Do.21.April 2022.
Fahrt von Hohenstein Lodge via D1935, D2306 und D2315 zur Ai-Aiba Lodge (beide im Erongo-Gebiet). Distanz ca. 50Km.
Einige von Euch werden sich vielleicht fragen, warum wir zwei so nahe bei einander liegende Lodges gewählt haben.
Unsere Überlegungen hierbei waren: die 2N. Hohenstein Lodge um den nahen Elephantshead usw. zu besichtigen (siehe Bericht v. gestern) und heute 1N. Ai-Aiba Lodge, um das San Living Museum zu besuchen, welches nur ca.7Km von Ai-Aiba liegt, so ist auch die morgige, ohnehin etwas längere Etappe zum Etosha um 50Km kürzer.
Fazit Hohenstein Lodge: idealer Ausgangspunkt für Philipps Cave, Elephantshead & Co. Eher kleine Lodge, Pool, schön gelegen, ebensolche Zimmer mit eigener kl. Veranda und toller Aussicht, kein WiFi auf dem Zimmer, vorzügliches Essen, freundliches Personal, kostenloser Kaffee & Kuchen (etc.) tägl. ab 15.00h. Das Preis-Leistungsverhältniss empfanden wir als gut bis sehr gut.
Wieder haben wir sehr gut geschlafen. Heute steht nur die kurze Fahrt zur Ai-Aiba Lodge und das San Museum auf dem Program. Darum haben wir keine grosse Eile. Während wir das umfangreiche Frühstück geniessen, stellt sich unerwarterter Besuch ein.... drei Strausse marschieren gemütlich an uns vorbei. In nächster Nähe! Die sieben anderen Gäste und wir trauen unseren Augen kaum! Die Strausse zeigen auch fast keine scheu....sie "beäugen" uns neugierig von unten nach oben, so wie wir sie auch. Das Personal scheint ebenso überrascht zu sein wie wir. Während der folgenden halben Stunde streifen die Strausse neugierig auf dem Lodge-Gelände umher und geben so tolle Foto-Motive ab. Ein tolles Erlebnis!
Weil sie so fast keine Scheu zeigen, vermuten wir, dass die Strausse hier am Pool jeweils ihren Durst löschen, oder aber das sie von Gästen oder dem Personal schon mal Futter ergattern konnten.
Nach dem Frühstück gehen wir Koffer packen. Immer wieder sehen wir die Strausse vor unserer Veranda im hohen Gras stehen. Einfach schön!
Als wir dann in unserem Pickup sitzen und abfahren möchten, um unsere kurze Etappe zur Ai-Aiba Lodge "unter die Räder" zu nehmen, betrachten uns die Strausse nochmal neugierig, bevor wir dann langsam an ihnen vorbei tuckern.
Die kurze Strecke zur Ai-Aiba L. ist schön zu fahren. Wie uns schon auf der Strecke Swakopsmund nach Hohenstein aufgefallen ist, ist das Land Richtung Norden etwas dichter besiedelt als weiter südlich. Ab und zu sehen wir hier kleine Siedlungen und auch Menschen an der Strasse. Im Süden sahen wir manchmal während Stunden keine Behausung und keine Menschen.
Nach einer guten Stunde gemütlicher Fahrt treffen wir in der Ai-Aiba Lodge ein. Sie ist sehr schön gelegen, inmitten der Erongo-typischen Felsformationen. Wir sind schon vor dem Mittag da und es ist somit logisch, dass wir unseren Bungalow noch nicht beziehen können. Also sitzen wir auf der schönen Terrasse und trinken ein erfrischendes Rock-Shandy. Da ich kein gutes "Sitzleder" besitze, bin ich schon bald unterwegs, um zu Fuss die Gegend um die Lodge zu erkundigen. Die Fels-Hügel seitlich und hinter der Lodge laden geradezu ein, um auf ihnen herum zu kraxeln. Es hat auch ein gekennzeichneter Rundweg, auf dem man an Höhlen und Felszeichnungen vorbei kommt. Alles sehr schön!
Bevor wir unseren Bungalow beziehen , sehen wir Monteiro-Toko's (bitte korrigiert mich, wenn's nicht stimmt!

) und eine bläulich schimmernde Kapkrähe (?).
Nachdem wir uns im schönen Bungalow eingerichtet haben, fahren wir zum San-Living Museum. Bevor es losgeht sehen wir nochmal einen Toko, der einen dicken Käfer verspeist.
Über den Sinn eines Besuches des San-Dorfes haben wir viel diskutiert. Im Nachhinein denken wir, dass es eine gute Entscheidung war. Einerseits werden so Traditionen erhalten und an die nächste Generation weitergegeben, andererseits können so die San-Familien, während den 3 Monaten die sie im Dorf verbringen können/dürfen, auch ein Einkommen generieren, von dem sie danach einige Zeit leben können. Das ist allerdings unsere subjektive Meinung und trotz dem Gespräch darüber mit den San, verlassen wir sie in nachdenklicher Stimmung, mit gemischten Gefühlen.
Während unseres Besuchs erfahren wir sehr viel über Lebensweise und Traditionen der San Bushpeople. Als wir einen Aussichtspunkt erklimmen und in die Ebene runterschauen, meint der San-Junge neben uns, dass er Giraffen sieht....Wir schauen...und schauen....und sehen einfach nichts! Die San zeigen uns wo wir hinsehen sollen....wir sehen......nichts!
Erst mit der Kamera und der entsprechenden Zoomeinstellung, sehen wir ganz, gaaanz klein, in weiter Ferne eine Giraffe stehen...und staunen über die unglaublich guten Augen die diese Menschen haben!
Später nach der San-Führung, kaufen wir eine Halskette und ein Armband die hier aus Strausseneier-Schalen hergestellt wurden.
Auf dem kurzen Rückweg zur Lodge sehen wir dann auch Giraffen zwischen einigen Bäumen stehen, zuerst nur drei, dann immer mehr....schlussendlich stehen wir mit unserem Hilux etwa 10 Minuten da und zählen 16 Giraffen! Auch eine Warzenschwein-Familie sehen wir, die sich aber schnell aus dem Staub macht.
Wer genau hinsieht, sieht 3 Giraffen (Augen-Test

)
Nach dem guten Abendessen sitzen wir noch etwas am Lagerfeuer draussen vor der Lodge. Es war ein schöner, ein interessanter Tag und ist auch Inspiration für gute Diskussionen.
Fortsetzung folgt...