27.6.
Das Highlight kommt wie so oft zum Schluss!
Wehmütig stehen wir heute auf. Und doch ist es auch schön, dass die Tour wieder weiter geht. Beim Frühstück verabschieden wir uns noch ganz herzlich von Sanneth und wünschen ihr für ihren weiteren Weg alles Gute! Ich verspreche ihr, wenn sie mal Guidin ist, würde ich einen Game Drive mit ihr buchen.
Heute bestimmt Petra, dass wir unsere Morgenrunde Richtung Norden starten und die Detour zu Pans Edge fahren. Noch ein letztes Mal beschert uns Etosha einen goldenen Morgenschimmer auf den Gräsern mit Blick auf die Pfanne, die nichts als Einsamkeit ausdrückt - wären da nicht die Savannenbewohner!
Bei Klein Okevi bleibt es ruhig, also fahren wir die Straße wieder "runter" Richtung Camp, aber weit kommen wir nicht. Nur ein Katzensprung von der Abzweigung findet sich ein kleines Pulk an Autos zusammen. Wir nähern uns langsam und können es kaum fassen! Die Gepardin war ttsächlich endlich erfolgreich auf der Jagd und hat die Beute genau an der Hauptstraße zur Strecke gebracht! Wir können uns schön einreihen und beobachten fasziniert das üppige Frühstück - bis uns bzw. vor allem Petra eine alte Dame mit Zigarillo im Mund komplett mit der Stoßstange vor die Linse fährt. Nach Petras zuerst noch freundlichen Bitte, wieder einen Meter zurück zu fahren, setzt sie gut 30cm zurück und ignoriert uns. Petra hat einen mords Hals auf sie und packt ein Schimpfwort aus, über das ich heute noch lachen muss

Aber Hauptsache, ich habe die alte Klapperkiste nicht im Bild der Kamera - sich jetzt zu ärgern wäre zu schade um die Situation.
Fast eine Stunde schauen wir Mutter und Kindern zu, wie sie sich die Bäuche voll hauen. So langsam knurren aber auch unsere Mägen und wir haben irgendwann keine Lust mehr auf die rücksichtslose Dame neben uns. Zuerst aber steuern wir Namutoni für eine Toilettenpause an und schicken alle Touristen zum Gepardenriss, der ja nur wenige Fahrminuten entfernt ist. Das ist unsere Retourkutsche. Aber jetzt auf nach Chudop für ein letztes Frühstück im Auto.
Dort angekommen haben sich wieder alle üblichen Verdächtigen versammelt und wir mampfen unsere Toasts.
Bereits gegen 10 Uhr beschließen wir, dass dies ein toller Abschluss war, der eh nicht zu toppen ist und fahren nach dem Frühstück Richtung Gate. Dort werden wir gefragt, ob wir irgendwas schmuggeln würden - natürlich nicht. "Also no Elephant-Poop?"

"What!?" - "Elefanten-Kacka!" - "ääh nee!". Wir müssen lachen

davon haben wir ja schon ne Portin daheim im Glas stehen, das ist aber Jahre her. Anscheinend wird sowas öfter mal mitgenommen.
So, und diesmal wollen wir auch zum Otjikoto See. Leichter gesagt als getan, wir fahren zwei mal dran vorbei, ehe wir die richtige Einfahrt finden. Der Parkplatz hier wird bewacht, versichert uns ein Guide, der gerade wieder abfährt, wir könnten auf jeden Fall alles im Auto lassen. Der Eintritt kostet glaube ich 250 N$, was doch ein ziemlich hoher Preis ist, wenn man bedenkt, dass das nur ein See ist. Aber okay, wir laufen ein paar Meter durch den angelegten Garten und schon stoßen wir auf den wunderschönen Otjikotosee, der die Wasserlöcher des Etoshas speist. Hierzu gibt es eine tolle Dokumentation über die unterirdischen Höhlen. Begleitet werden wir vom Security Mann, der uns etwas zum See erklären will. Klar, er gibt sich wirklich Mühe für ein Trinkgeld und als er auch noch schöne Bilder von uns macht, hat er es sich auch verdient.
Zum drumherum Laufen haben wir aber keine Lust und gehen nach 15 Minuten wieder zurück zum Auto. Unser nächstes Ziel ist Tsumeb. Hier soll es ein kleines Craft Center geben und wir wollen ins Steakhouse. Das Craft Center lässt sich sehr einfach finden und man kann im Hof parken. Die Tür ist verschlossen, aber man solle klingeln. Eine Dame eilt herbei und freut sich sehr über unseren Besuch. Innendrin ist es ein sehr kleiner Laden, der vor der Pandemie bestimmt reichlich bestückt war. Heute findet man nur noch eine sehr kleine Auswahl an Souvenirs. Verständlich, von welchem Geld soll man auch neue Sachen ankaufen? Ich finde eine Kleinigkeit für meinen Vater und während wir bezahlen, bewundern wir die tollen Makkalani Nüsschen. Die Besitzerin erklärt uns, dass diese von einem jungen Mann mit behinderten Händen geschnitzt sind. In dem Fall glauben wir ihr tatsächlich auch, ansonsten hätte ich Zweifel an unserer Menschenkenntnis. Petra nimmt noch ein Nüsschen und wir unterhalten uns noch ein wenig.
Das Steakhouse gibt es unter der angegebenen Adresse nicht und auch sonst finde ich online nichts wirklich zum Essen. Also fahren wir weiter nach Otavi.
Dort halten wir bei der großen Tankstelle und gehen ins Camel Inn, für einen kleinen Lunch wird das reichen. Wir lassen uns Burger und Salat schmecken und fahren dann gemütlich weiter zur Gabus Game Ranch, die wirklich außerordentlich gut ausgeschlidert ist in Otavi. Anders wäre der Weg dorthin nur sehr schwer zu finden.
Fundstück in Otavi
Wir haben uns im Vorfeld null über Gabus informiert, da wir einfach nur nach einer Zwischenübernachtung gesucht haben. Tja... Hätten wir gewusst, wie schön es hier ist, hätten wir zwei Nächte gebucht! Wir werden ungewohnt förmlich auf Deutsch begrüßt und ich entdecke sofort die Pferde. Mist, hätten wir das auch noch gewusst... Leider ist kein Ausritt möglich, da es für den Zeitraum keine Buchungen gab und die Pferde daher gegen die namibische Pferdesterbe geimpft wurden. Das bedeutet mindestens eine Woche Schonen. Nicht schlimm, es ist einfach toll hier!
Vor dem Sundowner wollen Petra und ich uns etwas die Füße vertreten und hoffen, die Sable Antilopen zu finden. Zuerst begrüßen uns aber zwei der Pferde, die sich erstmal ausgiebig kraulen lassen. Leider gefallen mir ihre Hufe nicht so gut wie auf Düsternbrook. Aber sonst sehen sie sehr kräftig aus.
Es ist nur ein sehr kleines Areal, in dem wir spazieren gehen dürfen und leider halten die Sable sich heute nicht hier auf. Schon wieder ziehen Wolken auf und es ist gar nicht mehr so warm.
Am Wasserloch vor unserem Zimmer.
Zum Sundowner wird ein kleines Feuer gemacht und wir bestellen natürlich Malawi Shandys. Leider bekommen wir Rock Shandys, aber egal, Prost!
Wir lernen den Farmbesitzer kennen und und fragen ihn, ob es bei dieser Wolkendecke tatsächlich auch regnen könnte. Er bejaht und meint im gleichen Zug direkt "hoffentlich nicht!". Er erklärt uns, dass dies um diese Jahreszeit fatal wäre. Das trockene Gras würde umliegen und die Tiere würden es nicht mehr fressen, sondern nur das frisch gesprießte. Kurz darauf gäbe es keine neue Nahrung mehr bis zur Regenzeit. Sehr interessant!
Zum Abendessen ist neben uns nur noch ein junges Pärchen hier und wir kommen sehr nett ins Gespräch. Sie starten ihre Reise erst und das Mädel war bereits auf Gabus. Das Essen wird als Drei-Gänge-Menü serviert und ist einfach köstlich! Zum Hauptgang gibt es eine Premiere, nämlich Geschnetzeltes von der Giraffe. Na, das hatten wir aber auch noch nie! Wobei es wahrscheinlich jedes andere Game hätte sein können, wer weiß schon wie Giraffe schmeckt
Wir trinken zu viert noch einen Absacker an der Bar und liegen im Zimmer noch etwas wach mit Blick auf das beleuchtete Wasserloch. Hier wurden sogar schon Geparden beobachtet einige Wochen zuvor. (Auf dem Bild sieht das Licht heller aus, es war eine angenehme Beleuchtung)
Lekker Slaap!