Tag 5- 18.04.2022: Durch die Trockenflüsse
Hoada bei Sonnenaufgang.
Wir genießen noch etwas die Campsite.
Unter anderem haben wir die Hoada Campsite gewählt, um endlich mal über den Grootberg Pass zu fahren.
Dies haben wir bis dato noch nie geschafft. Der Pass lag nie auf unserer Route.
So fahren wir also über die C40 zum Grootberg Pass.
An der Auffahrt zur Grootberg Lodge fragen wir, ob wir auch ohne Reservierung zur Lodge fahren dürften, einfach nur um die Aussicht zu genießen und etwas zu trinken.
Natürlich ist das kein Problem.
Es wird zuerst angerufen, um sicher zu gehen, dass uns kein Fahrzeug entgegenkommt.
Und das ist auch gut!
Für meine Verhältnisse geht es ganz schön steil bergauf.

Jürgen macht die Fahrt natürlich Spaß.
Der Blick von der Lodge ins Tal ist einfach grandios.
Wir trinken einen Rock Shandy und halten mehrere kleine Small Talks mit den Angestellten.
Kurz bevor wir aufbrechen wollen, kommt eine Angestellte auf uns zu und fragt, ob wir ihr einen Gefallen tun könnten.
In den Händen hält sie einen Brief bzw. ein gefaltetes Papier, welches sie zugetackert hat.
Es fällt ihr nicht leicht, sie dreht den Brief in den Händen und schließlich fragt sie uns, ob wir diesen Brief mitnehmen könnten. Zuerst dachte ich, wir sollten ihn irgendwo in einen Briefkasten werfen.
Aber nein – der Brief ist für ihren Bruder, der morgen wieder zur Schule geht.
Es ist unschwer zu erkennen, dass der Inhalt des Briefes Geld ist.
Wow - welches Vertrauen setzt sie in uns.
Es ist gleich die erste Farm links, es steht ein blaues Auto davor und ihr Bruder würde am Straßenrand stehen.
Sein Name ist Ismael … ihr Name ist Thekla.
Das sind die einzigen Informationen, die wir haben.
Wir willigen ein.
Wir fahren die Abfahrt hinunter, biegen links ab und ich hoffe, dass wir die Farm finden.
Ansonsten wären wir wieder zurückgefahren. Denn ein solches Vertrauen, möchten wir nicht missbrauchen.
Dann endlich … die erste Farm … blaues Auto steht davor … und wir werden schon erwartet.
Ich frage nach dem Namen und von wem der Brief sein soll.
Als die Angaben übereinstimmen übergebe ich den Brief.
Und für alle, es stehen nämlich alle Geschwister an der Straße, gibt es noch eine Runde „Äpfel“.
Wir setzen unseren Weg Richtung Palmwag fort.
Nur langsam kommen wir voran, da das Landschaftsbild sagenhaft schön ist und wir immer wieder einen Fotostopp einlegen.
Herrlich, wie sich das Steppengras im Wind leicht wiegt.
Auch eine Gruppe Hartmann’s Bergzebras steht malerisch für uns bereit.
In Palmwag tanken wir voll, es ist die letzte sichere Gelegenheit für die nächste Woche.
In Seisfontein erkundigen wir uns nach der Befahrbarkeit der Trockenflüsse. Diese sind laut Auskunft des Tankwarts befahrbar.
Sicherheitshalber tanken wir die verbrauchten ca 10 l nach. Kein gutes Geschäft für den Tankwart, aber ein sicheres Gefühl für uns.
Um in den Hoanib zu gelangen, wählen wir die Fahrt durch den Ganamub.
Hier kommen wir an einem Friedhof vorbei, der uns noch nie aufgefallen ist.
Es sind 39°C und kein Wölkchen zeigt sich am Himmel.
Zu Beginn ist der Ganamub noch gut befahrbar, doch schon bald wird er
sehr, sehr tiefsandig.
Alles loser Schwemmsand.
Den ursprünglichen Plan hier im Ganamub zu übernachten verwerfen wir.
Momentan heißt die Devise:
Nur nicht anhalten !!
Wir fahren in den Hoanib. Beruhigend ist, dass bereits Spuren gefahren sind.
Anfangs ist auch dieser sehr tiefsandig, Richtung Amspoort wird es besser.
Allerdings zeigen nur sehr wenig Tiere.
Ein paar Giraffen im schönen Abendlicht,
Eine Gruppe Oryx Antilopen.
Und eine wunderschöne Landschaft.
Unser Weg führt uns Richtung Amspoort Viewpunkt und weiter Richtung Puros via Tsuxub.
Hier finden wir auf einer kleinen Anhöhe den perfekten Übernachtungsplatz.
Wir genießen die Ruhe, die Einsamkeit und die Aussicht.
Abends gibt es dann Bratkartoffeln, Boerewurst und Gurkensalat.
Gefahren Km: 254