazu holen und die Milchstraße ist ja auch schon aufgegangen. Sie steht allerdings fast senkrecht in den Himmel, dass macht es dieses Jahr nicht gerade optimal für diese Bilder, aber davon aufhalten lasse ich mich natürlich dennoch nicht. Ein erster Versuch Jetzt aber wirklich in die Falle, endlich wieder Dachzelt. Wir schlafen schnell ein, wachen aber genauso schnell und über die Nacht auch immer wieder auf. Es ist erst windig, dann stürmisch und pfeift uns ganz schön um die Ohren. Vielleicht sind wir auch einfach unruhig die Nacht, weil es ab morgen endlich so richtig los geht. Und da wir ja in Namibia sind… dazu noch viel in der Wüste, gibt es im Gegensatz zu Botswana diesmal „nur“ die kleine Zählung. Lieben Gruß, Robin & Mara |
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Letzte Änderung: 31 Okt 2024 17:52 von Blende18.2.
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Eine wüste Wüste und nichts als Wüste!
Mich treibt es früh aus den Federn. Der Wind hat zum Morgen hin zwar etwas nachgelassen, aber das lässt mich auch nicht mehr länger im Zelt verbringen. Die Erkältung hängt noch in den Knochen und nachdem ich kurz im Bad war denke ich mir, dass ich im Endeffekt jetzt auch gleich wachbleiben kann. In der Küchenzeile ist etwas Unordnung, Blattgrün und kleinere Äste von den Büschen liegen verstreut und ich räume auf: OH SCHRECK!!! – da nimmt man nichtsahnend einen kleinen Ast aus der Spüle und schon wird man aus 4 Augenpaaren angeblinzelt. Was macht den Egon hier?, der Doof kommt alleine nicht mehr aus der Spüle raus. Eusparassus walckenaeri, Riesenkrabbenspinne, Jagdspinne, ungiftig - Danke, Sanne! Fieses Krabbelgetier heißt immer Egon bei uns, einen echten Grund dafür gibt es nicht. Ich baue Egon eine Rampe aus Ästen, aber er nutzt den Weg in die Freiheit immer nur als Unterschlupf. Also muss er irgendwann aus der Spüle geschnippst werden und zack verschwindet er hinter der Holzverkleidung der Küche und wartet darauf anderen Campern einen Schreck einzujagen. (jeder von euch, der behauptet er springt nicht 10cm hoch, wenn so ne fette Spinne unerwartet vor einem sitzt, der lügt ungeniert meines Erachtens nach) Ab an die Küche, einen Topf rausgeholt und dann hier auch mal ein Bild der neuen Küchenkonstruktion, die wir auch super finden. Eben weil man hier die Töpfe und alles reinkriegt was man so braucht. Das war vorher in einer Plastikkiste im Rückraum, auch das geht jetzt alles schneller von der Hand. Ich setze schonmal Kaffee auf und Mara bekommt eine frische Tasse ins Zelt gebracht. Das bleibt eine einmalige Ausnahme, denn eigentlich ist sie immer als Erste wach. Hier gibt es noch Tipp#7 einzuwerfen. Mara hat neben den Thermoflaschen auch einen großen Thermobecher ToGo mitgenommen. In den wird morgens immer Kaffee abgefüllt, den teilen wir uns und haben so bis Nachmittags Kaffee im Wagen. so sieht es aus ihrer Perspektive aus Währenddessen beschäftige ich mich damit das Wasser parat zu stellen und nochmal zu schauen, wo die ganzen Kanister untergebracht werden können. Da haben wir ja gestern noch mal welche nachgeholt und bevor wir heute losfahren, möchte ich gerne alles am richtigen Platz haben. Natürlich ist das noch lange nicht alles… und auch die Kanister auf dem nächsten Bild stellen nur einen teil der Ausbeute dar. Wir machen hier wirklich keine Gefangenen. Wenn man 1,5 Wochen in die Wüste fährt, dann ist auf jeden Fall mal genug Wasser an Bord. Natürlich kommt man immer mal wieder an Orten vorbei, aber könnte ja auch passieren, dass man irgendwo völlig ab vom Schuss hängen bleibt. Man mag denken, dass wir hier übertreiben, aber uns ist das egal. Lieber Haben als Brauchen und so lange Platz im Bakkie ist, packen wir jede Ecke voll. (außerdem haben wir ja unerwartet viele Mitfahrer, an die müssen wir jetzt ja auch denken) Insgesamt haben wir 18x 5 Liter Kanister Wasser dabei!!! Ich hole auch unsere Frühstückskiste aus dem Wagen… achja, nicht nur Kisten, sondern entsprechend sortiert sind die natürlich auch. Eine für das Frühstück, eine für das Abendessen und eine für Snacks und kleine Mitbringsel + Getränkedosen. So muss man nicht immer alles Bereitstellen auf der Campsite und ist bestens organisiert. So, wo war ich gerade nochmal… achja, beim Soja-Saucen Debakel. Denn diese Plastikflasche hat irgendwann beim Gerumpel zu viel Druck bekommen. Das hat den Deckel gesprengt und Mara wundert sich, als sie aus dem Bett klettert, warum 1. beim Frühstück die Abendbox und alle möglichen Teile auf dem Tisch stehen 2. ich gerade dabei bin Dosen und Nudelpackungen zu spülen?! Jetzt brauchen wir natürlich diese mit Sojasauce, labbrig getränkte Kiste trotzdem, es hatte jetzt alles so schön gepasst. Kurzerhand wird die Kiste also in die Sonne gestellt zum trocknen und zum Ausgleich der fehlenden Stabilität wird der Weinkarton zerschnitten und verstärkt die Kiste zukünftig, dass sollte halten, dann können wir ja los. Den Schlüssel lassen wir einfach laut Anweisung stecken, die Campsite-Rezeption ist heute morgen besetzt und wir holen nochmal Feuerholz nach und bekommen auch direkt hier schon unser Permit für eine Nacht in der Palmwag Concession. Wir lassen als Dankeschön für die schöne Campsite und Gastfreundschaft ein paar Goldbären da und verabschieden uns in Richtung Abenteuer. Die Ausfahrt aus der Lodge erinnert nochmal daran, dass man immer der sein sollte, der nicht am langsamsten laufen kann. Wir fahren ins südliche Gate rein und nehmen ab hier den Weg einmal komplett durch die Day-Visitors Area. Dann fahren wir in den Crowther’s Trail, suchen uns dort etwas für die Nacht und dann geht es den Tag später wieder raus in den Hoanib. Das ist unser Plan, aber den sieht Robert am Gate so gar nicht. „Mit nur einer Nacht ist das zu stressig und wenn man durch den Trail möchte muss man zwei Nächte nehmen. Das schafft man sonst nicht…" und mit einem Blick zur Uhr stellt er außerdem fest, dass es ja schon 10:40h hat. "Das geht ja noch weniger.“ Wir haben den Trail noch nie gefahren und da verlassen wir uns auf seinen Rat und nehmen eine zweite Nacht für unser Permit und planen direkt mal ein, dass wir eben evtl. länger hier sein werden als geplant. Wir machen uns noch schnell ein Foto seiner Papierkarte und können die jetzt ja auch direkt mal nutzen um euch den geplanten Weg der nächsten Tage einzuzeichnen. Es geht in die Day Visitors Area und genau so hatten wir das in Erinnerung. Rote Steine, eine einzelne Fahrspur die mitten durch führt und es rumpelt wie verrückt. Gleich zu Beginn scheuchen wir zwei Trappen auf… es wird Zeit in den Safari-Modus zu schalten. Und was ein Glück, es handelt sich, bei Sichtung der Bilder zu Hause, um Rüppelltrappen. Schon wieder eine Erstsichtung für uns. Das geht ja gut los! Das große ABER: Nach dem Start war es das dann aber auch. Es ist knochentrocken, Tiere sehen wir nahezu gar keine und wenn doch, dann sind sie so weit weg, dass bei den Hitzeschlieren in der Luft keinerlei Fotos möglich sind. Aber, dieses Problem haben wir sowieso nur vielleicht ein halbes Dutzend Mal unterwegs. Diesen Springbock habe ich noch, aber das war es dann auch. Also zockeln wir durch eine sehr schöne Gegend über grandios schlechte Wege. Diesen Weg versuche ich jetzt mal einfach anhand einiger Bilder nachzuzeichnen. Rein in die Concession nutzen wir jetzt erstmal Tipp#8, der sich für uns im Laufe der Reise als immer wertvoller erwiesen hat. Die Tracks-4-Africa App ist eine grandiose Hilfe vor Ort, auch wenn wir die GPS Funktion erst nach ein paar Tagen aktiviert kriegen, aber wir wussten auch nicht, dass es sie überhaupt gibt, also haben wir erstmal nur die Offline-Karte an sich genutzt. Sehr detailliert und alle möglichen Orte eingezeichnet. Sehr cool. Einen ersten Stopp legen wir am Kawaxab Canyon ein. Da kann man ein Stück am Rand entlang fahren bis zu einem Viewpoint mit schönem Blick über den Canyon… ein wenig Grün in der Landschaft zur Abwechslung. Weiter geht es durch die Landschaft und wir rumpeln und pumpeln über Stock und Stein, also eigentlich nur über Stein wenn man genau ist. Denn die Ebenen sind einfach übersät damit und die dickeren Brocken säumen die Fahrspur links und rechts. Wir orientieren uns anhand der Karte und der App, es gibt nicht viele Wege, daher fällt die Orientierung nicht allzu schwer. Wir fahren mehr oder minder signifikante Punkte an, lassen, uns an 2017 erinnernd einen Viewpoint aus, der eine fiese Auffahrt hat und schauen vom Viewpoint über Awaxas… wo es damals viele Tiere hatte, ist heute gähnende Leere. Bevor noch der falsche Eindruck entsteht… uns stört das gar nicht. Tiere sind für uns auf diesem Teil der Reise ein Bonus und recht schnell bleiben die langen Tüten abgeschraubt und wir genießen einfach die Weite und Landschaft. Den Viewpoint zum Aub Canyon, wo wir damals die Wüstenelefanten gesehen haben, finden wir nicht mehr oder es ist eine der vielen gesperrten Pisten entlang unseres Weges. Wir erreichen den eigentlichen Canyon gegen 13:15h und damit sind jetzt weiter in die Concession gefahren als 2017 und haben somit ab jetzt, ganz offiziell, unbekanntes, neues und spannendes Terrain unter den Reifen. Den Canyon nutzen wir um uns etwas die Beine zu vertreten und werfen einen vorsichtigen Blick über die Kante. Aber auch hier zwitschert nichtmals ein Vogel, keine Eidechse ist zu sehen, einfach nichts. Das wundert uns schon… einen kleinen Tümpel hat es am Anfang der Schlucht und es ist wenigstens etwas Grün vorhanden. Wir verlassen den Canyon nach einem kleinen Picknick und ein paar Fotos eine gute halbe Stunde später wieder und uns begegnet ein Ranger-Fahrzeug. Ein Novum, denn es ist das einzig andere Fahrzeug, dass wir den gesamten Tag sehen. Kein anderer Tourist, kein Gamedrive-Fahrzeug, nichts. Niemand ist unterwegs hier. Es geht als nächstes auf den Aub-Garab Pass hinauf. Die Piste ist schlecht, an manchen Stellen unübersichtlich und so zieht sich der Weg. Oben angekommen haben wir einen schönen Blick über den kommenden Weg. In der darunterliegenden Ebene geht es dann endlich wieder deutlich leichter voran, immer in Richtung des spitzen Berges den wir jetzt schon seit gut einer Stunde sehen. Und so dauert es nicht mehr zu lange, bis wir den Abzweig zum Trail erreichen. Dennoch zeigt die Uhr immerhin 14:42h, damit haben wir für die letzten 55km ziemlich genau 4 Stunden benötigt. Nach einer sandigen, kurvigen Querung des Baras sind wir endlich auf dem Trail und die ersten Kilometer geht es über eine kleine Ebene und recht zügig voran. Aber natürlich ist auch das, nach knapp 10km dann wieder vorbei, die Steinwüste hat uns zurück, wir klettern die Fahrspur runter und währenddessen klettert das Thermometer immer weiter rauf. Ganze 41 Grad erreichen wir mittlerweile. Bis zur Xai Ais Campsite passiert auf dem Trail nicht viel, dort in der Nähe ist dann laut Karte auch ein erstes Wasserloch, angegeben als Fountain, zumindest vermuten wir dort Wasser und auf die „Campsites“ hier sind wir auch schon sehr gespannt. Und wir werden nicht enttäuscht, Xai-Ais wurde uns zwar gesagt, man solle besser vorbei fahren, aber es hat ein paar Bäume und Büsche, die Lage ist nicht sonderlich attraktiv, aber mit nahem Wasser (wo wir noch nicht waren) könnten wir uns eine Nacht hier gut vorstellen. Das kleine Stück zur Fontain ergibt hier eine Art von Wasser. Es ist auf jeden Fall Grün und ein Rabe fliegt umher, aber Wasser an sich können wir keines sehen. Tiere auch nicht… egal, es wäre jetzt eh noch zu früh und unser Plan sah auch so aus, dass wir eher die zweite oder dritte Option als Campsite ziehen. Also geht es weiter. Wir nutzen verschiedene Abzweige, manche Viewpoints erweisen sich als Senke mit zwei bis vier Bäumen drin, alles etwas verwirrend. Zur Crowthersquelle, eine permanente Wasserstelle kommt man laut T4A App gar nicht, das sehen wir auch erst jetzt, so nehmen wir das Obob River Valley noch mit, die Sonne steht mittlerweile schon tiefer am Himmel und auf dem Weg raus vom Obob fangen wir langsam an schonmal zu schauen wo man Notfalls stehen könnte. Geschickt ist nichts, denn nirgends gibt es eine versteckte Stelle, alles ist sehr exponiert und die paar Welwitischias bieten jetzt auch nicht wirklich Sichtschutz. Ich hab das Bild heute eingestellt und zitiere mal den Kommentar, den ich nur ein paar Minuten später unter dem Bild hatte. "Dies ist die unfotogenste Pflanze der Erde. Es sieht so aus, als wäre es dreimal von einem Lastwagen überfahren worden." Aber vor allem bieten die Welwitschias keinen Windschutz, denn es pfeift schon wieder über die Ebenen wie nichts Gutes. Was ist denn hier schon wieder los. Den Tag über brüten wir in der Hitze, jetzt zum Abend fegt es um uns herum. Eigentlich schläft doch Wind Abends eher ein. Also auf zur nächsten Campsite, mit Namen Crowther‘s. Jeder der das Gebiet kennt, weiß schon jetzt, dass dies nicht unsere Bleibe für die Nacht werden kann. Aber bevor wir das auch realisieren haben wir doch noch ein wenig tierisches Glück und im Riverbed Crossing kurz vor der Campsite entdecken wir fünf Giraffen. Da sieht man nix, anscheinend hat es nirgendwo Wasser, aber diese riesigen Tiere sind hier unterwegs… man glaubt es kaum. Und sogar eine Kleine ist mit dabei. Wir kommen zum Abzweig zur Crowther’s Campsite und sehen einen kleinen Stichweg der nach oben auf ein kahles, felsiges Plateau führt. Wir kriegen die Tür kaum auf! Pfeift der Wind über die Ebenen, dann stürmt es hier oben kräftig und es hat keinerlei Windschutz hier. Keine Frage, die Aussicht ist der Wahnsinn und hier morgens früh beim Müsli zu sitzen und der Sonne beim Aufgehen zuzuschauen ist bestimmt wunderschön, aber hier können wir nicht bleiben. Da fliegen wir ja direkt vom Hügel runter. Tja, und nun? Gestern war um 18:54h Sonnenuntergang… das lässt uns nicht viel Spielraum, aber wir müssten Theuns mit ein wenig Licht noch erreichen. Genug zumindest, damit wir dort noch Zelt und Feuer aufbauen können, bevor die Sonne komplett weg ist. Aber ob Theuns besser ist, das wird sich zeigen… also rollen wir weiter. 18:25h fahren wir in ein Flussbett was ziemlich wahrscheinlich Theuns sein müsste. Direkt am Anfang ist ein kleine, ein paar Meter hohe Böschung, die hilft aber nichts, weil der Wind völlig falsch steht. Ein Weg führt weiter ins Flussbett, denen folgen wir noch 5 Minuten, aber da sich nichts ändert wählen wir jetzt einfach die Fläche, stellen den Wagen genau in den Wind und fangen an Tisch und Stühle etc. aufzubauen. Ich sammel‘ ein paar Steine für die Feuerstelle und Mara macht ein Foto inkl. Sonnenuntergang. Dieser hübsche Platz und Sonnenuntergang soll aber nicht unserer werden. Wir stehen vielleicht 20 Minuten am Platz und dann dreht der Wind plötzlich wieder komplett. Mara schaut mich an und ich ahne schon was kommt… denn der Wind steht jetzt tatsächlich genau so, dass die Böschung am Anfang einen perfekten Schutz gibt. NA GUT… wir packen fix zusammen, fahren mit dem letzten Restlicht wieder nach vorne und stellen den Wagen Schnauze voran ab. Es ist tatsächlich schön ruhig jetzt, allerdings auch stockduster. Also Zelt hoch, Mara baut das Kochfeld auf die Heckklappe und wir machen nur ein paar Nudeln und den Rest vom Ratatouille, lohnt sich, dass man direkt zwei Töpfe nutzen kann. Ich baue Tisch und Stühle wieder auf und schaue mich nach neuen Steinen für die Feuerstelle um. Groß genuge liegen nur an der Böschung und es kommt, wie es kommen musste. Ich ziehe einen Stein weg, dabei löst sich ein dicker Brocken etwas weiter oben und rollt runter, ich versuche noch zur Seite zu springen, lande aber genau im Weg des Steins und er knallt mir gegen den Knöchel. Ein schneller Schmerz zieht einmal durch's Bein und ein Blick mit der Stirnlampe zeigt, dass der Knöchel sofort mächtig dick geworden ist. So eine, Ohren und Augen zu beim Lesen… „SCHEISSE“. Das ist jetzt genau das was man nicht braucht. Mara schaut sich das Ungeschick an und verdonnert mich sofort dazu mich zu setzen, Fuß hoch, kalte Dose drauf und sie sucht die Voltaren-Creme. Ich bleibe 15 Minuten dort sitzen, kühle und schmiere dick Creme auf den gesamten Knöchel, aber länger halte ich es auch nicht aus, ich will jetzt auch wissen ob der Fuß belastbar ist und Glück im Unglück . Die Reise über schmerzt der Knöchel zwar, aber ansonsten ist es ok und die Schwellung ist auch schon wieder etwas weniger doll. PUHHHH, nur eine Prellung… ich bin in dem Moment echt erleichtert. Ich starte das Feuer, Mara hat die Nudeln fertig und so wird es doch noch ein schöner Abend unter dem Sternenhimmel. Wir sitzen noch etwas am Feuer und genießen die Atmosphäre, hier völlig alleine im Nichts. Und so geht ein „fast“ entspannter Tag zu Ende. Lieben Gruß, Robin & Mara |
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Letzte Änderung: 31 Okt 2024 17:53 von Blende18.2.
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