Tag 10 – 23.04.22: Richtung Opuwo mit ungeplantem Stopp
Unsere für heute geplante Route soll uns von Camp Syncro zu einem „Wild Campground“ im Kaokoveld führen.
Daher verlassen wir Camp Syncro sehr früh, um den Sonnenaufgang im Marienflussflusstal zu genießen.
Dieses ist ein Traum.
Die Farben, in dem sanften Licht ….einfach unbeschreiblich schön.
Hier kommen wir nicht wirklich voran … entweder halten wir an um ein Bild zu machen oder um diese einzigartige Umgebung in Ruhe zu genießen.
Wir bekommen das Dauergrinsen nicht mehr aus unseren Gesichtern.
Es ist nur unsagbar schön … für alle, die wie wir … viel- Nichts lieben.
Wir lieben es einfach in diese Landschaft einzutauchen .
Es ist ein Traum.
Vorbei an unbewohnten und bewohnten Himba-Siedlungen.
Springbockherden
Und blühenden Landschaften
Je weiter wir nach Süden kommen, ändert sich das Landschaftsbild.
Springböcke und Giraffen vor den Bergen.
Wir fahren weiter Richtung Süden in der Hoffnung im Shop Nr. 1 unsere Getränkevorräte (Bier) auffüllen zu können.
Doch Fehlanzeige – der Shop ist geschlossen – weil ausverkauft!
Hatten wir so auch noch nicht erlebt.
Ok – kein Problem.
Es gibt ja eine „Straße“, die uns wieder auf die von uns ausgewählte Route führt.
Nur … wurde diese teilweise durch die starken Regenfälle irgendwie weggespült.
So suchen wir uns unseren Weg durch unwegsames Gelände mit Blick auf die Himmelrichtung selbst.
Darin sind wir ja geübt.
Bezwingen steile Anstiege, wo man noch die Kraft der Wassermassen erahnen kann.
Und siehe da, irgendwann gelangen wir auf die gewünschte D3707.
Dort hatten wir uns eigentlich den in T4A ausgewiesenen Lovely Picnic Spot als Übernachtungsmöglichkeit ausgedacht.
Dieser ist wirklich lovely
, doch leider war dieser besetzt durch eine Himba Family.
Ist okay – schließlich ist es ihr Land.
So fahren wir weiter und kurz hinter dem Himbadorf höre ich ein
… ZZZisch … so etwas hatten wir bis jetzt noch nicht gehört ... und doch war uns direkt klar … Plattfuss!!
Ein Ast oder ein spitzer Stein hat uns auf einfachem und ebenen Gelände, den linken hinteren Reifen aufgeschlitzt.
Nun ja, es hätte uns schlimmer treffen können. Bedenkt man die Strecke die wir zuvor gefahren sind. Trotzdem ärgerlich.
Durch die Nähe zu der beschriebenen Himbasiedlung wurde dieses Ereignis natürlich zur Attraktion des Tages.
Zuerst kamen die Kinder angelaufen, dann die Frauen und zum Schluss die Männer.
Letztendlich war das ganze Dorf versammelt.
Und es machte ihnen sichtlich Spaß uns, bzw. Jürgen beim Reifenwechsel zuzuschauen.
Es gab einen regen Meinungsaustausch unter ihnen, den wir allerdings nicht verstanden.
Die Kinder beobachteten das ganze Geschehen sehr kritisch.
Die Frauen hatten sichtlich Spaß
Und die Männer passten auf … auf wen und was auch immer.
Das Problem ist nicht das Reifenwechseln an sich, sondern der Untergrund.
Dieser besteht aus losem Sand. Dadurch müssen wir erstens das defekte Rad freischaufeln und um dann das Auto hoch genug aufbocken zu können, mussten Holzklötze untergelegt werden.
Und das Ganze natürlich so, dass das Auto nicht abrutschen konnte.
Aber wie das in Namibia so ist, sieht man den ganzen Tag kein weiteres Fahrzeug.
Jürgen liegt halb unter dem Auto, um die geeignete Stelle für den Wagenheber zu finden,
als uns die Himba-Ladies das deutsche Wort
„Auto“ zuriefen. (Wir sind immer wieder erstaunt!)
Und wirklich, kaum zu glauben, just in diesem Moment kommen die beiden „Bayern“, die wir in Camp Syncro kurz kennengelernt hatten vorbei. Wir wussten, dass sie auch über die D3707 fahren wollten, aber dass sie gerade jetzt hier eintreffen!!?
Ehrensache, dass hier geholfen wird.
Dank der tatkräftigen Unterstützung ist der Schaden bald behoben.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Beiden, können ihnen aber leider kein Bier anbieten, da wir keines mehr haben. (Ihr erinnert euch – Shop Nr 1 war ausverkauft!!!)
Danke noch mal an die Beiden!!!
Nachdem der Schaden behoben war, setzen wir alle unseren Weg fort.
Die beiden Helfer fuhren vor und nachdem wir all unser Werkzeug wieder eingesammelt hatten, folgten wir.
Es scheint so, als könnten wir nicht
einmal eine „normal“ Urlaubsreise absolvieren – irgendetwas passiert immer.
Jedoch sind dies doch die Geschichten, an die wir uns noch lange erinnern werden.
Und sie beginnen dann immer mit:
„Weißt du noch…?“
Für uns stellte sich nun die Frage nach einem geeigneten Stellplatz für die Nacht. Denn wie schon beschrieben, war der geplante ja bereits besetzt.
An einer schönen Stelle mitten im Kaokoveld jedoch nahe der D3707 beschließen wir zu übernachten.
Wir bauen unsere Außendusche auf, spülen Sand und Schweiß ab und fühlen uns hier mitten im Nirgendwo pudelwohl.
Belohnt wurde unsere (bzw. Jürgens Tagesleistung) mit einem herrlichen Sonnenuntergang.
Es wurde langsam dunkel und wir waren der Meinung, dass auf dieser Straße nachts kein Auto unterwegs ist. Doch weit gefehlt. Jetzt kam uns die Straße fast wie eine Autobahn vor.
Von LKW bis Touri-Autos fuhren noch einige im1/2 Stunden-Takt an uns vorbei.
Für uns unvorstellbar eine solche Strecke im Dunkeln zu fahren.
Gefahren Km: 185