THEMA: Mom&Daughter die 7. - Alte und neue Freundschaften
18 Aug 2022 19:10 #649638
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16.06. Erinnerungsreiche Begegnungen, neue Freundschaften

Nun, die Nacht haben wir irgendwie hinter uns gebracht und auch der nächtliche Toilettengang hat sich nach einiger Überwindung in der Dunkelheit unterm Sternenhimmel wieder genauso cool angefühlt wie 2019.

Auch heute Morgen begrüßt uns wieder das "Hunga Tonga-Hunga Ha’apai-Phänomen" (danke Bele, den Begriff habe ich bei dir kopiert) mit einem wunderschönen Licht-Spektakel vor Sonnenaufgang. Zum Glück hat Petra auf den Auslöser gedrückt - ich hab's mal wieder verpennt - nein, nicht im wahrsten Sinne des Wortes, sondern weil ich gerade meine Klamotten unter der Bettdecke wärmen muss, damit diese halbwegs angenehm zum Anziehen werden.



Um halb 8 fahren wir zum Frühstück, denn heute startet der Drive erst um 8 Uhr, nicht so früh wie vor drei Jahren als wir noch eine gute Strecke zu den Elefanten zurücklegen mussten. Dieses Jahr sind sie ja ganz in der Nähe. Mittlerweile gibt es zum Frühstück auch frisch zubereitete Eier auf Wunsch und Bacon, wer möchte. Für uns wird's ein schnelles Frühstück, da sich noch nicht der große Hunger eingestellt hat.

Mit dicken Jacken und unseren Decken, die wir eigentlich für den Flug mitgenommen hatten, geht es in gemächlichem Tempo zurück Richtung C35 und Leon erklärte uns im Vorfeld, dass wir noch auf ein paar Farmen bei Familien halten würden, um zu fragen, ob die Elefanten hier waren. Bei der ersten Farm sind wir noch ein wenig verhalten und bleiben im Auto. Die Kinder haben gerade Schulferien und sind alle zuhause. Zwei Jungs kommen vorbei, grinsen frech und grüßen dann ganz lieb. So im Auto sitzend kommen wir uns irgendwie schon ein bisschen doof vor. Bei der zweiten Familie, bei der wir halten, steigen wir nun aus und begrüßen die Mutter mit ihrer süßen Großfamilie. Die Kinder sind gerade beim morgendlichen Zähneputzen und speziell Petra hat ja mit Kindern den meisten Spaß. So gibt es zum Schluss noch ein Abschiedsbild, auf das alle gerne mit drauf wollen.



Wir vermuten nicht, dass diese Besuche hier dazu dienen, die Elefanten zu finden, aber haben großen Spaß daran, mit den Locals in Kontakt zu treten und das merkt Leon sehr schnell. Mit einem vollen Wagen wären die Besuche wohl weniger intensiv gewesen oder hätten gar nicht stattgefunden. So halten wir als nächstes auf einer Farm, wo ich zum ersten Mal in Namibia Hausschweine herumlaufen sehe, na die haben ein tolles Leben!



Wir werden herzlich begrüßt, Leon stellt die Dame als "Girlfriend" vor und Petra antwortet zugleich "oh, you have many of them, ne" - lautes Gelächter und das Eis ist gebrochen. Um die Ecke wird gerade eine Ziege geschlachtet und Petra erklärt Leon, dass ihr Vater Metzger war. Hier hilft jeder beim Schlachten, auch die Kinder nehmen die Därme aus. Leon erklärt, dass Frauen hier so etwas können müssen, dann steigen die Chancen auf eine spätere Heirat :D Dadurch, dass auch ich früher beim Ausnehmen zugesehen habe, macht uns beiden der Anblick nichts aus und man unterhält sich noch ein wenig.



Die Tiere, die auf namibischen Farmen für Fleisch gehalten werden, haben ein besseres Leben als die meisten Tiere bei uns. Der Frau erklären wir, wie die Schweine in Deutschland gehalten werden und sie kann sich das natürlich null vorstellen. Fragt, warum sie nicht frei herumlaufen.

So, jetzt kommen wir aber zur Hauptstraße. Wir halten an einigen Stellen, wo die Elefanten über Nacht gewandert sind, teilweise mitten durch die Baustelle. Leon erklärt uns einiges über die Spuren.

Hier müssen die Bauarbeiter keine Steine mehr als Begrenzung hinlegen :laugh:















Plötzlich erhält er einen Anruf von einem anderen Guide. Man könne momentan nicht an die Elefanten ran, da unter ihnen ein verletztes Jungtier sein soll, das eventuell von EHRA und Naankuse Tierärzten sediert werden soll. Ein paar Minuten später entdecken wir die Herde tatsächlich von der C35 aus, denn sie stehen nur etwa 100 Meter davon entfernt. Die Tierärzte beobachten sie, während die Herde einen schützenden Kreis um ihre Jüngsten bildet. Die Tiere sind allerdings super entspannt.







Ein befreundeter Guide von EHRA spricht kurz mit Leon und sie einigen sich auf irgendetwas. Er erklärt uns, dass Bennie, der nach Voortrekker zunächst einzig verbliebene dominante Bulle hier, gerade in der Gegend sei und wir ihn nun suchen würden. Wow, das wäre ja was!

Wir fahren zunächst durch's ausgetrocknete Flussbett, wo Bennie überall seine Spuren hinterlassen hat, denn man erkennt gut, dass hier ein Einzeltier unterwegs war. Der andere Fahrer fährt etwas versetzt von uns und beide suchen ihn nun. Es dauert wirklich nicht lange, bis wir den imposanten Bullen im besten Alter tatsächlich entdecken! Es soll mittlerweile immerhin noch zwei, drei andere Bullen geben, die Bennie Konkurrenz machen und somit hoffentlich das Überleben der Wüstenelefanten sichern.













Er lässt sich von den Autos absolut nicht aus der Ruhe bringen, schlendert gemütlich von Busch zu Busch und snackt überall ein wenig. Wir fahren mit respektvollem Abstand parallel von ihm.









Dann scheint er einen Busch gefunden zu haben, der besonders gut schmeckt, denn hier bleibt er eine ganze Weile lang und schenkt uns eine wundervolle Zeit! Zwischenzeitlich könnte man meinen, er schläft beim Fressen gleich ein, so entspannt ist er. Er trägt übrigens dieses Senderhalsband, damit man seine Routen genau verfolgen kann, was für ihn Sicherheit bedeutet, da niemand mehr behaupten kann, er hätte etwas zerstört, obwohl er gar nicht dort war. Denn so soll ja die Regierung damals Voortrekker als Problemtier auserkoren haben, ohne Beweise gehabt zu haben.











Irgendwann wird es wie immer Zeit, Abschied zu nehmen. Ich denke kurz zurück an unsere magische Begegnung mit Voortrekker. Und wünsche mir von Herzen, dass Bennie hoffentlich nicht dasselbe Schicksal ereilt.

Auf dem Weg zu unserem Lunch-Platz entdecken wir von der Hauptstraße aus noch kurz die andere Herde wieder, die mittlerweile die Straßenseite gewechselt hat. Meine Güte, was wäre das ein Ding gewesen, wenn wir gestern hier schon die Elefanten gesehen hätten :ohmy:

Zum Lunch fährt uns Leon ins Flussbett des Ugab, das tatsächlich noch nicht komplett ausgetrocket ist! Wow, fließendes Wasser in Namibia - für uns eine Premiere!







Es gibt für jeden einen XXL Burger mit den weltbesten Buletten! Dazu noch viele nette Unterhaltungen mit Leon und die Zeit verfliegt viel zu schnell. Was für ein wunderschöner, entspannter Tag!

Auf dem Rückweg versuchen wir nun, die Herde noch einmal zu finden. Das Jungtier wird wahrscheinlich doch nicht betäubt oder zumindest nicht mehr heute und die Herde steht jetzt nicht mehr unter Beobachtung. Wir finden sie auch tatsächlich wieder und Leon bugsiert uns mitten in ihre Mittagsruhe, die sie ohne von uns Notiz zu nehmen, entspannt fortführen. Die Kleinsten liegen im weichen Sand und werden gut bewacht. Von Elefanten umgeben zu sein hat etwas, was ich kaum beschreiben kann. Es löst ein Gefühl von Geborgenheit und innerem Frieden in mir aus. Elefanten haben einfach etwas beruhigendes an sich.















Wir möchten sie aber nicht weiter stören und halten uns nicht allzu lange bei ihnen auf. Auf der Rückfahrt begegnen wir einer Familie, deren Auto eine Panne hat. Hier treffen wir auch eine Mama mit ihrem Baby wieder, die wir gestern am Himbastand schon gegrüßt hatten. Zum Glück fehlt wohl nur Kühlerwasser. Leon holt die Coolbox raus und schüttet das Wasser aus dem geschmolzenem Eis in einen Behälter. Petra kann dies nicht mit ansehen, da die Hälfte daneben geht. Sie holt ihr Schweitzer Messer raus und bastelt aus einer leeren Flasche einen Trichter. Et Voilá! Die Familie bedankt sich sehr und wir treten den Rückweg nach Madisa an.

Leon erzählt uns noch, dass es hier durch den guten Regen nun seit 2014 erstmals überhaupt wieder Gras gibt. Da dies schon gelb ist, erzähle ich ihm von meinem 28-jährigen Pony, das kann er sich ja so gar nicht vorstellen - so alt! Ich erkläre ihm, dass er dieses Gras, worüber sich das Vieh hier hermacht, zuhause niemals anrühren würde. Er lacht sich schlapp! Bevor wir das später vergessen, müssen wir am Schluss unbedingt noch ein Selfie mit Leon machen, das uns immer an diesen wundervollen Tag erinnern soll!



Zurück im Camp werden wir super nett von der Besitzerin empfangen und erzählen ihr von Bennie. Gestern schon zeigte ich ihr mein Voortrekker Tattoo und nun meint sie, das wäre ja eine Idee fürs andere Bein :D mal schauen... An der Bar wollen wir Leon auf einen Drink einladen, aber er hat noch etwas zu erledigen und so verabreden wir uns zum Sundowner. Es ist so schön, dass man in Namibia keine Uhrzeit nennen muss, sondern sich einfach zum Sundowner trifft. Spricht aber trotzdem etwas gegen eine Prophylaxe mit Beschleuniger? Nöö, dann für uns bitte zwei Gin Tonic, aseblief! ...und noch zwei, baie dankie! :cheer:

Am Zelt wird geduscht und sich schon fast wieder für den Sundowner hergerichtet. Die Dickpenses sind heute auch irgendwie Nebensache. Kurz ausgeruht und schon wieder ab ins Hauptcamp. Wir bestellen natürlich wieder Gin Tonics, denn auf diesen Tag müssen wir mehr als einmal anstoßen! Leon bleibt für den Notfall lieber nüchtern. Notfall im Sinne von Schlangenbissen hätte er vor Petra auch lieber verschweigen können :D Prost, Happy Days!

Wir erfahren, dass Leon viele viele Jahre Guide auf Ongava war und sogar Rodney kennt :woohoo: Sie haben sich dort immer am Gate getroffen. Es gibt so viel Gesprächsstoff und Leon scheint Etosha genauso geliebt zu haben wie Rodney. Er erzählt uns auch, dass Rodney wohl mittlerweile im Süden auf einer Lodge arbeiten soll. Unser letzter Stand war Palmwag. Wir lachen viel und Leon gesteht uns, dass er gestern ganz gerührt und vor allem überrascht war, als wir ihn mit dem namibischen Handschlag begrüßt haben. Dass das wirklich bei manch einem so einen Eindruck hinterlässt! Irgendwann beschließt Leon, dass er unser "neuer Rodney" ist und wir müssen herzlich lachen.

Die Zeit vergeht viel zu schnell und das Abendessen wird serviert. Wir verabreden uns für morgen früh für einen herzlichen Abschied. Heute gibt es hervorragende Boerewors, worauf Petra sich schon soo gefreut hatte! Uns gefällt auf Madisa ja auch mit am besten das Buffet!



Darauf noch einen Gin Tonic als Absacker! Also heute muss ich doch gut schlafen können :blush: Zurück am Zelt ist es bereits stockdunkel. Als wir die Stirnlampen einschalten, beginnt plötzlich der Angriff der Killerheuschrecken! Es muss sehr lustig ausgesehen haben, wie wir zwei Sissies die blöden Viecher unter mädchenhaften Schreien versucht haben abzuwehren. Wusste gar nicht, dass Petra so gelenkig ist... Joa, die Kameraden hatten wohl schon geschlafen und dachten durch unsere Lampen, sie fliegen mal schnell ins helle Licht am Ende des Tunnels. Also wird der nächtliche Toilettengang wieder zur Überwindung :pinch:

Aber hey, bei diesem Anblick vom stillen Örtchen aus, kann man dann doch alles andere um sich herum schon mal vergessen! Diesmal sogar mit Milchstraße und dem Kreuz des Südens mittendrin! (Alle Sternenaufnahmen sind mit den Handy entstanden).



Lekker Slaap!
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21 Aug 2022 20:08 #649804
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17.06. Safari- oder doch Partyurlaub?

Diese Nacht war wesentlich angenehmer als die letzte. Ob es nun dem gestrigen tollen Tag, den vielen Gin Tonics oder beidem geschuldet ist, lässt sich schwer schätzen. Wir packen in Ruhe alles ein und fahren vor zum gemütlichen Frühstück. Dort kommen wir mit unserem Kellner ins Gespräch und er meint, wir würden aussehen wie Zwillinge. Petra fühlt sich geschmeichelt, ich muss lachen und kneife ihr in die Backe mit den Worten "naah, I don't have this here [Falten]!" - wir müssen alle lachen.



Heute haben wir keinen Zeitdruck. Im Vorfeld haben wir uns dafür entschieden, nicht den Weg über Fransfontein nach Kamanjab zu nehmen, sondern wir möchten endlich mal wieder Outjo besuchen! Das letzte Mal war schließlich 2018 und wir lieben dieses Städtchen! Nach dem Frühstück warten wir noch auf Leon, um Tschüss zu sagen. Der Abschied fällt sehr emotional aus und wir danken ihm nochmals für die tolle Zeit gestern!





Als wir ein kurzes Stück auf der C35 zurückgelegt haben, kommen wir an einem reich gefüllten Damm vorbei, wo wir prompt anhalten müssen. Die letzten beiden Male als wir hier vorbei kamen, war dies eine Pfütze! Wir beobachten viele Wasservögel und weit weg einen Schakal. Was ein schönes Plätzchen!





Auf der Weiterfahrt fällt uns auf, dass hier kilometerlang ein Elefant auf der Straße gelaufen ist, die Spuren dürften noch nicht soo alt sein, denn man erkennt sie noch sehr deutlich.





Bevor wir zur Teerstraße kommen, fahren wir noch durch zwei "Baustellen", wo wohl vergessen wurde, die Schilder wieder mitzunehmen. Ich ermahne Petra, dass sie gerade mit 90km/h durch eine 30er Baustelle düst und sie ein ganz schöner Raudi wäre. Andererseits wurden die 30km/h auch bis zur Teerstraße nicht mehr aufgehoben und wir wurden sogar noch überholt. Wird unter T.i.A. verbucht :D



Die Teerstraße nach Outjo zieht sich ein wenig und kilometermäßig bedeutet dies natürlich einen ganz schönen Umweg, aber wir freuen uns sehr, als in Outjo alles so vertraut wirkt - bis auf eine Sache... WO IST BITTE UNSER FARMHOUSE??? Wir parken auf unserem Stammparkplatz und erkennen sogar den netten Parkwächter wieder! Wir steigen aus und sind erstmal verdutzt. Wo das alte Farmhouse war, hängt jetzt ein Schild mit "Route 38", was eher einem amerikanischen Diner gleicht. Wir sind herbe enttäuscht. Da wir aber mal dringend das stille Örtchen aufsuchen müssen, gehen wir zu den immerhin sehr netten Bedienungen und fragen, ob wir die Toilette benutzen dürfen, wir würden dann nachher zum Lunch kommen - natürlich kein Problem! Drinnen und im alten Biergarten wirkt alles sehr kühl und wenig einladend. Als wir wieder raus gehen, fragen wir die Angestellten, was mit dem Farmhouse passiert sei - gäbe es nicht mehr, ist jetzt dieses Restaurant hier. Aha.

Anscheinend wurden wir genau beobachtet, denn bevor wir ins Souvenirgeschäft gehen, spricht uns ein junger Mann an, von dem wir erstmal nicht erwarten, dass er Makkalanis verkaufen will. Petra sieht in seiner Hemdtasche Flyer mit "Farmhouse" und wir fragen nach. Es stellt sich heraus, dass er Anstas Bruder ist und das Farmhouse ein Haus weitergezogen ist! Nein, was ein Glück hat er uns angesprochen! Er erklärt uns, wo wir hin müssen und uns ist es nun peinlich, nach Toilettennutzung und Versprechen zum Lunch, nun doch nicht in das neue Restaurant zu gehen. Aber zuerst stöbern wir im Souvenir- und Ledergeschäft. Leider findet man nach all den Jahren fast nie etwas Neues, aber ein paar Souvenirs für Freunde schaffen es zumindest bis zur Kasse. Der Verkäuferin zeige ich meine Kuduschuhe, die ich 2015 hier gekauft habe und sie freut sich sehr darüber.

Alles wird im Auto verstaut und wir wissen immer noch nicht, ob wir den Kellnerinnen nun absagen sollen oder wie wir uns verhalten sollen. Petra geht dann rein, wirft etwas in die Tippbox und entschuldigt sich. Dann gehen wir ein paar Meter die Straße zwischen Tankstelle und ehemaligem Farmhouse hinein und schon sehen wir das vertraute Schild!



Der jetzige Standort ist sogar noch schöner und der Biergarten noch grüner! Anstas Bruder hat uns schon einen Tisch reserviert und ich schreibe ihm auch noch Namen für Makkalanies auf. Natürlich werden als erstes Malawishandys bestellt und angestoßen! Auch freuen wir uns schon lange auf ein Springboksteak vom Farmhouse und lassen uns das Essen wahrlich schmecken!





Zwischendrin erkundigen wir uns nach Ansta, diese sei in der Küche schwer beschäftigt. Sie ist hier nicht nur die Besitzerin, sondern auch die Chefköchin und das schmeckt man! Als wir fertig sind mit essen, kann sie sich ein paar Minuten freischaufeln und begrüßt uns herzlich. Sie ist einfach so eine tolle Frau! Zum Abschied gibt's noch ein Erinnerungsselfie, was ich ihr bei Instagram unbedingt zuschicken soll.



Pappsatt ist der nächste Programmpunkt der Sparmarkt, um für die Etosha Tour ordentlich einzukaufen. Tomaten, Gurke, Käse, Getränke, Chips, Kekse... Alles, was man für einige Tage in Okaukuejo und Halali so braucht :D Leider stellen wir immer wieder fest wie viel Geld wir für einen kleinen Einkauf hier ausgeben. Wir schaue im Urlaub nicht so doll aufs Geld, aber wenn ich mir vorstelle, ich wohne hier, wären das schon erhebliche Kosten! Draußen machen wir einen großen Bogen um die Nüsschen-Mafia und Schmuckverkäuferinnen und haben natürlichdem fleißigen Parkwächter auch etwas mit gebracht. Neben einem guten Trinkgeld bekommt er von uns Obst und eine Dose Cola, dafür, dass er hier so einen tollen Job macht. Er freut sich sehr und erzählt stolz, dass er bereits seit 9 Jahren hier arbeitet! Auch mit ihm müssen wir unbedingt ein Erinnerungsfoto machen!



Jetzt heißt es nur noch tanken, dies erledigen wir an der neu ausgebauten Tankstelle direkt ein paar Meter weiter. Wenn wir mit Karte zahlen, dann gehe ich immer selbst bezahlen. Im neuen Shop hier gibt es Snacks und sogar einen Kaffeeautomaten to go - alles ohne Plastik. So lange, wie ich warten muss, kühlt der Kaffee zumindest auf eine angenehme Trinktemperatur ab und Petra zerfließt in der Hitze des Autos während sie warten muss.

Die Strecke nach Kamanjab sind wir mittleriweile schon so oft gefahren, aber ich glaube, je öfter man sie fährt, desto mehr zieht sie sich. Ich vertreibe mir die Zeit mit ein paar Zeitraffervideos, die auf Namibias Straßenecht toll werden! Aber gegen Nachmittag erblicken wir endlich Kamanjab!



Hier kennen wir uns noch besser aus und es ist wie Heimkommen. Farm Robyn steht dieses Jahr zum ersten Mal nicht auf dem Programm, da unsere Freundin wieder größtenteils nach Deutschland zurückgekehrt ist. Dennoch wollten wir gerne übers Galton Gate nach Okaukuejo fahren und was liegt usn da fernen als einfach in Oppi Koppi zu übernachten, wo wir schon so oft was trinken waren! Von den Zimmern sind wir mehr als positiv überrascht! Total schön und originell gemacht und das Bad ist mehr als großzügig!





Wir rufen nun Enginie an, die nach wie vor auf Robyn arbeitet. Sie wäre so gerne vorbeigekommen, aber die Farmtore wären schon verschlossen. Nach dem Auspacken und etwas Runterkommen, geht's erstmal zum Sundowner. Oppi Koopi lieben wir einfach! Bisher kannten wir ja nur den urigen Barbereich und den Garten. Mit Malawi Shandys wird an unserem Stammplatz angestoßen - happy days!











Zum Abendessen gehen wir erst später, das gute Essen vom Farmhouse hat noch ordentlich vorgehalten. Zuhause essen wir auch beide nie dreimal am Tag. Aber hier sind wir im Urlaub und kosten gerade nach diesen vergangenen, blöden Jahren alles aus! Ich habe den Tipp bekommen, ich solle unbedingt mal die Pizza hier probieren - alles klar, Fleisch gab es ja heute Mittag schon! Vorher wird's noch eine Butternusssuppe und als die Pizzen kommen, staunen wir nicht schlecht. Die Bestellung mit "wenig Käse" hat nicht viel gebracht, die Dinger wiegen gefühlt ein Kilo :D wir schaffen beide noch nicht mal die Hälfte und lassen uns den Rest einpacken - gibt's dann morgen unterwegs.



Nach dem Essen spricht uns eine Kellnerinnen an, ob wir Enginie kennen würden, von Robyn - ja klar! Sie sei ihre Schwester und Enginie hätte sie angerufen, dass wir hier wären - wie süß, wir freuen uns über die neue Bekanntschaft von Jeanette! Sie hat vorher auf Hobatere gearbeitet und ist noch nicht lange hier in Oppi Koppi.



Wir unterhalten uns ein wenig und drinnen läuft ordentlich Partymusik. Einige Einheimische sitzen um die Bar und wir gesellen uns dazu, nachdem wir ein Stachelschwein beobachtet haben, das hier immer Küchenabfälle bekommt - unser erstes überhaupt!





Drinnen läuft Afrikaans Musik und die Stimmung ist klasse. Für Petra ist es etwas ganz Komisches, an der Bar zu sitzen und rauchen zu dürfen :D





Auf einmal setzt sich ein älterer Herr an die Bar und wir sind uns tatsächlich unsicher. Wir fragen Jeanette, ob das Duncan ist und als sie bejaht, bitten wir sie, ihm auf unsere Rechnung einen auszugeben. Er schaut verdutzt zu uns herüber und wir gehen zu ihm. 2017 verbrachten wir mit ihm einen wundervollen Abend im Filmhouse, das ihm gehört. Und von ihm haben wir unseren Trinkspruch "Happy Days". Wir stoßen an und auch hier darf ein Erinnerungsbild nicht fehlen!



Keine Ahnung, wie viele Drinks wir uns bereits einverleibt hatten, als plötzlich ein Alarm los geht. Uns wird schnell erklärt, dass dies der Jägermeister-Alarm ist. Statt Bierzapfanlage, gibt es hier eine für Jägermeister und so schnell können wir nicht schauen, da hat auch schon jeder Gast ein Gläschen vor sich stehen. Ganz wichtig - nur mit links trinken, bei rechts geht die nächste Runde auf dich! Was eine Gaudi. Vital, der Besitzer, dem ich vorher schon liebe Grüße aus Deutschland bestellen sollte, erklärt uns, dass im Männerklo ein Poster einer leicht bekleideten Dame hängt, auf deren Brust der Schriftzug prangert "Don't touch or you will pay für that". Wer dennoch drückt, löst den Jägermeisteralarm aus und schmeißt eine Lokalrunde :D Es fließt heute nicht wenig Alkohol und nachdem wir den zweiten Alarm in Kauf genommen haben, flüchten wir lieber, denn ein dritter wäre für Petra der Gnadenschuss :sick: Mega, dass wir auch noch an einem Freitag hier sind und das Partyleben von Kamanjab miterleben dürfen!

Auf dem Weg zu unserem Chalet messe ich ein wenig zickzack den Pfad ab und Petra macht sich ein wenig über mich lustig. Gut, dass sie ja eh morgen fährt bzw. ja eigentlich immer. Aber sie hatte auch ein paar weniger alkoholische Getränke an diesem Abend. Und sie verbringt noch eine gute Tat, denn sie schenkt dem Nachtwächter ihre Pizza, der sich wirklich von Herzen darüber freut. Gut gemacht! Ich kriege das schon gar nicht mehr mit.

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18.06. Etosha, wir kommen!

Dieser ist glaube ich der einzige Morgen, an dem ich nicht vom Räumungskommando geweckt werde - Alkohol sei Dank. Geschlafen habe ich so fest wie seit Tagen nicht mehr. Zum Glück kriege ich nie einen Kater vom Vorabend. Während ich also noch schlummere, geht Petra nach ihrem 1. Kaffee bereits ihrem Instinkt nach und bereitet schonmal ein paar Sachen vor, die im Auto verstaut werden. Draußen trifft sie einen weiteren Parkwächter, dem sie die andere Pizza noch schenkt und auch er bedankt sich sehr herzlich.

Wir wollen heute so früh wie möglich los, also frühstücken wir auch nicht, sondern haben gestern Abend Lunch Pakete bestellt, die wir beim Auschecken abholen. Jetzt nur noch schnell tanken und schon heißt es: Etosha, wir kommen!



Um 8:30 Uhr (an der Tanke dauerte es etwas länger) fahren wir durch's Galton Gate als 1. Fahrzeug an diesem Morgen. Kurzer Check des Autos und alle Formalien ausgefüllt geht es endlich wieder auf Safari.

Bis Renostervlei bleibt die Fahrt tierlos, aber hier erwartet uns wie beim letzten Mal eine Zebraherde inklusive Bergzebras! Wenn diese beiden Zebraarten so dicht beieinander stehen, muss man schon genau hinschauen.

















Unser nächster Halt ist bei Jakkalswater, wo sich viele Springböcke und - namensgebend - auch zwei Schakale tummeln.







Auf der Weiterfahrt begegnen uns ein paar Springböcke, Vögel und die erste Giraffe.









Plötzlich stehen wir vor einer Baustelle. Das Warum können wir uns nicht wirklich beantworten, denn die Pad ist hier richtig gut befahrbar. Jedenfalls wurde hier keine Ersatzspur gezogen und man muss mitten durch die frisch nass gemachte, weiße Schliere. Auch mit Allrad schlittern wir ganz schön durch und sinken auch recht tief ein. Ohne 4x4 wäre die Weiterfahrt hier kaum möglich gewesen. Petra regt sich darüber doch sehr auf, ich allerdings beruhige sie, denn wenn wir stecken bleiben würden, wären hier immerhin Arbeiter, die uns rausziehen könnten.

Immer wieder gibt es Baustellenabschnitte, anstatt dass man einfach bei A anfängt und sich nach B voran arbeitet...

Okawao ist der letzte Halt vor der Lunch Pause und auch hier herrscht eher gähnende Leere. Bis auf wenige Zebras und Springböcke gibt es nichts zu entdecken. Im Übrigen habe ich seit Kenia den Polfilter von meiner Kamera abgenommen und bin mittlerweile mit dem weniger starken Kontrast der unbearbeiteten Bilder sehr happy! Ich hatte oft Probleme, dass zu viel Schatten im Bild war.





Dann fahren wir ins Olifantsrus Camp für eine gemütliche Mittagspause. Die brauchen wir auch, aber das wissen wir zu dem Zeitpunkt noch nicht. Zunächst lassen wir uns die Lunch Pakete schmecken und schlendern dann noch zum Wasserloch Hide. Dort stillt gerade ein Elefant seinen Durst. Wir gehen die Treppe herunter, von wo man dann zwar eine viel bessere Perpektive hat, aber durch die dreckigen Scheiben niemals fotografieren könnte. Von oben gefällt mir die Perspektive absolut nicht, aber wir freuen uns über unseren ersten Etosha Elefanten!









Bevor wir weiterfahren, fallen uns allerdings die riesigen Klumpen Lehm in den Radkästen auf. Ohje, die müssen abgeklopft werden, wenn die richtig hart werden, kann's für die Lenkung gefährlich werden!



Die Weiterfahrt wird von Zebras und Springböcken geprägt. Diese Begegnungen könnte man ja auch genießen, wäre da nicht das aller übelste Wellblech, das wir je erlebt haben! Selbst bei Sesriem war es nicht so schlimm zu fahren. Wir erinnern uns, dass die Pad hier 2019 neu gemacht wurde, aber eben nur mit Schotter aufgeschüttet und befestigt wurde. Warum fängt man nicht hier an mit der neuen Befestigung?!













Die erste Artenvielfalt bietet uns das künstliche Wasserloch Sonderkop. Neben Zebras und Springböcken gibt es endlich auch Oryx, Gnus, Strauße und Hartebeester zu sehen!











Die weitere Strecke bis Ozonjuitji m' Bari wollen wir einfach nur hinter uns bringen. Für Petra ist diese Fahrerei übers Wellblech extrem kräftezehrend. Immerhin werden wir hier zusätzlich von einem Elefanten und Giraffen begrüßt.











Am Charl-Marais-Damm entlang und weiter Richtung Okaukuejo wird die Pad wieder deutlich angenehmer. Hätten wir das mit dem üblen Wellblech und den vielen Baustellenabschnitten gewusst, hätten wir uns den Weg über's Galton Gate wahrscheinlich gespart. Auch in Zukunft werden wir das wahrscheinlich nicht mehr so machen.

Immerhin begegnen uns noch ein paar Fuchsmangusten und fleißige Erdhörnchen.













Okaukuejo ist bereits in Sicht, da gilt es noch das letzte Hindernis zu überwinden. Eine weitere Baustelle. Wieder frisch nass gemacht, aber diesmal brauner Lehm. Wir sind uns sogar zuerst unsicher, ob wir hier überhaupt durchfahren dürfen, aber es bleibt ja keine andere Wahl. Petra gibt dies den Rest und sie regt sich vollends über die unmöglichen und unlogischen Baustellen auf. Im Camp angekommen muss erstmal Dampf abgelassen werden - oder eher konsumiert werden...

Zum Check In gehen wir aber dann gemeinsam und sind ein wenig enttäuscht als wir hören, dass unsere liebe Meriam nicht mehr hier arbeitet. Immerhin bekommen wir ein Waterhole Chalet, das recht weit hinten liegt - so mögen wir das!

Am Camp Wasserloch ist nicht viel los und die Sonne brennt dort vorne ohnehin recht stark. Also kommen wir in Ruhe im Zimmer an, richten uns ein und machen uns frisch. Petra ist fix und fertig durch diese anstrengende Fahrt, aber würde es sich nie nehmen lassen, nochmal zu einer Sundowner Fahrt aufzubrechen. Man könnte ja etwas verpassen!



Diese kleine Runde ist allerdings sehr schnell erzählt. Nebrowni - Gemsbokvlakte - Olifantsbad - Aus - Olifantsbad - Gemsbokvlakte und auf direktem Weg zurück ins Camp. Keine Tiere bis auf einige Gnus im goldenen Licht.







Heute weht kein Lüftchen und so verzieht sich der Staub auf der Pad auch nicht zur Seite. Wir fahren schon die erlaubten 60 km/h und müssen trotzdem noch überholt werden. Petra, so umsichtig, wie sie ist, fährt dann links ran und lässt die Autos vorbei. Ich versuche ihr zu erklären, dass das doch scheiße für uns ist, da wir jetzt absolut nichts mehr sehen und man ohnehin nicht schneller als 60 fahren darf! In den darauf folgenden Tagen versteht sie das dann auch und somit bin ich heute auch noch genervt durch die rücksichtslosen Fahrer. Hier sieht man gut, wie sich der Staub hält.



Zum Sonnenuntergang genehmigen wir uns einen Drink am noch leeren Wasserloch.



Danach haben wir einen ordentlichen Appetit. Petra bereitet das Abendessen vor und ich sortiere Bilder aus, das ist unsere gängige Arbeitsteilung. Die Energie reicht heute auch nur noch für ein Sternenbild, nachdem ich zumindest später am Wasserloch noch das pünktliche halb 9 NH abgewartet habe.



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29 Aug 2022 17:40 #650326
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19.06. Ein lockerer Einstieg

Der erste volle Tag in Etosha bricht an! Da es um Okondeka momentan eher ruhig erscheint, entscheiden wir uns heute für eine morgendliche Runde nach Aus. Dieser Morgen begrüßt uns tatsächlich eine dreiviertel Stunde vor Sonnenaufgang mit diesem atemberaubenden Lichtspektakel.



Beim Frühstück lassen wir uns Lunchboxen geben, sodass wir unser Frühstück selbst packen können. Dies bedarf wie immer erst einer Erklärung, dass wir das Frühstück mitnehmen und nicht hier essen. Viel Auswahl haben wir nicht, aber Toast mit Erdnussbutter und Marmelade geht auch klar. Ebenso Boerewors und gekochte Eier. Pluspunkt: Die Lunchboxen sind mittlerweile aus Pappe und da wir selbst packen, entsteht auch kein weiterer Plastikmüll.

Da wir mittlerweile wissen, dass das Tor Richtung Outjo zuerst geöffnet wird, steigen wir entspannt ins Auto, während andere bereits seit geraumer Zeit mit laufendem Motor am anderen Tor stehen. Gemütlich fahren wir als einzige durch das andere Tor und am Camp vorbei Richtung Nebrowni. Bis kurz vor Gemsbokvlakte gibt es leider nichts zu entdecken. Immerhin die Gnus stehen noch im schönen Morgenlicht und auch eine Oryx hat sich toll positioniert.















Bis Olifantsbad herrscht ebenfalls gähnende Leere. Wir bleiben aber trotzdem hier stehen und siehe da, Geduld zahlt sich aus, denn plötzlich betreten zwei Hyänen die Bühne, gefolgt von einem Schakal.









Auf der Pad Richtung Aus tauschen gerade die Landfrauen - so nennen wir die Perlhühner - ihren neusten Tratsch und Klatsch aus. Mittendrin zwei junge Impala.





Bei Aus selbst treffen wir leider nur auf zwei Kudus, die dem Wasserloch bereits wieder den Rücken kehren und einen Marabu im schlechtesten Licht. Zeit für's Frühstück!





Nun wollen wir von Aus nach Ondongab, denn man sagte mir, diese Strecke sei angenehm zu fahren und wir sind hier noch nie zuvor lang. Tatsächlich ist die Pad in einem sehr guten Zustand und auch die Umgebung ist schön und abwechslungsreich. Rein tiertechnisch allerdings an diesem Morgen eher mau, aber endlich bekomme ich mal die flinken Fuchsmangusten ansehnlich vor die Linse.









Wenn man ein Steinböckchen entdeckt, das flüchtet, immer kurz warten, denn normalerweise drehen sie sich immer nochmal um und schauen der "Gefahr" ins Gesicht. So auch bei uns.



Am Rand der Pfanne fasst das Wasserloch Ondongab noch ordentlich Wasser. Scheint aber gerade kein Tier zu interessieren.





Immerhin können wir auf dem Rückweg noch zwei Steppenfalken entdecken.





Im Camp wird nur für eine kleine Toilettenpause gehalten und dann geht es nochmal eine Runde nach Okondeka. Im Baum kann ich einen Maskenbülbül ausmachen.



Auf dem Weg nach Okondeka ist von unserem geliebten 8 km Baum leider nur noch ein kläglicher Rest zu sehen. Schade, aber dies war abzusehen nachdem 2019 bereits die eine Hälfte brach und abstarb.



Als wir uns Okondeka nähern bietet sich uns endlich wieder ein vertrautes Bild! Es gibt hier wieder Tiere! 2019 während der schlimmsten Dürre war hier absolut nichts los. Im Jahr zuvor sahen wir hunderte von Tieren an nur einem Morgen. Die Natur ist schon unglaublich und so wandelbar.



















Wir sind mit dieser "Ausbeute" erstmal zufrieden und beschließen, den direkten Weg wieder zurück zu fahren und wie geplant den Etosha Trading Post zu besuchen. Die Abfahrt Ombika verpasst Petra natürlich, aber wir kommen ja gleich noch einmal hier vorbei. Am Gate lässt man uns ohne Kontrolle passieren als wir Bescheid geben, dass wir sowieso gleich wieder zurück kommen. Der Trading Post ist nur einen Katzensprung entfernt vom Andersson Gate und gar nicht zu übersehen. Petra tankt und ich gehe schon mal in den Shop, um die Tankrechnung zu begleichen. Ein Guide, der sehr gut Deutsch kann, spricht mich auf mein Voortrekker Tattoo an der Wade an und wir kommen sehr nett ins Gespräch. Ich zeige ihm noch meinen Arm und er ist so begeistert, dass er es unbedingt fotografieren will. Dann fragt er noch, ob wir Löwen sehen wollen - ja klar, was für eine Frage! Bei Ombika rein fahren, dann nach ein paarhundert Metern würden sie liegen, die Zebras würden sie anstarren - nicht zu übersehen. Na, baie dankie!

Der Shop ist wirklich toll und wir schauen uns in Ruhe um. Neben ein paar Lebensmitteln findet Petra auch ein schönes T-Shirt, ich bin leider zu unschlüssig.



Natürlich steuern wir nach dem Gate, wo wir ohne Probleme einfach rechts durchfahren können, das Wasserloch an. Hier steht kein einziges Auto, dann sind die Löwen hoffentlich noch an Ort und Stelle. Schließlich finden wir einige Autos und entspannte Zebras vor. Auch nach intensiver Suche können wir aber trotzdem nichts entdecken. Auch ist uns hier irgendwie niemand so sympathisch, dass wir mal fragen würden :D Als uns dann auch noch ein wirklich rücksichtsloser Fahrer genau vor die Nase fährt, vergeht uns vollends die Lust. Der Herr streckt sich hoch aus dem Fenster. Vermutlich sieht er die Löwen geradeso, von daher machen wir schnell nen Abgang.

Jetzt wird erstmal etwas relaxed und Petra legt die alten Beine hoch.

Fortsetzung folgt!
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02 Sep 2022 19:18 #650625
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19.06. Fortsetzung

Gegen 15:30 Uhr brechen wir wieder auf, um unser Glück zu versuchen. Wenn wir in Okaukuejo übernachten, hat es sich eigentlich schon fest eingespielt, dass wir zum Sundowner hin die süd-östlichen Wasserlöcher ansteuern. Bei Nebrowni werden wir schon mal nicht fündig - außer was Idioten angeht.



Bei Gemsbokvlakte dann ein Volltreffer! Drei stattliche Elefantenbullen halten hier ihren Stammtisch ab. Wie gewohnt, geht alles seeehr langsam und gemütlich von statten. Fast in Zeitlupe schlürfen sie das Wasser durch ihre Rüssel und vom Ersten, der Anstalten macht zu gehen, bis zum Letzten vergeht einige Zeit.

















Auf der anderen Seite des Wasserlochs tummeln sich ein paar Giraffen - wir sind super glücklich mit dieser Ausbeute.





Daher verzichten wir auf einen Besuch bei Olifantsbad und wollen nun gemütlich nach Ombika fahren, denn diese Strecke hier von Gemsbokvlakte aus sind wir noch nie selbst gefahren, sondern nur mit Rodney. Und wie auch Rodney, so fährt ein anderes Auto der Etosha Safari Lodge nun diese Strecke wieder Richtung Gate und wir beschließen, uns mit etwas Abstand dran zu hängen. Kann ja nicht schaden.

Immerhin auf die Gabelracken ist Verlass! Neben ihnen entdecken wir leider nicht allzu viel. Aber für ein paar tolle Fotomotive reicht es allemal!





















Wir queren die Teerstraße, um quasi von der anderen Seite Ombika anzusteuern und können uns schon denken, warum kurz vor dem Wasserloch so ein Andrang herrscht. Die Löwen sind noch da! Wir haben großes Glück und haben zumindest auf einen von ihnen eine gute Sicht, keine Ahnung, wo sich der andere versteckt. Uns bleiben exakt 6 Minuten mit ihm und schon währenddessen zeigt er deutlich, dass er gleich aufstehen wird. Er gähnt und putzt sich. Als er kurz sogar malerisch gegen die Sonne schreitet, gelingt mir genau ein gutes Bild bis er für immer in den Büschen verschwunden ist.











Ach, wie schön! Am Wasserloch selbst finden wir nur eine etwas verunsicherte Giraffe und verweilen noch einen Moment hier, denn bis zur Gate Schließung haben wir noch etwas Zeit.



Kurz vor Okaukuejo gelingen mir dann dank einem der "Opas" - wie Rodney sie immer nannte - noch ein paar wunderschöne Aufnahmen, über die wir uns besonders freuen!







Nachdem wir zu Abend gegessen haben, packt mich doch mal die Motivation, die Kamera etwas zu testen, bevor es in zwei Tagen ans Moringa Wasserloch geht, das mir persönlich eben um Welten besser gefällt als Okaukuejo. Für die Bilder, die mit meiner Kamera möglich sind, eignen sich am besten NHer, die einfach ewig trinken und sich manchmal absolut nicht bewegen.











Ich bin mehr als zufrieden, wobei ich wieder dem Kamera Display und dem iPad Glauben schenke, dass die Bilder wirklich so sensationell wurden. Zuhause auf dem Laptop bin ich zwar immer noch zufrieden, allerdings nicht mehr soo euphorisch. Außerdem trägt man die schönsten Bilder ohnehin im Herzen!

Wie gesagt, zeige ich an den Camp Wasserlöchern die NHer, da dies weit und breit bekannt ist und Okaukuejo zudem wieder eine Livecam bietet.

So, für morgen ist eine Kaltfront angesagt. Eigentlich optimales Wetter für Raubkatzen am Morgen. Was meint ihr?
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04 Sep 2022 19:04 #650681
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20.06. Ein unerwartetes Wiedersehen

Die Kaltfront ist angekommen. Dennoch hält sie mich nicht davon ab, im Farmerstyle mit kurzen Hosen und obenrum dick eingepackt das Chalet zu verlassen. Beim Frühstück ernten wir wieder die selben irritierten Blicke von denen (oder allen), die nicht wissen, dass man sich das Frühstück auch mitnehmen darf. Dies allerdings bedarf einer erneuten (freundlichen) Diskussion, denn heute sind natürlich andere Angestellte beim Frühstück im Einsatz.

Zurück am Auto sind wir viel zu früh dran, aber erleben dafür wieder ein tolles Leuchten am Himmel vor Sonnenaufgang - More more Etosha! Es riecht heute förmlich nach Löwen!





Warum der Tag gestern nicht soo ereignisreich verlief? Na, wir Deppen haben gar nicht unsere Hymne gesungen am Morgen! Das geht gar nicht... Dafür wird heute dann zwei mal geträllert!

Direkt beim Airstrip steht eine kleine Herde Gnus perfekt in der roten aufgehenden Sonne - traumhaft!





Am 8 km Baum muss auch noch schnell ein Bild im besseren Licht als gestern gemacht werden, was den Anblick aber nicht weniger traurig macht.



So, jetzt aber ab nach Okondeka! Dort angekommen, brauche ich gar nicht lange scannen, denn schon bei der Anfahrt erkenne ich ihn schlagartig wieder! "Da ist er!!!!! Wir haben ihn gefunden!!!!!" :woohoo: Petra kann so schnell gar nicht schalten, bis sie ihn ebenfalls entdeckt. Unseren wunderschönen Pascha von 2016 und 2017. Es gibt ihn tatsächlich noch - unglaublich! Als hätte er nur auf uns gewartet. Die Tatsache, dass wir hier zunächst alleine mit ihm sind, macht die Begegnung noch einmal wertvoller.

Hallo, alter Freund!



Auf dem Hang liegt ein weiteres Männchen, das wir aber nicht kennen und das deutlich jünger ist. Er trägt ein sehr neues Senderhalsband. Da wir irgendwie im Gefühl haben, dass unser Pascha erstmal liegen bleibt, fahren wir zunächst auf die Anhöhe, wo wir einmal eine weit entfernte und eine andere Löwin in annehmbarer Distanz entdecken, sodass zumindest noch ein Foto gelingt. Leider sind sie am Abwandern.





Also nichts wie zurück zum Parkplatz, von wo aus wir den Pascha toll im Blick haben. Langsam trudeln auch weitere Autos ein. Das Thermometer zeigt um kurz vor 8 Uhr knackige 2 Grad an. Der Gute genießt die ersten wärmenden Sonnenstrahlen und macht schon bald Anstalten zum Aufstehen.



Also wandert er Richtung Quelle, um seeeehr ausgiebig seinen Durst zu stillen. Anscheinend hatte er sich in den letzten Jahren mal den Schwanz gebrochen. Aber das Wichtigste: Der Bauch ist voll! Und er sieht für sein Alter so gut aus!









Diesen Blick würde ich jederzeit wieder erkennen!





Nachdem er sich wieder an etwa der gleichen Stelle abgelegt hat, tut sich langsam auch bei dem anderen Männchen etwas und er setzt sich in Bewegung. Hier muss ich Petra einmal streng ermahnen, bitte zu fotografieren, da ich am Filmen bin. Zum Glück funktioniert das wieder sehr gut! An der Flanke des besenderten Löwen erkennt man noch eine Rasur, wo vielleicht eine Wunde behandelt wurde.





Wir wüssten gerne, wie diese Koalition zustande kam. Dass ein jüngeres Männchen offensichtlich jetzt auch Oberhaupt des Rudels ist ohne dass der Pascha abgedankt hat. Die beiden begrüßen sich Katzen-typisch mit einer Kopfnuss und nachdem der Jüngere getrunken hat, kehrt er wieder zu seinem Hügel zurück, von wo aus er einen guten Blick zu haben scheint.























Als unser Pascha sich flach legt, entscheiden wir, jetzt eine Runde über Adamax zu fahren und wieder hier her zu kommen. Dann können wir auch frühstücken, denn der Hunger wollte sich vor lauter Begeisterung noch gar nicht einstellen. Zuerst halten wir aber aber noch kurz bei dem anderen Männchen, das wunderbar für die Kamera posiert!







Auf der Rundtour begegnen uns die üblichen Verdächtigen und wir freuen uns dieses Jahr einfach über jedes Tier, nachdem es 2019 hier so übel aussah.















Zurück bei Okondeka passen wir gerade noch das besenderte Männchen ab, bevor es in den dichten Büschen links von der Pad verschwindet.



Auf dem Parkplatz ist ansonsten nicht viel los und wir können uns wieder so positionieren, dass wir den Pascha gut im Blick haben. Momentan liegt er flach - Zeit für's Frühstück in der besten Gesellschaft, die man sich vorstellen kann!





Nach und nach findet sich immer mehr Wild an der Wasserstelle ein, das macht uns sehr glücklich. Der Pascha liegt weiterhin flach und hebt immer mal wieder den Kopf. Mehr ist aber von ihm heute nicht mehr zu erwarten.

























Um halb 2 beschließen wir, goodbye zu sagen und sind unendlich dankbar, dass unser größter Wunsch für Etosha in Erfüllung gegangen ist, nämlich ihn wieder zu treffen - wenn auch ohne seinen Bruder. Lekker Slaap!



Da heute Sonntag ist, ruht die Baustelle kurz vorm Camp, ganz zu Petras Freude!
Das war falsch - es ist Montag und da wird anscheinend erst mittags auf der Baustelle so richtig los gelegt!



Zurück im Camp herrscht ein reges Treiben am Camp Wasserloch, was oft einfach viel zu kurz kommt.









Am Nachmittag steht das gewohnte Programm an. Auf der Route Nebrowni - Gemsbokvlakte - Olifantsbad - halber Weg nach Aus - Olifantsbad - Gemsbokvlakte - Ombika treffen wir auf die üblichen Verdächtigen. Allerdings ist auch eine Erstsichtung dabei, nämlich endlich mal ein Bienenfresser bzw. sogar zwei! Ich freue mich sehr, als ich von den beiden auch noch ein Bild bekomme!



































Zurück im Camp knurren die Mägen ganz schön. Also wird nach einem Sundowner am Wasserloch schnell aufgetischt.









Kurz darauf leistet uns auch noch eine Ginsterkatze kurz Gesellschaft.



Als wir noch etwas aufgeräumt und gepackt haben, gehe ich nochmal mit meiner Kamera bewaffnet ans Wasserloch und traue meinen Augen kaum! Ein SNH liegt hier direkt an der Mauer und döst. So still war es hier wohl noch nie!





Das muss Petra sehen! Ich hole sie schnell, ohne ihr zu erzählen, was ich ihr zeigen will und auch sie ist baff. Irgendwann scheint es genug ausgeruht zu haben und schreitet zum Wasserloch. Hier stillt auch ein einsamer Elefantenbulle seinen Durst.







Wie schön, dies am letzten Abend in Okaukuejo noch erlebt zu haben! Morgen geht es weiter nach Halali.

Lekker Slaap!
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Letzte Änderung: 05 Sep 2022 06:40 von Flash2010.
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