Tag 2: Do, 2.9.21 - Gestrandet im Nirgendwo
Um 7:30 Uhr läutete der Wecker. Wir packten erstmal unsere Taschen um, um in den nächsten Tagen beim Campen alles griffbereit zu haben und möglichst wenig kramen zu müssen - es blieb beim Versuch ...
Um 8:30 Uhr gab es dann ein ausgezeichnetes Frühstück mit schönem Blick auf die Giraffen und einige Papageien. Es gab Spiegeleier, Brot, eine Jausenplatte (Wurst, Käse, Gurken), Joghurt, Müsli, Muffins und Obstsalat. Zu trinken gab es Tee, Kaffee, Mangosaft und Wasser.
Rosenköpfchen
Wir packten fertig, räumten alles ins Auto und fuhren kurz vor 10 Uhr ab in Richtung Bagatelle. Unterwegs begegneten uns Paviane, die ersten Strauße, Rotschnabeltokos, Ziegen, Pferde, Rinder und Esel. Die Asphaltstraße wurde sehr schnell von Schotterstraßen abgelöst.
Dieser Reiter hat sich stolz für ein Foto präsentiert
Unser erster Strauß
Auf der Strecke gibt es viele Webervögelnester
Nach gut 1 Stunde Fahrt und langsamem Gewöhnen an das Fahren auf gar nicht so schlechten Schotterstraßen leuchtete plötzlich die Batterie-Warnleuchte auf.
Zuerst hatte ich noch die Hoffnung, dass es sich dabei vielleicht nur um die Zusatzbatterie für den Kühlschrank handelt, weil sie da bei Namibia2Go vor der Abfahrt noch herumgebastelt haben. Als dann aber noch ein paar weitere Warnleuchten angegangen sind, u.a. Motor und Bremse war es an der Zeit anzuhalten und den Motor auszuschalten. Ein kurzer Test das Auto noch einmal zu starten, zeigte: die Autobatterie hat das Zeitliche gesegnet und ist mausetot. Na super, das fängt ja gut an!
Jetzt standen wir da irgendwo zwischen Dordabis und Uhlenhorst, ‚in the middle of nowhere' (oder doch Norway? ?? © Bele).
Jetzt mussten wir zuerst einmal Sim-Karte und Voucher aktivieren, was wir blöderweise nicht gleich auf Voigtland getan haben. Zum Glück hatten wir gleich 3 Voucher gekauft, weil die ersten 2 seltsamerweise binnen kürzester Zeit verbraucht waren. Nach einigen Problemen und Fehlanrufen haben wir schließlich jemanden von Namibia2Go erreicht, die uns schließlich einen Ersatzwagen in eineinhalb Stunden zusicherten. Die Wartezeit vertrieben wir uns mit Essen, Musik hören, reden und Landschaft leider völlig ohne Wildlife beobachten. Um ca. 14:45, also nach fast 3 Stunden, tauchte zum Glück endlich unser Ersatzwagen auf.
Nach einiger Umpackerei, sowie raschem Auf- und Abbau des Dachzelts (weil wir die Decken usw. umladen mussten) fuhren wir um 15:30 Uhr weiter. In den ca. dreieinhalb Stunden, die wir auf dieser Straße gestanden waren, sind nur 4(!) Autos an uns vorbeigefahren. Wir waren froh, dass wir genügend Zeitpolster eingeplant hatten, um noch sicher vor Einbruch der Dunkelheit in Bagatelle anzukommen, allerdings mussten wir leider gleich unsere 1. Aktivität, das Reiten, das um 16:30 Uhr geplant war, absagen.
Am weiteren Weg nach Bagatelle, der problemlos verlief, sahen wir in der Ferne ein Kudu sowie eine nicht identifizierbare schwarze Schlange auf der Straße. Leider hatte Birgit in ihrer Begeisterung über die Schlange völlig darauf vergessen, dass man sie ja vielleicht auch fotografieren könnte
Zu allem Überfluss überholte uns auch noch das 5. Auto auf dieser Strecke just in diesem Moment und fuhr über die Schlange. Allerdings schien ihr nichts passiert zu sein - sie suchte jedenfalls - noch immer unfotografiert - schnell das Weite.
Um ca. 17:30 Uhr sind wir in Bagatelle angekommen und konnten auch gleich die ersten Wildtiere beobachten.
Eland-Ochse
Zum Glück konnten wir die Horseback-Safari auf den nächsten Morgen verschieben. Wir bezogen unseren Campingspot (Nr. 5) mit kleinem, eigenem Waschhaus und Grillplatz. Hier bauten wir erstmals unsere Dachzelte auf, was - da es ja das 1. Mal war - schon einiges an Zeit erforderte. Für den weiblichen Teil der Familie wäre eine Trittleiter - wie kürzlich von den Warmduschern empfohlen - durchaus vorteilhaft gewesen.
Zum Abendessen grillten wir Straußsteak mit Erdäpfeln und tranken Wein dazu. Der Strauß war aber leider ziemlich zäh und wird wohl nicht nochmal auf unserer Speisekarte landen. Um halb 8 war es bereits stockfinster, deshalb und wegen der zunehmenden Kälte machten wir uns rasch bettfertig und lagen bereits um kurz nach 9 im Dachzelt. Das Umziehen funktionierte in der Luxuscampingvariante - im Waschhaus - ganz gut, nur unsere Schuhe und Socken im Zelt waren vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig.
Unsere erste Nacht im Dachzelt.
Tageskilometer: 244