THEMA: 100 Tage quer durch das Südliche Afrika
20 Jan 2022 07:33 #635027
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Guten Morgen, Regina! Ich habe deinen Bericht verfolgt und die Schilderungen sehr genossen - das Kompliment mit den schönen Bildern kann ich zurückgeben! Der Juli incl. bis Mitte August sind mitunter tatsächlich frostige Monate - ich erinnere mich da auch mit Schaudern immer wieder an eine Nacht bei den Baines Baobabs :huh: ; ansonsten hat man dafür den Vorteil, wirklich wolkenlose Tage genießen zu können... aber wie du aus dem Text herauslesen kannst, sind kalte Nächte auch nicht unbedingt meine große Vorliebe...
Beste Grüße, Peter
Letzte Änderung: 20 Jan 2022 07:34 von Luigi15.
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20 Jan 2022 07:52 #635029
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Reisetag 11 (12. August 2021) – Mt. Camdeboo Game Reserve

Um 6:00 Uhr läutet der Wecker, um 6:30 Uhr soll es auch schon losgehen… Wir haben eine gute Nacht verbracht, herrlich geschlafen. Im ganzen Haus sorgt eine Fußbodenheizung für wohlige Wärme, auch das Badezimmer lädt zum Duschen und nicht zum Eislaufen ein…
Wir suchen unsere wärmsten Klamotten raus, denn die Fahrt hinauf in die Berge im offenen Jeep verspricht dennoch eine frische Angelegenheit zu werden. Dann stapfen wir in die Lounge, wo bereits ein heißer Kakao oder Cafe vorbereitet wurde. Dazu werden Peanut-Butter Cookies gereicht.

Wenig später haben wir es uns auch schon auf unserem Gamedrive-Fahrzeug bequem gemacht, jeder mit einer zusätzlichen Decke am Schoß. Der Jeep brummt durch die Stille des anbrechenden Morgens, die langsam verblassenden Sterne am wolkenlosen Himmel zeigen, dass wir einen wunderbaren Sonnenaufgang erleben werden.
Langsam tuckert der Landcruiser die steile, teils grob ausgeschwemmte Piste bergwärts, Kehre um Kehre klettern wir immer ein paar Meter höher. Das Panorama, das uns umgibt wird minütlich atemberaubender – welch ein schöner Flecken Erde!
Nach einer schier endlosen Fahrt sind wir am Hochplateau angelangt und blicken auf die Berge des Camdeboo Nationalparks vor uns, die bis zu knapp 1500 müNN aufragen. Die Spitzen sind noch immer leicht angezuckert und verleihen dem Ganzen ein ganz besonderes Flair. Als Trish merkt, dass wir immer unruhiger werden, stoppt sie den Wagen und wir steigen aus, um die Magie des Morgens hautnah zu erleben.







Langsam werden nicht nur die Spitzen der Berge, sondern auch die umliegenden Hügel vom Licht der aufgehenden Sonne erfasst…



Rund um uns absolute Stille, wir haben die unglaubliche Szenerie nur für uns. Auch Trish und ihre „Beifahrerin“ bestaunen die ihnen vertraute Umgebung.



An einer wunderbaren Stelle, mit unglaublichem Ausblick in östliche Richtung, wurde ein kleiner Hideaway errichtet, eine völlig isoliert liegende Unterkunft, die man anmieten kann und wo man in totaler Abgeschiedenheit den einen oder anderen Tag verbringen kann. Zu den Annehmlichkeiten gehören ein Jacuzzi, eine gut gefüllte Weinbar, die unter dem Bett versteckt ist und natürlich der Blick in die Umgebung:







Das Essen wird aus dem Tal angeliefert. Man darf aber natürlich keine weiten Spaziergänge einplanen, denn man ist immerhin in einem Big 5 Reservat…
Inzwischen bestrahlt die Sonne die komplette Umgebung und die Temperatur beginnt langsam zu steigen. Wir stoppen an einem Platz mit schöner Aussicht und nehmen einen Cafe zu uns – wer will, mit einem Schuss Amarula. Dazu werden verschiedene Cookies gereicht.





Wir spazieren auch ein wenig herum und fotografieren den Blick hinunter ins Tal, das sich immer noch teilweise im Schatten der umliegenden Berge befindet.





Plötzlich zieht ein einsames Weißschwanzgnu in angemessener Entfernung durch die Szenerie. In großer Entfernung ist nun auch die Lodge im Morgenlicht auszumachen.









Wir packen die Cafe-Tassen wieder weg und fahren weiter über die Hochebene, wo wir nun eine größere Herde Weißschwanzgnus ausmachen, die uns ihr ganz eigenes Fluchtverhalten demonstriert, als wir uns zu weit angenähert haben: Die Herde setzt sich gleichzeitig in Bewegung und die Tiere laufen dabei kreisförmig durcheinander. Auf diese Weise versuchen sie, angreifende Raubkatzen zu verwirren.













Neben den Weißschwanzgnus sind in großer Entfernung auch noch Buntböcke und Zebras auszumachen.



Wir fahren nun wieder langsam talwärts, bewundern dabei aber nochmals die vulkanischen Gesteine, die hier einen Teil der Großen Randstufe markieren, wo das südafrikanische Binnenhochland abrupt zur Küstenebene abfällt.







Wir sehen die kläglichen Reste eines Kudus und merken erst jetzt, wie steil wir heute am Morgen hochgeklettert sind. Die Piste ist tatsächlich abenteuerlich und stellenweise extrem ausgesetzt, sodass wir nur sehr langsam vorankommen.
Plötzlich tauchen vor uns zwei Geparde auf, die über die Ebene spazieren.





Wir nähern uns langsam an und steigen dann vom Auto aus, um die letzten Schritte zu den Tieren hin, die sich inzwischen ins Gras gelegt haben, zu gehen. Die Geparde hier sind, wie auch in anderen privaten Reservaten, an die Menschen gewöhnt und haben offensichtlich kein Problem mit dieser Störung. Trish spricht auf sie ein und ihre Stimme scheint eine beruhigende Wirkung auf die wunderschönen Großkatzen auszuüben. Wir stehen bald direkt vor den beiden, einer Mutter mit ihrem Jungtier. Das Junge steht immer wieder auf und läuft mehrmals unmittelbar an uns vorbei, ein etwas mulmiges Gefühl überkommt mich…























Wird sind hier über eine Stunde und inzwischen haben sich die Tiere so an unsere Anwesenheit gewöhnt, dass wir praktisch neben ihnen am Boden sitzen. Auch das Jungtier hat das Interesse an uns verloren und schließt zwischendurch immer mal wieder die Augen.



Ein letzter Blick zurück und wir fahren zurück zur Lodge, wo wir einen Brunch serviert bekommen, denn es ist inzwischen 11:00 Uhr… die Zeist ist rasend schnell vergangen, wir haben aber auch sehr viel gesehen.
Nach dem Essen legen wir eine Pause ein, das Nickerchen der Geparde ist ansteckend…
Irgendwann entschließe ich mich dazu, mir ein wenig die Füße zu vertreten und stapfe zu den umliegenden Gebäuden, die auch Gäste beherbergen könnten. Auch dabei verzichte ich natürlich nicht auf meine Kamera. Es stehen auch einige alte Kutschen herum.







Um 15:00 Uhr treffen wir uns schließlich wieder mit Trish, es geht heute noch auf die andere Seite des Tales, auch dort wollen wir wieder in die Berge hinauffahren.
Unterwegs sehen wir eine Elenantilopen, die die steilen Hänge hinaufklettern, über uns zieht ein Raubvogel seine Kreise.







Von hier oben erhält man auch einen guten Überblick über das Areal der Lodge.



Als die umliegenden Berge immer mehr in einer Art Dunst verschwinden und eigentlich nur noch die Silhouetten sichtbar sind, beschließen wir, wieder talwärts zu fahren. Wir wollten hier heroben eigentlich eine Büffelherde aufstöbern, aber dieses Unterfangen lassen wir nun lieber.





Am Weg zurück ins Tal sehen wir einen Klippspringer und ein paar Spießböcke, die ebenfalls talwärts wandern.





Der Weg ins Tal hat sich absolut gelohnt, denn hier treffen wir bald auf zwei Löwenkater, ein ziemlich ausgewachsenes Männchen, das mit seinem Sohn herumstreift. Die beiden liegen in der Ebene und tun das, was Löwen am liebsten tun: Schlafen. Als wir uns neben ihnen einparken, heben sie zumindest die Köpfe, wirkliches Interesse zeigen sie aber nicht:







Der jüngere der beiden ist etwas agiler und gähnt wenigstens zwischendurch…



















Aber bald hat auch er genug von uns legt sich zum Schlafen nieder.





Wir brechen nun auf und fahren zurück zu unserem Quartier, die Sonne ist längst hinter den Bergen verschwunden. Am Rückweg treffen wir jedoch noch auf eine Gruppe von Breitmaulnashörnern, darunter befindet sich ein ganz junges Tier, das auch Trish bisher noch nicht gesehen hatte und das sogar noch leicht rosa gefärbt ist. Die Ranger haben für die Mutter Luzerne ausgelegt, um sie bei Kräften zu halten. Diese Luzerne zieht aber natürlich auch die anderen Nashörner magisch an…



















Wir halten uns hier nicht zu lange auf, wir wollen die Kuh und ihr Junges nicht unnötig stressen, auch der Bulle, der sich inzwischen zu den beiden gesellt hat, scheint nicht viel Freude mit uns zu haben.
In der Lodge genießen wir wieder die Annehmlichkeiten, mit denen wir hier verwöhnt werden. Auch heute ist das Abendessen köstlich und wir trinken dazu – zur Feier des Tages – eine Flasche guten Pinotage. Unsere Bekanntschaft von gestern gesellt sich wieder zu uns und es wird ein ganz netter Abend mit viel Gelächter… die Eindrücke haben uns aber derartig mitgenommen, dass wir bald in die Horizontale wechseln, das Bett hat eine magische Anziehungskraft.
Morgen haben wir keinen Stress, es erwartet uns ein kürzerer Fahrtag, da müssen wir nichts überstürzen!

Gefahrene Tageskilometer: ?? – lediglich im Landy der Lodge, unser Auto steht still
Anhang:
Letzte Änderung: 20 Jan 2022 08:56 von Luigi15.
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20 Jan 2022 10:15 #635044
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Moin Peter,
die Landschaftsfotos sind einfach nur magisch
Gruß
Friederike
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20 Jan 2022 21:02 #635109
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Danke, Friederike, für dieses Kompliment, das freut mich wirklich! :laugh:
Die Landschaften der Großen Randstufe sind, egal ob hier im Süden Südafrikas, oder im Osten, an der Panoramaroute, oder eben in Namibia, einfach magisch - hier treffen so viele Facetten aufeinander, die diese Magie ausmachen und diese Stimmungen einzufangen ist dann vielleicht gar nicht mehr so schwer...
Vielen Dank, dass du weiter dabei bist!
glG Peter
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21 Jan 2022 11:18 #635156
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Reisetag 12 (13. August 2021) – Graaff-Reinet – Addo

Heute müssen wir unsere liebgewonnene Komfortzone wieder verlassen. Nach einer angenehmen Nacht stapfen wir um 8:00 Uhr zum reichgedeckten Frühstückstisch, wo wir etwas länger als ursprünglich eingeplant sitzen bleiben. Auf den morgendlichen Gamedrive haben wir verzichtet, wir hatten bereits so viele wunderbare Erlebnisse, die auch verarbeitet werden müssen. Speziell wenn man so lange unterwegs ist wie in diesem Fall, dann sind auch Pausen zwischendurch sehr wichtig, denn die Aufnahmefähigkeit ist nicht unendlich.

Wir unterhalten uns lange mit Trish über Tierfotografie, sie hat als Guide bereits in einigen sehr renommierten Lodges entlang des Kruger Nationalparks gearbeitet und ich versuche natürlich, möglichst viele Tipps für meinen späteren Aufenthalt dort zu entlocken. Die Zeit verfliegt und so fahren wir erst um 10:45 Uhr von Mt. Camdeboo ab.

Fazit Mount Camdeboo PGR: Wie aus den vorangegangenen Zwischentönen leicht interpretiert werden kann, war der Aufenthalt ein voller Erfolg, es hat wirklich alles gepasst. Wir hatten sicherlich den enormen Vorteil, die Lodge und damit die ungeteilte Aufmerksamkeit auf unserer Seite zu haben. Wenn die Lodge voll besetzt ist, ist die Angelegenheit sicher differenzierter. Eines bleibt aber auch dann: Die Landschaft hier in diesem Tal ist unglaublich schön und allein das lohnt den Aufenthalt. Ich würde wieder kommen, zwei Nächte sind aber ausreichend. Sowohl die Qualität der Zimmer als auch jene der Verpflegung ist sehr gut, die Preise befinden sich aber auch im gehobenen Bereich.

Zunächst geht es zurück über die Schotterstraße auf die R63, der wir ein kurzes Stück bis zur Einmündung in die R75 folgen, um dann nach Süden, Richtung Jansenville, abzuzweigen. Weiter geht es über Kirkwood nach Addo. Rund um Kirkwood setzen die unendlichen Plantagen für Zitrusfrüchte ein. Immer wieder begegnen uns Traktoren mit riesigen Anhängern voller Orangen und Zitronen.





Uralte Schulbusse karren reihenweise Erntehelfer auf die Felder, es herrscht rundum hektische Betriebsamkeit. Um 14:00 Uhr haben wir unser Tagesziel auch schon erreicht, wir klettern die letzten Kurven hinauf zum Gate von Camp Figtree.

Camp Figtree liegt auf einem Bergkamm, abseits der R335 in geringer räumlicher Distanz zum Haupteingang in den Addo Nationalpark, inmitten der Zuurberge. Wir beziehen unsere Zimmer und genießen die Aussicht auf die wunderbare Umgebung.
Die Zimmer liegen etwas abseits des Hauptgebäudes, in dem neben der Reception auch das Restaurant integriert ist.



Wir beschließen kurzfristig, heute nicht mehr in den Addo Nationalpark zu fahren, sondern hier vor Ort zu bleiben, wo es uns tatsächlich sehr gut gefällt. Wir setzten uns auf die Terrasse oberhalb des Swimmingpools und ich schaffe es endlich wieder einmal, ein paar Seiten in meinem e-Book zu lesen. Christian marschiert ein wenig durch die Landschaft. Gegen Abend werden die Lichtverhältnisse etwas besser, die dunklen Wolken geben den Sonnenstrahlen wieder mehr Chancen durchzubrechen.



Der gigantische Feigenbaum, von dem das Hotel seinen Namen ableitet, wird wunderbar angestrahlt. Der Baum muss uralt sein…



Ich hole meine Kamera aus dem Zimmer und so entstehen einige Bilder dieser wirklich sehr gepflegten und netten Unterkunft.











Auch hier sind außer uns nur zwei weitere Personen zu Gast. Zusammen nehmen wir ein ausgezeichnetes Abendessen ein; heute gönne ich mir wieder einmal ein Kudufilet, das hervorragend zubereitet auf den Teller kommt.

Es werden sich einige LeserInnen sicher fragen, weshalb wir hier in Addo die Unterkunft wechseln, was ja überhaupt nicht nötig wäre, denn der Addo Nationalpark ist ja auch von Camp Figtree außerordentlich gut erreichbar. Das liegt einerseits daran, dass ich auf der Suche nach einem Hotel außerhalb des Parks war und dabei wurde mir Camp Figtree von einigen Seiten als hervorragende Alternative genannt. Rund um den Addo Nationalpark gibt es unzählige Nächtigungsmöglichkeiten. Andererseits wollte ich Christian eines meiner absoluten Lieblingsquartiere in Südafrika zeigen, das Gorah Elephant Camp. So haben wir uns dazu durchgerungen, hier das Hotel nach nur einer Nacht zu wechseln.
Um die Kälte der Nacht besser überstehen zu können, wird in jedes Bett, während wir beim Abendessen sitzen, eine Thermosflasche mit heißem Wasser gelegt, sodass wir bereits in ein wohlig vorgewärmtes Bett steigen können.

Gefahrene Tageskilometer: 243
Letzte Änderung: 21 Jan 2022 11:24 von Luigi15.
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21 Jan 2022 15:18 #635174
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Reisetag 13 (14. August 2021) – Addo Elephant Nationalpark

Heute legen wir wieder früh los, denn wir wollen den Tag im Addo Nationalpark nutzen. Da wir das Frühstück aber erst um 7:30 Uhr erhalten, bringen wir unser Gepäck bereits zuvor zum Auto und machen uns startklar. Um 8:00 rollen wir auch schon durch das Tor und weiter talwärts durch die Orangenhaine von San Miguel Richtung Main Gate des Nationalparks, der nur 14 km entfernt ist.

Fazit Camp Figtree: Gepflegte Unterkunft in herrlicher Berglage unweit des Addo Nationalparks. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist hervorragend. Die Zimmer sind sehr geräumig, es sind jedoch einige Treppen zwischen Hauptgebäude und Zimmern zu bezwingen. Sehr schöner Pool mit Panoramablick in die umliegenden Zuurberge, gemütliches Restaurant mit sehr schmackhaftem Essen. Eine super Alternative zu einer Nächtigung im Park.

Am Parkeingang tanken wir nochmals das Auto auf und schon sind wir heute wieder auf Pirsch. Der Addo Elephant Nationalpark ist wunderbar grün, ein e Wohltat für die Augen. Natürlich sind die Büsche hier üppiger, Tiere dadurch auch etwas schwerer auszumachen. Wir planen am Vormittag im nördlichen Parkteil rund Gwarrie Pan und Domkrag Dam zu bleiben, ehe wir gegen Mittag zum Gorah Elephant Camp aufbrechen wollen, um dort am Game Drive am Nachmittag teilnehmen zu können.
Durch das Main Camp rollen wir in den Park, der etwas ausgestorben wirkt. Zunächst treffen wir weder auf andere Fahrzeuge noch auf irgendwelche Tiere. Es dauert, bis wir den ersten Dickhäuter erblicken, der aus dem dichten Gebüsch direkt auf uns zusteuert.







Kurz bevor er die Straße erreicht und ich schon den Rückzug einleiten will, dreht der Kerl um und zeigt uns seinen faltenreichen Allerwertesten…



Auch einige Warzenschweine können wir beobachten, alle haben ausladende Hauer und grasen friedlich vor sich hin, ohne sofort zu flüchten.







Ein einsamer Büffel trottet auf der Straße entlang, erst als wir uns nähern macht er Platz; er bleibt aber direkt neben uns stehen, sodass wir die Rotschnabel-Madenhacker (Red-billed Oxpecker), die sich über seine Ohren und seinen Rücken hermachen, gut beobachten können.









Es gibt eine ganze Reihe Vögel, die wir hier vor die Linse bekommen: Ein farbenprächtiger Bokmakiriwürger (Bokmakierie), ein Kaptriel (Spotted Thick-knee), eine Perlbrustschwalbe (Pearl-breasted Swallow), ein Flötenwürger (Southern Boubou), einen Fiskalwürger (Southern Fiscal), einen Lappenstar (Wattled Starling) oder einen Gelbbauchgirlitz (Yellow Canary) können wir ausmachen.























Unterwegs stoßen wir auch auf Kuhantilopen und eine ganze Reihe Zebras.

















An der Gwarrie Pan tummeln sich einige Oryxweber (Southern Red Bishop), Nilgänse (Egyptian Goose) sowie ein Wiedehopf (African Hoopoe).









Am Spekboom Hide steigen wir aus und beobachten eine kleinere Gruppe Elefanten, leider ist inzwischen das Licht aber nicht mehr wirklich gut. Wolken wechseln mit Sonnenschein und die Sonnenstrahlen haben bereits einen steilen Einfallswinkel.







Langsam trottet die Gruppe dann aber auch schon wieder weiter.



Grüne Meerkatzen spielen in den umliegenden Büschen.





Um zum Gorah Elephant Camp zu gelangen, müssen wir noch ein Stück weiter in den Süden fahren. Da wir noch etwas Zeit haben, fahren wir am Gate vorbei weiter Richtung Arizona Dam. Dabei können wir in sehr großer Entfernung zwei Geparde ausmachen, die gerade eben eine Antilope erlegt haben müssen, denn das Tier scheint noch relativ unversehrt zu sein. Die Distanz ist jedoch selbst für eine 600mm Linse zu groß…



Direkt am Eingang zum Camp, wo wir einchecken und uns die Einfahrtgenehmigung holen, sitzt ein wunderschöner Felsenbussard auf einem Zaunpfahl. Er lässt uns etwas Zeit, bevor er wegschwebt…





Wir folgen dem Pfad hin zur Lodge, die in einem kleinen Tal, eingebettet in die umliegenden Hügel, bald vor uns liegt. Es handelt sich dabei um ein gemauertes Hauptgebäude, die Gästezimmer sind als Zelte auf Holzplattformen angelegt; die Einrichtung und das Ambiente lassen wirklich keine Wünsche offen, es wird auch auf Details geachtet.







Einer der große Vorteil dieser Lodge ist das eigene Wasserloch, das sich unmittelbar vor dem Hauptgebäude ausbreitet. Wenn man hier auf dem Sofa unter einem großen Baum sitzt, dann kann man die Seele tatsächlich baumeln lassen. (Bild von einem Aufenthalt aus 2018)





Am Gelände der Lodge laufen einige große Pantherschildkröten herum. Aber auch die für diesen Park so typischen flugunfähigen Mistkäfer sind überall anzutreffen.







Sie rollen teils riesige Dungbälle vor sich her, in denen sie auch ihre Eier ablegen.





Bevor wir zu unserem Nachmittagsgamedrive aufbrechen, gelingt auch noch ein Bild eines Braunflügel-Mausvogels (Speckled Mousebird).



Für die Ausfahrt mit den hauseigenen Jeeps stehen heute sieben Personen bereit, Christian und ich teilen uns das Fahrzeug mit einem Briten, der sich sofort in die letzte flüchtet und die gesamte Fahrt weder mit uns noch mit dem Guide, dessen Namen ich leider nicht notiert habe, sprechen wird. Er hat auch keinen Fotoapparat mitgebracht…
Wir fahren zunächst wieder ein Stück in Richtung Gate, ehe wir nach Osten abzweigen. Wir sehen zunächst wieder einige Kuhantilopen und etwas weiter entfernt einen alten Eland-Bullen.







Das Wetter ist weiter wechselhaft, die Sonne kann sich nur zwischenzeitig einen Weg durch die dicke Wolkendecke bannen. Wir beobachten ein Straußenpaar bei Liebesspiel, die Federn des Männchens flattern dabei im Wind…









Leider ist die Entfernung sehr groß, wir wollen uns aber natürlich nicht weiter nähern und die beiden dadurch vielleicht stören.
Auf einem Hügel stehen zwei Paradieskraniche (Blue Crane), weitere Kuhantilopen und Zebras.











Wir verlassen nun langsam die Hochebene und gelangen in ein dichter bewaldetes Tal nahe der Ostgrenze des Parks. Auch hier finden wir zunächst wieder einige Elefanten.



Der Jeep bahnt sich seinen Weg über teils sehr unwegsame und ausgeschwemmte Pisten und plötzlich stehen wir, ohne jede Vorahnung, vor zwei wunderschönen Löwen-Katern. Das Auto kommt in unmittelbarer Nähe der beiden zum Stehen und die Tiere liegen völlig entspannt vor uns.































Ich könnte hier ewig stehen und die beiden beobachten, so nahe hatte ich mich bisher noch nie diesen Katzen angenähert. Einem der beiden fehlt ein großer Reißzahn… dennoch ist es ein mulmiges Gefühl, in einem offenen Jeep direkt neben ihnen zu sitzen.
Wir entfernen uns ein gutes Stück von den beiden und stoppen dann bei einem Wasserloch, wo ein einsamer Elefant am Trinken ist. Das Wasser rinnt ihm aus dem Maul, er schüttet aber immer wieder kräftig nach…







Etwas abseits bleiben wir stehen, um einen Sundowner einzunehmen, der heute aber ohne Sonne über die Bühne geht, denn diese versteckt sich inzwischen wieder hinter den Wolken. Wir stoßen mit einem Glas Sekt an und freuen uns über die wundervollen Sichtungen, die unser dieser Park wieder ermöglicht hat.



Am Rückweg zur Lodge stoppen wir noch kurz bei einigen äsenden Kudus.









Völlig unverhofft stoßen wir schließlich auch noch auf ein Spitzmaulnashorn, das es gar nicht gut mit uns meint, sodass wir rasch das Weite suchen…



In der Lodge machen wir uns frisch, ehe wir uns zum Abendessen treffen. Auch hier wird ein Set Menu gereicht, der Fisch und auch die Beilagen sind köstlich gewürzt. Dazu trinken wir heute ein Glas Chardonnay. Leider können wir hier nur eine Nacht bleiben, aber morgen geht es dann schon weiter an die Südküste dieses wunderbaren Landes. Wir werden nach dem Essen zu unserem Zelt begleitet und entschlummern bald, die Eindrücke müssen verarbeitet werden…

Gefahrene Tageskilometer: 116
Letzte Änderung: 21 Jan 2022 16:02 von Luigi15.
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