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16 Sep 2024 16:50
#693953
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Liebe Forumsmitglieder,
wir haben unsere dritte Namibiareise hinter uns. Diesmal möchte ich endlich etwas zurück geben und auch einen Reisebericht einstellen, denn eure Berichte haben uns immer sehr bei der Planung geholfen. Wir, das sind Karsten (64) und Jessika (57). Ich bin Lehrerin in Bayern und deswegen auf die Schulferien angewiesen. Karsten kann sich als Betriebsrat einer IT-Firma meist anpassen. Wir waren 2018 auf einer klassischen Ersttäterrunde unterwegs, 2021 am Kunene, Damaraland, Erongo und Namibrand und dieses Jahr war unser Schwerpunkt der Caprivistreifen; jedes Mal sind wir vor allem im Dachzelt unterwegs, wobei es uns langsam schon ein wenig schwerer fällt mit der Kletterei. Dennoch genießen wir die Nähe zur Natur bei dieser Art des Reisens sehr. Ich habe alle Unterkünfte vorgebucht, aber im Juli noch die Chobe River Campsite auf Senyati in Botswana geändert. Unsere Route/Unterkünfte 13.8.24 Abflug 14.8. Roof of Africa, Windhoek 15.8./16.8. Waterberg Wilderness Campsite 14 17.8. Wildacker Gästefarm, Zimmer 18.8./19.8. Riverdance, Campsite 1 20.8./21.8. Kazondwe Campsite 1 22.8. Livingstone Campsite 2 23.8.-25.8.Senyati, Campsite 15 26.8. Zambezi Mubala Campsite 3(?) 27.8. Ndhovu Campsite 1 28.8. Roys Restcamp, Campsite ? 29.8. Frans Indongo Lodge, Zimmer 30.8./31.8. Omukutu Black Rock Campsite 1.9. Spitzkoppe Campsite 11b 2.9./3.9. Bagatelle Campsite 4 4.9. Immanuel Wilderness Lodge, Zimmer 5.9. Abflug |
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16 Sep 2024 17:04
#693954
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Augsburg, 13. August 2024, 33 °C
Heute könnte man glauben, dass Afrika nach Augsburg gekommen ist, so heiß ist es. Trotzdem brechen wir nach Namibia auf! Nachdem wir ziemlich viel gegrübelt und recherchiert haben, auf welcher Strecke wir Frankfurt erreichen und viel Zeitpuffer eingeplant haben, brauchen wir ihn auch, weil der Zug ab Mainz ausfällt. Immerhin ist der ICE bis Mainz nur 5 Minuten zu spät. In Mainz hat ein anderer ICE so viel Verspätung, dass wir in ihn einsteigen können und so noch besser an den Flughafen kommen. Sowohl Gepäckabgabe als auch Sicherheitskontrolle gehen ruckzuck, es ist wenig los, vielleicht wegen des Abendfluges? Flugzeug steht da, also steht dem Abflug nix entgegen. Rund um Frankfurt finden Gewitter statt, so dass nur eine Startbahn benutzt wird. Wir fliegen etwas später los, aber der Flug ist ruhig. Die 100 Euro für mehr Platz lohnen sich nicht sehr, beim Rückflug hatten wir die Plätze in Reihe 18 hinter der Premium Economy, die waren super! Windhoek, 14. August 2024, 24 °C In Windhoek angekommen geht alles sehr flott, das sind wir gar nicht gewohnt. Der Fahrer vom Autoverleih (Kalahari Car Hire) ist noch derselbe wie vor 3 und 6 Jahren. Im "Roof of Africa" können wir gleich ein Zimmer beziehen und laufen dann zum "Urban Camp" zum Frühstück. Ein Campingplatz mitten in der Stadt, auch sehr nett. Nach einer Pause nehmen wir ein Taxi in die Stadt zur Christuskirche, eines der Wahrzeichen, daneben noch das Unabhängigkeitsdenkmal, manche nennen es die koreanische Nespressomaschine. Die Fußgängerzone ist wie überall, deshalb steuern wir das Craftcenter an und dort zuerst das Bistro - trockene Luft macht durstig! In diesem Center sind alle Mitbringsel, die man so in Namibia und Südafrika findet, in einer "Mall" versammelt. Die Preise sind moderat, man bekommt nix aufgeschwatzt und man kann alles in Ruhe anschauen. Auf dem Weg dorthin werden wir in perfektem Deutsch von einem Mann angesprochen, der Musiklehrer und Organist hier sei und der mit seiner Schwester einst in der DDR gelandet war. Sie hat offenbar ein Buch geschrieben. Wir sollen da irgendwas unterstützen, mit Geld, da kommt eine junge Deutsche dazu und warnt uns vor Abzocke. Richtig gut findet der Mann das nicht, aber wir ziehen unbehelligt von dannen. Auch einen Kastanienverkäufer können wir abwehren, wir haben schon genügend Schlüsselanhänger... Die Story mit der Abzocke bestätigt sich im Reiseführer. Fazit Hotel „Roof of Africa“: Ganz okay, aber nicht sehr persönlich, Essen auch okay, leider ging niemand drauf ein, dass wir eigentlich ein Zimmer mit Abendessen gebucht/bezahlt hatten. Beim Bezahlen haben wir dann unsere Kosten vom Dinner zurück bekommen. Toll war die Möglichkeit des Transfers in die Stadt und zurück, das war nicht sehr teuer (60 NAD für beide, hin und zurück). Das Bier aus der hauseigenen Brauerei schmeckte gut. |
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16 Sep 2024 17:14
#693956
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Waterberg Plateau Campsite, 15. August 2024, 28 °C
Ein ereignisreicher Tag! Nach dem Frühstück werden wir abgeholt, um das Auto zu übernehmen. Die Agentur Kalahari Car Hire ist von Hubert Hester in jüngere Hände gewandert, die vieles Bewährte übernommen haben und manches verbesserten (und etwas mehr kosten...) Unsere Karre, einer Toyota Hilux, Handschaltung, ist prima, das neue Zelt viel komfortabler. Die Übergabe dauert seine Zeit, dann geht es zum Einkaufen, wir waren im Spar in Klein Windhoek. Es ist schon bisschen anstrengend, an alles zu denken, nach dem Bezahlen mit Karte dann doch noch was kleines kaufen, damit man Kleingeld für die Bewacher hat (das ist immer schwierig, die Automaten geben nur große Scheine, aber man braucht nur kleine...) Endlich geschafft, Koffer im Hotel geholt und los. Wir sind noch bei der bekannten Klein Windhoek Schlachterei vorbei. Wir konnten nicht vorbestellen, weil wir nur wenig brauchten, da auch bald Abendessen in der Lodge geplant war. Wir werden deshalb eher mitleidig bedient, weil wir ein Restchen Boerenwurst und nur EIN ganzes Rinderfilet kaufen. Das reicht für zweimal Grillen dicke! Ab auf die Straße, es ist schon Mittag. Auf der Autobahn gibt's schon mal Kühe, die über die Straße laufen. Wir halten bei Closwa in Okahandja zum Kauf von "Biltong", welches wieder sehr gut schmeckt. Neuentdeckung war mit Wocestersauce und Sweet Chili! Endlich biegen wir zum Waterberg ab, eine schöne Fahrt, am Ende verlassen wir die Teerstraße und fahren durch roten Kalaharisand. Traumhafte Campsite, unser Dachzelt ist sehr flott aufgebaut. Es ist abends erst mal nicht so kalt, wie wir befürchtet haben. Wir sind in Namibia angekommen, wir sind glücklich! Waterberg Tag 2, 16. August 2024, 28 °C Auch die Nacht ist nicht so kalt wie wir erwartet haben. Mit den dicken Decken, die wir aber insgesamt wirklich besser als Schlafsäcke fanden, schwitzen wir fast. Ein Stachelschwein wirft nachts mit Getöse den Abfalleimer um. Morgens fällt das Aufstehen leicht, gut gelaunt bereiten wir das Frühstück vor. Kaffee ist fertig, alles gedeckt - dann werden wir überfallen! Mundräuber! Ein Pavian täuscht an, der andere (sehr große) rennt zum Tisch, an dem ich sitze (!), packt das noch in Folie eingepackte Brot mit den Zähnen und haut ab, wütend verfolgt vom anderen. Sehr verdattert retten wir alles andere, da hüpft noch ein Pavian auf die Grillstelle und scannt alles. Ich brülle ihn so laut wie möglich an, was ihn überhaupt nicht beeindruckt. Erst als Karsten einen Stein aufhebt, haut er ab. So besteht unser Frühstück aus am Auto eingenommen Müsli mit Trinkjoghurt. Auch die Nachbarcampsites werden belästigt, man hört die Leute schreien und rufen. Wir waren extra vorsichtig, sind jetzt noch vorsichtiger. Auto immer zu (und abgesperrt), alles Essen weg. Mal sehen, wie es am Abend ist. Wir brechen zu einer anstrengenden, aber spektakulären Wanderung entlang des Bergs auf, haben tolle Ausblicke und bewundern die mit Flechten bewachsenen Felsen. An der Lodge am Ende des "Dassietrails" ist ein "Malawi-Shandy" sehr willkommen, ein Mix aus Wasser, Gingerale und Angostura. Den Weg zurück nehmen wir die Straße, essen einen "Snack" in der Lodge und ruhen uns aus, es ist ziemlich heiß. Um 16 Uhr starten wir zum "Rhinodrive". Hier werden 7 Nashörner Tag und Nacht von Rangern bewacht, damit sie nicht Wilderern zum Opfer fallen. Dafür kann man aber auch die Touristen zu ihnen fahren bzw zu ihnen laufen. Die Tiere sind sehr an Menschen gewöhnt, man steigt sogar aus. Ob wir wir das jetzt gut finden? So nah werden wir kein Nashorn mehr sehen, außer im Zoo, aber so ist es doch schöner. Den Walk hätte ich jetzt nicht so ergiebig gefunden, aber beim Drive sieht man noch etwas von der Landschaft. Es herrscht schöne Abendstimmung beim obligatorischen Sundowner. Pavianfrei können wir kochen und das Lagerfeuer genießen. Fazit Campsite Waterberg Wilderness: Eine der Campsites, bei der Dusche/WC nicht am Platz sind, wir waren aber nah am Block mit vier Einheiten, da hat man dann privat ein Bad. Es gab weder am Platz noch im Bad Möglichkeiten zum Laden, also keine Steckdose, Licht gabs aber im Bad. Die Paviane sind unerträglich. Frühstück am Platz erscheint uns unmöglich.
Anhang:
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16 Sep 2024 17:26
#693957
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Gästefarm Wildacker, 17. August 2024, 31 °C
Nach einem schönen Frühstück in der Lodge (wir waren gerade noch rechtzeitig, um 8:30! ) mit wunderschöner Aussicht auf den Waterberg starten wir nun Richtung Caprivi. Da das noch ganz schön weit ist, stoppen wir bei der Gäste- und Jagdfarm Wildacker und haben heute ein schönes Zimmer mit Essen und allen Annehmlichkeiten. In Grootfontein mit Tankstopp bemerken wir, wie gut man auf alles aufpassen muss, Karsten wird auch von einer deutschen Farmerin drauf hingewiesen. Wir haben das Gepäck im Auto auf der Rückbank angeschlossen und sperren auch im Auto sitzend alle Türen zu. Es ist traurig, weil die Armut groß ist, aber auch anstrengend... Die Gästefarm Wildacker lehrt uns so vieles, dass wir es kaum beschreiben können. Die Betreiber sind Angestellte der Besitzer, einer Erbengemeinschaft. Der Mann treibt große Anstrengungen, seltenere Antilopenarten zu vermehren und auszuwildern. Wir sind bei der abendlichen Fütterungsfahrt dabei (es werden mehrere 50 kg Säcke Futter verteilt), sehen die Tiere aus nächster Nähe und erfahren viel über die Leidenschaft des Farmers. Auch beim gemeinsamen Abendessen (mit nur zwei weiteren Gästen) wird uns wieder viel über die Strukturen in diesem Land klar. Alles nicht so einfach... So sehen wir ein Video, wie die überzähligen Giraffen vom Hubschrauber in ein kleines Gehege getrieben werden. Diese wurden nach Russland verkauft. Der Farmer sagt, dass er auch drüber nachdachte ob es nicht besser gewesen wäre, sie zu erschießen. Aber der Verkauf bringt Geld für alle, die Angestellten, ihn selbst, die Eigentümer... Voller Eindrücke und nachdenklich geht es ins Bett. Fazit Gästefarm Wildacker: Uns hat es gut gefallen, ein schöner Bungalow, leckeres Essen, interessante Infos. Dass in Namibia auch gejagt wird, wissen wir ja. Trophäenjagd ist zwar gar nicht unsere Welt, aber eben auch Fakt. Ich war trotzdem froh, dass keine Jäger mit uns dort waren. Riverdance bei Divundu, 18. August 2024, 32°C Nach schönem Frühstück starten wir, bald auf der B8, dem Caprivi-Highway. Wir überqueren den Veterinärzaun, der den südlicheren Teil Namibias vor der Maul- und Klauenseuche bewahren soll (kein Fleisch von Nord nach Süd!). Danach ändert sich die Szenerie. Es gibt viele Dörfer am Straßenrand. Rinder, Ziegen, Menschen im Sonntagstaat. Auch ab und zu kleine Märkte, vor allem Feuer- und Bauholz wird verkauft. Das wiederholt sich Hunderte von Kilometern. Die Straße ist geteert und gut zu fahren. Am Okavango kommen wir in Riverdance an und wir beziehen eine wunderbare Campsite oberhalb des Flusses (eine von zweien). Wir machen die Bootstour mit, sie ist großartig. Wir sehen zum ersten Mal Flusspferde, aber sie sind nicht fotogen: an Land selten zu sehen (höchstens nachts), im Wasser meist nur mit Nase und Ohren draußen, und wenn du bereit fürs Foto bist, tauchen sie ab... Die Stimmung auf dem Wasser ist wunderschön, Krokodile sieht man hie und da auch (gut getarnt), der Sundowner auf einer Insel ist wunderbar. Beim Heimfahren hören wir einen Schuss, sehen dann zwei Leute im Wasser, Polizei am Land. Der eine flieht offenbar, hat wohl was gestohlen, schwimmt rüber nach Angola, der andere ist verzweifelt, die Polizei machtlos. Es ist keine Gefahr an Leib und Leben (wobei ich in Krokodilgewässern wohl doch Gefahren sehen würde), deshalb fährt das Boot auch zurück zur Lodge. Heute gönnen wir uns Dinner in der Lodge, nach Tagen mit Fleisch gibt es Fisch, sehr delikat! Der Mond bescheint die Campsite, es ist nicht kalt, nicht heiß, der Fluss gurgelt, wir schlafen gut! Riverdance Tag 2, 19. August 2024, 32 °C Unsere Campsite ist sehr komfortabel, das Haus mit der offenen Küchenzeile und dem Bad ist groß, es gibt einen Durchlauferhitzer (das ist ökologisch nicht so toll, da gasbetrieben, aber es ist sehr praktisch). So sind wir um 8:30 bereit, mit Augustinus zum Dorf zu laufen. Er zeigt uns die traditionellen Häuser aus Termitenhügellehm und Grasdach und die verschiedenen Feldfrüchte. Wir sehen die mühsame Arbeit, mit der Hirse gemahlen und dann das Mehl abgetrennt wird. Anschließend geht's in den Kindergarten und in die Schule. Leute, die Lehrer und vermutlich auch die Schüler haben hier 50 Stunden pro Woche Unterricht, die Stunde 40 Minuten lang!!! Eine Shebeen, also eine Kneipe gibt's auch. Das "Bier" wird hier aus Getreide und Zucker selbst gebraut. Ich fand es prima, eine Möglichkeit zu haben, ein wenig mehr Einblick in das tägliche Leben zu bekommen. Kinder laufen hier teils 10 km zur Schule. Die Schule hatte schon einmal um 7:00 Uhr begonnen, jetzt beginnt sie um 8:00. Also laufen manche Kinder im Dunklen los! Nachmittags starten wir Richtung Buffalo Core Area, ca. 40 km entfernt, man überquert dazu den Okavango und fährt dann am Fluss entlang. Wir sind kaum drin, stehen schon Elefanten auf der Straße. Seltsam muten die zerfallenen Militäranlagen an, die wohl vom Unabhängigkeitskrieg übrig sind. Dazwischen laufen viele Antilopen, alles ist voller Elefanten-Dung. Es gibt immer wieder Ausblicke auf die Überflutungsflächen, da stehen viele Elefanten und Büffel, toll!! Leider ist ein Teil der Strecke sehr tiefsandig und für uns sehr schwer zu fahren, weil wir immer noch nicht checken, was wir genau einstellen sollen, das trübt die Freude etwas. Später lernen wir, dass das Zauberwort „Differenzialsperre“ heißt. Wer es besser weiß, mag uns berichtigen. Bei Kalahari Car Hire wurde uns erklärt, dass wir den Druck der Reifen bei 2 bar lassen sollen, es seien bessere Reifen, die trotzdem ans Ziel führen. Die Elefantengegend hat begonnen! Fazit Riverdance: Eine der schönsten und komfortabelsten Campsites (leider gibt es nur zwei, Campsite 1 hat Flussblick). Ich fand auch die Lodge sehr schön, das Engagement für die Community ist auch bemerkenswert. |
Letzte Änderung: 17 Sep 2024 22:19 von Jessika.
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16 Sep 2024 17:39
#693958
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Kazondwe Camp am Kwando, 20. August 2024, 31 °C
Leider müssen wir Riverdance wieder verlassen. Die Strecke weiter durch den Caprivistreifen ist gelinde gesagt einschläfernd. Wir wechseln uns nach je 100 km Teerstraße am Steuer ab, weil es nur geradeaus geht und rechts und links immer das gleiche zu sehen ist, was eine Art Trance hervorruft, die zum Autofahren nicht gut geeignet ist. In unserer neuen Unterkunft Kazondwe am Kwando ist der Lodgebereich sehr schön, der Campingplatz etwas einfacher. Aber man darf als Camper den Lodge-Bereich nutzen, ich hab hier auch die Verpflegung gebucht, das ist auch mal schön. Der Fahrer der Boots ist krank. Deshalb haben wir einen faulen Nachmittag, das ist sehr entspannend. In den Flussarmen an der Campsite sind Flusspferde, man hört sie ab und zu. "Beware of hippos" steht überall... Der Ausblick von der Lodge auf die Flussebene ist überwältigend. Kazondwe Tag 2, 21. August 2024, 32°C Da wir erst nachmittags bei der Tour auf der Nachbarlodge (Namushasha) sein müssen, genießen wir einen faulen Vormittag. Der Wechsel von heißen Tagen (32 Grad) zu kühlen Nächten (morgens hat es nur 11 Grad) strengt ja auch an. Die geringe Luftfeuchtigkeit führt zu sehr trockenen Schleimhäuten, die dann wohl anschwellen. Man hat immer ein bisschen das Gefühl von verstopfter Nase. Bei mir ist es langsam besser, Karsten ist noch geplagt und schläft deshalb schlecht. Ansonsten haben wir uns an unser Zelt gewöhnt. Mit richtigen Decken statt Schlafsack ist es sehr gemütlich. Nur rein und raus muss man halt immer bisschen klettern und krabbeln... Toll am Camp ist auch, dass man mitten in der Natur ist, die Vogelgeräusche und nachts das Grunzen der Flusspferde hört und abends Lagerfeuer machen kann. Wie fast überall wird das warme Wasser mit einem Donkey bereitet, der mit Holz beheizt wird. Hier können wir ihn selbst anfeuern. Das Wasser ist dann ziemlich lange warm, sogar extrem heiß. Gegen 13 Uhr brechen wir zur Nachbarlodge "Namushasha" auf, einer großen Lodge der Gondwana-Kette. Viele Gäste, gut durchorganisiert. Wir können noch was essen, dann geht's los, wir mit sechs französischen Gästen. Kurz mit dem Boot übergesetzt, dann im Safariauto weiter. Erst sehen wir verschiedene Antilopen, Giraffen, dann das erste Highlight: die eine Dame hat einen unglaublichen Blick und erspäht einen Leoparden im Baum!! Ich konnte kein Foto machen, zu schwierig. Er ist auch scheu, kommt bald herunter, wälzt sich kurz und verschwindet. Unglaubliches Glück! Und dann geht's los mit Elefanten, immer wieder, ganze Gruppen ziehen durch die Gegend, bis wir am "Horseshoe" ankommen, da verschlägt es uns die Sprache: ständig kommen welche, andere gehen, manche baden, andere trinken. Wir dürfen aussteigen, aber das Getränk und die Snacks, die wir bekommen, erfahren wenig Beachtung... In der schönen Nachmittagssonne geht es zurück, wir sind schon bisschen nervös, denn wir sollten nicht im Dunkeln zu Kazondwe heimfahren. Wir halten noch bei einer kleinen Elefanten-Familie, aber die Elefanten Mutter wird sauer, da gibt der Guide aber Gas! Auch ein Flusspferd auf dem Weg zum Wasser taucht auf, also doch noch eins in voller Pracht aufs Foto gebannt! Kurz vor dem Bootsanleger taucht dann noch eine Löwin auf, die kann man nicht auslassen, so kommen wir erst nach Sonnenuntergang an der Lodge an. Eine überwältigende Fahrt, die ihren Preis von rund 40 Euro pro Person wert ist!! Wir kommen gut zurück, dürfen wieder fein in der Lodge essen und machen noch Feuer. Plötzlich hören wir einen lauten Platscher! Heute sind die Hippos offenbar bei uns unten in den Flussarmen. Das treibt uns schnell ins Zelt! Man hört sie fressen und grunzen. Gut, dass der Sicherheitsmann immer wieder vorbeischaut. Ich träume von den Elefanten! Fazit Kazondwe: Die Campsite ist etwas lieblos, Dusche und WC ganz klein aus Bambus, ein überdachter Tisch ohne Sitzgelegenheit ist aber schon praktisch. Den tollen Blick wie oben bei der Lodge und den CampingToGo-Zelten hat man nicht. Man muss ein paar Minuten zur Lodge laufen, wird aber zurück begleitet. Unser Empfang war jetzt auch nicht sehr herzlich, wir hatten das Gefühl, dass der Haussegen etwas schief hing. Trotzdem wurde uns sofort geholfen, als unser einer Campingstuhl kaputt ging. Das Essen war sehr gut! Wenn man dann wieder Aktivitäten machen kann, weil Bootsführer gesund ist und genügend Wasser im Kwando ist, ist es sicher noch schöner. Die Gamedrives in Namushasha kann man gut mitmachen, das sind nur 8 km. |
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16 Sep 2024 17:46
#693961
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Livingstone Camp, 22. August 2024, 32 °C
Heute haben wir nur wenige Kilometer vor uns. Sehr bald durchqueren wir den kleinen Mudumu Park (auf Teer), wo eine Runde Elefanten sehr passend zum Straßenschild die Straße quert. Sehr lustig sind die Schilder, die jeweils den Beginn und das Ende eines Korridors für diverse Tiere markieren. Ob die sich dran halten?? So kommen wir mittags im Livingstone Camp an. Eine extrem komfortable Campsite, zwei schöne Häuschen, eines hinten mit Toilette, Dusche und Waschbecken, eins vorne mit Blick auf die Überflutungsfläche, viel Stellfläche, Küchenbereich usw. Dazu Solarstrom! Wir können um 14:00 Uhr beim Gamedrive mitmachen. Diesmal ist die Landschaft sehr schön, es gibt aber weniger Wild. Viele Warzenschweine, Impalas, ab und zu Elefanten. Am Grenzfluss zu Botswana (Linyanti, später ist es der Chobe, vorher der Kwando) sehen wir viele Flusspferde, die in Aufregung wegen eines Krokodils sind. In schöner Stimmung geht es heim. Wie es hier nach dem Regen aussieht, können wir uns schwer vorstellen. Alles sei grün und voller Wasser, man wäre gar nicht bis zum Fluss gekommen. Der Ranger meint schon, dass das Gros der Elefanten heute eher beim Camp sein wird, wir sehen auch vereinzelt welche. Als wir uns an der Campsite einen Sundowner geholt haben, passiert etwas Erstaunliches: im Abendrot kommt im Gänsemarsch eine Elefanten Familie an, da ist wohl ein Wasserloch. Sie im Gegenlicht zu sehen, zu hören, die Abendstimmung dazu, das treibt mir Tränen in die Augen. Welches Privileg!! Wir kochen was Schönes, erfreuen uns am Lagerfeuer, verstauen alles Essbare (Elis und Paviane) im Kofferraum und alles Wichtige (Menschen...) oben im Zelt. Mal sehen, was die Nacht bringt. Ohne Zaun ist es schon etwas anders. Auch von einem Leoparden wurden Spuren gesehen. Wir haben aber das Auto mit Zelt ganz dicht am Haus aufgestellt... Fazit Livingstone Camp: Hier wären wir gerne noch einen Tag geblieben. Wir hätten dann noch auf eigene Faust den Nkasa Rupara Park erkundet. Die Elefanten auf der Fläche und teils auch an den Campsites (erzählten die Nachbarn) sind aufregend. Jede Campsite ist für sich ohne Blick zu den Nachbarn, ganz toll angelegt! Man muss aber alles dabei haben, kein Essen. |
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