Freitag 15. April: Ein ruhiger Tag in der Lodge
Nach dem aufregenden Vortag lassen wir es heute ganz ruhig angehen.
Geplant ist heute lediglich die Homestead Tour, die nach einem ausgiebigen und auch ausgedehnten Frühstück startet.
Beate und ich haben diese Tour ja schon vor vier Jahren mitgemacht, insofern gibt es für uns nicht viel neues. Aber es ist durchaus für uns interessant, im Vergleich kleine Unterschiede zu erkennen.
Ich habe heute auch nicht viel fotografiert, denn wie gesagt, es hat sich kaum etwas verändert.
Sabine und Thomas hingegen hatten ja bisher noch keine Begegnung mit der Ovambo-Kultur, umso interessanter ist das alles für sie.
Deshalb stammen die meisten der Fotos heute auch von Thomas.
Töpfern:
Immer rein ins Homestead:
Mahangu stampfen und sieben:
Ähnlich wird auch Marula-Öl gewonnen:
Körbe flechten:
Eine der Frauen erkennen wir wieder, sie hat damals ebenfalls die ganzen gezeigten Tätigkeiten demonstriert. Auch sie erkennt uns wieder. Ihr damals noch kleiner Sohn lebt inzwischen bei Verwandten in einem anderen Homestead.
Zum Abschluss gibt es wieder eine „Ssnaps“- Probe (Achtung – hochprozentig ). Ombike, wie schon vor vier Jahren. Auch die Destille gibt es noch, allerdings inzwischen technisch überarbeitet und nicht mehr in einer Hütte, sondern überdacht im Freien
:
Destille 2022:
Destille 2018:
Dabei darf natürlich das Gruppenfoto mit den Damen und unserem Guide Eric nicht fehlen.
Der junge Ovambo Eric, den wir hier vor vier Jahren kennengelernt haben, arbeitet inzwischen nicht mehr hier. Dafür sein jüngerer Bruder, der auch auf den Geburtstagsbildern schon zu sehen war. Der hat seinen Bruder Eric über unseren erneuten Besuch informiert, er lässt uns herzlich grüßen
.
Im Anschluß an die eigentliche Homestead-Tour bekommen wir noch die recht neue Schneiderei-Schule gezeigt, die benachbart zur Lodge aufgebaut wurde und auf die man hier sehr stolz ist.
2018 bei unserem Besuch gab es sie noch nicht.
Hier werden vorwiegend Mädchen in einem dreistufigen Kurs zu Schneiderinnen ausgebildet.
Die Schule besitzt in ihrem großen Nähraum veschiedene Nähmaschinen (alle von Singer, und recht modern), von der Haushaltsnähmaschine für Anfänger bis hin zur Profimaschine für die angehenden Absolventen.
Heute ist ja Karfreitag und daher kein Unterricht, aber wenn alle 40 Nähmaschinen hier gleichzeitig rattern muss der Lärm ohrenbetäubend sein.
Die Schule erledigt im Rahmen ihrer Ausbildungstätigkeit allerlei Aufträge, z.B. Krankenhausbekleidung, Tischsets, die im Curioshop der Lodge verkauft werden, aber auch solche Dinge wie waschbare Damenbinden. Diese ermöglichen Mädchen während der Menstruation die Schule oder die Ausbildungsstätte zu besuchen. Ohne solche Binden bleiben die Mädchen während ihrer Regel ansonsten zuhause.
Die Ongula Academy besitzt nicht nur diese Schule für angehende SchneiderInnen, sondern hat auch diverse andere Projekte, die jungen Leuten eine Ausbildung und Zukunftsperspektive bieten.
Spannend und sehr beeindruckend, was hier in Eigenregie auf die Beine gestellt wird.
Nach einem leichten Lunch ist dann erst mal Relaxen angesagt, bevor wir uns am Nachmittag den reichlichen Resten der gestrigen Geburtstagstorte widmen.
Auch mit Betti, einer der Angestellten der Lodge, halte ich ein ausgiebiges Schwätzchen. Eine äußerst sympathische Frau mit einem ansteckenden Lachen, wir kennen sie schon von unserem letzten Besuch.
Später wird dann noch für uns getanzt:
Dann ist ja auch schon wieder Zeit fürs Dinner. Wieder wird für uns draußen gedeckt, und heute gibt es das traditionelle Abendessen der Ovambo exklusiv für uns, denn wir sind ja nach wie vor die einzigen Gäste. Im Reisebericht 2018 hatte ich es ja beschrieben, es ist unverändert, und wir essen auch wieder mit den Händen.
Einziger Unterschied: Thomas und ich probieren Mopanewürmer (also jeder einen, möglichst klein)
.
OK, kann man essen, muss man aber nicht. Erinnert vom Mundgefühl her an Krabben, natürlich ohne den fischigen Beigeschmack, dafür leicht scharf.
Und schon wieder geht ein ganz entspannter Urlaubstag zuende.