THEMA: Take me to Namibia….. die Erste!
12 Aug 2022 19:59 #649198
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18. Juni

Nach einem guten, aber organisatorisch leicht chaotischen Frühstück, packten wir unsere Sachen zusammen. Die Fahrt verlief gut, und ich fühlte mich bereits recht gut auf der linken Fahrspur.
Auf der Grasnarbe in der Autobahnmitte sah ich verwundert einen grossen Hund. Was macht denn der hier? Oh, ist ja gar kein Hund, sondern ein Pavian! Ich habe gelesen, dass die Paviane bei der Autobahn sind, aber auf dem Mittelstreifen? Na gut, dachte ich, und mit einem glücklichen Grinsen (wir sind in Namibia!) fuhren wir Richtung Norden, wo wir schliesslich zum Waterberg abbogen.

Ui, aha, das wäre denn nun so eine Gravel Pad. Gar nicht so schlimm…. Rüttelte ein bisschen, war aber ja noch lustig! Da fiel mir plötzlich ein, dass ich ja die Staubklappe öffnen sollte…....




Wir sahen Giraffen in einem eingezäunten Bereich neben der Strasse, Eselskarren und Oryx.
Mit der Zeit fand ich das richtige Tempo, um gut über das Wellblech zu fahren. Ein bisschen verwirrt darüber war ich, wie wenige andere Autos wir antrafen. Der Waterberg ist doch eine Touristenattraktion? Eine Woche später fand ich dann heraus, dass es hier verhältnismässig viele Autos hatte……




Der Plan war, beim Waterberg eine Wanderung zu machen. Vor dem Tor wurden wir gestoppt, und ich musste mein erstes Formular ausfüllen. Es würde nicht das letzte sein….



Wir bezahlten bei der Reception den Eintritt, fuhren zum kleinen Parkplatz hoch und begannen unsere Wanderung. Die Aussicht war toll, und die vielen Farben des Gesteins faszinierten mich. Junior war hochmotiviert und wollte viele Tiere finden. Wir sahen keines….






Die Wanderung ging bald in Klettern über, und der Weg wurde immer anspruchsvoller. Mein Sohn musste die Hände zu Hilfe nehmen, und Tiere waren noch immer keine zu sehen – der erste Frust zeigte sich. Wir kämpften uns noch ein bisschen weiter, mit Sohnemann an der Hand, eine Hand zum Festhalten an den Felsen, eine weitere Hand für den baumelnden Fotoapparat um den Hals,… und gaben schliesslich auf. Wir drehten um, und ganz erstaunt sah ich ein junges Paar uns entgegenkommen; bis jetzt waren wir ganz allein gewesen. Sie erzählten auf Deutsch, dass beim nächsten kleinen Felsen ein Tier war, sogar mit einem Baby. Was für eines, konnten sie uns nicht sagen. Ich betete, dass es noch nicht verschwunden war…. Und tatsächlich, auf einem grossen Stein kletterte ein Klippschliefer! Junge konnten wir keine entdecken, aber der Tag war für Junior gerettet (und darum auch für mich)! Der Klippschliefer war gar nicht scheu, und wir konnten ihn ausgiebig bewundern! Ich sah auch viele Schmetterlinge, aber sie wollten nicht fürs Foto posieren.






Kurz bevor wir beim Auto zurück waren die nächste Entdeckung: Ein süsses Dikdik äste direkt neben dem Weg.






Und beim Auto noch eine Entdeckung: Auf dem Fahrzeugdach kletterten einige Paviane herum. Sie verzogen sich rasch, um bald darauf auf dem nächsten Auto herumzuklettern.



Bei der Rückfahrt verscheuchte eine Frau bei der Reception mehrere Warzenschweine vom Rasen. Junior hatte Mitleid mit den Tieren: Sie wurden mit einem Besen verscheucht und mussten sogar auf den Knien essen!




Vergnügt fuhren wir die Gravelpad zurück, um schliesslich in Otjiwarongo die nächste Lodge zu beziehen. Out of Africa lag gut gelegen, das Zimmer war sehr schön und neu, und mit Blick auf einen hübschen Innenhof. Wir genossen ein wunderbares Abendessen mit der ersten – aber lange nicht letzten – feinen Suppe. Ein so schönes Zimmer für 750 NAD, da kann man nicht meckern.



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13 Aug 2022 16:44 #649252
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19. Juni

Nach einem gemütlichen Frühstück ging es los zu unserem Sehnsuchtsort: Der Etosha Nationalpark. Am Lindquist Tor füllte ich das Formular aus und beantwortete die Fragen (Drohnen, Tiere, Plastiksäcke?), und schon waren wir drin. Ich war so neugierig, wie es werden würde. Werden wir viele Tiere sehen? Überhaupt welche? Müssen wir ewig lange fahren? Oder werden wir Glück haben?
Nach drei Fahrminuten sahen wir die ersten Giraffen. Bis Namutoni sahen wir keine weiteren Tiere mehr, aber ich war zuversichtlich. Schliesslich war das nur ein Katzensprung auf einer Teerstrasse.

In Namutoni bezahlten wir den Eintritt für fünf Tage, assen und tranken etwas, und machten uns dann auf unsere erste Tour.
Kaum um die Ecke gebogen, winkte mir ein Schwarzer zu. Oh, der flirtet! Grinsend fuhren wir langsam weiter, aber mein angeblicher Verehrer liess nicht locker. Als wir uns wieder kreuzten, erzählte er, dort liege ein Löwe! Oh! Ohhh! Andrea, hier werden Tiere besichtigt, nicht geflirtet! Lachend (über mich selber und über unser Glück, einen Löwen zu sehen) fuhren wir bis zur besagten Stelle zurück. Die Löwin lag faul und satt nahe neben der Pad und zeigte nur Interesse am gähnen und sich putzen.





Nachdem wir uns satt gesehen hatten, erkundigten wir die nähere Umgebung. Wir fanden Zebras, Riesentrappen, Strausse, Springböcke, Gnus, Impalas und viele Vögel. Vor allem die Gabelracken faszinierten mich!


























Unterwegs sichtete ich schliesslich den ersten Elefanten, weit weg, aber ich war happy! Etwas später fanden wir noch zwei weitere Elefanten, es waren wohl Jungbullen.

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13 Aug 2022 16:52 #649253
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So langsam waren wir müde und beschlossen, die letzte, kleine Pad zu nehmen. Hier war nicht viel los, und so wendete ich und fuhr gemütlich zurück. Wir wollten unser Zelt aufklappen und das erste Mal unsere Braii-Fähigkeiten testen. Doch plötzlich sah ich etwas Grosses, Graues im Gebüsch! Ein Nashorn! Und es war so nett, sogar ein wenig aus dem Gebüsch herauszukommen. Nach ausgiebiger Bewunderung und hundert Fotos fuhren wir ein paar Meter weiter und entdeckten, dass es gar nicht ein Nashorn war, sondern zwei. Das andere hatte sich hinter dem Gebüsch versteckt, und lachte sich über uns Touris sicher kaputt!







Mein fröhliches Grinsen konnte ich nicht mehr abschalten, auch nicht beim Zelt ausklappen. Wir durften den besten Braii-Platz auswählen und standen an ruhiger Lage am Rand des Platzes.



Plötzlich bekamen wir Besuch von einer grossen Gruppe Streifenmangusten. Sie waren sehr neugierig und kletterten in den Unterboden unseres Autos. Ich hoffte einfach sehr, dass sie dort keine Kabel anfressen würden…



Etwas später spazierte eine grosse Gruppe Perlhühner über den Platz. Die wären vielleicht auch lecker vom Grill?
Unser Abendessen schmeckte wunderbar (Eland, nicht Perlhuhn… grins), und schliesslich schlüpften wir glücklich in unseren Schlafsack. Es war extrem kalt in der Nacht, und die Matratze wirkte dünn wie ein Stückchen Stoff. Die nächsten beiden Nächte werden es ein Bungalow sein, das beruhigte mich.
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14 Aug 2022 14:34 #649293
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20.6.

Etwas steif und frierend, aber motiviert, standen wir am Morgen auf. Die Motivation verflog rasch, als ich versuchte, gefühlt hundert Quadratmeter Zeltstoff zu verstauen. Die Abdeckplane war durch die Kälte hart wie ein Brett, und ich zupfte Millimeter für Millimeter daran herum, in zwanzig Runden um das Auto. Irgendwann hatte ich es geschafft. Junior tobte unterdessen auf dem Platz herum, und ich hatte immer wieder Gesellschaft von Perlhühnern und Streifenmangusten.



Aber schliesslich ging es los! Wir sahen viele Zebras, Giraffen, Riesentrappen, Strausse, Erdmännchen, Gnus, Rotschnabeltokos, ein Schabrackenschakal, viele Vögel und natürlich Springböcke. Eine Gruppe Elefanten spazierte neben der Pad.



















Nach einer Kurve stand plötzlich ein Elefant vor mir auf der Strasse. Wow, wie toll, dachte ich noch…. Da kam er mit wackelnden Ohren auf mich zu. Jetzt gabs nur Eines, nämlich langsam zurückfahren, aber dicht hinter mir stand nun ein anderes Auto. Bitte, bitte, geh weg! Ich fuhr langsam zurück und hoffte, der Fahrer hinter mir kapierte es. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, dann machte er mir Platz. Uff, danke! Der Elefant spazierte weiter auf uns zu, trompete und wackelte mit den Ohren, wir fuhren rückwärts, Meter für Meter für Meter. Nach einer Ewigkeit trottete der Elefant schliesslich zur Seite, und ich merkte erst jetzt, dass ich die Luft angehalten hatte.







Am späteren Nachmittag kamen wir bei unserem Bungalow in Halali an. Nach dem Abendessen, welches wir gegen einen Rotschnabeltoko und mehrere Baumhörnchen verteidigen mussten, spazierten wir noch zum Wasserloch. Auf dem Weg begegnete uns ein Buschhase, beim Wasserloch entdeckten wir Marabus und später fünf Rhinos.





Diese Nacht war wesentlich gemütlicher, bequemer und wärmer, im kuscheligen Bett.
Letzte Änderung: 14 Aug 2022 14:36 von Unterwegsmitjunior.
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14 Aug 2022 19:27 #649319
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21.6.
Nach der total gemütlichen Nacht ging es am Morgen zeitig los.
Auf der Tour staunte ich immer wieder über die wechselnde Vegetation. Manchmal dachten wir, hier sei absolut nichts los, und da entdeckten wir doch wieder ein neues Tier, zum Beispiel ein Steinböckchen.







Insgesamt sahen wir neben unzähligen Vögeln: Giraffen, Schabrackenschakal, Kuhantilope, hunderte von Zebras und Gnus, Springböcke, Baum- und Erdhörnchen, Elefanten, Riesentrappen, Triele, Strausse, Zebramangusten, Oryxe, Nashörner, Impalas und Marabus.














Eine Gackeltrappe?








Wer bist du? -> Southern White-crowned Shrike (Weißscheitelwürger)! Danke Friederike! :)

Letzte Änderung: 15 Aug 2022 22:24 von Unterwegsmitjunior.
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22.6.

Das Packen ging zügig, und wir machten uns auf eine gemütliche Tour in Richtung Okaukujeo. Auf den Wegen sahen wir Giraffen, Springböcke, Zebras, Gnus, Strausse, Perlhühner und Schakale. Bei Rietfontein (ich bin nicht mehr ganz sicher) sah ich aus der Ferne mehrere Autos versetzt zum Wasserloch stehen. Das konnte doch nur bedeuten……… tatsächlich, hier lag ein Löwenpärchen satt und träge im Gras.



Auf dem Camp in Okaukujeo bauten wir unser Zelt auf. Vorsorglich blies ich nun auch die Schlafmatten auf, damit wir ein bisschen bequemer liegen konnten. Leider war unser Platz neben dem Sanitärgebäude, und alle Leute latschten direkt vor unserer Nase vorbei. Meine südafrikanische Nachbarin beklagte sich lautstark beim Platzaufseher, jedoch ohne Erfolg.

Auf unserer Tour entdeckten wir wieder viele Tiere, besonders sehr grosse Herden Gnus.









Bereits zu Hause war ich fasziniert vom Wasserloch bei Okaukujeo – dies hatte ich über die Webcam bewundert! Hier war Betrieb wie in den Sommerferien am Flughafen: Ein Kommen und Gehen! Da hätte ich Stunden verbringen können, und Junior turnte jeweils bis zu einer Stunde zufrieden und leise auf der Beobachtungstribüne herum.









Am Abend konnten wir ein eindrückliches Schauspiel bewundern: Am Wasserloch tauchten mehrere Elefanten auf. Zwei davon streichelten sich gegenseitig mit den Rüsseln und gaben sich schliesslich, wiederum gegenseitig, Wasser zu trinken. Dann schlangen sie ihre beiden Rüssel um sich. Einige Tage später, auf der Etusislodge, wurde mir erklärt, dies sei so quasi Armdrücken für junge Elefantenbullen, also ein sanftes Kräftemessen.
Leider konnte ich nur schlechte Handyfotos machen…





Im Dunkeln liefen wir übermütig zu unserem Dachzelt zurück, es war bereits ziemlich kühl geworden. Wege waren nicht beleuchtet und schlecht erkennbar, und wir liefen über grosse Steine. Plötzlich schrie Junior auf – etwas hätte ihn in den Fuss gestochen!
Ich trug ihn, bis wir ein bisschen Licht hatten, und besah mir den Fuss. An der Fusssohle war ein kleines Löchlein, das ziemlich blutete. Die Sandale war jedoch leer, weder Dornen noch Steinchen noch Skorpione noch andere Monster waren zu entdecken.

Von da an weigerte sich mein Sohnemann, diese Sandalen anzuziehen. Es steche, meinte er. Viele Male öffnete ich alle Klettverschlüsse und untersuchte den Schuh komplett. Nichts! Ich dachte, er hätte wohl einfach Angst.

Zuhause schaute ich nach einer erneuten Weigerung noch einmal nach. Nichts… Doch halt, wenn ich aufs Fussbett drückte, war da etwas! Und tatsächlich: Ein dickes Stück Dorn hatte sich durch die stabile Sohle (es ist eine Art Trekkingsandale) durchgebohrt und ist abgebrochen. Erst mit Druck wurde sie spürbar. Ich musste eine Zange nehmen, um den etwa 4 mm dicken Dorn herauszuziehen….

Neben schönen Erinnerungen nahmen wir also auch lehrreiche von unserer Reise mit.... ;)
Letzte Änderung: 15 Aug 2022 22:36 von Unterwegsmitjunior.
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