THEMA: 100 Tage quer durch das Südliche Afrika
31 Mai 2022 09:34 #644344
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Reisetag 87 (27. Oktober 2021) – Mogothlo Safari Lodge – Savuti – Kasane

Der heutige Tag wird wieder ein „Fahrtag“ sein, schließlich wollen wir von Mogothlo in nördliche Richtung bis nach Kasane. Dazu haben wir uns darauf geeinigt, den Weg über Savuti zu nehmen. Wir könnten natürlich auch die Hauptstraße wählen, aber das wollen wir nicht unbedingt, denn der Weg über Savuti ist zwar weiter, aber dafür haben wir doch die Möglichkeit, wenigstens einige Tiere zu sehen.
Wir machen uns keinen Stress und nehmen das Frühstück in der Lodge ein, die letzten beiden Tage haben wir ohnedies von Frühstücksboxen gelebt. Das Frühstück können wir ab 7:00 Uhr einnehmen, das sollte passen. Unsere Getränke haben wir bereits am Vorabend bezahlt, also können wir jederzeit aufbrechen. Noch einmal riskieren wir einen Blick von der Terrasse auf das Paradies am Mababe-Fluss…





Fazit Mogothlo Safari Lodge: Die Preise der Lodges in Botswana sind wahre Spielverderber, auch Mogothlo ist nicht unbedingt günstig, aber im vergleich zu anderen Plätzen wenigstens noch finanzierbar. Die Safari-Zelte auf den Holzplattformen haben ein Liftup erhalten und sind jetzt wirklich komfortabel, es fehlt eigentlich nichts mehr. Dusche und WC sind in einem guten Zustand, alles ist auch sehr sauber. Der Blick von der Terrasse, in die nun auch ein kleiner Pool integriert ist, ist fantastisch, die Abende am offenen Feuer inmitten der Natur und mit den entsprechenden Hintergrundgeräuschen sind einfach himmlisch.
Wir brechen nun auf und fahren über die Ortschaft Mababe, wo die Kinder in ihren blauen Schuluniformen am Weg zur Schule sind, dem Mababe Gate entgegen. Hier entscheiden wir uns dafür, über die Marsh-Route zu fahren, eine Entscheidung, die wir nicht bereuen, denn obwohl der Boden sehr hart ist – nur an ganz wenigen Stellen kommt Sand durch – kommen wir gut vorwärts. Der Tierreichtum hält sich in Grenzen, wir sehen eigentlich überhaupt keine Tiere, nur einige Zebras und Gnus, aber in großer Entfernung weit im Osten.
Die Piste wird erst kurz vor Savuti wieder etwas tiefer… Wir fahren aber ohnedies seit dem Eintritt in das Moremi-Reservat am South Gate mit vermindertem Reifendruck, das hilft natürlich hervorragend.



Kurz vor Savuti sehen wir auch einen jungen Raubadler (Tawny Eagle) in einem Baum sitzen. Leider habe ich vermutlich am Vorabend beim Putzen meiner Kamera am Einstellungsrad gedreht – jedenfalls merke ich erst bei der Durchsicht meiner Bilder, dass die Einstellung der Zeit-Automatik verstellt ist und die ersten Bilder eine relative Unschärfe aufweisen… Das hätte auch ganz anders ausgehen können. In Zukunft werde ich sicher wieder vermehrt darauf achten.





Südlich von Savuti begegnen wir zunächst einigen Giraffen. Diese Tiere sind uns auch in Moremi immer wieder untergekommen, von denen dürfte es eine große Zahl in den Reservaten geben.





Eine Gruppe Elefanten steht in der Ebene, wobei unser Hauptaugenmerk auf ein Jungtier fällt, das offensichtlich seinen Spaß mit den Tauben hat. Sobald sich ein Vogel niedersetzt, stürmt der Kleine los…









Ein Elsterwürger (Magpie Shrike) sitzt in einem Mopane-Busch, während ein Schopffrankolin (Crested Francolin) über die Pad stürmt.





Wir wollen in Savuti keinen wirklichen Gamedrive unternehmen, vielmehr alles mitnehmen, „das uns über wen Weg läuft“. Da wir bisher gut vorangekommen sind, ist auch nicht wirklich zeitlicher Druck vorhanden. Selbstverständlich muss man eine Reifenpanne immer einkalkulieren.
Weiters sehen wir eine Riesentrappe (Kori Bustard) und eine kleine Gruppe Paviane mit einigen Jungtieren.









In der Nähe vom Leopard Rock treffen wir auf zwei völlig vollgefressene Löwinnen, die von einem jungen Löwen und einem starken Männchen begleitet werden. Mit dieser Sichtung haben wir nie und nimmer gerechnet, denn ohne richtigen Gamedrive ist das nur ein Glückstreffer… Die beiden Löwinnen liegen wie vollgefüllte Säcke neben uns.









Bei genauerem Hinsehen ist noch die rote Farbe des Blutes im Fell zu erkennen. Der Kill dürfte wohl während der Nacht passiert sein. Jetzt ist erst mal Ruhe angesagt. Wir sind da sicherlich ein Störfaktor.







Das Männchen ist da schon wesentlich weniger entspannt, steht aber auch nicht auf. Eine der Löwinnen findet uns wohl eher nur langweilig…









Da wollen wir natürlich auch nicht länger stören, Löwen haben wir in den vergangenen Tagen tatsächlich sehr viele gesehen.
Wir sehen in Savuti aber auch noch den ein oder anderen Elefanten, von denen dürften doch einige in der Gegend sein. Es sind jedoch keine Gruppen unterwegs, sondern lediglich einzelne Tiere.











Zudem beobachten wir einen schönen Kudu-Bullen und große Gruppen von Impala.









Besonders freuen wir uns über den Anblick einiger Tsessebe-Antilopen, die habe ich bisher in der Gegend noch nie gesehen.





Im Savuti Camp machen wir eine kurze Pause, leider habe ich es verabsäumt, ein Bild des Rangers zu knipsen, der die ganze Zeit über auf einem Elefantenkopf hockend auf seinem Handy gespielt hat. Das war doch ein einigermaßen skurriles Bild. Wir trinken etwas und tauschen uns mit einem belgischen Pärchen aus, das von Norden angereist ist und große Probleme bei der Passage einiger Streckenabschnitte hatte. Die beiden sehen einigermaßen gezeichnet aus.
Von Savuti weg folgen wir der Piste entlang des Flugfeldes, die in einem guten Zustand ist, während die eigentliche Strecke durch einige Starkregen angeblich sehr stark ausgeschwemmt wurde. Wir sind mit der Routenwahl zufrieden, denn außer einigen kleineren Tümpeln nördlich des Savuti-Camps, die wir jedoch umfahren können, geht es wieder sehr gut vorwärts. Auch den sandigen Abschnitt die letzten Dünen hinauf Richtung Kichikau meistern wir ohne Probleme.



Entlang der Ghoha-Road geht es nun weiter über Kichikau nach Kasane. In Kichikau, wo wir auch wieder die Asphalt-Straße erreichen, pumpen wir die Reifen wieder auf, dann dann sind wir auch schon wieder auf Achse.

Kurz nach 16:00 Uhr erreichen wir Kasane, wo wir sofort zum Flughafen fahren, um uns einem weiteren PCR-Test zu unterziehen. Wir wollen das so schnell wie möglich erledigt haben. Außerdem haben wir so – sollte der Test verloren gehen – eine weitere Testmöglichkeit. Wir füllen die Fragebögen aus und sind sehr überrascht, dass hier bei einem Test sowohl Nasen- als auch Rachenabstrich genommen werden. Das haben wir so bisher noch nicht erlebt.
Anschließend fahren wir zur Chobe Safari Lodge, wo wir für die kommenden beiden Nächte einchecken. Damit haben wir auch diesen etwas längeren Fahrtag gut hinter uns gebracht.

Gefahrene Tageskilometer: 254
Letzte Änderung: 31 Mai 2022 10:11 von Luigi15.
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31 Mai 2022 15:00 #644380
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Danke Luigi15 für den sehr ausführliche Bericht. Wir freuen uns auch schon sehr auf die Gegend um Khwai, Moremi, Savuti und die Mogothlo Lodge.
Beste Grüße
NASA
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31 Mai 2022 18:39 #644405
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Hallo NASA, freut mich, wenn du aus dem Bericht für euren Aufenthalt ein wenig Nutzen ziehen kannst! Ihr könnt euch wirklich auf euren Urlaub freuen, ihr werdet begeistert sein von dieser Ecke! Wenn du Fragen hast - jederzeit bitte melden!
Beste Grüße, Peter
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01 Jun 2022 07:17 #644436
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Reisetag 88 (28. Oktober 2021) – Kasane – Chobe NP (Riverfront)

Heute verbringen wir den gesamten Tag im Chobe Nationalpark und werden von Kasane aus am Morgen eine Bootsfahrt am Chobe Fluss unternehmen, am Nachmittag folgt dann ein Gamedrive mit dem eigenen Auto. Darauf freuen wir uns schon alle, denn eine Bootsfahrt bringt dann doch eine andere Perspektive. Dass wir die Bootsfahrt am Morgen unternehmen hat den Grund, dass wir alle drei schon Bootsfahrten zum Sonnenuntergang am Chobe mitgemacht haben. Wir wollen deshalb einmal etwas anderes erleben. Außerdem haben wir ein privates Boot vorreserviert, um ganz nach unseren Vorstellungen fotografieren zu können…

Die erste Diskussion erfolgte schon am Vorabend, als man uns erklärte, dass die Bootsfahrten – auch die mit privatem Boot – um 10:00 Uhr starten… So weit, so schlecht – das kommt natürlich so überhaupt nicht infrage, denn wir haben das Boot für vier Stunden reserviert und würden dann nur in der Mittagssonne unterwegs sein, der Alptraum für jeden Fotografen. Also wird nach langer Verhandlung eine Abfahrt um 08:00 Uhr fixiert – dazu muss aber auch noch eine Frühstücksbox organisiert werden, denn Frühstück startet erst um 09:00 Uhr, weil die Gäste bis knapp vor 11:00 Uhr dort sitzen dürfen, damit die, die vom Morgengamedrive kommen, auch noch Frühstück erhalten. Also dann auch noch in der Küche Bescheid gegeben und Frühstück organisiert.

Als wir am Morgen zum Boot kommen, folgt die zweite negative Überraschung: Wir haben zwar ein Boot für uns, aber darauf haben sicher 50 Personen Platz – also ein Boot, wie es für die „normalen“ Touren verwendet wird. Wieder folgt eine lange Diskussion, denn schließlich haben wir das Boot ein dreiviertel Jahr vorher reserviert… Übrig bleibt, die beiden kleinen Boote sind kaputt, wir müssen mit dem großen fahren – der Service ist hier tatsächlich so schlecht wie schon lange nicht. Ich besuche die Lodge seit vielen Jahren, aber in letzter Zeit geht es eigentlich ziemlich bergab. Das hängt nicht nur mit dieser Groteske zusammen.

Wir sitzen zu viert mit unserem charmanten Guide, einer jungen Dame, die sich das vermutlich auch anders vorgestellt hat, im großen Boot und starten in den Tag. Um es auf den Punkt zu bringen: Die Rangerin ist extrem bemüht, ihr ist die Sache selbst mehr als peinlich, sie erklärt uns, dass die Motoren der Boote „seit Monaten“ nicht gewartet sind und heute deshalb auch nicht gestartet werden konnten… Preis-/Leistung passt hier (vorsichtig formuliert) nicht ganz zusammen.

Wir fahren nun flussaufwärts und versuchen, dennoch das Beste aus der Sache zu machen. Nach den ersten Sichtungen schwindet der Frust, kommt zwischenzeitlich aber wieder kurz, als wir eine Gruppe Fotografen mit einem kleinen Boot ganz nahe an das Ufer fahren sehen… So in etwa war das auch unser Plan.
Auf dem Weg in den Park passieren wir ein Mokoro mit Einheimischen, für mich ist das immer schwer vorstellbar, in einem Fluss zu staksen, der nur so wimmelt von Flusspferden… Aber früh übt sich und die Leute wissen damit umzugehen.





Wir folgen zunächst dem Ufer der Hauptrinne und sehen einige Weißscheitelkiebitze (White-crowned Lapwing).





Dann drehen wir doch Richtung Flussinseln und stoßen dort gleich auf einen Silberreiher (Great Egret), den wir einige Zeit beobachten.







Über die Sichtung eines Langzehenkiebitz (Long-toed Lapwing) freue ich mich besonders, denn den habe ich noch nicht so oft gut vor die Linse bekommen. Etwas weiter entfernt steht ein Purpurreiher (Purple Heron).







Bald sehen wir auch die ersten Krokodile, von denen gibt es auf den Inseln reichlich. Als wir mit dem Boot stoppen, fliegt ein Schlangenhalsvogel (African Darter) auf.







Wir erspähen dann auch einen Rallenreiher (Squacco Heron), der aber sofort wieder verschwindet.



Ein Nilwaran schlängelt sich durch das hohe Gras und ein Klaffschnabel (African Openbill) lässt uns näher herangleiten, ehe er es dann doch vorzieht zu flüchten.











Dann taucht ein Brauner Sichler (Glossy Ibis) auf, auch er ist uns wohlgesonnen.







Am Morgen sind viele Krokodile auf den Sandbänken, denn sie wärmen sich in der Sonne auf – das ist natürlich ganz nach unserem Geschmack.









Auf einer der Inseln sehen wir eine große Herde Wasserböcke, auch da versucht unser Guide möglichst nahe ranzufahren.











Ein Nimmersatt (Yellow-billed Stork) lässt uns relative nahe heran, zieht es dann aber doch vor zu fliehen und sich in die Lüfte zu erheben.













Wir stoßen dann auch noch auf eine große Herde Impala.









Auf der anderen Seite einer Insel ist eine riesige Herde Büffel zu sehen. Wir müssen dazu einen kurzen Umweg nehmen, um mit unserem großen Boot etwas näher zu kommen.













Mitten unter den Büffeln taucht plötzlich ein Lappenstar (Wattled Starling), auch diesen Vogel habe ich noch nicht allzu oft gesehen. Zudem sind auch weitere Weißscheitelkiebitze zu sehen.







Wir fahren dann auch noch zu „Skimmer Island“ einer kleinen Sandbank, auf der die Scherenschnäbel (African Skimmer) brüten. Auch einige Wassertriele (Water Thick-knee) sind dort zu sehen.

















Bei der Rückfahrt zur Lodge sehen wir noch einige sehr große Krokodile







Während wir fotografieren, fliegt ein Klaffschnabel an uns vorbei.







Als wir neben diesem „Monster“ stehen, ist dies der einzige Augenblick während der Bootsfahrt, an dem ich mich am großen Boot wohler fühle…





Weiters sehen wir noch eine Familie Nilgänse (Egyptian Goose), einen Nilwaran und einen weiteren Purpurreiher, dem wir sehr nahe kommen.















Von weitem sehen wir auf der Rückfahrt auch noch eine Herde Elefanten, doch da sind wir uns ziemlich sicher, dass wir diese Tiere am Nachmittag auch noch sehen werden…



Zurück in der Lodge stürzen wir uns auf unser „Frühstückspacket“, denn inzwischen sind wir doch einigermaßen hungrig. Die knapp 4-stündige Bootsfahrt hat uns doch geschafft. Doch dieses „Frühstück“ ist ein einziger Krampf, da wurde alles reingeworfen, was an Süßigkeiten in den letzten Wochen zurückblieb in der Lodge. Wer isst Schokolade und Bonbons zum Frühstück… Ich sammle die drei Boxen ein und bringe sie in die Küche retour – der Küchenchef ist entsetzt (oder spielt es jedenfalls gut)… Er nimmt die Boxen und entsorgt sie – wir werden dafür zu einem Mittagessen eingeladen… diese Stärkung brauchen wir auch, denn am Nachmittag wartet ein Gamedrive auf uns…

Fortsetzung folgt!
Letzte Änderung: 01 Jun 2022 07:53 von Luigi15.
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02 Jun 2022 08:46 #644508
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Fortsetzung Reisetag 88 (28. Oktober 2021) – Kasane – Chobe NP (Riverfront)

Nach dem Mittagessen bleiben wir noch am Pool sitzen und genießen die herrliche Aussicht auf den Chobe-Fluss. Die Chobe Safari Lodge ist sehr schön gelegen, im Schatten der hohen Bäume zu sitzen und auf den Fluss zu starren, kann durchaus entspannend, zumindest jedoch entschleunigend sein. Hin und wieder stakst ein Mokoro vorbei, gelegentlich springt ein Fisch auf oder ein Graufischer stößt ins Wasser. Wir trinken unseren obligaten Cafe und schmieden Pläne für die kommenden Tage. Das PCR-Testergebnis ist ebenfalls schon eingetroffen, wir haben das direkt an die Rezeption des Hotels schicken lassen. Das hat gut funktioniert, wir haben die entsprechenden Ausdrucke bereits behoben, einer Rückkehr nach Namibia steht soweit nichts im Wege.
Die Lodge ist bei weitem nicht voll belegt, es sind zwar doch einige kleinere Gruppen und einige Pärchen unterwegs, aber von der Hektik der Vor-COVID-Zeit sind wir noch weit entfernt. Auf dem Fluss sieht man zudem kaum Boote. Kurz nach 14:00 Uhr gehen wir zurück zu unseren Rondavells, um die Kamera-Taschen zu holen. Wir wollen schließlich den Nachmittag im Chobe NP entlang der Riverfront verbringen.

Die Fahrt von der Lodge hoch zum Parkeingang dauert nur wenige Minuten, wir füllen das obligate Buch aus und dann können wir auch schon loslegen, wir sind sehr darauf gespannt, was uns vor die Linsen kommen wird…
Im östlichen Bereich des Chobe NPs gibt es ein „Einbahnsystem“, man fährt also zunächst kurz nach dem Parkeingang direkt hinunter zum Chobe-Fluss, um diesem ein längeres Stück zu folgen. Eine kleinere Gruppe Elefanten kommt da schon vom Wasser entgegen.





In der Flussniederung weiden Impala und eine Giraffe trinkt aus einem kleinen Tümpel.







Das Licht ist leider noch sehr grell, aber das wird nun sicher von Minute zu Minute besser werden. Außerdem sind sehr wenige Autos unterwegs, am Eingang war nur ein weiterer Landcruiser.
Wir kommen dann auch schon zu den nächsten Elefanten, diese stehen im Wasser und saufen. Auf der gegenüberliegenden Insel sind viele Flusspferde zu erkennen. Langsam zieht die kleine Herde wieder vom Wasser ab, die Tiere spazieren friedlich an uns vorbei.





An einer Schlammpfütze wird ein Stopp eingelegt, Kosmetik ist angesagt!









Dann geht es aber interessanterweise wieder zurück zum Wasser…







Wir fahren dem Fluss ein kurzes Stück entlang, da sehen wir eine Rappenantilope, die ebenfalls aus einer kleinen Pfütze trinkt.





Als wir stoppen, scheut das stattliche Tier aber auf und läuft Richtung Fluss davon.





Gleich darauf treffen wir auch die nächste Herde von Elefanten, auch diese Tiere sind mit Hautpflege beschäftigt.





Ein Elefant kühlt sich im Wasser ab, gelegentlich ist er vollständig untergetaucht.







Die Zahl der Elefanten in der Flussniederung ist sehr hoch, es gibt kaum einen Platz, wo nicht einige zusammenstehen. Wir können die Tiere sehr gut beobachten.









In einem Baum sitzt ein mächtiger Schreiseeadler (African Fish Eagle).





Zwei Rotschnabelfrankoline (Red-billed Spurfowl) stochern in den Dungballen der Elefanten herum.



Ein Stück fahren wir nun direkt am Fluss entlang, dabei sehen wir einen weiteren Klaffschnabel und einen Nimmersatt.





Zudem sehen wir ein Krokodil recht nahe an der Pad. Das geöffnete Maul wir sofort wieder geschlossen, als wir stehenbleiben.









Ein Blaustirn-Blatthühnchen (African Jacana) huscht ebenfalls vorbei.





Etwas weiter entfernt tauchen ein paar Büffel auf, Flusspferde weiden und ein weiterer Nimmersatt fliegt über uns hinweg.







Weiter am Fluss entlang treffen wir nochmals auf Giraffen: Eine Gruppe dieser Tiere marschiert den Fluss entlang an uns vorbei und wir können sie gut beobachten.







Ein Graufischer (Pied Kingfisher) sitzt auf einer Wurzel am Wasser.



Für uns geht es nun noch ein kurzes Stück parallel zum Fluss, ehe der Weg wieder hoch in den Park führt. Genau an dieser Stelle stehen einige Büsche und in diesen entdecken wir – zu unserer Freude – einige Löwen. Wir bewerken wie Katzen eigentlich nur, weil wir unsere Aufmerksamkeit auf eine Gabelracke (Lilac-breasted Roller) richten, die in einem der Büsche sitzt. Zudem liegt eine Schlankmanguste auf einem umgekippten Baumstamm.









Schon wieder Löwen – wir haben tatsächlich unverschämtes Glück. Bei einigen meiner Reisen in das Südliche Afrika habe ich bis zum letzten Tag gezittert, um überhaupt eine dieser wunderschönen Katzen sehen zu können, diesmal tauchen die Tiere fast schon inflationär auf. Was jetzt folgt, gehört zu den schönsten Momenten, die ich in Afrika jemals erleben durfte – alles läuft wie in einem Film ab.
Die Straße führt von dieser Kreuzung noch ein Stück weiter, doch dann muss man umdrehen, es handelt sich sozusagen um eine Sackgasse. Wir fahren genau dorthin, denn vielleicht gibt es noch weitere Katzen unter einem der Büsche…
Wir müssen nicht suchen, denn direkt neben uns liegen zwei Löwen auf der Pad.













Wir parken unser Auto ein und scannen die Gegend – bisher haben wir nur auf die beiden Katzen geachtet. In der Flussniederung liegen noch weitere Tiere…







Ich wende meine Aufmerksamkeit wieder den beiden zu, die praktisch direkt vor meinem Fenster liegen.









Jetzt ist Fellpflege und Kuscheln angesagt… Von der anderen Seite trotten plötzlich aber weitere Löwen heran, zunächst aus westlicher Richtung, dann kommen auch die, die bisher am Fluss gelegen hatten…





















„Unser“ junger Löwe neben dem Auto findet das alles zum Gähnen…















Wir sind schon wieder inmitten einer Vollversammlung der Löwen und teilen uns unseren Logenplatz mit einem einzigen weiteren Auto, das inzwischen eingetroffen ist. Die Rangerin der Chobe Game Lodge parkt ihren Landcruiser mit vier Gästen im Font aber sehr kollegial, wir haben alle gute Sicht.

Fortsetzung folgt!
Letzte Änderung: 02 Jun 2022 10:41 von Luigi15.
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02 Jun 2022 09:39 #644511
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Fortsetzung der Fortsetzung Reisetag 88 (28. Oktober 2021) – Kasane – Chobe NP (Riverfront)

Das war es aber noch nicht ganz, denn plötzlich taucht entlang des Weges wie aus dem Nichts ein mächtiger Löwen-Pascha auf. Das heißt, er erscheint…







Direkt vor uns reißt er sein gewaltiges Maul auf…





Jetzt sind wir umringt von Löwen – man weiß nicht wohin man genau schauen soll. Zudem wissen wir auch nicht, ob die Löwen, die zuvor unter dem Busch lagen, inzwischen ebenfalls aufgetaucht sind.







Eine der Löwinnen streckt plötzlich ihren Hals und beginnt zu rufen, helle, ganz eigenartige Töne, die entweichen… Der Hals wird dabei immer länger.







Auf diesen Ruf reagieren offenbar drei „Jungster“, die aus dem Gebüsch auf uns zumarschieren.







Sie stecken ihre Köpfe zusammen und gehen eng an eng.





Unter einem Mopane-Busch kippen sie schließlich um…















Langsam kehrt Ruhe ein, auch der Pascha hat sich inzwischen in das Gebüsch zurückgezogen. Wir sind uns sicher, dass die große Gruppe – wir wissen bis heute nicht, wie viele Tiere tatsächlich gemeinsam unterwegs waren – in der kommenden Nacht gemeinsam jagen wird… Das bedeutet für uns, dass wir auch am nächsten Tag nochmals zumindest kurz hierher zurück wollen… Wir müssen uns nun leider trennen, denn die Zeit vergeht wie im Flug und wir müssen zurück zum Ausgang…



Wir wenden unser Auto und fahren keine dreihundert Meter, da sehen wir eine Löwin mit zwei Babys am Fluss entlangmarschieren. Da muss zumindest ein kurzer Stopp noch möglich sein!





Die Jungen biegen direkt zum Wasser ab…







Die Löwin selbst versucht immer zwischen uns und ihren Jungen zu sein – es ist nicht einfach mit dem Fotografieren…





Als sie jedoch selbst zum Trinken schreitet, gelingen uns auch einige Bilder von den niedlichen Kleinen…









Im Hintergrund marschieren noch einige Elefanten vorbei, aber wir müssen jetzt rasch zurück zum Ausgang…





Ein grandioser Tag neigt sich dem Ende zu, wir kommen überglücklich zurück zur Lodge, wo wir uns zum Abendessen zur Feier des Tages wieder ein gutes Glas Wein gönnen.

Gefahrene Tageskilometer: 42
Letzte Änderung: 02 Jun 2022 09:53 von Luigi15.
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