THEMA: Badger's Birding-Tours: Caprivi im Oktober 2022
09 Jan 2023 18:15 #659195
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5. Kapitel: Am einen und am anderen Ufer

Heute Morgen geht es ganz früh aus den Federn, denn wir wollen einen Gamedrive in der Mahango Core Area unternehmen.
Ein erster Blick aus unserem „Chalet“ (hüstel...) weiß bereits tief zu beeindrucken. Himmel und Wasser sind tiefrot gefärbt. Hier ist wohl das Hunga Tonga-Hunga Haʻapai-Phänomen am Werk, denke ich und bin Bele dankbar, dass ich ausgestattet mit diesem Wissen das Farbenspiel einordnen kann.



Während meine Lieben noch in ihren Betten ruhen, bereite ich unser Auto für die Ausfahrt vor. Ich musste den Kindern versprechen, dass ich ihnen ein Kuschellager, wie wir es in größeren Fahrzeugen im Kruger öfters eingerichtet haben, im Kofferraum des Fortuners herrichte. Und so trage ich einige Decken und Kissen zum Fahrzeug und drapiere sie in Form eines gemütlichen Nests. Wenn das alles ist, um die Kinder für den Gamedrive zu motivieren, tue ich das überaus gern… B)
Bald darauf besteigen wir mehr oder weniger müde unser Gefährt und verlassen Ndhovu in Richtung Mahango Core Area. Die Fahrt dauert nur wenige Minuten – einer der großen Vorteile der Lodge.
Am Gate finden wir eine neugestaltete Rezeption vor – die Rezeptionistin kennen wir jedoch noch aus dem Jahr 2019 – dem Jahr, als ich unser Auto hier im Tiefsand versenkt hatte und dadurch mit ihr einen intensiveren Kontakt hatte… :whistle:

Nachdem wir die Formalitäten hinter uns gebracht haben, biegen wir bald in die Straße ein, die zu den Floodplains führt. So früh am Morgen ist hier noch gar nichts los. Es finden sich keine weiteren Autos – leider aber auch kaum Tiere… :S Außerdem spielt uns die Sonne nicht in die Karten: Zu dieser Zeit des Tages liegt der Okavango in bestem Gegenlicht. :side:



Auch sind wir erstaunt darüber, wie wenig Weide hier teilweise übrig ist, wenn man etwas abseits des Flusses unterwegs ist. Der Park wirkt an vielen Stellen ausgedörrter als im Dürrejahr 2019.
Neben Zebras und Kudus ist es schließlich der vom Blitzschlag zerstörte große Baobab, dem wir die meiste Aufmerksamkeit schenken.





Die Uferbereiche mit ihren zahlreichen Lechwes sind heute früh kaum überzeugend zu fotografieren. Als einzige noch nennenswerte Sichtung ist das Auto der Sphinxe zu erwähnen. ;)

Da der Tag noch jung ist, steuern wir als nächstes das Wasserloch auf der flussabgewandten Seite der Core Area an. Hier hatte ich vor drei Jahren unser Auto versenkt und entsprechend nervös bin ich beim Befahren der Pad. Auch jetzt gibt es noch einige Sandpassagen, aber der Fortuner meistert das alles wunderbar. Und meiner „Schicksalsstelle“ können wir auf einer guten Umfahrung bequem ausweichen. :P
Auf dieser Seite des Parks ist die Vegetation deutlich höher und so zeigt sich auch eine größere Anzahl an Wild.
Den Anfang machen einige Warzenschweine.



Bald darauf kreuzen sichtlich nervöse Tsessebes unseren Weg.



Auch einige Rappenantilopen äsen nahe der Pad. Über die Sichtung dieser schönen Antilopen freuen wir uns ganz besonders.





Marabus stehen an einem alten Kadaver, der vom hohen Gras fast völlig verdeckt ist.



Am Wasserloch schließlich treffen wir auf Kudus und eine große Gruppe Pferdeantilopen, die aber beim ersten Anzeichen unseres Autos allesamt die Flucht ergreifen. :S Überhaupt zeigen sich die Antilopen im Mahango bei unserem diesjährigen Besuch erstaunlich scheu – kein Vergleich zu unseren Erfahrungen aus 2019, als wir aus wenigen Metern Distanz Pferdeantilopen entspannt beobachten konnten. Über die Ursachen können wir nur spekulieren…

Zum Glück bleibt ein Fotomodell trotz der Antilopenflucht zurück. Ein Tawny Eagle zeigt sich uns in Nahdistanz in seiner ganzen Majestät.



Nach dem Abstecher zum Wasserloch fahren wir zurück zur Lodge, wo wir in ein gewohnt schönes Safarizelt umziehen können. Jetzt fühlen wir uns wieder zuhause.



Am jenseitigen Ufer hat sich eine beeindruckende Pelikanversammlung zusammengefunden. So eine große Zahl dieser Tiere haben wir (vor allem hier) noch nie auf einem Fleck gesehen. Leider ist das Licht bereits sehr hart und das Hitzeflimmern tut sein Übriges.



Viel näher lässt sich ein Dark-capped Bulbul ablichten.



Und weil ich ein unruhiger Mensch bin, halte ich es nicht allzu lange im Camp und am Pool aus und so fahre ich nochmal für einen kleinen Abstecher in den Mahango – die kurze Entfernung machts möglich. :)
Wieder geht’s zum Flussufer und dieses Mal wird der Abstecher mit einer Herde trinkender und badender Elefanten belohnt. Das Licht ist wieder mau – Fotos gibt es trotzdem. ;)





Gegen Mittag bin ich zurück in der Lodge. Gemeinsam verbringen wir Zeit auf der Aussichtsplattform und genießen einen kleinen Mittagssnack mit Blick auf Impala, Sable und Co.



Dann geht es einmal mehr auf Vogelpirsch rund um die Zelte der Lodge. In den Bäumen und Sträuchern der Uferböschung ist immer etwas los.


Green Woodhoopoe


Meves’s Starling


Swamp Boubou



Grey Go-away-bird

Während ich bewaffnet mit dem großen Objektiv unterwegs bin, spricht mich ein alter Bekannter an: Michael ist seit Urzeiten Guide auf der Lodge und wir waren 2019 mit ihm auf Bootstour. Er erinnert sich naturgemäß nicht an mich, ich mich aber gut an ihn. Er fragt mich, ob ich Interesse an Eulen hätte, was ich natürlich begeistert bejahe. :woohoo:
Und so führt er mich zu einem kleinen Baum, in dem eine Südbüscheleule ihren Tageseinstand hat. Aus nächster Nähe kann ich das Tier in charakteristischer Pfahlstellung beobachten. Die kleine Eule bedenkt mich dabei mit aufmerksam tadelnden Blicken. Natürlich teile ich die schöne Sichtung wenig später mit meiner Familie und den Sphinxen und so kommen wir alle in den Genuss dieses spannenden Anblicks. Mein besonderer Dank an Michael! :)





Für den Nachmittag vereinbaren wir gemeinsam mit den Sphinxen einen geführten Ausflug in die Buffalo Core Area. Wir freuen uns sehr darauf, diesen landschaftlich reizvollen Fleck Erde in netter Gesellschaft zu erkunden. :)
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13 Jan 2023 14:33 #659466
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Am Nachmittag besteigen die Badgers mit den Sphinxen und anderen Gästen ein kleines Boot, das sie ans gegenüberliegende Ufer in die Buffalo Core Area bringen wird. Die Möglichkeit, den Weg in diese zweite Core Area des Bwabwata Nationalparks auf diese Weise abzukürzen, ist ein weiterer Pluspunkt der Ndhovu Lodge.



Müsste man den Fluss mittels Brücke bei Divundu kreuzen, wäre man bestimmt mehr als eine halbe Stunde unterwegs bis zum Gate.

Bereits auf dem Weg über den Fluss begegnen wir natürlich einer Gruppe Flusspferde.



Am anderen Ufer werden wir bereits erwartet: Zwei Gamedrivefahrzeuge stehen an der Böschung. Die anderen Gäste steigen in das eine, die Namibia-FoMis in das andere. Unser Guide für den heutigen Ausflug wird Boniface sein und mit ihm haben wir ein sehr gutes Los gezogen. Der junge Mann ist an Vögeln interessiert, hat ein sehr scharfes Auge und fährt uns sicher auch durch die tiefsandigen Passagen des Wegenetzes bzw. weiß, wie man sich wieder herausarbeitet, wenn man dann doch mal kurzzeitig überraschend steckenbleibt, wie wir heute auf dem Weg zu den Floodplains.

Die wenigen Baobabs der Gegend sind durch die zahlreich anwesenden Elefanten sichtbar in Mitleidenschaft gezogen. Schutzmaßnahmen, wie das Auslegen dicker Steine um die Bäume herum, auf die die Elefanten nur ungern treten, haben kaum Auswirkung, da das Geröll von den Rüsseltieren alsbald feinsäuberlich zur Seite geschafft wird, um den Weg zum Stamm freizumachen.



Überhaupt sind die Elefanten im Park derzeit ziemlich aggressiv: Sie haben Nachwuchs dabei und Boniface meint, dass man sie nur aus guter Entfernung und in steter Abfahrbereitschaft beobachten sollte. Das ist uns bereits 2019 aufgefallen: Mit den oft tiefenentspannten Dickhäutern im Etosha Nationalpark haben die Caprivi-Elefanten in ihrem Verhalten nicht allzu viel gemein. Das mag auch mit ihren Wanderbewegungen und den damit einhergehenden Mensch-Tier-Konflikten zusammenhängen. :S

Als erste Begegnung der Ausfahrt wartet eine Erstsichtung auf uns. :) Leider hoch im Baum und in ziemlicher Entfernung können wir eine Zimtracke erspähen. Ich bin schonmal selig, für den Nachwuchs ist die Sichtung natürlich weit weniger spektakulär und es ist auch gar nicht so leicht, den Vogel überhaupt auszumachen.



Und so beginnt die Fahrt durch schöne Buschlandschaften und führt uns bald zu einer Stelle, an der Boniface von der Anwesenheit eines kleinen Löwenrudels weiß. Auf jeden Fall aber sind hier unübersehbar zahlreiche Weißrückengeier präsent.



Von den Löwen aber sehen wir erstmal nichts und so starren wir unbeirrt gefühlt minutenlang in den Busch. Ist dieser oder jener Schatten eine Großkatze? Oder doch nur ein Stein? Vielleicht der Strauch dort drüben? Boniface gibt sich große Mühe, uns die Richtung zu weisen. Meine Person betreffend bleiben Zeigegesten und Erklärungen aber ohne nennenswerten Erfolg. Ich muss mir die Löwen einbilden. :pinch: Hätten wir in den letzten Jahren nicht schon die ein oder andere Löwenbegegnung gehabt, wären wir wahrscheinlich jetzt enttäuscht. So aber nehmen wir die Nicht-Sichtung mit Humor und genießen die weit nähere Anwesenheit eines White-fronted Bee-eaters.



Nach längerem Überlegen beschließen Boniface und der Fahrer des anderen Ndhovu-Landcruisers, sich von einer anderen Seite dem bisher im besten Fall erahnten Löwenrudel zu nähern…
Und so kommen wir doch noch in den Genuss einer Löwen-Nahbegegnung an diesem Nachmittag. Hitze- und tageszeittypisch ist von den vier Katzen keine große Aktivität zu erwarten. Aber hier sind sie [Trommelwirbel]: Unsere allerersten Löwen überhaupt in einem Caprivi-Schutzgebiet! B)







Nach einer kurzen Weile verabschieden wir uns von den vier müden Gesellen und begegnen als nächstes einem Little Bee-eater und einer Gruppe einiger White Helmshrikes – eine Erstsichtung für uns – die ich aber leider nicht auf ein Foto bannen kann – zu flink sind die Vögel und zu dicht das Geäst, in dem sie herumflattern. Aber Christian gelingt es - Danke für das Foto!





Dafür gelingt mir im zügigen Vorbeifahren alsbald eine überraschende Sichtung, die Boniface ein „You are good!“ entlockt und mich innerlich ein paar Zentimeter wachsen lässt. In einem Baum am Straßenrand erhasche ich nämlich einen Blick auf eine kleine Höhle, aus der ein Genetschwanz ragt. Wir setzen zurück und betrachten das Hinterteil der nachtaktiven Schleichkatze ein wenig. Wir sehen ihr beim Räkeln zu, ihr Gesicht mag sie uns dann leider aber doch nicht zuwenden. Aber immerhin: Unsere erste Genet bei Tageslicht – wenn auch nur eine halbe. ;)



Zu Beginn der Fahrt haben wir Boniface gesagt, dass wir uns besonders für Eulen interessieren würden, und so fährt er im Laufe des Gamedrives einige ihm bekannte Tageseinstände ab. Jenseits des verfallenen Militärkomplexes findet sich ein erster: Wir treffen einen Kap(sperlings)kauz an, der, sobald wir anhalten, auf Abstand fliegt und uns aus sicherer Entfernung neugierig betrachtet. Wir tun das gleiche.



Nachdem wir weitergefahren sind, dauert es gar nicht lange, bis wir den nächsten Kapkauz entdecken. Dieser sitzt in guter Gestrüppdeckung und wir hätten ihn ohne Boniface nie und nimmer entdeckt. Wenn man längere Zeiten mit der Beobachtung kleiner Eulen verbringt, ist es ein gutes Gefühl, mit Gleichgesinnten unterwegs zu sein, die nicht mit den Füßen scharren, um zum nächsten Großtier gefahren zu werden. Auch wenn mir die Kinder in solchen Situationen schon etwas leidtun…



Bald kommen wir durch tiefsandiges Terrain mit Festfahr-Schreckmoment und einem flüchtigen Blick auf eine flüchtende Pferdeantilope zu den Floodplains und natürlich sind hier neben vielfältiger Vogelwelt auch zahlreiche Büffel zu sehen – ist ja schließlich die Buffalo Core Area. :P


Saddle-billed Stork


Yellow-billed Oxpecker


Sacred Ibis und Cattle Egret





Wir verbringen mit Blick auf den Fluss eine schöne Sundowner-Pause mit Biltong-Knabbereien und können auf der Rückfahrt einen (wenn auch nur kurzen) Blick auf eine African Gymnogene werfen.





Elefanten ziehen in naher Entfernung durch den Busch – mit der montierten 500er Festbrennweite lässt sich das nicht so gut festhalten…





Und plötzlich entdeckt Adlerauge Boniface neben der Pad einen winzigen Perlkauz.



In der Nähe unserer Anlegestelle findet sich schließlich noch der Tageseinstand einer Schleiereule.



Und so können wir vermelden, dass dies der erste Tag unseres Lebens ist, an dem wir vier verschiedene Eulenarten beobachten konnten. :)



Im letzten Dämmerlicht des Tages verabschieden wir uns von Boniface und steigen in das auf uns wartende Boot um, das uns zurück zur Lodge bringen wird. Dort werden wir von Besitzer Ralf begrüßt, der uns fragt, wie die Ausfahrt war und etwas konsterniert wirkt, als wir vermelden, dass für uns die Eulen spektakulärer als die Löwen gewesen sind. :P

Das Abendessen ist dank Küchenchef Abisai wieder ein Gaumenschmaus, zieht sich aber durch die entspannte Gangfolge ganz schön in die Länge. Und so spazieren wir zwischen den Gängen gern mal ein wenig durch die Dunkelheit: Vielleicht will sich ja noch ein Woodford-Kauz im Schein der Taschenlampe zeigen… Dies passiert heute leider nicht, aber wir entdecken trotzdem noch unseren Sichtungs-Nachtgruß: Heute in Form eines Bushbabys, das geschickt durch die Äste der kahlen Bäume am Wegesrand hüpft. Dass das Tier tatsächlich mal für einige Sekunden verharrt und so ein recht scharfes Foto möglich ist, überrascht und freut uns sehr. :)



Die heutige Nacht verbringen wir in unserem Safarizelt, auf das wir uns gefreut haben. Hier fühlen wir uns wohl. Begleitet vom Plätschern des Flusses und dem gelegentlichen Grunzen der Flusspferde sowie weit entferntem Löwengebrüll verbringen wir die Nacht. Was ist es doch schön hier! :)

Am nächsten Tag geht es weiter
- mit noch mehr Eulen,
- einer wunderbaren Bootstour mit Guide Michael
- und mit einer Nachmittagstour in die Mahango Core Area.
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18 Jan 2023 07:58 #659771
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6. Kapitel: Ein typischer Ndhovu-Tag

Kurz vor Aufgang der Sonne trete ich aus dem Zelt und blicke über den Fluss. Frühes Aufstehen macht in Afrika einfach immer große Freude.
Hunga Tonga-Hunga Haʻapai-Phänomen?


Check!

Mein erster Weg führt mich zum nicht weit entfernten Eulenbaum. Southern white faced owl?


Check!
Auch dieses Mal empfängt die kleine Eule mich mit aufmerksam bohrendem Blick.
Ich möchte sie nicht zu lange stören und kehre bald ans Flussufer zurück.
Seit hier vor einiger Zeit ein zweites (und zugegeben sehr schickes) schwimmendes Chalet gebaut wurde, ist der Blick vom Ufer auf die im Fluss dösenden Flusspferde etwas verstellt. Aber trotzdem kann man die Kolosse, wenn man sich ans Ufer stellt, aus ziemlich naher (und für die montierte Brennweite zu naher) Distanz bei ihren Morgenaktivitäten beobachten.



Als es kurz darauf hoch in den Bäumen kreischt, freue ich mich darüber, einige Meyer’s Parrots zu entdecken und ihnen beim Frühstück zuzusehen.





Ein schöner Start in den Tag. :)

Unser heutiges Morgenprogramm sieht einen weiteren Bootsausflug vor, den wir gemeinsam mit den Sphinxen als Privattour unternehmen werden. Als Guide haben wir uns am Vortag Michael gewünscht und zum Glück lässt es sich einrichten, dass er uns wie zuletzt 2019 begleiten wird. Michael ist ein angenehm zurückhaltender Mann, der den Fluss und seine Ufer wie seine Westentasche kennt und eine große Leidenschaft für die geflügelten Bewohner der Region mitbringt.
Und so haben wir hohe Erwartungen, als wir zu sechst das kleine Boot besteigen und zu unserer Birding-Tour aufbrechen.
Zuerst kommen wir an den unübersehbaren Flussbewohnern vorbei. Es ist immer wieder schön, Flusspferde im schönen Licht des Morgens ruhen zu sehen. Die zufrieden wirkenden Gesichter der Kolosse stecken einen mit ihrer anscheinenden Gemütsruhe an.



Bald darauf können wir auf einem Baumstamm am Ufer ein junges Krokodil ausmachen.



Die restliche Fahrt gehört aber unangefochten den Vögeln. B)

Der heutige Reigen beginnt mit einem unserer Lieblinge, der auf keiner Tour durch die Region fehlen darf. Im Uferschilf sitzt ein Malachite Kingfisher. Jedes Mal, wenn wir einen dieser Vögel sehen, werden Glücksgefühle freigesetzt und jedes Mal wundern wir uns darüber, wie klein das farbenprächtige Kerlchen doch ist. Vorsichtig manövriert Michael uns nah an den Winzling und so gelingen einige Portraits aus kurzer Distanz, mit denen wir recht glücklich sind.



Wenig später präsentiert uns Michael das nächste Highlight, das wir ohne ihn nie und nimmer entdeckt hätten. Zum Glück weiß der Guide, wo sich die Tiere gewöhnlich verbergen und so werden wir zum Versteck eines White-backed Night Herons geführt, der sich durch das ziemlich dichte Geäst aus recht naher Distanz beobachten lässt, bevor es ihm doch zu viel ist und er es vorzieht, den Tag anderswo zu verbringen. Über diese Begegnung freuen wir uns sehr: Der zweite WBNH, den uns Michael seit 2019 gezeigt hat.



Nun setzen wir Kurs auf die Karminspintkolonie, die in den Morgenstunden vom Fluss aus leider in krassem Gegenlicht liegt. Keine guten Bedingungen für Fotografen… Jedoch überrascht uns Michael damit, dass er vorhat, mit uns am Ufer der Buffalo Core Area anzulanden. Den Kindern ist mulmig zumute. Sie wollen lieber mit Michael an Bord bleiben und ein kaltes Getränk genießen: Kein Wunder – im Oktober wird es schnell sehr heiß in der Region. Die übrigen vier steigen aber gern aus, gehen die Böschung hinauf und sehen sich der Brutkolonie aus einer völlig anderen Perspektive gegenüber. Jetzt ist das Licht natürlich perfekt und es macht Spaß, die Vögel beim Sandbad oder beim Schwärmen zu beobachten. Meine Güte – es ist gar nicht so einfach die blitzschnellen Bienenfresser im Flug zu erwischen…













Rückblickend gehören diese Minuten sicher zu den schönsten der Reise. Stunden könnte man mit den wunderschönen Vögeln hier verbringen, aber es gibt ja noch mehr zu entdecken und so kehren wir nach einer Weile zurück aufs Boot und verabschieden uns von der Kolonie.

Die weitere Fahrt lässt uns einen Hadeda Ibis und zwei ziemlich gut getarnte Reiher entdecken, die sich als juvenile Mangrovenreiher herausstellen.





Ein Klaffschnabel ist am Ufer unterwegs und ein Long-toed Lapwing lässt sich in leider schlechtem Licht beobachten. Da er der erste seiner Art auf dieser Tour ist, schafft er es trotzdem in den Bericht.





Und dann folgt ein letzter Höhepunkt: Wieder führt uns Michael zum Versteck von White-backed Nightherons. Dieses Mal sind es sogar zwei Vögel, die im dichten Uferbewuchs Zuflucht gesucht haben. Ganz vorsichtig nähern wir uns und Michael bringt das kleine Boot äußerst geschickt in eine Position, die uns einen recht unverstellten Blick auf einen der Reiher ermöglicht. Man muss sich zwar fast bäuchlings auf das Schiff legen, aber dann ist man Auge in Auge mit dem seltenen und seltsamen Vogel. Das ist die Mühe allemal wert. Dieses Exemplar stört sich zum Glück weit weniger an unserer Anwesenheit. Michael meint, dass er auf seine Tarnung vertraut und „annimmt“, dass wir ihn nicht sehen würden, wenn er regungslos im Versteck verharrt.





Bald darauf ist die Fahrt beendet und wir sind hochzufrieden mit dem Erlebten. Beim nächsten Mal würden wir auf jeden Fall wieder mit Michael fahren. B)
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23 Jan 2023 13:07 #660069
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Fortsetzung

Nach unserer Rückkehr von der schönen Bootsfahrt am Morgen freuen wir uns auf eine Stärkung in der Lapa. Bald darauf heißt es Abschied nehmen von den Sphinxen, die ihr Zelt auf Ndhovu abbauen – von nun an werden sich unsere Wege trennen. :( Schade ist das, denn wir hatten eine wirklich schöne Zeit in den letzten Tagen, an die wir uns immer gern zurückerinnern. :)

Die vormittägliche Hitze verbringen wir dann en famille im Camp. Die Kinder spielen mit den Lodgehunden und genießen die Abkühlung im kleinen Pool. Und im Anschluss fordern sie mich zu einer Partie „Stadt, Land, Vollpfosten“ heraus – eines der Spiele, bei denen ich NOCH die Nase vorn habe. Ich kann mir kaum einen schöneren Ort vorstellen, dieses Spiel mit den Kids zu spielen, als unsere Zeltterrasse in Ndhovu. Denn während ich darauf warte, dass auch der Nachwuchs Städte, Länder, Süßigkeiten und Säugetiere mit „F“ oder „A“ in die Liste einträgt, kann ich ebensolche mit „R“ und „I“ am anderen Ufer in leider sehr hartem Licht beobachten.



Auch ein kleiner Birding-Spaziergang darf in der Camp-Zeit natürlich nicht fehlen. Immerhin schaffe ich es, Laughing Dove, Yellow-bellied Greenbul und Swamp Boubou abzulichten. Viel ist bei der Hitze nicht los.







Nach einem Mittagssnack auf der Aussichtsterrasse – es gibt hier wirklich leckere Sandwiches mit Fritten – und weiteren entspannten Stunden, steigen wir ins Auto, um den Spätnachmittag in der Mahango Core Area zu verbringen, denn zu dieser Tageszeit liegen die malerischen Floodplains in einem günstigen Licht.
Es wird eine insgesamt schöne Runde, die keine außergewöhnlichen Sichtungen für uns bereithalten wird, die jedoch schöne Begegnungen mit „üblichen Verdächtigen“ ermöglicht. Und die Blicke über die Schwemmwiesen des Okavango schweifen zu lassen, ist sowieso immer einfach schön.
Und so kommen wir auf unserem Weg durch das Schutzgebiet an Grünmeerkatzen, Kudus, Tssessebes, Elefanten und Büffeln vorbei und immer mehr entfaltet das hohe Gras dabei seinen Goldrausch.











Wir fahren bis zum Kwetche Picknick-Spot und haben dort schöne Ausblicke auf African Jacana, enorm große Krokodile und einige Lechwe.







Vor allem aber ist es die schöne und weite Landschaft, die uns immer wieder in ihren Bann zieht.





Spannend (und durchaus auch unangenehm) wird es, als wir uns auf dem Rückweg plötzlich ganz in der Nähe zahlreicher Elefanten wiederfinden, die recht unvermittelt überall um uns herum aus dem Busch treten. Und so sehen wir uns einem drohenden Jungbullen gegenüber, als wir vorsichtig um eine Biegung fahren, der ohrenwackelnd ein paar Schritte auf uns zuhält. Ich lege also den Rückwärtsgang ein, um gleich darauf festzustellen, dass auch hinter uns direkt neben der Pad rege Elefantenaktivität herrscht. :pinch: Also bleiben wir, nachdem wir durch ein nur kurzes Zurücksetzen unsere Unterordnung angedeutet haben, stehen und hoffen, dass die Elefanten unsere Präsenz okay finden, bis sich für uns eine Gelegenheit ergibt, weiterzufahren. Wenn sich die Anspannung der Erwachsenen in solchen Situationen auf die Kinder überträgt, sind das einfach keine schönen Erlebnisse und so sind wir froh, als wir nach einigen langen Momenten wieder freie Bahn haben. Bezeichnenderweise entstehen hier keine Fotos – die Prioritäten liegen anderswo. :S

Junge Schreiseeadler sind dann die letzten Tiere der heutigen Ausfahrt, die wir auf ein Foto bannen.



Die verbleibenden Minuten des Nachmittags werden auf der Lodge vertrödelt. Im fast verschwundenen Tageslicht kommt es dann noch zu einer schönen Begegnung mit einem Woodford-Kauz – der ISO-Wert unserer Kamera ist am Anschlag, aber immerhin entsteht ein Foto, das die Eule unverstellt und in ihren natürlichen Farben zeigt.



Während des wie immer sehr guten Abendessens lernen wir eine deutsche Familie kennen, die derzeit in der Schweiz lebt. Deren zwei Töchter sind in ähnlichem Alter wie die unseren und so verstehen sie sich als Viererpack gut und die Eltern sind glücklich damit, dass die Kinder unter sich ein Ligretto-Turnier ausmachen. :)

Ein abendlicher Spaziergang der Erwachsenen führt zu einer weiteren Begegnung mit einem Woodford-Kauz – nun natürlich wieder im Schein der Taschenlampe, aber dafür weit weniger körnig…



Bald darauf rufen die Betten in unserm Zelt und ein weiterer schöner Caprivi-Tag ist zu Ende gegangen.

Am nächsten Tag geht es weiter mit
- einem weiteren morgendlichen Kurztrip in die Mahango-Core-Area,
- einer erneuten Nachmittagssafari in die Buffalo-Core-Area: Wieder als Privattour mit Boniface, nur leider ohne die Sphinxe…
- und natürlich ein paar Eulen.
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7. Kapitel: Nochmals Mahango und Buffalo Core

Der heutige Morgen beginnt für den Rest der Familie entspannt, denn meine drei Damen bleiben im Camp und lassen die Seele baumeln, nutzen den Pool, genießen den Ort.
Ich habe aber afrikatypische Hummeln im Hintern und kann mir eine kurze frühmorgendliche Rundfahrt durch die Mahango-Core-Area nicht verkneifen. :P

Und so besteige ich allein unseren Fortuner und bin wenige Minuten später und kurz nach Aufgang der Sonne am Gate. Und wieder ganz allein – kein weiteres Auto weit und breit. Und so wird es heute Morgen bleiben. :)

Zuerst mache ich mich auf den Weg zum Wasserloch – das Gegenlicht an den Floodplains macht mir diese Wahl leicht. Ich freue mich wieder darüber, in dieser schönen Landschaft so ganz allein unterwegs sein zu können. Die schmale Pad zieht sich zuerst durch offene Grasflächen, um dann dichteren Busch zu durchschneiden. Heute früh bin ich jedoch wohl vor den Tieren der Gegend aufgestanden und so ist bemerkenswert wenig am Rand meines Weges los. :pinch:

An dem fast verschwundenen Kadaver stehen noch einige Marabus.



Und am Wasserloch, das ich nach beinahe ununterbrochener Fahrt erreiche, lässt sich einzig ein Dark Chanting-Goshawk beobachten.



Dass ich auf dem Rückweg Impalas fotografiere, ist stets eine deutliche fotografische Erinnerung an das weitgehende Ausbleiben von „interessanten“ Sichtungen. :lol:



Kurz vor Erreichen der Mainroad erblicke ich jedoch endlich eine Pferdeantilope. Und auch diese ist – wie ihre Verwandten an den Vortagen – direkt auf der Flucht, als ich mich langsam nähere. Zum Glück hält sie eine kurze Zeit inne, sobald sie einen für sie wohl komfortablen Sicherheitsabstand aufgebaut hat und schaut mich neugierig an. So entstehen ein paar Aufnahmen, mit denen ich ganz zufrieden bin. Bessere wird es in diesem Jahr leider nicht mehr geben.



Ich setze meinen Weg in Richtung Fluss fort und der landschaftliche Kontrast zwischen den beiden Parkhälften wird einmal mehr überaus deutlich. Steht rechts der Mainroad fast durchweg hohes Gras, so herrscht auf der flusszugewandten Seite an vielen Stellen Vegetationsmangel. Gut zu sehen ist das an dem folgenden Foto einer jungen Giraffe, die (typisch für dieses Jahr im Mahango) zuerst vor mir flüchtet.



Die Floodplains liegen im morgendlichen Gegenlicht. Schön ist es trotzdem, dass vielfältige Leben dort anzusehen.



Zebras, Warzenschwein, Swainson’s Francolin und Lilac-breasted Roller schließen den (etwas mageren) Sichtungsreigen dieses Morgens ab.









Immer wieder finde ich es erstaunlich, dass die Elefanten des Parks in den frühen Morgenstunden unsichtbar zu sein scheinen und sich konsequent im dichten Busch aufhalten. Später am Tag sind die Gewohnheitstiere dann ziemlich verlässlich in Flussnähe präsent.

Zurück im Camp genießen wir die Zeit zu viert in schöner Umgebung. Natürlich spazieren wir dabei auch zum Eulenbaum. Und siehe da: „Unsere“ Eule hat Gesellschaft bekommen. Heute ruhen zwei Südbüscheleulen in dem kleinen Baum. Mehr als sehr müde Blicke sind aber zu der schon ein wenig fortgeschrittenen Tageszeit von den beiden nicht zu erwarten.





Auf den Spaziergängen durch das Camp fällt uns außerdem ein scheinbar selbstverliebter Collared Sunbird auf, der unablässig einen der Außenspiegel unseres Fortuners bezirzt. B)



Nach einer langen Siesta geht es für uns am Nachmittag ein letztes Mal in die Buffalo Core Area – wieder mit Boniface und erneut als Privattour. Die Stunden in der Lodge sind also auch von Vorfreude auf die hoffentlich im Vergleich zum heutigen Morgen etwas sichtungsreichere Ausfahrt geprägt.
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Fortsetzung

Den heutigen Nachmittag verbringen wir zum zweiten Mal während unserer Ndhovu-Zeit in der Buffalo Core Area. Wieder werden wir mit einem kleinen Boot über den Fluss geschippert und ziehen langsam an Flusspferd, Krokodil und Co vorbei. Am gegenüberliegenden Ufer werden wir bereits von Boniface erwartet und freuen uns sehr darauf, erneut ein paar Stunden mit dem kundigen und engagierten Guide zu verbringen. Um die Kinder heute ein wenig mehr einzubinden, einigen wir uns darauf, dass die Ausfahrt nicht so sehr das Auffinden von gut versteckten Eulen und anderem Federvieh zum Ziel haben soll.
Ein wirklich schöner Nachmittag liegt vor uns. Die Landschaft und die weitgehende Einsamkeit der Buffalo Core Area gefällt uns sowieso sehr gut – und wenn sich dann noch einige interessante Bewohner blicken lassen, ist es genau das, was wir von einem gelungenen Ausflug in den Busch erwarten.

Die Fahrt führt uns zuerst an einigen Kudus vorbei, um dann festzustellen, dass die Wege, die uns zur Hauptpad führen würden, von Elefanten besetzt sind. Boniface möchte hier lieber ausweichen (auch uns ist das sehr recht…) und uns ein wenig am Fluss entlangführen.



Dabei hat er sich in den Kopf gesetzt, uns eine Pel’s Fishing-Owl zu zeigen und so scannen wir unermüdlich die Wipfel der hohen Bäume ab, die das Flussufer säumen – leider ohne Erfolg. Der einzige größere Vogel, der uns dabei ins Visier gerät, ist entweder ein Shikra- oder ein Ovambosperber. Ich bin mir da einmal mehr nicht sicher. Das orangefarbene Auge spricht für einen Shikra, oder? Vielleicht kann jemand helfen?



Viele (!) Wasserböcke säumen den Weg.



Schließlich können wir einen Hamerkop bei der erfolgreichen Froschjagd beobachten. Eine interessante Sichtung.



Und auch ein Wiedehopf lässt sich einmal mehr ablichten.



Und überall im Busch stehen Elefanten und sind von unserer Anwesenheit mal mehr und mal weniger deutlich genervt. Hier heißt es wieder Abstand halten.



Während wir einen von einem Leoparden gerissenen Kudu betrachten und leider vergeblich auf den Anblick des Jägers hoffen, landet eine Zimtracke über uns im Baum. Ein kleiner Trost für die unkooperative Raubkatze. :P



Einmal mehr steuern wir die Weiten der Floodplains an und freuen uns über eine Begegnung mit zwei Klunkerkranichen.





Überall liegen hier immer wieder tote Büffel herum und brechen das Idyll. Milzbrand ist in der Region ein großes Problem. :S
Neben zahlreichen lebenden Büffeln, die auf den Ebenen grasen, freuen wir uns vor allem über eine Rappenantilopenherde, die wir aus nächster Nähe beobachten können.





Während wir in Blickweite der Tiere unsere Sundowner-Pause verleben, macht es vor allem Spaß, einige African Skimmer dabei zu beobachten, wie sie die Oberfläche des Flusses nach Nahrung „abschöpfen“. Ich hatte zuvor nie über den englischen Namen der Vögel nachgedacht, nun erschließt er sich mir aber sehr gut.







Immer weiter versinkt die Sonne und es wird Zeit, dass wir zurück zur Anlegestelle fahren.
Die Sables kreuzen unseren Weg, als sie sich in den dichteren Busch zurückziehen.



Als wir schließlich die Hauptpad erreichen, können wir erkennen, dass uns ein Tier im Dämmerlicht des schwindenden Tages entgegenkommt. Eine Löwin!
Bald darauf legt sie sich nieder und begrüßt uns mit einem kräftigen Gähnen.



Wenig später spaziert eine zweite Löwin aus dem Busch und legt sich alsbald in Nachbarschaft der anderen zur Ruhe.





Uns freut es sehr, dass wir als Abschluss der Ausfahrt noch einige Minuten exklusiv mit zwei Löwinnen verbringen können. Es wird unsere letzte Katzensichtung auf dieser Reise sein. Aber immerhin: Drei mehr als vor Antritt der Reise gedacht. B)

Einen letzten Stopp legen wir auf unseren besonderen Wunsch am Tageseinstand der Schleiereule ein, den wir bei unserer ersten Ausfahrt in die Gegend kennengelernt hatten. Heute sitzt die Eule ein wenig fotogener in ihrer Baumhöhle und markiert für uns damit einen gelungenen Abschluss einer schönen Ausfahrt.



Im Dämmerlicht setzen wir über zur Lodge und verbringen dort unseren letzten typischen Ndhovu-Abend mit gutem Essen, netten Gesprächen und einer frühen Nachtruhe im Zelt.

Am nächsten Tag geht es weiter
- mit einer morgendlichen Fahrt nach Botswana durch die Mahango Core Area,
- mit ersten Spaziergängen auf dem Drostky’s Areal
- und mit einer ersten Drotsky-Bootstour und der damit verbundenen Hoffnung, den Hauptgrund unseres dortigen Aufenthalts zu Gesicht zu bekommen… :silly:
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