20.6.
Etwas steif und frierend, aber motiviert, standen wir am Morgen auf. Die Motivation verflog rasch, als ich versuchte, gefühlt hundert Quadratmeter Zeltstoff zu verstauen. Die Abdeckplane war durch die Kälte hart wie ein Brett, und ich zupfte Millimeter für Millimeter daran herum, in zwanzig Runden um das Auto. Irgendwann hatte ich es geschafft. Junior tobte unterdessen auf dem Platz herum, und ich hatte immer wieder Gesellschaft von Perlhühnern und Streifenmangusten.
Aber schliesslich ging es los! Wir sahen viele Zebras, Giraffen, Riesentrappen, Strausse, Erdmännchen, Gnus, Rotschnabeltokos, ein Schabrackenschakal, viele Vögel und natürlich Springböcke. Eine Gruppe Elefanten spazierte neben der Pad.
Nach einer Kurve stand plötzlich ein Elefant vor mir auf der Strasse. Wow, wie toll, dachte ich noch…. Da kam er mit wackelnden Ohren auf mich zu. Jetzt gabs nur Eines, nämlich langsam zurückfahren, aber dicht hinter mir stand nun ein anderes Auto. Bitte, bitte, geh weg! Ich fuhr langsam zurück und hoffte, der Fahrer hinter mir kapierte es. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, dann machte er mir Platz. Uff, danke! Der Elefant spazierte weiter auf uns zu, trompete und wackelte mit den Ohren, wir fuhren rückwärts, Meter für Meter für Meter. Nach einer Ewigkeit trottete der Elefant schliesslich zur Seite, und ich merkte erst jetzt, dass ich die Luft angehalten hatte.
Am späteren Nachmittag kamen wir bei unserem Bungalow in Halali an. Nach dem Abendessen, welches wir gegen einen Rotschnabeltoko und mehrere Baumhörnchen verteidigen mussten, spazierten wir noch zum Wasserloch. Auf dem Weg begegnete uns ein Buschhase, beim Wasserloch entdeckten wir Marabus und später fünf Rhinos.
Diese Nacht war wesentlich gemütlicher, bequemer und wärmer, im kuscheligen Bett.