22.6.
Das Packen ging zügig, und wir machten uns auf eine gemütliche Tour in Richtung Okaukujeo. Auf den Wegen sahen wir Giraffen, Springböcke, Zebras, Gnus, Strausse, Perlhühner und Schakale. Bei Rietfontein (ich bin nicht mehr ganz sicher) sah ich aus der Ferne mehrere Autos versetzt zum Wasserloch stehen. Das konnte doch nur bedeuten……… tatsächlich, hier lag ein Löwenpärchen satt und träge im Gras.
Auf dem Camp in Okaukujeo bauten wir unser Zelt auf. Vorsorglich blies ich nun auch die Schlafmatten auf, damit wir ein bisschen bequemer liegen konnten. Leider war unser Platz neben dem Sanitärgebäude, und alle Leute latschten direkt vor unserer Nase vorbei. Meine südafrikanische Nachbarin beklagte sich lautstark beim Platzaufseher, jedoch ohne Erfolg.
Auf unserer Tour entdeckten wir wieder viele Tiere, besonders sehr grosse Herden Gnus.
Bereits zu Hause war ich fasziniert vom Wasserloch bei Okaukujeo – dies hatte ich über die Webcam bewundert! Hier war Betrieb wie in den Sommerferien am Flughafen: Ein Kommen und Gehen! Da hätte ich Stunden verbringen können, und Junior turnte jeweils bis zu einer Stunde zufrieden und leise auf der Beobachtungstribüne herum.
Am Abend konnten wir ein eindrückliches Schauspiel bewundern: Am Wasserloch tauchten mehrere Elefanten auf. Zwei davon streichelten sich gegenseitig mit den Rüsseln und gaben sich schliesslich, wiederum gegenseitig, Wasser zu trinken. Dann schlangen sie ihre beiden Rüssel um sich. Einige Tage später, auf der Etusislodge, wurde mir erklärt, dies sei so quasi Armdrücken für junge Elefantenbullen, also ein sanftes Kräftemessen.
Leider konnte ich nur schlechte Handyfotos machen…
Im Dunkeln liefen wir übermütig zu unserem Dachzelt zurück, es war bereits ziemlich kühl geworden. Wege waren nicht beleuchtet und schlecht erkennbar, und wir liefen über grosse Steine. Plötzlich schrie Junior auf – etwas hätte ihn in den Fuss gestochen!
Ich trug ihn, bis wir ein bisschen Licht hatten, und besah mir den Fuss. An der Fusssohle war ein kleines Löchlein, das ziemlich blutete. Die Sandale war jedoch leer, weder Dornen noch Steinchen noch Skorpione noch andere Monster waren zu entdecken.
Von da an weigerte sich mein Sohnemann, diese Sandalen anzuziehen. Es steche, meinte er. Viele Male öffnete ich alle Klettverschlüsse und untersuchte den Schuh komplett. Nichts! Ich dachte, er hätte wohl einfach Angst.
Zuhause schaute ich nach einer erneuten Weigerung noch einmal nach. Nichts… Doch halt, wenn ich aufs Fussbett drückte, war da etwas! Und tatsächlich: Ein dickes Stück Dorn hatte sich durch die stabile Sohle (es ist eine Art Trekkingsandale) durchgebohrt und ist abgebrochen. Erst mit Druck wurde sie spürbar. Ich musste eine Zange nehmen, um den etwa 4 mm dicken Dorn herauszuziehen….
Neben schönen Erinnerungen nahmen wir also auch lehrreiche von unserer Reise mit....