Fortsetzung
Am Nachmittag erreichen wir die Ndhovu Safari Lodge und finden alles so vor, wie wir es in Erinnerung hatten. Wir stellen unser Auto an der Lapa ab und werden gleich begeistert von den Lodgehunden und nur wenig später von Ralf, einem der Besitzer der Lodge, begrüßt. Der Blick von dem Aussichtsdeck über den Okavango auf die Buffalo Core Area ist gewohnt schön und wir sind froh, dass wir an diesem Ort die nächsten vier Nächte verbringen werden – unser längster Aufenthalt bisher.
Bereits auf dem Weg zu unserer Unterkunft begegnen wir den zwei Sphinxen und freuen uns sehr Gleichgesinnte aus dem Forum zu sehen.
Wir verabreden ein Treffen auf der Aussichtsplattform und bringen erstmal unser Gepäck in unser Häuschen – und das ist der einzige Dämpfer des heutigen Tages: Statt eines Zeltes ist uns eine feste Unterkunft zugewiesen worden, die zwar ähnlich schön wie die Safarizelte am Flussufer steht, die jedoch in Punkto Inneneinrichtung leider nicht so ganz unserer Vorstellung von Ndhovu entspricht. Leider haben wir keine Fotos gemacht, die das Häuschen dokumentieren (wie waren wohl nicht in der Stimmung dazu…
), aber in der Erinnerung war die Einrichtung schon ziemlich in die Jahre gekommen und die Aufteilung in Schlafraum, Küchenzeile und Bad in einem mehr oder weniger offenen Schlauchraum recht atmosphärefrei. Man rufe sich eine beliebige Kruger-Sanparks-Unterkunft vor sein inneres Auge und hat so eine ganz gute Vorstellung von dem Interieur des Häuschens. Wir suchen nach einigem innerfamiliären Hin und Her das Gespräch mit Ralf und erfahren, dass die Lodge die Safari-Zelte normalerweise (und anders als auf der Website angegeben) nicht mehr gern mit vier Personen belegt – das war 2019 noch anders. Er bietet uns aber an, dass wir trotzdem ab dem nächsten Tag ein Zelt beziehen könnten - heute sei leider keines mehr frei. Wir freuen uns sehr über diese Perspektive, sind es doch auch die Zelte mit ihrer kleinen zum Fluss weisenden Veranda, die wir an diesem Ort so schätzen.
Wenig später treffen wir auf das Ehepaar Sphinx und verleben eine gute Zeit auf dem Aussichtsdeck. Gemeinsam wollen wir heute auf jeden Fall eine Bootsfahrt unternehmen. Irgendwann sind auch die Kinder von der Idee mehr oder weniger überzeugt – lockt doch der kleine Pool bereits sehr...
Die Lodge ist heute sehr gut gebucht und so legen zur Nachmittagsausfahrt zwei Boote ab. Wir haben das Glück, dass wir zu sechst eine Privattour bekommen. Dies wird in den nächsten Tagen die ganze Zeit so sein!
Unser Bootsführer ist heute Nachmittag nicht der erfahrenste – vielleicht hätten wir stärker betonen sollen, dass es uns um Vögel UND Fotos geht. Dies lernen wir für die kommenden Ausfahrten.
Trotzdem haben wir eine gute Zeit an Bord des kleinen Bootes und genießen den Fluss und das Leben, das in stetig angenehmer werdendem Licht an uns vorbeizieht.
An den Ufern sind durchaus viele Säuetiere unterwegs: Buschböcke, Impalas, Warzenschweine. Trotzdem schafft es nur dieser Wasserbock auf unsere Speicherkarte.
Und natürlich einige Flusspferde.
Aber es ist ja auch eine Birdingtour.
Und Vögel gibt es hier in großer Zahl zu bestaunen.
Blacksmith Lapwing
Water Thick-knee
Common Sandpiper
Und dann kommt es für uns zu einer großen Überraschung. Etwas flussaufwärts befindet sich nämlich eine Brutkolonie der Karminspinte.
Mit diesem Vögeln hatten wir hier überhaupt noch nicht gerechnet. Wir sind natürlich hoch erfreut über diese Erstsichtung und bitten unseren Bootsführer immer wieder an den Brutwänden entlangzufahren.
Die Kolonie war für uns der Sichtungshöhepunkt des Nachmittags.
Aber auch abseits der Southern Carmine Bee-eater hält die Ausfahrt noch einige Vogelsichtungen in zunehmend schönem Licht für uns bereit.
African Darter
Reed Cormorant
White-fronted Bee-eater
Giant Kingfisher
African Skimmer
African Fish-Eagle
Kurz nach Sonnenuntergang sind wir wieder an Land und freuen uns auf das nahe Abendessen. Wie gewohnt wird dies gemeinsam mit den anderen Gästen an einer großen Tafel in Form eines Dreigangmenüs eingenommen. Und die Qualität des Essens hat sich im Vergleich mit unserem Aufenthalt 2019 noch einmal gesteigert. Seit einiger Zeit beschäftigt die Lodge den jungen Koch Abisai, der Abend für Abend kulinarische Kunststücke vollbringt. Gang für Gang ist das Essen ein Genuss und sogar die Kinder mögen das ein oder andere…
Zu einem letzten Sichtungshöhepunkt des Tages kommt es kurz vor dem Abendessen, als ich gerade Ralf fragen will, ob es auf dem Lodgegelände noch Woodford-Käuze gäbe, die ich 2019 zwar des Nachts gehört, aber nie gesehen hatte. Bevor er eine Antwort geben kann, entdecke ich jedoch bereits einen der schönen Vögel auf einem Ast direkt über uns. Schnell flitze ich zu unserem Häuschen, um die Kamera und meine Frau nebst Taschenlampe zu holen. Zum Glück ist die Eule bei unserer Rückkehr noch an Ort und Stelle und lässt sich ungerührt ablichten. Unsere zweite Eule auf dieser Tour: So kann es gerne weitergehen!
African Wood-Owl
Müde gehen wir nach dem guten Abendessen in unsere Betten und freuen uns auf die bevorstehenden Ndhovu-Tage.
Am nächsten Tag geht es weiter
- mit einer frühmorgendlichen Pirschfahrt in die nahe Mahango Core Area
- mit einem nächmittäglichen geführten Sphinx-Badger-Gamedrive in der Buffalo-Core-Area (oder ist es eher ein Birddrive?)
- und mit tollen Begegnungen auf dem Lodgegelände.