09.10.2022 Waterberg Pletau Lodge: [/b]
Ich ging zum Sonnenaufgang zum Restaurant und erblickte die ersten Sonnenstrahlen in der unendlichen Weite. Auch das Frühstück war nicht der Burner, aber ok - erstaunlicherweise stand jedem Gast nur ein Teller zur Verfügung. Greg hatte auch im Zimmer festgestellt, dass der lösliche Kaffe und die Teebeutel auch genau abgezählt waren.
Um 08:15 Uhr warteten wir auf den Guide, der uns auf das Waterberg Plateau führen sollte. Wie sollte es auch anders sein, es waren nur 3 weitere Deutsche bereit, so früh morgens zu wandern und dabei 150 bis 200 Höhenmeter zu überwinden. Der Tafelberg ist 50 km lang und 16km breit und wurde 1972 zum Nationalpark erklärt.
Auch unser Führer Franz hatte ein störendes Funkgerät am Körper, aus dem es ständig brummelte. Franz erklärte uns, dass Leoparden denselben Weg wie wir auf das Plateau wählen, und wir sollten in diesem Fall einfach still stehen bleiben. Eine beruhigende Taktik ! Genauso sollten wir auch bei einer Begegnung mir einem Nashorn oder Büffel reagieren oder notfalls auf einen Fels fliehen. Vom Plateau aus, hatte man wirklich eine schöne Sicht auf das Lodge-Gelände, und Franz führte uns gemählichen Schrittes auch zu weiteren guten Aussichtspunkten.
Er erklärte uns Fußspuren und die wesentlichen Unterschiede zwischen Breit- und Spitzmaulnashörnern. Weiße Nashörner, auch Breitmaulnashörner genannt, kehren immer wieder an denselben Ort zurück, den sie als Toilette benutzen und lassen die Kugel dann so liegen. Sie sehen schlecht und ernähren sich nur von Gras, da ihr Kopf eher unbeweglich ist und sie diesen nicht mehr als 45 Grad anheben können.
Das schwarze Nashorn, auch Spitzmaulnashorn genannt, ist kleiner und zertritt seine Exkremente. Sie sehen besser und sind daher auch aggressiver. Der Kopf ist beweglicher, so dass sie auch fähig sind, an Blätter zu kommen und zu verspeisen.
Dann erklärte er uns die Exkremente der Antilopen - bei Frauen sind die eher rundlich, bei Männern rechteckig. Er zeigte uns anschaulich anhand seiner Wasserflasche, dass männliche Antilopen eher im Strahl pinkeln - das war sogar recht amüsant…
Wir fünf hatten etwas Bammel vor dem felsigen und etwas rutschigen Abstieg bzw. der Kletterei, aber schafften diesen dann doch ohne Blessuren. Der Walk war durchaus nett und die Hitze viel erträglicher als erwartet.
Wir zwei waren noch lange nicht ausgepowert und fuhren daher zum Anderson Camp, wo der Fountain- und der Porcupine-Rundweg startete. Das Tal war grün, und die Jakarandabäume blühten lilafarben. Wir sahen auf dem Weg Baboons und Klippschliefer, die immer wieder mit lautem Gebrüll vor uns flüchteten. An der Lovebirds-Höhle waren leider keine Lovebirds - zu gerne hätte ich diese zu Gesicht bekommen.
Greg und ich trennten uns, da wir an unterschiedlichen Trails Interesse hatten.
Greg lief währenddessen den 2,2km langen History Trail, der mittels Tafeln über die Schlacht der Deutschen gegen die Herero informierte. Greg brach den Trail ab, da es nicht ganz klar war, wie der Weg genau verlief und die Infotafeln für ihn keine neuen Erkenntnisse bot und er auch immer wieder undefinierbare Tiergeräusche hörte.
Ich nahm den 5km langen Dassie-Trail. Ich sah aber gar keine Klippschliefer und scheuchte stattdessen Echsen, Vögel und Libellen auf. Der Trail war durchaus auch aufgrund der Steigung und der Hitze anstrengend. Aber man wurde dafür mit einer schönen Aussicht in das grüne Tal und auf die roten Felsen belohnt.
Greg holte mich an meinem Endpunkt ab. Ich fotografierte noch an unserem Häuschen ein uns unbekanntes Tier und habe daher die Waterberg Lodge angeschrieben, die mir überaus freundlich antworteten und sogar das Bild auf der Homepage verwenden wollten. Ich zitiere daher etwas aus der Mail, da ich es recht interessant fand:
It is an Black mongoose. Below I have for you the text of a newsletter we once did on the black mongoose.
This small agile predator caused a debate among experts which lasted for decades; only in 2008 was it granted status of a species: the black mongoose. It is considered very rare. However, in the Waterberg Plateau Lodge black mongooses are often seen milling around between the rocks.
In 1928 the black mongoose was described scientifically for the first time, but it was not until 80 years later that it was granted the species status under the name Galerella nigrata ("Introducing the Black Mongoose" by Sara Tromp). Previously, zoologists had repeatedly referred to it as subspecies of the slender mongoose (Galerella sanguinea), which is widespread in Sub-Saharan Africa – most probably because you find slender mongooses in Namibia which have very dark coloured fur.
According to Tromp, the true black mongoose only occurs on granite Inselbergs north of Spitzkoppe. However, it is also to be found at the Waterberg, as a photo on Wikipedia proves. The mountain mainly consists of sandstone, but is also a kind of Inselberg and offers similar living conditions: boulders, between which the black mongoose can seek shelter and dig dens, and a rich food supply – from insects to small reptiles and birds right up to small mammals. It is usually looking for prey during the day. Its black fur, so experts assume, serves as camouflage in the shadow of the rocks.
With a bit of luck guests of Waterberg Plateau Lodge can spot this small black predator as it scurries around between the boulders near the chalets. It is not easy to take pictures of it, though, as it is constantly in motion. If it keeps still, then preferably in the shade. Therefore, experts could argue that it may be a very dark slender mongoose until we or one of our guests succeed in a clear evidence photo...
This is indeed quite a sighting and not many guest see it – congratulations!
Na, da scheint mir ja tatsächlich mal eine aussergewöhnliche Sichtung gelungen zu sein.
Rein aus einem Grund hatte ich ja diese Unterkunft gebucht - ich wollte unbedingt den Rhino Drive machen. Greg war wie immer ahnungslos und hatte keinerlei Schimmer. Wir warteten am Treffpunkt und waren dann doch überrascht, denn zum ersten Mal auf dieser Reise saßen wir in einem voll besetzten Gamedrive Auto.
Wir waren eine recht bunte Truppe aus Newbies und Abenteurern:
Ein Afrika-Ersttäter-Pärchen aus Lindau, die erst mit ihrer Namibia-Tour gegen den Uhrzeigersinn gestartet waren und somit noch alles aufsaugten. Er war Fotograf und machte mich mit seinem Wahnsinnsobjektiv ganz neidisch.
Weiterhin ein deutscher Frührentner, jünger als wir, der schon 18 Mal in Namibia war. Er fliegt wohl zweimal im Jahr nach Namibia und hatte eine ukrainische Freundin dabei, die zum ersten Mal nach Afrika reiste. Ihr wollte er die Tierwelt Namibias näher bringen
Dann war noch ein absolut Afrika verrücktes Paar aus Bern im Auto. Sie schwärmten uns vom beeindruckenden Tierreichtum Simbabwes vor, den sie so im restlichen Afrika nie erlebt hätten. Es sei dort alles noch so ursprünglich und aufgrund der politischen Lage trauten sich nur wenige Touristen dorthin. Die Menschen seien so freundlich und es sei unbedingt eine Reise wert. Ihre Weiterreise ging in den Khaudum, ins Kaokofeld und über denVan-Zyls-Pass - alles sehr abenteuerlich.
Das Highlight der Tour waren die Hasen, ach nein – natürlich die Nashörner! Dazu am Wochenende mehr- ich muss ins Bett;-)