16:- 18.Mai !Xaus-Lodge
Diese Lodge gehört offiziell den beiden Communities der Khomani San (Bushmen) und der Mier. Sie sind die ältesten Bevölkerungsgruppen in Südafrika und lebten hier schon vor über 20.000 Jahren.
2002 kam es zu einem historischen Ereignis. Die San und Mier, welche einst durch dieses Land streiften und dort lebten, bekamen von der Regierung und den SANParks ein großes Stück Land zurück. Dieses Gebiet verpachteten die Communities zurück an die SANParks, entschieden aber gemeinsam, was mit diesem Land geschehen sollte. Und so entstand die Idee der !Xaus Lodge, welche den San und Mier gehört. Geführt wird sie aber noch von weißen Südafrikanern. Grund: Den San und Mier fehlte damals noch das Wissen, um eine solche Lodge selbst zu führen.
Die !Xaus Lodge stand aus diesem Grund sogar 3 Jahre komplett leer. Ziel ist es aber nun, dass diese Lodge früher oder später komplett von den Communities geführt wird. Vor Ort arbeiten ausschließlich Menschen aus diesen beiden Communities und glänzen vor allem mit ihrem umfangreichen Wissen über die Tier- und Pflanzenwelt der Kalahari. Das merkt man auch, wenn man mit einem der Guides durch den Bush läuft oder irgendeine Frage hat.
Unterwegs hatten wir Steinböckchen, Northern Black Korhaans, Kori Bustards und einen Sekretär gesehen, konnten aber nicht anhalten, um den Anschluss nicht zu verlieren.
Bei Ankunft in der schön gelegenen Lodge begrüßte uns der Manager mit launigen Worten, stellte die Gäste einander vor, erklärte Verhaltensmaßregeln und das Programm, erwähnte, dass es nachts sehr kalt sei und das Personal während des Dinners die elektrischen Wärmedecken unter dem Bettlaken anknipsen würde – wir sollten nicht vergessen, die wieder auszustellen…..Zur Begrüßung gab es noch einen Gin tonic, bevor wir in die Unterkünfte gebracht wurden.
Der Anblick auf die Pfanne ist wunderschön
und die Chalets sind sehr hübsch und praktisch eingerichtet.
Zum Dinner gab es Erbsensuppe mit Knoblauch und Ingwer – sehr lecker, danach Lamm im Potije – viel Knochen, wenig Fleisch – mit Reis und Kürbispüree, dem Zimt als Zutat einen interessanten Geschmack verlieh.
Und dann ging es zum Nightdrive…..
Um es gleich zu sagen: Außer ein paar Steinböckchen sahen wir genau: Nichts.
Dafür hörten wir in der Nacht Schakal-und Schleiereulenrufe (Barnowl).
Am nächsten Morgen unternahm F. mit ein paar anderen einen kleinen Walk mit dem Guide Hendrik, der sehr interessante Details zu Pflanzen und deren Gebrauch wusste, uns die Spuren der Tiere zeigte und erklärte, die wir des Nachts nicht gesehen hatten – Springhasen, braune Hyäne, Schakale, Oryxe, Wildkatzen….
Gesellschaftsspinnennetz
Zu sehen gab es Kalahari Heckensänger, Schnurrbärtchen und Black-chested Prinia, Kalahari-Scrub-Robins, Spatzen und Longbilled Crombecs.
Nach dem Frühstück machten wir einen kleinen Spaziergang an der Pfanne entlang zum Showkral, wo drei Bushmänner ihre Fertigkeiten vorführten.
Hier im Filmchen
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Um die Kenntnisse und Fähigkeiten dieses Volks nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, gibt es – laut Hendrik – eine spezielle Schule, weil die Menschen ihr Leben nun auf andere Weise verbringen müssen als ihre Vorfahren.
Wir genossen den Blick von unserem kleinen Balkon
Spätzchen im Film
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Schakal in schier endloser Weite:
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Rundumblick vom Balkon
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und die kleinen Gäste
Abends unternahmen wir eine schöne Sundownerfahrt durch das Auf und Ab der roten Dünen.
Hier ein kleiner Ausschnitt im Film
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Auf einer Düne mit Blick auf die Lodge
(hier als Filmchen:
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wurden Getränke und Häpppchen aufgebaut und die Weite und der Sonnenuntergang bestaunt.
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Zum Dinner gab es dann „rare beeffilet“ – ungenießbar zäh, so dass wir mit Kartoffeln und Gemüse vorliebnahmen. Der Rotwein war eiskalt. Servicemäßig gibt es also noch Luft nach oben, aber in einem nächsten Leben würde zumindest ich gerne noch einmal dort in der großartigen, stillen Weite ein paar Tage verbringen wollen.
Es ist immer auch Glücksache, von welchen Gästen die 9 (?) Chalets bewohnt werden. Wir hatten das ausgesprochene Pech, dass mit uns ein kleines südafrikanisches Mädchen angereist war – zusammen mit Mama, Papa, Opa, Oma und einer Tante, die beständig um das Kind bemüht waren. Das hat sich auf die Frustrationstoleranz der Prinzessin negativ ausgewirkt und unsere ziemlich strapaziert…