Fortsetzung
Nach unserer Rückkehr von der schönen Bootsfahrt am Morgen freuen wir uns auf eine Stärkung in der Lapa. Bald darauf heißt es Abschied nehmen von den Sphinxen, die ihr Zelt auf Ndhovu abbauen – von nun an werden sich unsere Wege trennen.
Schade ist das, denn wir hatten eine wirklich schöne Zeit in den letzten Tagen, an die wir uns immer gern zurückerinnern.
Die vormittägliche Hitze verbringen wir dann en famille im Camp. Die Kinder spielen mit den Lodgehunden und genießen die Abkühlung im kleinen Pool. Und im Anschluss fordern sie mich zu einer Partie „Stadt, Land, Vollpfosten“ heraus – eines der Spiele, bei denen ich NOCH die Nase vorn habe. Ich kann mir kaum einen schöneren Ort vorstellen, dieses Spiel mit den Kids zu spielen, als unsere Zeltterrasse in Ndhovu. Denn während ich darauf warte, dass auch der Nachwuchs Städte, Länder, Süßigkeiten und Säugetiere mit „F“ oder „A“ in die Liste einträgt, kann ich ebensolche mit „R“ und „I“ am anderen Ufer in leider sehr hartem Licht beobachten.
Auch ein kleiner Birding-Spaziergang darf in der Camp-Zeit natürlich nicht fehlen. Immerhin schaffe ich es, Laughing Dove, Yellow-bellied Greenbul und Swamp Boubou abzulichten. Viel ist bei der Hitze nicht los.
Nach einem Mittagssnack auf der Aussichtsterrasse – es gibt hier wirklich leckere Sandwiches mit Fritten – und weiteren entspannten Stunden, steigen wir ins Auto, um den Spätnachmittag in der Mahango Core Area zu verbringen, denn zu dieser Tageszeit liegen die malerischen Floodplains in einem günstigen Licht.
Es wird eine insgesamt schöne Runde, die keine außergewöhnlichen Sichtungen für uns bereithalten wird, die jedoch schöne Begegnungen mit „üblichen Verdächtigen“ ermöglicht. Und die Blicke über die Schwemmwiesen des Okavango schweifen zu lassen, ist sowieso immer einfach schön.
Und so kommen wir auf unserem Weg durch das Schutzgebiet an Grünmeerkatzen, Kudus, Tssessebes, Elefanten und Büffeln vorbei und immer mehr entfaltet das hohe Gras dabei seinen Goldrausch.
Wir fahren bis zum Kwetche Picknick-Spot und haben dort schöne Ausblicke auf African Jacana, enorm große Krokodile und einige Lechwe.
Vor allem aber ist es die schöne und weite Landschaft, die uns immer wieder in ihren Bann zieht.
Spannend (und durchaus auch unangenehm) wird es, als wir uns auf dem Rückweg plötzlich ganz in der Nähe zahlreicher Elefanten wiederfinden, die recht unvermittelt überall um uns herum aus dem Busch treten. Und so sehen wir uns einem drohenden Jungbullen gegenüber, als wir vorsichtig um eine Biegung fahren, der ohrenwackelnd ein paar Schritte auf uns zuhält. Ich lege also den Rückwärtsgang ein, um gleich darauf festzustellen, dass auch hinter uns direkt neben der Pad rege Elefantenaktivität herrscht.
Also bleiben wir, nachdem wir durch ein nur kurzes Zurücksetzen unsere Unterordnung angedeutet haben, stehen und hoffen, dass die Elefanten unsere Präsenz okay finden, bis sich für uns eine Gelegenheit ergibt, weiterzufahren. Wenn sich die Anspannung der Erwachsenen in solchen Situationen auf die Kinder überträgt, sind das einfach keine schönen Erlebnisse und so sind wir froh, als wir nach einigen langen Momenten wieder freie Bahn haben. Bezeichnenderweise entstehen hier keine Fotos – die Prioritäten liegen anderswo.
Junge Schreiseeadler sind dann die letzten Tiere der heutigen Ausfahrt, die wir auf ein Foto bannen.
Die verbleibenden Minuten des Nachmittags werden auf der Lodge vertrödelt. Im fast verschwundenen Tageslicht kommt es dann noch zu einer schönen Begegnung mit einem Woodford-Kauz – der ISO-Wert unserer Kamera ist am Anschlag, aber immerhin entsteht ein Foto, das die Eule unverstellt und in ihren natürlichen Farben zeigt.
Während des wie immer sehr guten Abendessens lernen wir eine deutsche Familie kennen, die derzeit in der Schweiz lebt. Deren zwei Töchter sind in ähnlichem Alter wie die unseren und so verstehen sie sich als Viererpack gut und die Eltern sind glücklich damit, dass die Kinder unter sich ein Ligretto-Turnier ausmachen.
Ein abendlicher Spaziergang der Erwachsenen führt zu einer weiteren Begegnung mit einem Woodford-Kauz – nun natürlich wieder im Schein der Taschenlampe, aber dafür weit weniger körnig…
Bald darauf rufen die Betten in unserm Zelt und ein weiterer schöner Caprivi-Tag ist zu Ende gegangen.
Am nächsten Tag geht es weiter mit
- einem weiteren morgendlichen Kurztrip in die Mahango-Core-Area,
- einer erneuten Nachmittagssafari in die Buffalo-Core-Area: Wieder als Privattour mit Boniface, nur leider ohne die Sphinxe…
- und natürlich ein paar Eulen.