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Tag 7 – 20.0422: Auf dem Weg nach Norden
Wieder Mal hat es uns in Puros sehr gut gefallen. Gegen 10.00 Uhr verlassen wir die Campsite, verabschieden uns von dem jungen Caretaker und fahren Richtung …. Nein … wer meinen Mann kennt ... ahnt es schon. Er gibt sich mit der Auskunft der jungen Männer in der Manchester United Bar nicht zufrieden. >>Vielleicht haben sie ja selbst nur noch wenig Diesel und wollen diesen verständlicher Weise nicht an uns verkaufen oder vielleicht ist Colin ja mittlerweile zurückgekehrt<< Klar über Nacht.??!! Da wir ja den Weg zum Haus des Dieselmannes kennen, lässt sich Jürgen also nicht davon abhalten, bei ihm vorbeizufahren. Vor dem Haus sitzen 3 Frauen und sind freudig überrascht über die Abwechslung, die wir bieten. Nein, Colin ist noch nicht zurück. Vielleicht heute oder morgen oder später wird er kommen. Er sei unterwegs, um neuen Diesel zu besorgen. Obwohl Schule ist, kommen immer mehr Kinder aus der nahegelegenen Schule angelaufen. Unser Apfel-Vorrat ist schon ganz schön geschrumpft und somit greifen wir, in unseren Augen einzig gerechten Methode. Wir halbieren die Äpfel, damit jedes Kind ½ Apfel bekommt. Sie sitzen im Kreis um uns herum und beißen herzhaft in ihre Apfelhälften. Dann werde ich noch in eine Hütte geführt, in der ein ca. 2-3 Monate altes Baby liegt. Die Frau erzählt mir, dass sie auf das Baby aufpasst, während seine Mutter in der Schule ist. Das sind dann die Momente, in denen sich mein Herz etwas zusammenzieht. Schon wieder eine Kinderschwangerschaft. Es gibt eben nicht nur die schönen Seiten Namibias – diese gehören auch dazu. Irgendwann reißen wir uns dann los, mit einem freundlichen Lachen und Winken werden wir verabschiedet und die Kinder laufen wieder Richtung Schule. Unser heutiger 1. Streckenabschnitt ist der Skeleton View Punkt. Und wieder sind wir überwältigt von der Schönheit dieser Landschaft und der Einsamkeit. Immer wieder halten wir an, laufen ein paar Schritte und nehmen alles tief in uns auf. Was für Glück wir doch haben, dies alles erleben zu dürfen. Apropos Einsamkeit … da fahren wir gefühlt bis zum Ende der Welt … und als wir den Anstieg zum Viewpunkt hoch fahren wollen, kommen uns 2 Lodge Fahrzeuge entgegen. Man ist wirklich nirgendswo mehr ganz alleine. Doch an dem Viewpunkt sind wir ganz alleine. Einfach nur fantastisch. Die Aussicht ist unbeschreiblich schön. Nach einer Weile reißen wir los und fahren ein kleines Stück durch den Khumib. Hier begrüßen uns Springböcke und Oryx-Antilopen. Den Khumib verlassen wir jedoch schon wieder recht schnell, da unser nächstes Ziel der Grizzly Felsen ist. Dort machen wir eine kleine Picknick Pause. Unseren heutigen Übernachtungsplatz finden wir gegen 16.00 Uhr in der Nähe des Overhang Cliff Picnic Spots. Was für ein herrliches Fleckchen Erde. Nachdem wir unsere Feuerstelle vorbereitet haben und Jürgen das Feuer entzündet, beginne ich mit damit mal wieder einen Brotteig vorzubereiten. Zum Abendessen gibt es heute Bratkartoffeln mit Salat aus Lauch, unserem letzten Apfel und Eiern. Danach kommt das Brot auf die Glut. Bis zur Dunkelheit sitzen wir hier draußen und genießen die Ruhe und Einsamkeit, während der „Indianer“ alles im Blick hat und auf uns aufpasst. Ach ja, und da wären ja auch noch die „Lone men“. Aber das ist eine eigene Geschichte, damit nicht jeder gleich weiß, wo sie zu finden sind. Denn das Entdecken macht viel Spaß. |
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Zwischenkapitel – Lone Men
Gefunden haben wir auf unserer diesjährigen Tour 5 dieser Figuren. Meines Wissens ist der Künstler noch immer unbekannt und auch werden diese teilweise umgesetzt. An Plätzen, an den wir vor 3 Jahren noch einen Lone Men entdeckt hatten, war dieser dieses Jahr nicht mehr an seinem Platz. Witzig finde ich auch die Plaketten mit Nummer und einem kleinen Spruch. Hier unsere Entdeckungen in diesem Jahr. Nr. 5 Nr. 10 Nr. 28 Nr. 17 Nr. 27 |
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Tag 8 – 21.04.22: Marienflusstal
Als die Sonne über den Berg kommt ist es bereits 7.30 Uhr. Schnell stehen wir auf. Wir haben wieder wunderbar geschlafen in dieser Stille und Einsamkeit. Schon bald durchströmt der Duft von gebackenen Eiern mit Speck die Luft. Wir frühstücken ausgiebig … mit dem Brot, welches wir gestern Abend in der letzten Glut gebacken haben und uns sehr gut gelungen ist. Unser heutiges Ziel ist eine Campsite am Kunene. Geplant haben wir die Fahrt über die Bloudrom und Rooidrom Richtung Kunene. Bis zur Bloudrom ist es landschaftlich wunderschön. Hier die „8-spurige Autobahn“ Richtung Bloudrom. Springböckchen begleiten uns auf dem Weg. Bloudrom Nicht mehr funktionsfähige Wasserpumpe. Diese habe ich so fotografiert, dass man die vielen "Schmierereien" in Form von "Ich war da" nicht sieht. Es wird sich mir nie erschließen, warum manche Reisende sich überall verewigen müssen. Zwischen der Bloudrom und der Rooidrom wird die Strecke etwas rauer, da wir nun quer zu den Berg-Ausläufern fahren. Bei genügend Bodenfreiheit des Fahrzeuges, ist es aber nicht schwierig zu fahren. Jedoch ist noch überall zu sehen, wie stark auch hier die Reviere gelaufen sind. Rooidrom Von hier fahren wir die östliche Route ins Marienflusstal Richtung Kunene. Landschaftlich ein Traum. Unser Ziel ist ursprünglich die Community Campsite Okarohombo. Irgendwie deuten wir die Schilder falsch, fahren vorbei an einer privaten Landebahn und kommen letztendlich bei der Okakirongo River Lodge an. Na … wenn wir schon mal da sind … fragen wir natürlich, ob wir uns die Lodge auch einmal ansehen dürfen. Wir dürfen. Der Blick auf den Kunene ist zweifelsohne sehr schön. Aber muss man dafür in dieser Gegend eine solche Lodge mit Pool und privater Flugbahn bauen? Für uns nicht ganz verständlich, doch gibt es auch Menschen die anders als wir reisen. Trotzdem war es nett, dass wir uns hier frei bewegen konnten. Wir fragen nochmals nach dem Weg zu der Community Campsite Okarohombo und finden diese nun auch. Wir sind auf dem Hinweg nur einmal „falsch“ abgebogen. Die Campsite liegt nett am Kunene und hat schattenspende Bäume und Palmen. Doch als wir uns unseren Stellplatz aussuchen wollen, versinkt unser Auto im tiefen, losen Sand. Wahrscheinlich die Auswirkungen der Überschwemmungen. Nun heißt es erst einmal buddeln. Und hier wieder ein Erlebnis am Rande: 8 Jungs im Alter von ca. 8 -10 Jahren schauen uns aus geringem Abstand zu. Zuvor haben wir sie gesehen, wie sie mit 1 Fahrrad den Berg herunterkamen. Einer auf dem Fahrrad und 7 sind hinterhergelaufen. Dabei haben alle gelacht und hatten viel Spaß. Nun schauen sie zu, wie wir uns zunächst vergeblich bemühen wieder aus dem Tiefsand zu kommen. Nun stehen sie da, in einer Reihe aufgereiht und beobachten uns. „Excuse me“ - Ja? „Can we help you?“ - Oh, das ist nett von euch, aber ich glaube nicht. „We could push the car“ - Danke , aber das ist zu schwer für euch. „Yes, but we are many!“ Ich muss lachen. Sie sind wirklich zu nett und höflich. Unbeirrt bleiben sie stehen und beobachten unser Tun. Jürgen holt einen großen Palmwedel, um ihn quasi als „Sandblech“ unter einen Reifen zu legen. Sofort strömen sie aus und bringen uns einen 2. Palmwedel für das andere Rad. Tatsächlich gelingt es uns, uns damit aus dem Tiefsand zu befreien. „Will you stay here the night?“ - Ich glaube nicht, hier ist der Sand überall zu lose. Etwas enttäuscht schauen sie uns an. Dann nimmt Jürgen einen Fußball aus unserem Auto, pumpt ihn mit dem Kompressor auf und gibt ihn den Jungs. Ich glaube, diese strahlenden Augen werde ich nicht mehr vergessen! Dann glückliches Kinderlachen und sofort stürmen sie los, um Fußball zu spielen …. drehen sich nochmals um … stahlen uns an … falten die Hände zu einem Danke … und laufen lachend davon. Für uns war dieses Lachen und diese Art des „Dankes“ sehr berührend. Danach fahren wir die paar Kilometer zurück zum Camp Syncro. Dieses wir noch immer von Anna geleitet. Das Camp ist sehr ordentlich und die Ablutions sind sehr sauber. Hier werden für 2 Nächte bleiben. Wir sind bis jetzt die einzigen Gäste und stellen uns auf Platz 1. Später kommt noch ein Auto mit 2 Personen. Sie stellten sich auf CS 4. Die beiden werden wir wieder treffen. Dazu später mehr. Es ist herrlich hier. Nur das leise Rauschen des Kunene und das Zwitschern der Vögel ist zu hören. Zum Essen gibt es heute Kudu-Spieße, Avocado Dip und Brot Gefahren Km: 149 |
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Letzte Änderung: 30 Jun 2022 21:09 von take-off.
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Tag 9 – 22.04.2022: Immer noch Camp Syncro
Wen wir schon den weiten Ritt durch das Marienflusstal bis an den Kunene machen, dann wollen wir dies auch genießen. Natürlich ist für uns alleine schon die Fahrt durch diese sensationell schöne Landschaft purer Genuss. Was ich meine ist: Wir bleiben hier für 2 Nächte. Nach den langen Tagen im Auto, wollen wir mal wieder zu Fuß unterwegs sein. Auf unserem „Plan“ für heute steht eine kleine Wanderung durch die Berge. Und eigentlich wollten wir auch wegen der Hitze frühzeitig los. Doch daraus wird zunächst nichts. 4 junge Mädchen kommen schüchtern näher und breiten ihre „Verkaufsdecke“ vor uns auf. Natürlich gehen wir hin, es entwickelt sich ein schüchternes Gespräch mit den Mädchen und wir kaufen allen 4er jeweils etwas im gleichen Wert ab. Es ist uns wichtig, dass jede von ihnen etwas verkauft. Danach frage ich noch nach einem Bild. Sie zoppeln noch gegenseitig an ihrer Kleidung, so wie das junge Mädchen eben tun, wenn ein Foto gemacht wird und schauen teils freudig strahlend, teils kokett und teils etwas unsicher zu mir rüber. So nun ist aber Zeit endlich aufzubrechen. Doch nun kommt der Sohn von Anna vorbei und fragt, ob wir Wäsche zu waschen hätten. Er würde sie uns heute Abend gegen 18.00 Uhr wieder bringen. So wirklich viel schmutzige Wäsche haben wir nicht, doch suche ich ein paar Teile zusammen, um sie ihm zu geben. Pro Stück nennt er einen Preis von 10 Nam$. Ich finde den Preis ok – wobei ich hier wirklich keine Ahnung habe, was sonst so dafür verlangt wird. Wir finden es einfach gut, wenn junge Menschen sich durch Arbeit und nicht durch Betteln ein Zubrot verdienen. Und so üppig sind die Möglichkeiten in dieser Gegend ja auch nicht. Jetzt ist es schon gleich 9.30 Uhr und wir ziehen endlich los. Bepackt mit Rucksack mit Wasser und meiner Kamera ziehen wir los. Nur leider hatte ich ein „falsches Objektiv“ auf der Kamera. So kann ich leider keine Weitwinkel-Aufnahmen machen. Blick vom ersten Anstieg auf Camp Syncro. Es geht bergauf und wieder bergab. Nach jedem Hügel kommt ein nächster. In der ferne sehen wir den Kunene. Dort wollen wir hin. Ein verlassener Himba-Kral zeigt, dass auch die hier ansässigen Himba wissen wo es schön ist und vorallem wo Wasser in der Nähe ist. Endlich haben wir den Kunene erreicht. Wir setzen uns auf einen Absatz und genießen den Ausblick. Um uns herum schwirrt es nur so von Schmetterlingen. Diese sind auf diesem Suchbild vielleicht auch zu erkennen. Tja und dann …. Müssen wir den ganzen Weg auch wieder zurück. Zum Glück können wir, wenn wir oben auf dem Berg stehen das Camp erkennen und kennen somit die Richtung in die wir gehen müssen. Und dann ist immer wieder noch ein Tal und noch ein Hügel. Gegen 13.30 Uhr sind wir wieder zurück. Im Camp ist reges Treiben. Die Männer und auch Jungs fangen mit einer einfachen Angelschnur Fische aus dem Kunene. Für die Frauen ist Waschtag an dem kleinen Strand. Wir gehen zurück zu unserer Campsite und relaxen. Pünktlich um 18.00 Uhr kommt auch unsere saubere Wäsche. Richtig schön ordentlich zusammengefaltet und tiefenrein. Dann kommt noch Anna vorbei und fragt mich nach Schmerztabletten. Nachdem ich abgeklärt habe für welche Art von Schmerzen sie sein sollen und für wen, gebe ich ihr ein paar Paracetamol und erkläre ihr die Einnahme. Mit dem Begriff morgens 1, mittags 1 und abends 1 Tablette kann sie nicht wirklich viel anfangen. Doch zeigt sie mir, dass sie es verstanden hat, in dem sie mir den Sonnenstand zeigt. 1 bei Sonnenaufgang, 1 wenn die Sonne hoch im Zenit steht und 1 wenn die Sonne untergeht. Wunderbar, somit habe ich gelernt, wie man es verständlich erklären kann. Den Abend genießen wir mit einem Glas Rotwein. Für uns ist Camp Syncro noch immer eine Empfehlung. Gefahrene Km: 0 |
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Letzte Änderung: 04 Jul 2022 21:22 von take-off.
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Tag 10 – 23.04.22: Richtung Opuwo mit ungeplantem Stopp
Unsere für heute geplante Route soll uns von Camp Syncro zu einem „Wild Campground“ im Kaokoveld führen. Daher verlassen wir Camp Syncro sehr früh, um den Sonnenaufgang im Marienflussflusstal zu genießen. Dieses ist ein Traum. Die Farben, in dem sanften Licht ….einfach unbeschreiblich schön. Hier kommen wir nicht wirklich voran … entweder halten wir an um ein Bild zu machen oder um diese einzigartige Umgebung in Ruhe zu genießen. Wir bekommen das Dauergrinsen nicht mehr aus unseren Gesichtern. Es ist nur unsagbar schön … für alle, die wie wir … viel- Nichts lieben. Wir lieben es einfach in diese Landschaft einzutauchen . Es ist ein Traum. Vorbei an unbewohnten und bewohnten Himba-Siedlungen. Springbockherden Und blühenden Landschaften Je weiter wir nach Süden kommen, ändert sich das Landschaftsbild. Springböcke und Giraffen vor den Bergen. Wir fahren weiter Richtung Süden in der Hoffnung im Shop Nr. 1 unsere Getränkevorräte (Bier) auffüllen zu können. Doch Fehlanzeige – der Shop ist geschlossen – weil ausverkauft! Hatten wir so auch noch nicht erlebt. Ok – kein Problem. Es gibt ja eine „Straße“, die uns wieder auf die von uns ausgewählte Route führt. Nur … wurde diese teilweise durch die starken Regenfälle irgendwie weggespült. So suchen wir uns unseren Weg durch unwegsames Gelände mit Blick auf die Himmelrichtung selbst. Darin sind wir ja geübt. Bezwingen steile Anstiege, wo man noch die Kraft der Wassermassen erahnen kann. Und siehe da, irgendwann gelangen wir auf die gewünschte D3707. Dort hatten wir uns eigentlich den in T4A ausgewiesenen Lovely Picnic Spot als Übernachtungsmöglichkeit ausgedacht. Dieser ist wirklich lovely , doch leider war dieser besetzt durch eine Himba Family. Ist okay – schließlich ist es ihr Land. So fahren wir weiter und kurz hinter dem Himbadorf höre ich ein … ZZZisch … so etwas hatten wir bis jetzt noch nicht gehört ... und doch war uns direkt klar … Plattfuss!! Ein Ast oder ein spitzer Stein hat uns auf einfachem und ebenen Gelände, den linken hinteren Reifen aufgeschlitzt. Nun ja, es hätte uns schlimmer treffen können. Bedenkt man die Strecke die wir zuvor gefahren sind. Trotzdem ärgerlich. Durch die Nähe zu der beschriebenen Himbasiedlung wurde dieses Ereignis natürlich zur Attraktion des Tages. Zuerst kamen die Kinder angelaufen, dann die Frauen und zum Schluss die Männer. Letztendlich war das ganze Dorf versammelt. Und es machte ihnen sichtlich Spaß uns, bzw. Jürgen beim Reifenwechsel zuzuschauen. Es gab einen regen Meinungsaustausch unter ihnen, den wir allerdings nicht verstanden. Die Kinder beobachteten das ganze Geschehen sehr kritisch. Die Frauen hatten sichtlich Spaß Und die Männer passten auf … auf wen und was auch immer. Das Problem ist nicht das Reifenwechseln an sich, sondern der Untergrund. Dieser besteht aus losem Sand. Dadurch müssen wir erstens das defekte Rad freischaufeln und um dann das Auto hoch genug aufbocken zu können, mussten Holzklötze untergelegt werden. Und das Ganze natürlich so, dass das Auto nicht abrutschen konnte. Aber wie das in Namibia so ist, sieht man den ganzen Tag kein weiteres Fahrzeug. Jürgen liegt halb unter dem Auto, um die geeignete Stelle für den Wagenheber zu finden, als uns die Himba-Ladies das deutsche Wort „Auto“ zuriefen. (Wir sind immer wieder erstaunt!) Und wirklich, kaum zu glauben, just in diesem Moment kommen die beiden „Bayern“, die wir in Camp Syncro kurz kennengelernt hatten vorbei. Wir wussten, dass sie auch über die D3707 fahren wollten, aber dass sie gerade jetzt hier eintreffen!!? Ehrensache, dass hier geholfen wird. Dank der tatkräftigen Unterstützung ist der Schaden bald behoben. Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Beiden, können ihnen aber leider kein Bier anbieten, da wir keines mehr haben. (Ihr erinnert euch – Shop Nr 1 war ausverkauft!!!) Danke noch mal an die Beiden!!! Nachdem der Schaden behoben war, setzen wir alle unseren Weg fort. Die beiden Helfer fuhren vor und nachdem wir all unser Werkzeug wieder eingesammelt hatten, folgten wir. Es scheint so, als könnten wir nicht einmal eine „normal“ Urlaubsreise absolvieren – irgendetwas passiert immer. Jedoch sind dies doch die Geschichten, an die wir uns noch lange erinnern werden. Und sie beginnen dann immer mit: „Weißt du noch…?“ Für uns stellte sich nun die Frage nach einem geeigneten Stellplatz für die Nacht. Denn wie schon beschrieben, war der geplante ja bereits besetzt. An einer schönen Stelle mitten im Kaokoveld jedoch nahe der D3707 beschließen wir zu übernachten. Wir bauen unsere Außendusche auf, spülen Sand und Schweiß ab und fühlen uns hier mitten im Nirgendwo pudelwohl. Belohnt wurde unsere (bzw. Jürgens Tagesleistung) mit einem herrlichen Sonnenuntergang. Es wurde langsam dunkel und wir waren der Meinung, dass auf dieser Straße nachts kein Auto unterwegs ist. Doch weit gefehlt. Jetzt kam uns die Straße fast wie eine Autobahn vor. Von LKW bis Touri-Autos fuhren noch einige im1/2 Stunden-Takt an uns vorbei. Für uns unvorstellbar eine solche Strecke im Dunkeln zu fahren. Gefahren Km: 185 |
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Tag 11 – 24.04.22: Opuwo
So schön wie der Sonnenuntergang gestern Abend war, so ist auch der Sonnenaufgang. Die Farben verändern sich binnen Minuten von orange nach lila. Heute gibt es ein kleines Frühstück im Stehen, bestehend aus einer Tasse Tee und einigen Rusks. Und so sind wir bereits wieder um 8.00 Uhr auf Pad. Doch richtig voran kommen wir auch heute nicht. Weniger wegen der Fotostopps, sondern hier müssen wir teileweise im Schritttempo fahren, da der Hoarusib, den wir des Öfteren queren müssen noch nicht ganz trocken ist und wir uns des Öfteren erst eine geeignete Fuhrt suchen müssen. Trotz der langsamen Fahrweisen sind wir bereits gegen 11.00 Uhr in Opuwo. Stopp 1 ist an der Puma Fuel Stop Tankstelle. Hier herrscht das übliche Schauspiel. Die Frauen wollen uns die Armreifen verkaufen …. Wir kaufen die gefühlt 1000sten Armreife, feilschen und haben Spaß miteinander. Wir mögen es. Stopp 2 ist der Opuwo OK Bazaar, wo wir auch unser Auto abstellen und parken. Sofort werden wir umringt von Kindern, die auf unser Auto aufpassen wollen. Freundlich aber bestimmt dürfen 3 dies tun … doch es kann dauern bis wir wieder zurückkommen. Das ist ok. So füllen wir in dem Supermarkt unsere Vorräte auf, besonders das ausgegangene Bier. Dann führt uns unser Weg in das Kaokoland Restaurant. Hier legen wir fast immer eine Pause ein, wenn wir in Opuwo sind. Zum einen weil man hier schön sitzt, und zum anderen weil es hier Internet gibt. So können wir schnell die Nachrichten checken und mal wieder ein Lebenszeichen an unsere Söhne in Deutschland senden. Tja … man sieht sich im leben immer 2-3 mal. Während wir hier gemütlich hier sitzen und ein kühles Bier genießen, kommen unsere „2 Bayern“ angeschlendert. Wir freuen uns sie zu sehen. Wir unterhalten uns lange und hören ihre haarsträubende Geschichte der Anreise. Unglaublich, dass die beiden dies mit soviel Gleichmut und Gelassenheit ertragen haben. Außerdem haben wir nun Gelegenheit ihnen ein „Helferbier“ auszugeben. Dann fahren wir zu unserer Campsite. Dieses Mal haben wir die Kaoko Mopane Campsite gewählt. Wir sind freudig überrascht. Große Stellplätze, jeder mit eigener Dusche und alles sehr liebevoll hergerichtet. Heißes Wasser je nach eigenem Gusto morgens und abends durch den Donkie, welcher von den Angestellten befeuert wird. Überhaupt ist hier alles sehr sauber und gepflegt. Die CS hat auch einen sehr hüschen und sehr sauberen Pool. Hier macht das Schwimmen Spaß. Außerdem gibt es auch eine Bar, die wir allerdings nicht besucht haben. Für mich eine 100%ige Empfehlung. Leider habe ich davon keine Bilder gemacht. Den Abend lassen wir gemütlich ausklingen und gehen früh zu Bett, da wir morgen ordentlich Strecke vor uns haben. Gefahren Km: 120 |
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