Tag 8 – 21.04.22: Marienflusstal
Als die Sonne über den Berg kommt ist es bereits 7.30 Uhr.
Schnell stehen wir auf.
Wir haben wieder wunderbar geschlafen in dieser Stille und Einsamkeit.
Schon bald durchströmt der Duft von gebackenen Eiern mit Speck die Luft.
Wir frühstücken ausgiebig … mit dem Brot, welches wir gestern Abend in der letzten Glut gebacken haben und uns sehr gut gelungen ist.
Unser heutiges Ziel ist eine Campsite am Kunene.
Geplant haben wir die Fahrt über die Bloudrom und Rooidrom Richtung Kunene.
Bis zur Bloudrom ist es landschaftlich wunderschön.
Hier die „8-spurige Autobahn“ Richtung Bloudrom.
Springböckchen begleiten uns auf dem Weg.
Bloudrom
Nicht mehr funktionsfähige Wasserpumpe.
Diese habe ich so fotografiert, dass man die vielen "Schmierereien" in Form von "Ich war da" nicht sieht.
Es wird sich mir nie erschließen, warum manche Reisende sich überall verewigen müssen.
Zwischen der Bloudrom und der Rooidrom wird die Strecke etwas rauer, da wir nun quer zu den Berg-Ausläufern fahren. Bei genügend Bodenfreiheit des Fahrzeuges, ist es aber nicht schwierig zu fahren.
Jedoch ist noch überall zu sehen, wie stark auch hier die Reviere gelaufen sind.
Rooidrom
Von hier fahren wir die östliche Route ins Marienflusstal Richtung Kunene.
Landschaftlich ein Traum.
Unser Ziel ist ursprünglich die Community Campsite Okarohombo.
Irgendwie deuten wir die Schilder falsch, fahren vorbei an einer privaten Landebahn und kommen letztendlich bei der Okakirongo River Lodge an.
Na … wenn wir schon mal da sind … fragen wir natürlich, ob wir uns die Lodge auch einmal ansehen dürfen.
Wir dürfen.
Der Blick auf den Kunene ist zweifelsohne sehr schön.
Aber muss man dafür in dieser Gegend eine solche Lodge mit Pool und privater Flugbahn bauen? Für uns nicht ganz verständlich, doch gibt es auch Menschen die anders als wir reisen.
Trotzdem war es nett, dass wir uns hier frei bewegen konnten.
Wir fragen nochmals nach dem Weg zu der Community Campsite Okarohombo und finden diese nun auch.
Wir sind auf dem Hinweg nur einmal „falsch“
abgebogen.
Die Campsite liegt nett am Kunene und hat schattenspende Bäume und Palmen.
Doch als wir uns unseren Stellplatz aussuchen wollen, versinkt unser Auto im tiefen, losen Sand. Wahrscheinlich die Auswirkungen der Überschwemmungen.
Nun heißt es erst einmal buddeln.
Und hier wieder ein Erlebnis am Rande:
8 Jungs im Alter von ca. 8 -10 Jahren schauen uns aus geringem Abstand zu.
Zuvor haben wir sie gesehen, wie sie mit 1 Fahrrad den Berg herunterkamen.
Einer auf dem Fahrrad und 7 sind hinterhergelaufen. Dabei haben alle gelacht und hatten viel Spaß.
Nun schauen sie zu, wie wir uns zunächst vergeblich bemühen wieder aus dem Tiefsand zu kommen.
Nun stehen sie da, in einer Reihe aufgereiht und beobachten uns.
„Excuse me“
- Ja?
„Can we help you?“
- Oh, das ist nett von euch, aber ich glaube nicht.
„We could push the car“
- Danke , aber das ist zu schwer für euch.
„Yes, but we are many!“
Ich muss lachen. Sie sind wirklich zu nett und höflich.
Unbeirrt bleiben sie stehen und beobachten unser Tun.
Jürgen holt einen großen Palmwedel, um ihn quasi als „Sandblech“ unter einen Reifen zu legen.
Sofort strömen sie aus und bringen uns einen 2. Palmwedel für das andere Rad.
Tatsächlich gelingt es uns, uns damit aus dem Tiefsand zu befreien.
„Will you stay here the night?“
- Ich glaube nicht, hier ist der Sand überall zu lose.
Etwas enttäuscht schauen sie uns an.
Dann nimmt Jürgen einen Fußball aus unserem Auto, pumpt ihn mit dem Kompressor auf und gibt ihn den Jungs.
Ich glaube, diese strahlenden Augen werde ich nicht mehr vergessen!
Dann glückliches Kinderlachen und sofort stürmen sie los, um Fußball zu spielen …. drehen sich nochmals um … stahlen uns an … falten die Hände zu einem Danke … und laufen lachend davon.
Für uns war dieses Lachen und diese Art des „Dankes“ sehr berührend.
Danach fahren wir die paar Kilometer zurück zum Camp Syncro.
Dieses wir noch immer von Anna geleitet.
Das Camp ist sehr ordentlich und die Ablutions sind sehr sauber.
Hier werden für 2 Nächte bleiben.
Wir sind bis jetzt die einzigen Gäste und stellen uns auf Platz 1.
Später kommt noch ein Auto mit 2 Personen.
Sie stellten sich auf CS 4. Die beiden werden wir wieder treffen.
Dazu später mehr.
Es ist herrlich hier.
Nur das leise Rauschen des Kunene und das Zwitschern der Vögel ist zu hören.
Zum Essen gibt es heute Kudu-Spieße, Avocado Dip und Brot
Gefahren Km: 149