Samstag 23. April: Volles Programm Bwabwata – Teil 2
Heute Nachmittag fahren wir zur Buffalo Core Area. Die ist auch für uns Loeffels Neuland, denn vor 8 Jahren hatten wir diesen Bereich aus Zeitgründen ausgelassen.
Wir haben die Tour bei der Lodge gebucht. Der Riesenvorteil: Wir müssen nicht den Riesenumweg über die Brücke bei Divundu fahren, denn bei der gebuchten Tour setzt man mit dem Boot über den Okavango und steigt dann ins Safarifahrzeug um. Die Buffalo Core Area liegt ja gerade am gegenüberliegenden Ufer des Okavango. Zudem profitieren man bei geführten Touren grundsätzlich von der Erfahrung der Guides, was wir sehr schätzen
.
Heute ist Klaus unser Guide. Er ist Miteigentümer der Lodge, allerdings aber nicht immer hier, sondern pendelt mehrmals im Jahr zwischen Deutschland und Namibia.
Er hat sich hier in Namibia zum Guide ausbilden lassen und kennt die Parks rund um die Lodge wie seine Westentasche.
Es gibt am anderen Ufer keinen Bootsanleger. Deswegen gab es im Vorfeld auch wieder jede Menge Überlegungen wegen Beates Rolli und wir nehmen mehrere Holzplanken mit, um Beate mit Rolli von Bord zu bekommen. Aber das Ufer ist relativ flach, und Beate lässt sich auch hier mitsamt Rolli problemlos von Bord tragen
.
Wir sind zu viert mit Klaus unterwegs. Ein weiteres Fahrzeug nimmt noch ein paar Gäste der Nachbarlodges mit. Man kooperiert gut nachbarschaftlich.
Klaus als Guide erweist sich für uns als absoluter Glücksfall. Er erklärt uns sehr kundig und informativ diverse ökologische und auch historische Zusammenhänge, in dieser Beziehung eine der besten Touren, die wir auf unseren bisherigen 5 Namibiareisen erleben durften. Daumen hoch
!
Ein „paar“ Bilder sind auf dieser Tour natürlich auch entstanden
:
Gabelracke (Bild: Thomas)
Kudus auf Mineraliensuche
Grautoko
Unvermittelt liegt hinter einer Kurve plötzlich eine Löwin an der Piste.
Sie trägt einen Sender. Hier in der Region sind einige Löwen mit Sendern versehen, um ihre Wanderbewegungen zwischen Angola. Namibia und Botswana besser verfolgen und erforschen zu können.
Nach einem ausgiebigen Gähner verkrümelt sie sich allerdings rasch ins Unterholz. (Bilder: Thomas)
Ein unerwartetes, aber kurzes Vergnügen. Es bleiben nur Spuren.
Ansonsten gibt es auch immer wieder weite Ausblicke auf die Floodplains.
Und der Himmel hängt voller Leberwürste:
Irgendwann gibt es auch mal in Treffen mit den anderen Gamedrive-Fahrzeugen und eine Pause.
Dabei entdeckt eine Teilnehmerin von einem erhöhten Standort aus einen einzelnen Elefanten, der genau auf uns zusteuert. Aber er dreht vorher ab und behelligt uns nicht.
Im weiteren Verlauf wird die Landschaft schon langsam in warmes Spätnachmittagslicht getaucht:
Bild: Thomas
Bild: Thomas
Wir fahren auch an den Überresten der südafrikanischen Militärbasis vorbei. Irre, was hier für die Militärs aus dem Boden gestampft wurde, inklusive Läden, Kino, Turnhallen und und und … Alles rottet nun so vor sich hin und verfällt, aber schon durch die schiere Größe der Anlage ist beeindruckend. Fotos haben wir hier im Vorbeifahren allerdings keine gemacht.
Ein Frankolin scheucht vor uns seinen Nachwuchs von der Piste
Bild: Thomas
Und ein stattlicher Kudu steht malerisch im Gegenlicht
Bild: Thomas
Hier lasse ich mich auch mal zu einem nostalgisch anmutenden Schwarzweiß-Bild hinreißen:
Im Schein der tiefstehenden Sonne erreichen wir wieder unser Boot ...
Bild: Thomas
... und sind rechtzeitig zum Sonnenuntergang wieder auf dem Wasser.
Bild: Thomas
Was wir aber in der Buffalo Core Area nicht gesehen haben, sind Büffel ...
Kurz danach ist schon wieder Zeit fürs Dinner. Heute sind etwas weniger Gästen da, deswegen passen heute alle gemeinsam an einen großen Tisch.
Gerade freue ich mich über den ersten Bissen des beeindruckend großen Zebrasteaks auf meinem Teller, da durchzuckt mich urplötzlich ein stechender Schmerz im linken Bereich des Rückens
. Ein Krampf, ein eingeklemmter Nerv ? Ich rutsche unruhig auf meinem Stuhl hin und her, aber es wird nicht besser
. Im Gegenteil, der Schmerz wird noch heftiger, ich kann nicht weiter essen. Mit einer Entschuldigung verlasse ich das Dinner in Richtung unserer Unterkunft, durchsuche dort unsere Reiseapotheke und werfe eine ordentliche Dosis Schmerzmittel ein. Hoffentlich wirkt es bald, denn ich kann nicht stehen, sitzen liegen. Nur das unruhige Hin- und Herlaufen lenkt minimal ab
.
Was das wohl ist ? Rücken, eingeklemmter Nerv, Niere ? Ich kann den Schmerz nicht eindeutig lokalisieren und einordnnen.
Eine Viertelstunde später setzt die erste leichte Wirkung der Schmerzmittel ein und ich schleppe mich wieder in Richtung Restaurant.
Unterwegs kommt Thomas mir entgegen um nach dem Rechten zu sehen. Ich sei urplötzlich am Tisch kalkweiss geworden und sehe aktuell wohl aus wie ein Zombie
, erzählt er mir.
Im Restaurant entschuldige ich mich für heute endgültig, denn ich bin zu nichts mehr fähig, wie in Trance schleppe ich mich zurück in unser Häuschen
.
Später kommen Beate, Sabine und Thomas vorbei, schauen nach dem Rechten.
Keine Sorge, die Schmerzen lassen langsam nach, die (vielen) Tabletten wirken. Ich bin zwar nach wie vor wie in Trance, kann aber Beate beim Zubettgehen wie gewohnt unterstützen.
Dann bin ich aber auch fix und fertig und schlafe relativ schnell ein. Über etwaige Konsequenzen meiner Unpässlichkeit kann ich gar nicht nachdenken. Aber morgen verlassen wir die Lodge ...