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THEMA: Die ungewöhnlichste, gewöhnliche Namibia-Tour
21 Feb 2022 23:27 #637954
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  • Alex76 am 21 Feb 2022 23:27
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Liebe Afrika-Fans, Abenteurer, Entdecker, Genießer und was ihr alles noch seid,

wer Lust und Zeit auf einen kompakten Reisebericht von unserer Namibia-Tour im November und Dezember 2021 hat, herzlich willkommen!
Eigentlich bin ich nicht so der Reisebericht-Schreiber und poste auch nicht auf Insta oder so über meine Reisen, doch in diesem Forum möchte ich sehr gerne unsere Gedanken und Gefühle zu dieser Reise teilen. Vielleicht lässt sich der ein oder andere inspirieren oder ermuntern, bald wieder dieses so schöne Land zu besuchen. Dann hat sich unser kleiner Bericht gelohnt. Das Land braucht euch!

Kurz zu uns: Wir sind ein Paar in den frühen, wilden 40ern. Reiselustig und vor einem Jahr durch einen Corona-"Zufall" zueinander gefunden. Nachdem uns unsere erste gemeinsame Reise im Sommer 2021 nach Island geführt hat, haben wir im Anschluss überlegt, ob und wohin wir wohl im Winter reisen könnten. Namibia sollte es werden. Ich selbst war 2015 und 2017 bereits in Namibia und kenne noch Südafrika, Botswana und Zimbabwe von ein paar weiteren Reisen ins südliche Afrika. Klar, Afrika ist tief im Herzen. Als wir gebucht haben, gingen die Corona-Zahlen in Namibia gerade wieder runter. Unser "Kalkül" war, dass wir das Land besuchen, bevor die Zahlen mit Beginn der Reisesaison ab Mitte Dezember in Namibia wieder steigen könnten und danach auch mehr Touristen ins Land reisen werden. Wir haben uns mit diesem berechnenden Gedanken erstmal gar nicht so wohl gefühlt, doch wer Namibia in den vergangenen zwei Jahren etwas beobachtet hat, ahnt, dass sich die Menschen im Land über jeden Besucher freuen. Also haben wir begonnen zu recherchieren. Wir machen eine Selbstfahrertour, klar. Überall sind ausreichend Plätze in den Unterkünften frei und wir bekommen auch ganz gute Preise, weshalb wir uns teilweise sehr gute Unterkünfte leisten konnten. Die Route steht nach wenigen Tagen. Klassische Route, so richtig gewöhnlich und hier bestimmt schon 2134x empfohlen und besprochen. :P Dann fix den Flug gebucht und einen Mietwagen bei Europcar gefunden. Etwas mulmig war uns schon, ob die PCR-Tests vorher auch wirklich negativ ausfallen. Fallen sie. :cheer:

18. November
Los geht's. Wir fliegen von Berlin über Zürich und Johannesburg mit Swiss nach Windhoek. Haben uns die Business Class mit einem guten Angebot gegönnt. Abflug aus Berlin bedeutet mitunter Zeit mitbringen. Deshalb sind wir extra früh beim Check-in, um mögliche lange Schlangen auszuhalten. Am Ende dauert es 15min für Check-in und SiKo. Ok, besser so als anders herum. Wir wundern uns etwas über die Konstruktion und die Logistik des BER und steuern die Lufthansa Lounge an, um ein entspanntes Kaltgetränk genießen zu können. Denkste. Die Lounge ist rappelvoll und ungemütlich.

Der Flieger gen Zürich hebt pünktlich ab. Was für ein schöner Flughafen Zürich doch ist. Der Weiterflug nach Johannesburg verläuft ebenfalls reibungslos. Beide Swiss-Flüge sind übrigens nahezu ausgebucht. Ich möchte mich als "Fan" der Business Class von Swiss outen. Uns gefällt sie deutlich besser als die von Lufthansa oder die von Eurowings. Die Crews waren super drauf, die Maschine sehr gepflegt, der Sitzkomfort einwandfrei und sogar das Essen schmeckte. Es gab sogar große Schoko-Tafeln für uns. :P





Pünktlich in Johannesburg gelandet, geht der Transfer dort ebenfalls ziemlich schnell. Der Airport ist leer, fast alle Geschäfte haben zu. Unser Lieblings-Restaurant mit tollem Blick aufs Vorfeld hat ganz zu gemacht. Traurig zu sehen. Wir verbringen zwei, drei Stunden in der Shongololo Lounge im Terminal A. Gutes Essen, gute Waschmöglichkeiten. Leider etwas düster auf Dauer, aber das ist ja bei vielen Lounge so. Unsere Vorfreude auf Namibia steigt immer mehr. Der Flug von JoBurg nach Windhoek mit Sa Airlink ist gut gebucht und startet wackelig durch die nachmittäglichen Wolkentürme. Wir lieben fliegen. Die Landung in Windhoek ist traumhaft schön. Wir sind gerührt, als uns Wolken und Landschaft immer näher kommen.



Unser Flugzeug parkt. Die Türen gehen auf. Wir gehen raus. Die warme Spätnachmittagssonne lächelt uns an.



Einreise, Koffer und Mietwagen gehen erfreulich schnell. Irgendwie geht alles gefühlt doppelt so schnell wie früher. Bis zum Europcar-Schalter. Dort breitet die Kundin vor uns ihre Lebensgeschichte gegenüber dem geduldigen Mitarbeiter aus :silly: Wir lassen uns nicht stressen und freuen uns einfach, dass wir hier sind. Wir haben einen Toyota Fortuner bestellt und bekommen ein recht neues Auto mit nur 12 TKM auf dem Buckel. Sieht einwandfrei aus. Der bestellte, zweite Ersatzreifen ist auch im Wagen (Reservierung vorab war übrigens kein Problem über das Service Desk in SA/NAM). Nach einer kurzen Einführung kann es losgehen und wir steuern unsere Unterkunft für die erste Nacht an: Die Windhoek Luxury Suites...
Letzte Änderung: 21 Feb 2022 23:30 von Alex76.
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22 Feb 2022 23:34 #638033
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Wir fahren der Abendsonne entgegen. Die Windschutzscheibe ist dermaßen von der letzten Reinigung "geölt", dass wir Glasreiniger auf unsere Einkaufsliste nehmen. :laugh:
Die Windhoek Luxury Suites liegen um die Ecke am Sam Nujoma Drive in Klein Windhoek. Es gibt genügend bewachte Parkplätze auf dem Gelände. Der Check-in verläuft smooth, nach einem mittelherzlichen "Hello" von der Dame der Rezeption laufen wir mit einem netten Security zum Zimmer. Die Zimmerkarte funktioniert nicht. Das für uns ausgewählte Zimmer ist wohl schon belegt. Hm. Nochmal zurück zur Rezeption und nochmal neu. Wir laufen zu einem anderen Zimmer im anderen Gebäudeteil. Diesmal geht die Tür auf und es ist auch niemand drin. Wir haben ein Zimmer im oberen Stockwerk bekommen. Die Zimmer im Erdgeschoss haben eine kleine Terrasse, die im oberen Stockwerk einen Mini-Balkon und sind etwas heller. Vielleicht kennt der ein oder andere von euch die Unterkunft schon. Uns gefällt es gut. Alles neu, das Zimmer ist gut ausgestattet und die Anlage sehr gepflegt. Das Preis-Leistungsverhältnis ist sehr gut. Wer Wert auf eine persönliche Betreuung legt, ist hier fehl am Platze - die Luxury Suites sind eine eher größere Anlage und mit uns stand auch ein Reisebus voll gut gelaunter Portugiesen vor dem Tor. :silly:





Der Abend ist lauwarm und der rosafarbene Himmel hält uns von irgendwelcher Müdigkeit ab. Wir haben vorab einen Tisch zum Abendessen im The "Stellenbosch" schräg gegenüber reserviert. Eine gute Wahl. Inmitten vieler Namibier in ausgelassener Stimmung sitzen wir in einem Innenhof (erinnert an Südspanien) und genießen das leckere Essen. Erstmals starten wir unsere Namibia-Reise abends nicht im Joe´s Beerhouse. :dry:



Wir sind ganz beseelt. Wir sind tatsächlich in Namibia. Corona verschwindet nach und nach aus unserem Bewusstsein. Um 22 Uhr fallen wir ins Bett und schlafen wunderbar in bequemen Betten. Das Frühstück von den Luxury Suites gibt es übrigens auch im The Stellenbosch schräg gegenüber. Und das Frühstück war richtig gut. Man wählt a la Carte aus einer kleinen aber sehr feinen Auswahl aus. Danach geht es los auf die Piste. Zuerst steuern wir standesgemäß den Maerua Superstar an. Autsch! Wir merken, dass uns die Ohren von den Gummibändern der Maske vom langen Flug weh tun. Interessantes Gefühl. Der Spar ist gut gefüllt, man spricht immer noch Deutsch. Wir haben viel Freude an der Produktauswahl und bekommen alles, was wir brauchen. Weiter geht es in Richtung B1. Die vielen blühenden Bäume an den Straßen sind traumhaft schön zu dieser Jahreszeit.



Auf der B1 geht es dann ohne weitere Stops in Richtung Süden zur Bagatelle Kalahari Game Ranch. Uns fällt auf, dass wirklich wenig Autos unterwegs sind. Es ist definitiv leerer als 2017. Eigentlich ganz angenehm. Wir freuen uns wie kleine Kinder auf die kommenden zwei Nächte in der Kalahari und haben durchaus Erwartungen an die Lodge.

Letzte Änderung: 26 Feb 2022 14:53 von Alex76.
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26 Feb 2022 14:31 #638301
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19. November 2021
Die Sonne lacht, es ist heiß. Wir haben kurz an einem der obligatorischsten Kurzhaltepunkte...das Schild vom Tropic of Capricorn. Noch sind relativ wenig Aufkleber aus der deutschen Provinz darauf :P
In den Wochen vor unserer Reise gab es im Süden Namibias etwas Regen. Nach der letzten, guten Regenzeit im Land sind wir gespannt, wie trocken und "öde" das Land wohl sein mag. Bislang kannte ich es nur relativ grün jeweils aus Besuchen während des Endes der Regenzeit. Diesmal finden wir es relativ trocken und doch lieblich wunderschön. Zaghaftes, helles Grün zwischen dem gelben, alten Gras aus der letzten Saison. Schöne Bilder. Die Straßen bleiben leer, uns fällt auf, dass fast kein Minibus auf dem Weg gen Südafrika unterwegs ist. So ist das Fahren echt angenehm entspannt. Wir nähern uns der Kalahari. Im Westen sind nach und nach die roten Dünenkämme zu erahnen. Richtig schön. Wir finden die Bagatelle ohne jegliche Navigation. Als Back-up haben wir die Tracks4Africa-Karte dabei. Das reicht uns für unsere Tour. Beim Eingang zur Bagatelle Lodge "warnt" man uns vor den beiden Nashörnern, die sich im Reservat wohl gerade recht nah am Eingang befinden - wir sollten entspannt bleiben, wenn sie zu unserem Wagen kämen. Nashörner sind meine Lieblingstiere. Die Fahrt zur Lodge dann ist kurz und an manchen Stellen sogar minimal tiefsandig. Der Empfang ist professionell und geradlinig. Man merkt schnell, dass das hier eine größere Lodge ist. Der Parkplatz ist auch recht voll mit Autos, die Buchungslage scheint gut zu sein.

Mit einem kleinen Buggy und dem Gepäck aufm Schoß geht zu unserer Unit. Wir haben ein Exklusive Dune Chalet (Nr. 1) gebucht. Der Blick vom Zimmer ist wirklich sehr schön, die Terrasse schön groß und der Plunge-Pool ein echter Gewinn bei 35 Grad.




Das Zimmer hat uns nicht ganz überzeugt. Dafür ist der Preis etwas zu hoch. Das Potenzial für eine Top-Unterkunft ist zwar da, aber man sieht schon, dass die letzte Renovierung einige Zeit her ist und es fehlt irgendwie ein Stück Liebe zum Detail, die ich bei diesem Preis erwarten würde. Mehrere größere Löcher in der Bettwäsche sind kein gutes Zeichen. Dazu gab es keine Zimmereinigung - das war übrigens bei allen anderen Unterkünften nicht so. Das stört uns aber nicht weiter, weil die Landschaft um uns herum und View und Pool echt toll sind. Wir machen es uns auf den Liegen gemütlich und verbringen zwei Stunden damit etwas zu lesen und einfach in die Weite zu blicken. Tatsächlich kommen verschiedene Tiere wie Oryx, Springböcke und die Nashörner vorbei. Der Weg von unserer Unit zum Haupthaus ist etwas weiter, was uns nichts ausmacht, Menschen mit Geh- oder Kreislaufproblemen aber im Hinterkopf haben sollten. Das Abendessen gibt es im Außenbereich des Haupthauses. Der Starter (kalte Gurkensuppe) ist überragend, das Hauptgang (Kingclip) ok und der Nachtisch wieder richtig gut. Leider werden wir vom Rauch des Boma-Feuers total eingenebelt. Der erste Einsatz von Rei-in-der-Tube naht :P Apropos, wo ist eigentlich mein Hoodie...mist, in Windhoek beim "Stellenbosch" vergessen :blink: . Insgesamt ein schönes Abendessen, wenngleich wir es recht voll empfanden, es waren bestimmt zwanzig besetzte Tische. Egal, wir freuen uns fürs Geschäft der Lodge. Zufrieden schlafen wir gut, der Sternenhimmel ist überwältigend.


20. November 2021
Wir stehen früh auf. Sonnenaufgang gucken. Der Blick ist wunderschön. Wir machen uns mit einem Tee auf der Terrasse gemütlich und beobachten Tier in der Senke zwischen uns und der nächsten Düne. Diesmal Lechwes. Ich bin ja kein Fan davon, Tiere in Reservate zu stecken, die nicht ihren ursprünglichen Lebensraum darstellen, aber gut, es scheint ihnen mit ausreichend Trinkstellen in der Umgebung gut zu gehen.





Es ist wieder sehr heiß und der Wind aus West nimmt zu. Das Frühstück gefällt uns gut - die Zitronen-Muffins sind der Hit. Das tägliche Omelette gibt es hier mit besonders viel Zwiebeln...oder sind es eigentlich Zwiebeln mit etwa Ei? :silly:
Am Nachmittag machen wir den Sundowner Drive und statten den Geparden auf dem Gelände einen Besuch ab. Beides gefällt uns gut. Die Landschaft leuchtet mit goldenem Gras, roten Dünen, schöne Weiten und wir sehen Giraffen, Strauße, Oryx und auch die beiden Nashörner wieder. Der Guide ist entspannt und gibt viele Infos zur Landschaft, Flora und Fauna, guter Typ. Die Geparden-Fütterung ist...klar...etwas Folklore. Aber es ist ok, die Tiere haben viel Platz, werden...soweit wir das sehen konnten, mit Respekt behandelt und machen einen guten Eindruck.







Der Sundowner-Spot ist klasse, wir genießen einen guten Gin-Tonic und sind glücklich. Wir sind in Namibia.
Die Bagatelle Lodge hat uns ganz gut gefallen. Weil es unsere erste Unterkunft gewesen ist. Im Vergleich zu anderen Unterkünften fällt sie im Detail ab, man merkt irgendwie, dass es eine der größeren Unterkünfte ist. Beim nächsten Mal würden wir wieder die Red Dunes Lodge auswählen.
Morgen geht es weiter.

Letzte Änderung: 26 Feb 2022 14:54 von Alex76.
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01 Mär 2022 21:58 #638544
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  • Alex76 am 21 Feb 2022 23:27
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Ach wie schön ist es, hier in Namibia zu sein! Wir denken das immer wieder. Licht, Weite, wenig Menschen, ständig neue Eindrücke, Erinnerungen an frühere Besuche. Bislang können wir gar nicht genau festmachen, was sich seit 2017 und vor allem durch Corona alles im Land verändert hat. Außer, dass es leer ist. Wir sind neugierig, welche Eindrücke die kommenden Tage bringen. Es geht nun in den Süden und dann in die Namib.

22. November 2021
Wir nehmen Abschied von der Bagatelle und fahren auf der B1 gen Süden. Das Tagesziel: Keetmanshoop. Wir haben im Vorfeld der Reise bei der Routenplanung etwas hin- und herüberlegt, ob wir den Schlenker nach Keetmanshoop und dann über die D707 machen sollen. Weil wir die Köcherbäume noch nie gesehen haben, wagen wir die ereignislose Fahrt nach Keetmanshoop. Es ist und bleibt leer auf der Straße. Nur sporadisch kommen uns Autos oder LKWs entgegen. Als Übernachtungsstopp haben wir uns schnell für das Quiver Inn entschieden. Eine gute Wahl. Wir freuen uns auf ein sauberes, sehr gut geführtes B&B in ruhiger Lage. Man merkt bei der Einfahrt nach Keetmanshoop schnell, dass die Stadt etwas speziell ist bzw. sie Besucher nicht offensiv mit ihrem Charme umarmt :cheer: Trotzdem sind wir froh, dass wir hier sind. Wir ruhen uns etwas im Innenhof des Quiver Inn aus und quatschen etwas mit der der netten Besitzerin. Neben uns sind noch drei weitere Zimmer gebucht. Im Innenhof entdecken wir einen Vertreter des Pantera Keetmanshoopus...



Das Zimmer ist zwar recht dunkel, aber schön groß mit eigener Küchenzeile und tip top in Schuss.
Am späteren Nachmittag fahren wir zum Köcherbaumwald. Neben uns ist noch ein Pärchen, um sich umzuschauen und die Atmosphäre zu genießen. Wir sind begeistert und laufen andächtig zwischen den Bäumen umher. Die Sonne senkt sich, geht unter und der Himmel leuchtet in Pastelltönen.







Zum Abend erwartet uns ein besonderes Highlight: Das Schützenhaus! :laugh:
Ganz ehrlich, das war mit das schlechteste Essen, das wir jemals in unserem Leben gegessen. Und trotzdem war es ein toller Abend. Der Reihe nach. Wir sind die einzigen Gäste des Abends für den regulären Restaurantbesuch. Im Haus fand noch eine Art Mini-Convention statt, viele gut gekleidete Namibier speisten und feierten im großen Nebenraum. Der wohl engagierteste Kellner der südlichen Hemisphäre begrüßte uns und brachte in Lichtgeschwindigkeit zwei kühle Getränke.



Die Speisekarte ist legendär, ich denke fast jede/r hier im Forum weiß was ich meine. Als Vegetarier wähle ich die mit Käse überbackenen Nudeln und vorweg soll es eine Tomatensuppe sein. Die Dame wählt eine Pilzsuppe und dann das Hühnchen-Schnitzel mit Gemüse. Kurz danach die Hiobsbotschaft: "Die Suppen sind aus!". Ok, dann geht es ohne Suppe, wir nehmen vielleicht später noch ein Dessert. Kurz danach lief eine Dame mit ein paar Konserven mit Suppen einfachster Art an uns vorbei. Die frohe Botschaft erreichte uns umgehend: "Es ist wieder Suppe da!". Wir freuten uns auf Erasco oder so. Leider kamen die ungenießbarsten "Suppen", die man sich vorstellen kann - im Prinzip war es eine Salz-Glutamat-Verdickungsmittel-Mischung ohne irgendeinen Geschmack. Egal, es war ja günstig. Der Keller ist der Hammer - unfassbar freundlich, zugänglich und vor allem SCHNELL. Leider geht es kulinarisch...naja...sagen wir, speziell weiter. Der Hauptgang entpuppt sich als undefinierbares Fleisch (meine besser Hälfte meint "Das war irgendetwas aber niemals ein Hühnchen-Schnitzel") und das Gemüse konnte sein Chlorbad oder was auch immer nicht leugnen. Die Teller bleiben ziemlich voll. Es ging wirklich nicht. Egal denken wir, es ist eine Erfahrung und wir sind gerne jetzt genau hier. Nach kurzem Spaziergang fallen wir etwas hungrig aber zufrieden ins Bettchen.



23. November 2021
Nach einem schönen Frühstück kaufen wir kurz ein paar Dinge im gut sortierten Superstar und machen uns auf den Weg gen Westen. Wir haben spontan unsere Unterkunft umgebucht. Ursprünglich wollten wir das Desert Horse in Klein-Aus ansteuern, nun geht es zur Greenfire Desert Lodge. Eine goldrichtige Entscheidung! Die Strecke dorthin zieht sich wie erwartet etwas. Ein Glück ist es landschaftlich abwechslungsreicher als Tags zuvor.





In Helmeringhausen gibt es den ersten Apfelkuchen des Urlaubs. Es wird am Ende der Gewinner des kleinen Contests sein. Der Garten vom Café im Ort gefällt uns gut, ein perfekter Spot für ein Lunch. Wir unterhalten uns einige Zeit angeregt mit einem Deutsch-Südafrikaner über die jüngste Vergangenheit und was sich durch Corona wirtschaftlich und gesellschaftlich im südlichen Afrika verändert hat.




Mit gut gefülltem Magen fahren wir weiter. Es ist noch ein Stück.

An alle, die bis hierher mitgelesen haben...bitte habt etwas Geduld, bis es hier weitergeht. Wir fahren bis zur zweiten Märzwoche ein paar Tage raus, mal abschalten. Danach mache ich hier weiter. Ich kann versprechen, dass unsere gewöhnliche Tour noch etwas Fahrt aufnehmen wird. :)
Letzte Änderung: 01 Mär 2022 22:02 von Alex76.
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