Dienstag 26. April: CCF oder doch ein anderes Ausflugsziel ?
Ich habe schlecht geschlafen
. Genauer gesagt: nach Mitternacht habe ich gar nicht mehr geschlafen. Die Niere quält mich, und die Schmerztabletten helfen nur unzureichend.
CCF heute Vormittag ? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Zum Glück kann ich die gestern gebuchten Vouchers für Beate und mich problemlos stornieren.
Der Manager schlägt vor einen Arzt in Otjiwarongo zu konsultierten, er kann gerne dort anrufen und mich ankündigen.
Ich bin unschlüssig. In zwei Tagen bin ich ja wieder zuhause, da gehe ich auf jeden Fall zum Arzt. Jetzt noch im Ausland ?
Während des Frühstücks überlegen wir, und es gibt neben den anhaltenden Schmerzen auch andere gute Gründe für einen Arztbesuch.
Also ja, der Manager ruft an und nach dem Frühstück (für mich nur Saft und Joghurt) fährt Thomas mich nach Otjiwarongo. Die Fahrt ist für mich der Horror, denn ich verzichte bewusst seit meiner Entscheidung für den Arztbesuch auf Schmerzmittel, um die Untersuchung dadurch möglichst nicht zu beeinflussen.
Die Praxis liegt mitten in der Stadt, ein richtiger Gesundheits-Komplex mit Labor und Apotheke, alles unmittelbar benachbart. Es ist ein Family Doctor, also vergleichbar mit einem Hausarzt.
Nach dem Ausfüllen eines Fragebogens muss ich gar nicht lange warten, ein männlicher nurse macht erste Checks, dann bin ich auch schon beim Arzt. Die Untersuchung ist gründlich, inklusive Ultraschall. Erste Diagnose: Tatsächlich höchstwahrscheinlich ein Nierenstein. Eigentlich müsste ich sofort zum Spezialisten, aber angesichts meines momentanen Zustandes und der morgigen Heimreise hält er es medizinisch für vertretbar, damit bis zu meiner Rückkehr nach Deutschland zu warten. Dort soll ich aber sofort zum Urologen. Ich bekomme ein Rezept für Schmerzmittel und ein Mittel zur Weitung der Harnleiter.
Und ich bekomme meine Blutproben, die ich höchstpersönlich im Labor im Nachbargebäude abgeben darf. Dort ist übrigens nur Barzahlung möglich, die Arztrechnung und auch die Apotheke kann ich mit Kreditkarte zahlen.
Wenn das Laborergebnis der Blutuntersuchung da ist, wird der Arzt mich in der Frans Indongo Lodge kontaktieren.
Die Praxis ist übrigens tiptop und auch mit modernen Geräten ausgestattet. Kein Vergleich zu Bereichen unseres altehrwürdigen Universitätsklinikums zuhause, in dem ich arbeite.
Gegen Mittag sind Thomas und ich zurück, wir berichten unseren Mädels und dann brauche ich erst mal eine Auszeit.
In der Zwischenzeit genießen Sabine und Thomas die Annehmlichkeiten der Lodge.
Dabei entstehen die letzten Bilder unserer Reise (alle Bilder: Thomas):
Nachmittags ruft der Arzt an. Es wütet offenbar auch eine Entzündung, da will er mir noch ein Antibiotikum verschreiben. Das Rezept werde ich morgen auf dem Weg zum Flughafen abholen und dann auch gleich in der Apotheke einlösen.
Immerhin wirken die verordneten Tabletten so einigermaßen, trotzdem ist mit mir heute nicht mehr viel anzufangen
.
Auch für das Dinner habe ich keine Lust, es ist ein Jammer, gerade hier.
Es ist nun schon das zweite Mal, dass ich hier auf ein Dinner verzichten muss, denn 2014 hatte ich hier noch mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen und konnte auch nichts essen.
Offenbar steht mein Aufenthalt hier in der Frans Indongo Lodge unter keinem guten Stern …
Es ist unser letzter Abend, an dem wir eigentlich zum Abschluss auf eine wundervolle gemeinsame Reise anstoßen wollten. Das müssen wir leider verschieben.